Bilanzen

Die Geschäftsentwicklung der Sparda-Banken<P>

Als Basis für ein stetiges Wachstum der Sparda-Banken in den vergangenen Jahrzehnten will der gruppeneigene Verband die Kontinuität und die Stetigkeit des auf der genossenschaftlichen Rechtsform basierenden "konsequent privatwirtschaftlichen" Geschäftsmodells gewertet wissen. Nicht zuletzt wird die aktive Förderung der Mitglieder betont und für die anhaltend hohe Kundenzufriedenheit verantwortlich gemacht, die der Gruppe in einschlägigen Rankings bescheinigt wird.

Trotz einer erkennbaren Aufwertung des Privatkundengeschäftes in vielen großen Bankengruppen im Zuge der Finanzkrise verweisen die hiesigen Sparda-Banken im Berichtsjahr 2009 auf das anhaltende Wachstum der Mitgliederzahlen um 196000 brutto beziehungsweise 118000 Mitglieder netto. Die Gesamtzahl der Mitglieder bei den zwölf Sparda-Banken ist damit zum Jahresende 2009 auf 3,12 Mill. angestiegen. Der Zuwachs im Jahr 2009 war mit 9,3% höher als im Vorjahr. Seit dem Jahr 2000 ist die Zahl um über 1,13 Mill. gewachsen. Nahezu jedes fünfte Mitglied einer Genossenschaftsbank ist inzwischen Mitglied einer Sparda-Bank

Als Ansatzpunkte zur Behauptung der Wettbewerbsfähigkeit wird die Weiterentwicklung der internen Abläufe zur Absicherung der Preis-/Kostenführerschaft gesehen. Dabei wird auf eine ausgewogene Mischung der Vertriebswege gesetzt, die neben den Filialen auch das Onlinebanking als gleichwertigen Absatzkanal einstuft. Zur Stärkung der Markenposition gilt die nachhaltige Erhöhung der Markenbekanntheit vor allem bei Nichtkunden als eine zentrale Voraussetzung. Zu einer breiten Wahrnehmung beitragen soll im laufenden Jahr die Fortsetzung der gemeinsamen nationalen TV-Kampagne.

Die kumulierte Bilanzsumme der zwölf Sparda-Banken stieg im Berichtsjahr 2009 auf 58,0 Mrd. Euro. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Wachstum von 3,9% beziehungsweise 2,2 Mrd. Euro. Die durchschnittliche Bilanzsumme je Sparda-Bank lag bei 4,83 Mrd. Euro. Die kleinste Bank der Institutsgruppe (die Sparda-Bank Augsburg) kam zum 31. Dezember 2009 auf 1,20 Mrd. Euro. Das nach Bilanzsumme größte Institut der Gruppe (die Sparda-Bank Baden-Württemberg) erreichte einen Wert von 11,08 Mrd. Euro.

Das Volumen der Kundenkredite erhöhte sich in der gesamten Gruppe zum Bilanzstichtag um 4,6% auf 31,6 (30,2) Mrd. Euro. Hervorgehoben wird in diesem Zusammenhang insbesondere der Anteil der Neuzusagen bei Wohnbaufinanzierungen am gesamten Kreditgeschäft in Höhe von 92%. Die Strukturanteile der Forderungen an Kunden für alle zwölf Sparda-Banken werden zum Stichtag, gemessen an der kumulierten Bilanzsumme, wie folgt beziffert: Wohnbaufinanzierungskredite 50,66%, sonstige Forderungen an Kunden 4,07% und damit gesamte Forderungen an Kunden: 54,73% der Bilanzsumme.

Das Volumen der Kundeneinlagen stieg bis zum 31. Dezember 2009 im Vergleich zum Vorjahr um 1,3% auf 47,6 (47,0) Mrd. Euro. Als Struktur der Kundeneinlagen, gemessen an der Bilanzsumme ergeben sich für die Sichteinlagen 37,6% für die Termineinlagen: 7,3% für die Spareinlagen 37,2% und damit für die Kundeneinlagen insgesamt 82,1%. Das zusammengefasste Eigenkapital aller Sparda-Banken belief sich zum Stichtag auf 2,1 (2,0) Mrd. Euro und stieg damit gegenüber dem Vorjahr um 5,0%. Die Eigenkapitalquote wird mit 3,6 (3,5)% beziffert.

In den 429 Geschäftsstellen (Geschäftsstellen und zwölf Zentralen) bundesweit wurden zum 31. Dezember 2009 genau 6295 Mitarbeiter beschäftigt (plus 118). Innerhalb der gesamten Sparda-Gruppe (weitere Verbundunternehmen sind unter anderem die Sparda-Datenverarbeitung eG und die Sparda-Software GmbH) sind es 7012 Mitarbeiter zum Jahresultimo 2009. Das Kundenvolumen pro Mitarbeiter lag im Geschäftsjahr 2009 bei 15,6 (15,3) Mill. Euro.

Traditionell ergänzen die Sparda-Banken ihre Bankproduktpalette mit dem Angebot ihrer Finanzpartner. Den Bausparkassen Schwäbisch Hall und BHW wurden so im Jahr 2009 ein Bausparvolumen (Vermittlungsvolumen Neugeschäft) von 1,941 Mrd. Euro zugeführt. Verglichen mit dem Jahr 2008 (Vermittlungsvolumen 2,102 Mrd. Euro) entspricht dies einem Rückgang von 7,7% oder 161 Mill. Euro. Gemessen am Gesamtvolumen betrug der Anteil des an die Bausparkasse Schwäbisch Hall vermittelten Bausparvolumens 86% oder 1,668 Mrd. Euro, das dem BHW vermittelte Volumen entspricht einem Anteil von 14% oder 273 Mill. Euro.

Die den DEVK Versicherungen zugeführten Versicherungsverträge (LV-Neugeschäft) stiegen 2009 um 28,2% auf 63760 (49 721) Stück. Das im Jahr 2009 dem Kooperationspartner Union Investment Privatfonds GmbH insgesamt von den Sparda-Banken vermittelte Fondsvolumen (Brutto-Neugeschäft) lag bei 923 Mill. Euro und verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 42,3% (Vermittlungsvolumen 2008: 1,599 Mrd. Euro).

Im ersten Halbjahr 2010 stieg die Anzahl der Mitglieder um über 44000 netto beziehungsweise 91000 brutto, auf 3,17 Mill. Die kumulierte Bilanzsumme der Sparda-Banken stieg zur Jahreshälfte im Vergleich zum Vorjahr um 3,0 Mrd. Euro beziehungsweise 5,2% auf 61,1 Mrd. Euro. Das Kundenkreditvolumen erhöhte sich im ersten Halbjahr 2010 im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Mrd. Euro beziehungsweise 4,5% auf 32,6 Mrd. Euro. Das Baukreditvolumen wuchs gegenüber dem Vorjahr um 4,7%. Die Summe Kundeneinlagen inklusive Inhaberschuldverschreibungen (IHS) stieg in der ersten Jahreshälfte im Vergleich zum 30. Juni 2009 um 2,8 Mrd. Euro beziehungsweise 6,0% auf 49,4 Mrd. Euro.

Sparda-Bank Baden-Württemberg

Deutlicher Rückgang im Zinsgeschäft - Provisionsüberschuss leicht über Vorjahresniveau - Anstieg der Verwaltungsaufwendungen um 3,2% - Risikovorsorge um ein Fünftel zurückgefahren - um 35,3% rückläufiger Jahresüberschuss - Bilanzsumme um 8,8% auf 11,1 Mrd. Euro ausgeweitet - stärkere Refinanzierung über das Interbankengeschäft

Wie auch einige ihrer Schwesterinstitute erstellt die Sparda-Bank Baden-Württemberg neben dem hier besprochenen Abschluss der Bank auch einen Konzernabschluss. In diesen wurden die Sparda-Grundstücksverwaltung GmbH, Stuttgart, und die Sparda-Grundstücksverwaltung GmbH & Co., Stuttgart, miteinbezogen. Signifikante Unterschiede bei GuV sowie Bilanz ergeben sich dadurch nicht.

In der Gewinn- und Verlustrechnung des Stuttgarter Sparda-Instituts für das Berichtsjahr 2009 sind die reinen Zinserträge gegenüber dem Vorjahr um 16,0% auf 537,2 (463,3) Mill. Euro angestiegen. Die Veränderung resultiert laut dem Geschäftsbericht der Bank aus einem starken Kreditwachstum. Gegenüber dem Vorjahr haben sich die Zinsaufwendungen um 26,0% auf 405,2 (321,6) Mill. 83,6 Mill. Euro erhöht. Dieser Mehraufwand resultiere aus dem historisch einmaligen Verfall des 3-Monats-Euribors, heißt es von der Bank, wodurch sich die im strategischen Zinsrisikomanagement gegen steigende Zinsen abgeschlossenen Sicherungsgeschäfte negativ ausgewirkt haben. Die laufenden Erträge lagen nach 16,3 Mill. Euro im vorangegangenen Berichtszeitraum im Jahr 2009 bei nur noch 0,9 Mill. Euro, was einem Rückgang um 94,4% entspricht. Im Ergebnis insgesamt ging derZinsüberschuss im Berichtsjahr um 15,9% auf 132,9 (158,0) Mill. Euro zurück.

Im Geschäftsjahr 2009 ist das Provisionsergebnis gegenüber dem Vorjahr 2008 um 1,8% von 16,3 auf 16,5 Mill. Euro angestiegen. Als Summe der beiden Ertragsquellen verminderte sich der Rohertrag, geprägt durch die Rückgänge im Zinsgeschäft, das 88,9 (90,7)% ausmacht, um 14,2% auf 149,5 (174,3) Mill. Euro.

Seit Jahren übt sich die Sparda-Bank Ba-den-Württemberg nach eigenen Angaben in Standardisierung und einer organisatorischen Neuausrichtung, um eine nachhaltig günstige Kostenstruktur zu erlangen. Als Ergebnis dieses Vorhabens verweist das Institut auf die Gesamtverwaltungsaufwandsquote, die im Geschäftsjahr 2009 von 0,93% der Durchschnittsbilanzsumme (DBS) auf 0,89% der DBS gesenkt wurde. In absoluten Zahlen nahmen die gesamten Verwaltungsaufwendungen derweil um 3,2% auf 93,4 (90,5) Mill. Euro zu.

Auf 0,36% der DBS wird dabei die Personalaufwandsquote beziffert, was in der Ertragsrechnung einem Rückgang der entsprechenden Kosten um 1,2% auf 38,3 (38,8) Mill. Euro entspricht. Die Sachkosten und Abschreibungen auf Sachanlagen sind 2009 in der Summe nominal um 6,6% auf 55,1 (51,7) Mill. Euro angestiegen. In Relation zur Durchschnittsbilanzsumme konnte dabei die Quote auf 0,52 (0,53)% der DBS leicht gesenkt werden. Die Cost Income Ratio (CIR) stieg aufgrund des im Geschäftsjahr geringeren Zinsüberschusses gegenüber dem Vorjahr von 51,9 auf 62,5% an.

Als Resultat der Negativentwicklung (per saldo) bei den Ertragspositionen sowie der gestiegenen Kostenbasis hat sich das Teilbetriebsergebnis im Jahr 2009 um knapp ein Drittel auf 56,0 (83,8) Mill. Euro verringert. Obwohl sowohl das Nettoergebnis aus Finanzgeschäften mit 1,8 Mill. Euro anders als im Vorjahr (minus 3,5) Mill. Euro positiv war und der Saldo der sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträge um 5,9% auf 2,8 (2,7) Mill. Euro angestiegen ist und zudem die Risikovorsorge um 21,9% auf 40,3 (51,5) Mill. Euro zurückgefahren wurde, reduzierte sich unter dem Strich das Betriebsergebnis deutlich um 35,1% auf 20,4 (31,5) Mill. Euro.

Der Steueraufwand wird mit 7,7 (10,6) Mill. Euro um 27,3% niedriger als im Vorjahr ausgewiesen. Bei einem Saldo der übrigen Erträge und Aufwendungen von minus 1,5(minus 3,6) Mill. Euro belief sich der Jahresüberschuss der Sparda-Bank Baden-Württemberg auf insgesamt 11,2 (17,3) Mill. Euro und lag damit um 35,3% unter dem Niveau des Vorjahres. Er wird - anders als im vorangegangenen Jahr, in dem die offenen Rücklagen mit 6,6 Mill. Euro gestärkt wurden - in voller Höhe als Bilanzgewinn ausgewiesen.

Unter den Genossenschaftsbanken sieht sich die Sparda-Bank Baden-Württemberg mit der Bilanzsumme von 11,1 (10,2) Mrd. Euro als zweitgrößte Genossenschaftsbank Deutschlands. Die Wachstumsrate im Vergleich zum Vorjahr beläuft sich auf 8,8%.

Auf der Aktivseite lagen die Barreserven stichtagsbezogen zum 31. Dezember 2009 mit 353,5 (182,3) Mill. Euro um 93,9% höher als im Vorjahr. Die Bankguthaben dagegen waren zum Jahresende um 22,6 niedriger als im Vorjahr, sie beliefen sich auf 682,4 (881,2) Mill. Euro. Die Kundenforderungen in Höhe von 8,81 (8,31) Mrd. Euro verteilen sich auf 132518 Kreditnehmer und setzen sich damit gruppentypisch aus kleinteiligen Krediten zusammen. Dieses Kreditvolumen wuchs netto um 6,0%.

Trotz des erneuten Umsatzrückgangs im Bereich "privater Wohnungsbau" in Baden-Württemberg, wurden dabei 13071 Kreditvorgänge mit einem Volumen von über 1,45 Mrd. Euro neu zugesagt. Der Bestand an eigenen Wertpapieren erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 57,2% auf 1,16 (0,74) Mrd. Euro. Der Zuwachs liegt allein in der Aufnahme von festverzinslichen Werten begründet, während die Aktienposition leicht reduziert wurde.

Die für das Kreditgeschäft benötigten Mittel wurden weitgehend durch den sowohl bei Sparkassen als auch Genossenschaftsbanken in der Breite zu konstatierenden Zufluss bei den Kundeneinlagen - im Falle der Sparda-Bank Baden-Württemberg um 6,5% auf 8,76 (8,23) Mrd. Euro - und zu einem geringeren, dafür wachsenden Teil auch über Bankenrefinanzierungen bereitgestellt. Letztere erhöhten sich um ein Viertel auf 1,7 (1,36) Mrd. Euro und machten im Verhältnis zur Bilanzsumme einen Anteil von 15,4 (13,4)% aus.

Personalien: Aufsichtsrat: Lothar Krauß (Vorsitzender), Reinhold Seyfried (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Thomas Renner (Vorsitzender), Erich Bernhard (erster stellvertretender Vorsitzender), Konrad Burk (zweiter stellvertretender Vorsitzender), Martin Hettich (seit 1. Januar 2010), Bernd Klink (seit 1. Januar 2010)

Sparda-Bank Südwest

Zinsgeschäft im Vorjahresvergleich stabil - leichtes Plus von 1,6% beim Provisionsüberschuss - Verwaltungsaufwendungen knapp unter Vorjahresniveau - Risikovorsorge halbiert - hohe Abschreibungen auf Beteiligungen - Jahresüberschuss um 13,5% auf 17,8 (20,6) Mill. Euro gesunken - Bilanzsumme bei 8,47 (8,09) Mrd. Euro

Wie bei der ebenfalls in dieser Gegenüberstellung besprochenen Sparda-Bank Hessen hat sich das Zinsergebnis der Sparda-Bank Südwest im Vergleich zwischen dem Berichtszeitraum Januar bis Dezember 2009 und dem entsprechenden Vorjahreszeitraum kaum verändert: Mit 130,9 (132,1)

Mill. Euro lag es um 0,9% niedriger. Recht deutliche Rückgänge beim Zinssaldo, der um 18,6% auf 81,8 (100,5) Mill. Euro rückläufig war, standen dabei um mehr als die Hälfte angestiegene laufende Erträge von 49,1 (31,6) Mill. Euro gegenüber.

Ebenfalls verhalten entwickelte sich das Provisionsergebnis, mit 16,7 (16,4) Mill. Euro lag es um 1,6% über dem Vorjahresniveau. Zum Vergleich: Das hessische Institut legte hier um 4,9% zu, in Düsseldorf und München musste jeweils ein Minus im Vorjahresvergleich ausgewiesen werden. Als Summe beider Ertragsquellen reduzierte sich der Rohertrag bei der Sparda-Bank Südwest um 0,6% auf 147,6 (148,5) Mill. Euro. Wie bei den anderen hier besprochenen Instituten errechnet sich dabei ein Verhältnis von 89% zu 11% zwischen Zins- und Provisionsüberschuss.

Mit 90,8 (92,0) Mill. Euro ebenfalls nur leicht verändert haben sich die Verwaltungsaufwendungen des Mainzer Genossenschaftsinstituts. Der leichte Rückgang von 1,3% wird dabei in erster Linie von geringeren Sachaufwendungen getragen (minus 2,1% auf 41,7 (42,6) Mill. Euro). Die Personalkosten nahmen gleichzeitig um 0,7% auf 45,0 (45,3) Mill. Euro ab, und Abschreibungen auf Sachanlagen lagen mit unverändert 4,1 Mill. Euro auf dem Niveau des Vorjahres.

Als Saldo der Erträge und der Verwaltungskosten hat sich das Teilbetriebsergebnis im Gegensatz zum Rohertrag und ebenfalls im Gegensatz zu dem größeren (Baden-Württemberg) und dem kleineren Institut (West) leicht erhöht, und zwar um 0,6% auf 56,8 (56,5) Mill. Euro.

Das Nettoergebnis aus Finanzgeschäften lag mit minus 0,9 (minus 0,6) Mill. Euro etwas deutlicher im Minus als im vorangegangenen Berichtszeitraum. Damit weist die Mainzer Bank hier das deutlichste Minus aller hier betrachteten Institute aus. Zudem sank der Saldo der sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträge um 59,8% auf 1,9 (4,7) Mill. Euro ab. Weil gleichzeitig aber die Risikovorsorge auf 13,4 (24,8) Mill. Euro halbiert wurde, weist die Sparda-Bank Südwest für das zurückliegende Geschäftsjahr 2009 ein um ein Viertel angestiegenes Betriebsergebnis in Höhe von 44,5 (35,8) Mill. Euro aus.

Letzterem stand ein mit minus 24,2 (minus 4,7) Mill. Euro allerdings ein deutlich höherer Verlust beim Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge gegenüber. Hinter dieser Position verbergen sich Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere in entsprechender Höhe. Im Resultat berichtet das Genossenschaftsinstitut einen um gut ein Drittel gefallenen Vorsteuergewinn in Höhe von 20,3 (31,2) Mill. Euro.

Weil dies auch zu einer um drei Viertel niedrigeren Steuerposition führte (2,5 nach 10,6 Mill. Euro) weist die Sparda-Bank Südwest für das Berichtsjahr 2009 einen Jahresüberschuss in Höhe von 17,8 (20,6) Mill. Euro aus und damit 13,5% weniger als im vorangegangenen Jahr. Wie im Vorjahr wird dieser in voller Höhe als Bilanzgewinn eingestellt, eine Dotierung der offenen Rücklagen erfolgte nicht.

Die Bilanzsumme des Instituts erhöhte sich in der Stichtagsbetrachtung per 31. Dezember 2010 um 4,7% auf 8,47 (8,09) Mrd. Euro. Auf der Aktivseite gestaltete sich das Wachstum zum großen Teil durch Kundenforderungen, deren Volumen sich von Januar bis Dezember vergangenen Jahres um 3,3% auf 5,01 (4,85) Mrd. Euro erhöhte. Um 5,9% höher wurden zudem die Forderungen an Kreditinstitute ausgewiesen. Sie gingen mit einem Volumen von 1,72 (1,63) Mrd. Euro in die Bilanz der Genossenschaftsbank ein.

Deutlich gestiegen ist per Berichtsjahresende auch der Bestand an Wertpapieren: Bei einem Plus von 23,8% wird hier ein Volumen von 1,53 (1,24) Mrd. Euro ausgewiesen. Dies entspricht einem Anteil von 18,1 (15,3)% an der Bilanzsumme, womit die Sparda-Bank Südwest bei dieser Kennzahl am unteren Rand des Spektrums einzuordnen ist. Allein die Stuttgarter Schwester liegt hier mit 10,5 (7,2)% noch niedriger.

Gleichwohl fällt beim Blick auf die Wertpapierpositionen ein sehr hoher Anteil an Aktien auf. Zwar wurde dieser im Berichtsjahr von 73,6 auf 58,5% zurückgefahren. Dennoch liegt die Quote sowohl deutlich über denen der anderen hier besprochenen Institute als auch über denen der meisten anderen Genossenschaftsbanken und Sparkassen.

Mit einem Plus von 4,8% bei den Kundeneinlagen, die per Bilanzstichtag 2009 rund 6,42 (6,12) Mrd. Euro ausmachten, profitierte das Institut wie die meisten Genossenschaftsbanken und Sparkassen von den im Verlauf des Berichtsjahres gegebenen Marktentwicklungen. Die Bankengelder erhöhten sich entsprechend dem Bilanzwachstum beim Aktivgeschäft ebenfalls recht deutlich um 6,8% auf 1,43 (1,34) Mrd. Euro.

Personalien: Aufsichtsrat: Helmut Trierweiler (Vorsitzender ab 25. Juni 2009, stellvertretender Vorsitzender bis 25. Juni 2009), Norbert Wolf (Vorsitzender bis 25. Juni 2009), Gerd-Uwe Gohr (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Hans-Jürgen Lüchtenborg (Vorsitzender seit 1. Januar 2010, stellvertretender Vorsitzender bis 31. Dezember 2009), Ilmar Schichtel (Vorsitzender bis 31. Dezember 2009), Karin Ipfling (stellvertretende Vorsitzende seit 1. Januar 2010), Robert Schmidt (bis 31. März 2009), Dr. Claus Leinenbach, Michael Becky (seit 1. April 2009)

Sparda-Bank West

Zinsüberschuss um 12% gesteigert - Erträge im Provisionsgeschäft rückläufig um ein Viertel höhere Personalaufwendungen aufgrund veränderter Abzinsung - Sachkosten ebenfalls über Vorjahreswert - Risikovorsorge deutlich zurückgefahren - Jahresüberschuss leicht erhöht - Bilanzsumme bei 7,16 (6,86) Mrd. Euro - Wertpapierbestand um 17,6% in festverzinslichen Papieren ausgeweitet

In den Konzernabschluss der Sparda-Bank West wurden neben dem Hauptinstitut die Laureus AG Privat Finanz, Düsseldorf, Viantis AG, Düsseldorf, und die Sparda-Immobilien GmbH, Düsseldorf, einbezogen. Da die Bank den maßgeblichen Teil des Konzerns darstellt, ergeben sich allerdings nur an wenigen Stellen signifikante Unterschiede zum Einzelabschluss.

Als eines von vieren der hier besprochenen Institute der Sparda-Gruppe konnte die Düsseldorfer Bank im Berichtsjahr 2009 den Zinsüberschuss steigern: Zu Buche stand ein Plus von immerhin 12% auf 127,8 (114,1) Mill. Euro. Der Zuwachs ist dabei nahezu gänzlich auf einen höheren Zinssaldo zurückzuführen, während die laufenden Erträge im Wesentlichen auf dem Niveau des Vorjahres verharrten. Demgegenüber ist - anders als bei den meisten der sechs größten Sparda-Banken - der Provisionsüberschuss um 8,8% auf 16,8 (18,4) Mill. Euro gesunken.

Im Resultat der beiden Ertragsquellen nahm der Rohüberschuss um 9,1% auf 144,5 (132,5) Mill. Euro zu. Er setzt sich zu 88,4 (86,1)% aus dem Ergebnis des Zins- und zu 11,6 (13,9)% aus denen des Provisionsgeschäfts zusammen. Die Verteilung spiegelt damit in etwa den Schnitt der hier besprochenen Institute wider.

Die Personalaufwendungen erhöhten sich im Geschäftsjahr 2009 um ein stolzes Viertel auf 55,2 (43,9) Mill. Euro. Zwei Ursachen nennt die Bank dazu in ihrem Geschäftsbericht: Zum einen stieg die Anzahl der durchschnittlich Beschäftigten von 815 auf 839 Personen. Zum anderen wurden die Pensionsrückstellungen nach versicherungsmathematischen Grundsätzen mit einer gegenüber dem Vorjahr veränderten Abzinsung von 5,25% und erstmalig unter Berücksichtigung künftiger trendbedingter Wertänderungen gebildet. Aus der geänderten Bewertung resultierten damit einmalige Mehraufwendungen in Höhe von 6,4 Mill. Euro. Die anderen Verwaltungsaufwendungen (Sachkosten) betrugen 47,9 (45,5) Mill. Euro und lagen damit um 5,1% über dem Vorjahreswert. Zusammen mit Abschreibungen auf Sachanlagen in Höhe von 4,6 (4,9) Mill. Euro nahmen so die gesamten Verwaltungsaufwendungen um 14,2% auf 107,7 (94,3) Mill. Euro zu. Diese abgezogen vom genannten Rohertrag verringerte sich das Teilbetriebsergebnis um 3,6% auf 36,8 (38,2) Mill. Euro.

Das Nettoergebnis aus Finanzgeschäften fiel 2009 annähernd neutral aus, was einem nahezu 100-prozentigen Rückgang im Vergleich zum Vorjahreswert von 0,1 Mill. Euro entspricht. Um 62,6% auf 2,4 (6,5) Mill. Euro verringerte sich der Saldo dersonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen. Wie mehrere ihrer Schwesterinstitute hat die Sparda-Bank West ihre Risikovorsorge von Januar bis Dezember 2009 deutlich um 37,1% auf 18,5 (29,5) Mill. Euro zurückgefahren. Der Anstieg des Betriebsergebnisses um 35,4% auf 20,7 (15,3) Mill. Euro ist damit im Wesentlichen geringeren Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft geschuldet.

Bei einem Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge in Höhe von 2,0 (5,5) Mill. Euro und einer Steuerposition von 8,3 (7,0) Mill. Euro wird für die Bank ein mit 14,4 (13,8) Mill. Euro ein um 4,5% höherer Jahresüberschuss als im Vorjahr ausgewiesen. Gemäß Gewinnverwendungsvorschlag wurden davon 3,9 Mill. Euro für die Dividendenausschüttung verwendet und 10,5 Mill. Euro zur Stärkung des Eigenkapitals den Rücklagen zugeführt. Der Jahresüberschuss im Konzernabschluss betrug 14,1 (13,8) Mill. Euro.

DieBilanzsumme der Sparda-Bank West betrug zum Ende des Berichtsjahres 7,16 (6,86) Mrd. Euro. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung von 298,8 Mill. Euro. Die Erhöhung liegt mit 4,4% in etwa auf dem Niveau des Vorjahres von 4,3%.

Auf der Aktivseite der Bilanz sind dabei die Kundenforderungen auf 3,67 (3,35) Mrd. Euro angestiegen. Die Steigerung von 9,7% resultiert im Wesentlichen aus Immobilienfinanzierungen, die laut Geschäftsbericht mehr als 90% des Kreditgeschäftes ausmachen. Im Baufinanzierungsgeschäft stand bei Neuzusagen und Auszahlungen eine rund 75-prozentige Steigerung gegenüber dem Vorjahr zu Buche.

Die Wertpapierbestände wurden um 344,6 Mill. Euro beziehungsweise 17,6% auf 2,30 (1,96) Mrd. Euro ausgeweitet. Dabei handelte es sich ausschließlich um Festverzinsliche, während die Aktienposition um 3,6% auf 824,2 (855,3) Mill. Euro rückläufig war. Demgegenüber sanken die Forderungen an Kreditinstitute um 335,8 Mill. Euro oder knapp ein Drittel und betrugen am Bilanzstichtag 0,78 (1,12) Mrd. Euro. Sie enthielten laut Geschäftsbericht zum Jahresende Rückübertragungsansprüche aus Wertpapierleihgeschäften in Höhe von 92,9 (72,2) Mill Euro.

Auf der Passivseite der Bilanz verdoppelten sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten auf 403,5 (190,7) Mill. Euro. Überdies nahmen die Spareinlagen, insbesondere das Produkt Sparda-Spar-Card-Konto, um 16,1% auf 3,56 (3,07) Mrd. Euro zu. Die anderen Einlagen sanken demgegenüber um 10,7% auf 2,80 (3,13) Mrd. Euro, laut Geschäftsbericht nicht zuletzt, weil befristete Einlagen aus dem Jahr 2008 fällig wurden. Die gesamten Verbindlichkeiten gegenüber Kunden stiegen damit um 2,6% auf 6,36 (6,20) Mrd. Euro an.

Die verbrieften Verbindlichkeiten sanken um 99,3% auf 0,6 (83,7) Mill. Euro - im Geschäftsjahr 2009 wurden die letzten ausgegebenen Inhaberschuldverschreibungen fällig, so die Erläuterung der Bank.

Personalien: Aufsichtsrat: Karl-Heinz Zimmermann (Vorsitzender), Bernade Dupré (stellvertretende Vorsitzende); Vorstand: Jürgen Thurau (Vorsitzender seit 1. Januar 2010, stellvertretender Vorsitzender bis 31. Dezember 2010), Berthold Reinartz (Vorsitzender bis 31. Dezember 2009), Rainer Homberg (stellvertretender Vorsitzender), Martin Recker, Manfred Stevermann, Andreas Lösing (seit 1. Oktober 2009)

Sparda-Bank Berlin

Rund 15000 neue Mitglieder - Dividende in Höhe von 6% - Rückgang der Bilanzsumme - Zinsüberschuss um 7,3% gestiegen - Provisionsüberschuss leicht über Vorjahresniveau - Pensionsrückstellungen angepasst - Plus 1,7% beim Teilbetriebsergebnis - Risikovorsorge bei 1,35 Mill. Euro - Jahresüberschuss um 8% erhöht

Die aus der ehemaligen Reichsbahn-Sparkasse hervorgegangene Sparda-Bank Berlin feiert im laufenden Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum. Als "Privatkundenbank" für Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sieht sich das Institut als mitgliederstärkste Genossenschaftsbank Deutschlands und darf sich auch der Bilanzsumme nach (5,67 nach 6,083 Mrd. Euro) zu den zehn größten Genossenschaftsbanken des Landes rechnen. Die Zahl der Mitglieder konnte im Berichtsjahr um rund 15000 auf 477569 gesteigert werden. Als maßgebliche Gründe für den Rückgang der Bilanzsumme nennt die Bank die Reduzierung stichtagsbedingter Effekte aus Interbankengeschäften und den Rückgang der Kundeneinlagen.

Besonders betont wird seitens der Bank wie in der gesamten Gruppe die Gleichwertigkeit der Vertriebswege, einerseits mit den Vorteilen eines Filialnetzes mit persönlicher Beratung und Betreuung vor Ort und andererseits mit den Vorzügen einer Direktbank. Und auch die Mitgliederförderung spielt in der Gruppe der Sparda-Banken traditionell eine wichtige Rolle. Zu den Kernkompetenzen in der Produktpolitik werden das gebührenfreie Girokonto, Bau- und Immobilienfinanzierung, Versicherungen, Altersvorsorgeprodukte, Vermögensanlage und Privatkundenkredite gerechnet.

In der Ertragsrechnung der Bank ist der Zinsüberschuss gegenüber dem Vorjahr um 5,72 Mill. Euro auf 84,07 Mill. Euro gestiegen, davon 2,6 Mill. Euro Mehrertrag aus dem Kundenkreditgeschäft. Bezogen auf den Beitrag der Eigenanlagen zum Zinsergebnis schreibt die Bank dem Marktumfeld einen positiven Effekt zu. Im Geschäftsbericht heißt es dazu: "Die markanten Zinssenkungen der EZB führten zu einem deutlichen Rückgang der Geldmarktzinssätze. Tagesgelder unter Banken wurden nur knapp über dem Satz der Einlagenfazilität von 0,25 Prozent gehandelt. Die Renditen für längere Anlagen ermäßigten sich ebenfalls, bei Weitem jedoch nicht in dem Maße der kurzen Zinssätze. So kam es zu einer weiteren Versteilerung der Zinsstrukturkurve mit entsprechend positiven Auswirkungen auf den Zinsüberschuss der Bank. Zur Jahresmitte 2009 begann die EZB zusätzlich mit dem Ankauf von durch Hypotheken gedeckten Wertpapieren, sogenannten Covered Bonds. Dies führte zur Verringerung von Renditeaufschlägen, was zu positiven Wertänderungen der Wertpapierkurse führte. Diese Entwicklung setzte sich bis zum Jahresende fort."

Der Provisionsüberschuss konnte leicht um rund 144000 Euro auf 20,63 Mill. Euro gesteigert werden. Eine wichtige Rolle spielt bei dieser Ergebniskomponente das Vermittlungsgeschäft mit den Partnerunternehmen. Besondere Zuwächse meldet die Bank dabei speziell im Versicherungsgeschäft mit der DEVK, insbesondere durch eine verstärkte Nachfrage nach Vorsorgelösungen. Damit konnte der Provisionsertrag in diesem Bereich um 20% gesteigert werden. Die Versicherungssumme stieg um 10,4% auf 211 Mill. Euro. Das Bauspargeschäft mit Schwäbisch Hall bewegte sich mit einem Volumen von 333,7 Mill. Euro in etwa auf Vorjahresniveau. Und im Fondsgeschäft wird von einer Konsolidierung gesprochen. Gefragt waren hier Garantiefonds des Verbundpartners Union Investment. Sowohl bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall als auch bei Union Investment sieht sich die Sparda-Bank Berlin als zweitgrößter Partner. Als Rohertrag zeigt die Bank eine Steigerung um 5,9% auf 104,69 Mill. Euro.

Die höheren Verwaltungsaufwendungen (plus 6,9% auf 86,21 Mill. Euro gehen zu ungefähr gleichen Teilen auf die Personalkosten (plus 7,4% auf 40,42 Mill. Euro) und die Sachkosten (plus 7,6% auf 42,26 Mill. Euro zurück. Letzteres wird maßgeblich auf höhere IT- und Softwareaufwendungen zurückgeführt. Bei den Personalaufwendungen war neben der Tariferhöhung ein höherer Aufwand bei den Rückstellungen zu verzeichnen. So wurden die Pensionsrückstellungen nach versicherungsmathematischen Grundsätzen unter Anwendung eines Rechnungszinsfußes von 5,26% gebildet. Der Mehraufwand durch die Änderung der Parameter für die Berechnung wird auf 847 000 Euro beziffert. Zum Jahresende 2009 waren bei der Sparda-Bank Berlin 736 Mitarbeiter beschäftigt. Als Teilbetriebsergebnis werden 18,48 Mill. Euro ausgewiesen, ein Plus von 1,7%.

Dass das Betriebsergebnis mit 18,61 Mill. Euro gleichwohl um 14,4% unterhalb des Vorjahreswertes liegt, ist der Risikovorsorge geschuldet. Mit 1,35 Mill. Euro bleibt diese der absoluten Höhe nach zwar zum Teil deutlich unter den Ansätzen der anderen hier betrachteten Institute. Doch im Vorjahr war an dieser Stelle eine Auflösung von 2,22 Mill. Euro verbucht worden. Deutlich zurückgeführt wurde bei der Sparda-Bank Berlin im Berichtsjahr der negative Saldo der übrigen Erträge und Aufwendungen (minus 3,76 nach minus 11,62 Mill. Euro). Als Gewinn vor Steuern bleiben damit 14,85 (10,12) Mill. Euro, ein Plus von 46,7%. Unter Berücksichtigung der mehr als verdoppelten Steuerposition (plus 132,1% auf 7,34 Mill. Euro) ergibt sich als Jahresüberschuss ein Plus von 8,0% auf 7,51 (6,96) Mill. Euro.

Die Bank zahlt ihren Mitgliedern für das Geschäftsjahr 2009 auf Beschluss der Vertreterversammlung eineDividende in Höhe von 6%, die eine Ausschüttung von 2,5 Mill. Euro nach sich zieht.

Die Bilanzstruktur zeigt auf der Aktivseite ein noch einmal höheres Gewicht der Wertpapieranlagen, die einen Anteil von 62,63 (58,03) an der Bilanzsumme ausmachen. Zugenommen haben im Berichtsjahr mit plus 6,97% insbesondere die Anleihen, die damit zum Stichtag ein Volumen von 1,873 Mrd. Euro erreichen. Ihr Anteil am gesamten Wertpapierbestand hat sich damit zwar auf 52,61 (52,01)% erhöht, doch haben auch die Aktien mit 47,39 (47,99)% ein vergleichsweise hohes Gewicht. Im Vergleich der sechs hier betrachteten Institute wird diese Aktienquote von den Sparda-Banken Süd-West (58,77% nach 73,62%) und Hessen (50,88% nach 39,65%) noch übertroffen, während die Sparda-Bank Baden-Württemberg eine Quote von lediglich 2,73 nach 4,52% aufweist. Auf der Passivseite der Bilanz decken die Kundeneinlagen der Sparda-Bank Berlin 88,33 (87,09)% der Bilanzsumme ab. Das ist nach der Sparda-Bank West (88,8%) der größte Anteil in den hier betrachteten Instituten.

Personalien: Aufsichtsrat: Wolfgang Zell (Vorsitzender), Dr. Norbert Bensel (stellvertretender Vorsitzender bis 11. Juni 2009), Lutz Bernhardt (stellvertretender Vorsitzender seit 11. Juni 2009), Vorstand: Dr. Klaus Eberhardt (Vorsitzender seit 1. April 2009), Dr. Andreas Borschil (stellvertretender Vorsitzender seit 1. April 2009), Frank Kohler (seit 1. April 2009), Martin Laubisch, Dieter Hoffmann (Vorsitzender bis 31. März 2009)

Sparda-Bank München

Anstieg der Bilanzsumme um 5,3% deutliche Zunahme des Zinsüberschusses - Provisionsüberschuss um 5,8% rückläufig - Start in die Vermögensverwaltung mit Partnern - Anstieg der Sachkosten um 11,4% - Gewinn vor Steuern auf mehr als das Dreifache gesteigert - Steuerposition deutlich erhöht - unverändert hoher Stellenwert des stationären Vertriebs

Mit einem Anstieg der Bilanzsumme um 5,3% auf 5,15 Mrd. Euro, dem Plus bei den Kundeneinlagen von 2,1% auf 4,33 Mrd. Euro, dem Wachstum der Kundenforderungen im Kreditgeschäft um 5,0% auf 2,71 Mrd. Euro, der Erhöhung der Mitgliederzahl um 9801 auf 224416 sowie der Ausweitung des Bestands an Girokonten um 11786 auf 213423 (plus 5,8%) nennt die Sparda-Bank München für das Berichtsjahr 2009 durchweg positive Wachstumsraten. Besonders betont werden die deutlichen Steigerungsraten im Kreditgeschäft. So verzeichneten die Neuzusagen in der Baufinanzierung eine Zunahme um 63% auf 533 (327) Mill. Euro (2008: 327 Millionen Euro). Und die Neuausreichungen bei den Privatkrediten stiegen um 25,0% und lagen zum Jahresende bei 26,7 (21,4) Mill. Euro. Auch mit der Ertragsentwicklung darf die Bank zufrieden sein. Denn mit 21,49 (5,19) Mill. Euro weist sie beim Jahresüberschuss der absoluten Höhe nach den höchsten Wert aller hier betrachteten Institute aus.

Der deutliche Anstieg des Zinsüberschusses resultiert ausschließlich aus dem um 20,8% auf 80,95 Mill. Euro ausgeweiteten Zinssaldo, während die laufenden Erträge um 57,6% auf 4,85 (11,44) Mill. Euro stark rückläufig waren. Deutlich unter Vorjahresniveau, nämlich um 5,8%, lag auch der Provisionsüberschuss, der 9,02 (9,58) Mill. Euro erreichte und damit der absoluten Höhe nach beispielsweise weit unter dem Vergleichswert der Sparda-Bank Berlin blieb. Mit plus 7,7% verbucht der Rohertrag trotz des vergleichweise schwachen Provisionsgeschäftes eine deutliche Zunahme auf 94,82 Mill. Euro.

Das Vermittlungsgeschäft der Kooperationspartner, so berichtet die Bank in diesem Zusammenhang, hat sich 2009 sehr unterschiedlich entwickelt. So sei der Vermittlungsabsatz im Fondsgeschäft erwartungsgemäß gesunken- von 216,1 Mill. Euro auf 111 Mill. Euro. Im Versicherungs- und Bauspargeschäft haben sich die Absätze in etwa auf Vorjahresniveau bewegt (Versicherungen: 73,3 Mill. Euro; Bausparabsatz BHW: 47,7 Mill. Euro; Bausparabsatz Schwäbisch Hall: 83,5 Mill. Euro).

Als Erfolg wird die "Sparda München Vermögensverwaltung" eingestuft, die die Bank in Kooperation mit der Feri Gruppe im Jahre 2007 als Antwort auf die Abgeltungssteuer geschaffen hatte. Das Fondsvermögen des Multi-Asset-Fonds-Konzepts mit aktivem Management belief sich zum Stichtag 31. Dezember 2009 auf 125,4 (109,9) Mill. Euro. Seit dem 1. Dezember 2009 gibt es zudem die "Sparda München nachhaltige Vermögensverwaltung", ebenfalls ein Multi-Asset-Fonds-Konzept mit aktivem Management. Als Fondsberater für dieses Produkt fungiert die Schweizer Privatbank Sarasin. Das Angebot richtet sich an konservative Anleger, die ihr Kapital breit streuen wollen und auf Wachstumschancen aufgrund ökologischer und sozialer Gesichtspunkte setzen. Zum 31. Dezember 2009 wurde ein Volumen von 11,5 Mill. Euro erreicht.

Die Erhöhung der Verwaltungsaufwendungen um 4,0% auf 63,47 Mill. Euro ist nahezu ausschließlich auf den Anstieg der Sachkosten um 11,4% auf 26,46 Mill. Euro zurückzuführen. Als Hauptgründe dieser Entwicklung werden im Geschäftsbericht die gestiegenen Kosten von Serviceleistungen des Rechenzentrums sowie Produktionskosten für die Abwicklung von Wertpapiergeschäften genannt. Als Personalkosten stehen in der GuV-Rechnung 34,75 (34,49) Mill. Euro zu Buche. Die Zahl der Mitarbeiter wird auf 664 (637) beziffert. Unter allen hier betrachteten Instituten weist die Sparda-Bank München im Berichtsjahr mit 16,1% die höchste Steigerungsrate des Teilbetriebsergebnisses (auf 31,35 Mill. Euro) aus.

Dass das Betriebsergebnis der Bank sich gleich mehr als verdoppelte (auf 28,66 nach 13,98 Mill. Euro), hängt maßgeblich mit der Risikovorsorge zusammen. Letztere konnte im Berichtsjahr um 74,6% auf 3,82 (15,05) Mill. Euro zurückgeführt werden. Im Geschäftsbericht schreibt die Bank dazu: "Die Abschreibungen und Wertberichtigung auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft werden - nach Verrechnung mit Erträgen - in Höhe von 920000 Euro (Vorjahr minus 20,315 Mill. Euro) ausgewiesen."

Der um weit mehr als das Dreifache erhöhte Gewinn vor Steuern (33,40 nach 8,72 Mill. Euro) profitierte von einem Swing von 10,0 Mill. Euro beim Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge. Nach minus 5,27 Mill. Euro im Vorjahr werden unter dieser GuV-Position im Berichtsjahr 4,74 Mill. Euro ausgewiesen. Entsprechend erhöht hat sich von 3,53 Mill. Euro 2008 auf 11,91 Mill. Euro im Berichtsjahr die Steuerposition. Von dem bereits genannten Jahresüberschuss von 21,49 Mill. Euro werden mit der Feststellung des Jahresüberschusses 18,27 Mill. Euro den Rücklagen zugewiesen.

Bei aller Betonung der Bedeutung des Internetvertriebs wurden im Berichtsjahr 2009 im Geschäftsgebiet zwei neue Geschäftsstellen eröffnet, die mittlerweile rund 500 Kunden betreuen. Mit insgesamt über 1,44 Mill. Euro, so der Anklang an die gewohnte Berichterstattung aus dem Sparkassensektor, hat das Finanzinstitut regionale Vereine, Projekte und Initiativen aus den Bereichen Soziales, Bildung, Umwelt sowie Sport und Kultur gefördert. Rund 850 Einrichtungen im Geschäftsgebiet haben von dieser Unterstützung profitiert.

Personalien: Aufsichtsrat: Siegfried Danninger (Vorsitzender), Lieselotte Peuker (stellvertretender Vorsitzende); Vorstand: Helmut Lind (Vorsitzender), Michael Dröge, Ralf Müller, Hermann Busch

Sparda-Bank Hessen

Zinsüberschuss um 1,1% gestiegen - Provisionsüberschuss um knapp 5% über Vorjahresniveau - Verwaltungskosten gesenkt - Teilbetriebsergebnis um 10,4% gesteigert - Aufstockung der Risikovorsorge um gut ein Viertel - Swing von 15,2 Mill. Euro beim Saldo der übrigen Erträge und Aufwendungen - Jahresüberschuss um 53,5% gesteigert - Bilanzsumme bei knapp 5,1 Mrd. Euro

Die Sparda-Bank Hessen wählt für ihre Positionierung in der Öffentlichkeit ausdrücklich den Bezug zur Region. Als Bank für Hessen will sich das Institut verstanden wissen, wobei die geschäftspolitische Ausrichtung anders als bei den Ortsbanken aus den beiden Verbundorganisationen nur auf das Privatkundengeschäft bezogen ist. Deutlich um 8,8% auf 5,07 Mrd. Euro gesteigert hat das Institut im Berichtsjahr seine Bilanzsumme. Das Kreditgeschäft war dabei leicht rückläufig. So fiel das Kreditvolumen von 2,13 Mrd. Euro auf 2,10 Mrd. Euro. Den Rückgang erklärt die Bank unter anderem durch das stufenweise Auslaufen von Verträgen der früheren Sparda-Bank Kassel mit dem Baufinanzierer BHW. Die Sparda-Bank Hessen hatte sich im Zuge der Fusion zur heutigen Bank entschieden, künftig mit der Bausparkasse Schwäbisch Hall zusammenzuarbeiten. Ebenso laufen noch viele Kleinkredite aus, die die Sparda-Bank ehemals selbst vergeben hat und seit Mitte 2004 an die Team-Bank vermittelt. Als Motor für das Wachstum der Bilanzsumme stuft die Bank das Passivgeschäft ein. Die Einlagen stiegen im Geschäftsjahr 2009 um 2,4% auf 4,31 Mrd. Euro.

In der Bilanzstruktur spiegelt sich letztere Entwicklung auf der Passivseite nicht unmittelbar wider. Die Kundeneinlagen decken dort mit 84,89% zwar immer noch einen vergleichsweise hohen Anteil an der Bilanzsumme ab, im Vorjahr lag dieser mit 90,15% aber noch deutlich höher. Die Lücke gefüllt haben die auf gut 499 Mill. Euro aufgestockten Bankengelder, die einen Anteil von 9,83 (4,31)% an der Bilanzsumme repräsentieren. Auf der Aktivseite zeigt sich ein abnehmendes Gewicht der Kundenforderungen. Deckten diese im Vorjahr noch 45,62% der Bilanzsumme ab, so waren es im Berichtsjahr noch 41,35%. Stark an Bedeutung hinzugewonnen haben die Wertpapieranlagen mit einen Anteil von 46,25 (33,96)% an der Bilanzsumme. Deren Gesamtbestand hat sich im Berichtsjahr um gleich 48,13% erhöht, wobei die Aktien mit einem Zuwachs von 90,06% auf 1,195 Mrd. Euro weit überproportional zum Zuwachs beigetragen haben. Die Festverzinslichen verzeichnen mit 1,153 Mrd. Euro eine Erhöhung um lediglich 20,59% und machen damit weniger als die Hälfte des Wertpapierbestandes aus.

In der Ertragsrechnung der Bank, so wurde es Anfang des Jahres auf der Bilanzpressekonferenz erläutert, spielen Bewertungseffekte eine erhebliche Rolle (siehe Kreditwesen 3-2010). Zur überaus präsentablen Erhöhung des Jahresüberschusses um gleich 53,5% haben demnach maßgeblich Wertaufholungen im Wertpapierbestand beigetragen. Gab es wegen der Umwidmung aus dem eigenen Wertpapierbestand in das Anlagevermögen im Vorjahr einen Belastungseffekt auf den Jahresüberschuss, so profitierte die Bank diesmal von höheren Wertansätzen.

Beim Zinsüberschuss zeigt die Bank in der GuV-Rechnung einen Anstieg von 1,1% auf 73,3 Mill. Euro, der allein aus dem Anstieg der laufenden Erträge resultiert (plus 8,2% auf 27,32 Mill. Euro), während der Zinsaldo um 2,7% auf 45,98 Mill. Euro rückläufig war. Im Provisionsgeschäft weist die Bank eine Steigerung der Erträge um 4,9% auf 10,25 Mill. Euro aus. Dabei misst die Bank den Erträgen aus den Vermittlungsgeschäften mit den Kooperationspartnern einen überproportionalen Beitrag zum verbesserten Provisionsüberschuss bei. Der Rückgang der Verwaltungsaufwendungen resultiert aus gegenläufigen Entwicklungen. Der Personalaufwand erhöhte sich um 6,4% auf 24,96 Mill. Euro. Die anderen Verwaltungsaufwendungen beziehungsweise Sachkosten hingegen verringerten sich im Jahr 2009 um 7,0% auf insgesamt 31,74 Mill. Euro. Die Kosten für Instandhaltung und Modernisierung, so die Erklärung, sind nach Abschluss der Modernisierungen in 2008 (Gebäude der Zentrale) wieder auf einen niedrigeren Wert gesunken. Als Teilbetriebsergebnis werden 24,01 (21,75) Mill. Euro ausgewiesen, eine Steigerung um 10,4%.

Um ein gutes Viertel aufgestockt wurde die Risikovorsorge (15,32 nach 12,15 Mill. Euro). Die schon angesprochene Wertaufholung bei den Wertpapieren spiegelt sich nicht zuletzt im Saldo der übrigen Erträge und Aufwendungen, der einen Swing von 15,24 Mill. Euro aufweist und in der GuV mit 9,02 (minus 6,22) Mill. Euro zu Buche steht. Auf den stark erhöhten Gewinn vor Steuern von 19,4 (7,16) Mill. Euro war mit 9,08 (0,44) Mill. Euro ein Vielfaches an Steuern fällig. Gleichwohl verbleibt ein um 53,5% auf 10,32 Mill. Euro erhöhter Jahresüberschuss. Die Zahl der Kunden wird per Stichtag mit rund 355 000 angegeben, 270000 davon sind Mitglieder.

Personalien: Aufsichtsrat: Peter Heist (Vorsitzender), Rupert Bunk (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Jürgen Weber (Vorsitzender), Hans-Joachim Hellhake (stellvertretender Vorsitzender), Thomas Werner

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