Bilanzen

Sal. Oppenheim jr. & Cie. - HSBC Trinkaus & Burkhardt - M.M.Warburg - Bankhaus Lampe KG - B. Metzler seel. Sohn & Co. - Berenberg Bank - Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA - Castell-Bank

Übernahme der Frankfurter BHF-Bank - Bilanzierung erstmals nach IFRS - Zinsüberschuss von 221,4 Mill. Euro - Provisionsergebnis bei 420,2 Mill. Euro
- Ergebnis nach Steuern in Höhe von 250,8 Mill. Euro - Ausbau des Vermögensverwaltungs- und Hedgefondssegments - wachsende Bedeutung des Auslandsgeschäfts

Im Berichtsjahr 2005 ist ein Vergleich der Ergebnisse in den nebenstehenden Tabellen (zum ersten Mal übrigens nach den internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS) mit denen des Vorjahres nicht direkt möglich: Anfang Dezember 2004 erwarb die Oppenheim Beteiligungs-AG sämtliche Anteile an der BHF-Bank AG in Frankfurt am Main. Die Beteiligungsgesellschaft ist als 100-prozentige Tochtergesellschaft des Bankhaus Sal. Oppenheim jr. & Cie. KGaA vollkonsolidiert in den Konzernabschluss einbezogen. Alle 200 Millionen auf den Namen lautenden BHF-Stückaktien wurden am 1. Januar 2005 vom Vorbesitzer ING Bank Deutschland AG auf die Oppen-heim-Tochter übertragen. Der Kaufpreis wird mit 621,2 Mill. Euro beziffert. Anschaffungsnebenkosten fielen laut Geschäftsbericht in Höhe von 8,2 Mill. Euro an, die im Wesentlichen aus Honoraren für Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte und sonstige Gutachter sowie Berater resultierten. Das zum Erwerbszeitpunkt gemäß IFRS 3 neu bewertete Eigenkapital belief sich auf 708,1 Mill.Euro.

Aus der Bewertung des Zugangs der BHF-Bank in den Sal. Oppenheim Konzern ergab sich nach Angaben der Privatbank ein passiver Unterschiedsbetrag nach Realisationen im Geschäftsjahr 2005 von 78,7 Mill. Euro, der erfolgswirksam erfasst und unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen wurde. Der Ergebnisbeitrag zum Konzernergebnis des Berichtsjahres wird inklusive des passiven Unterschiedsbetrages aus Erstkonsolidierung mit 176,2 Mill. Euro angegeben.

Am 30. Juni 2005 hat die Sal. Oppenheim International S.A.darüber hinaus sämtliche 15 000 Stückaktien an der Services Généraux de Gestion S.A.erworben. Mit Wirkung zum 1. Juli 2005 wurden die Anteile von der SGG Experts-Comptables S.A.auf die Sal. Oppenheim International S.A.übertragen. Letztere ist als 100-prozentige Tochtergesellschaft des Bankhauses ebenfalls vollkonsolidiert in den Konzernabschluss einbezogen. Der Kaufpreis belief sich laut Geschäftsbericht auf 26,8 Mill. Euro, Anschaffungsnebenkosten fielen in Höhe von 2,1 Mill. Euro an. Das zum Erwerbszeitpunkt gemäß IFRS 3 neu bewertete Eigenkapital belief sich auf 3,5 Mill.Euro.Aus der Bewertung des Zugangs ergab sich ein Goodwill von 25,4 Mill. Euro, der unter den immateriellen Vermögenswerten aktiviert wurde. Der Ergebnisbeitrag zum Konzernergebnis des Berichtsjahres wird auf 1,6 Mill. Euro beziffert.

Der Blick auf die Ertragsrechnung zeigt einen Zinsüberschuss von 221,4 Mill. Euro, der laut Bank neben den klassischen Komponenten aus dem Kredit- und Geldmarktgeschäft auch die Zinserträge und -aufwendungen aus Derivaten des Bankbuches enthält. Er wurde mit 107,0 Mill. Euro von Sal. Oppenheim und mit 130,8 Mill. Euro von der BHF-BANK erwirtschaftet.

Die Nettozuführung zur Risikovorsorge des gesamten Konzerns wird mit 2,8 Mill. Euro beziffert. Dies sei darauf zurückzuführen, dass das Kreditportfolio weitestgehend aus Adressen der Kategorie "Investment Grade" besteht und die risikoorientierte Neuausrichtung der BHF-Bank erfolgreich war.

Der Provisionsüberschuss ist mit 420,2 Mill. Euro die Hauptertragsquelle des Konzerns. Dahingehend begünstigend wirkten das nach wie vor stabile Wertpapiergeschäft mit weiter steigenden Volumina, Provisionen aus dem wiederaufgenommenen Geschäft als Designated Sponsor und höhere Vermögensverwaltungsentgelte, heißt es von der Bank. Bei den sonstigen Provisionen sei der Anstieg im Wesentlichen auf das M&A-Geschäft zurückzuführen. Das Provisionsergebnis verteilt sich mit 236,4 Mill. Euro auf Sal. Oppenheim und mit 183,8 Mill. Euro auf die BHF-Bank.

Das Handelsergebnis belief sich im Berichtsjahr 2005 auf insgesamt 101,5 Mill.Euro.Davon erwirtschaftete Sal. Oppenheim 108,8 Mill. Euro und die BHF-Bank ein Minus von 7,3 Mill.Euro.Der Schwerpunkt im Handelsgeschäft bei der Privatbank liegt wie in den Jahren zuvor auf der Emission von Retailderivaten, deren Volumen deutlich ausgeweitet wurde, sowie dem Eigenhandel mit Aktien.

Das Finanzanlageergebnis wird im Geschäftsbericht auf insgesamt 88,1 Mill. Euro beziffert, wovon Sal. Oppenheim 39,2 Mill. Euro und die BHF-Bank 48,9 Mill. Euro betreffen. Die Privatbank hat 5% ihrer Anteile an der IVG Immobilien AG, Bonn, veräußert, bleibt aber mit einem Anteil von 20,1% weiterhin größter Einzelaktionär. Aus dieser Transaktion ergab sich ein Gewinn von 38 Mill.Euro.Die Frankfurter Tochter erzielte mit der Veräußerung von zwei nicht börsennotierten Gesellschaften einen Gewinn von 23 Mill.Euro.

Die Verwaltungskosten summieren sich im Konzern Sal. Oppenheim laut Geschäftsbericht 2005 auf 680,3 Mill.Euro.Beim Personalaufwand in Höhe von 412,2 Mill. Euro schlug sich nach den Erläuterungen die Anpassung der gewinnabhängigen Bezüge an die gestiegenen operativen Erträge nieder. Die anderen Verwaltungsaufwendungen beliefen sich auf 232,7 Mill. Euro, die Abschreibungen auf Sachanlagen auf 35,4 Mill.Euro.Von den Verwaltungsaufwendungen entfallen nach eigenen Angaben 371,4 Mill. Euro auf Sal. Oppenheim, 290,4 Mill. Euro auf die BHF-Bank und 18,5 Mill. Euro auf die Konzernebene.

Das sonstige betriebliche Ergebnis belief sich auf 98,4 Mill.Euro.Die größte Position mit 78,8 Mill. Euro ist laut Geschäftsbericht ein Ertrag aus der Auflösung des passivischen Unterschiedsbetrags, der aus der Erstkonsolidierung der Frankfurter Tochter resultiert.

Vor Steuern ergibt sich damit ein Konzernergebnis von 282,6 Mill.Euro.Unter Berücksichtigung eines laufenden Ertragsteueraufwands von 40,3 Mill. Euro sowie latenter Steuererträge von 8,5 Mill. Euro verbleibt ein Konzernjahresüberschuss in Höhe von 250,8 Mill.Euro.Die Anteile Dritter am Jahresergebnis werden auf 1,3 Mill. Euro beziffert.

Die Konzernbilanzsumme belief sich zum Berichtsjahresende auf 32 Mrd. Euro, wovon 14 Mrd. Euro auf Sal. Oppenheim und 18 Mrd. Euro auf die BHF-Bank entfallen. Während sich bei Sal. Oppenheim aufgrund der Geschäftsausweitung die Bilanzsumme im Jahresverlauf um rund 2,3 Mrd. Euro erhöhte, war die Entwicklung in Frankfurt um 2,3 Mrd. Euro rückläufig. Dies resultiert nach Angaben der Bank primär daraus, dass im Geschäftsjahr 2005 erstmals Saldierungen latenter Steuern in Bezug auf negative und positive Marktwerte bei den Handelsaktiva und -passiva vorgenommen wurden.

Zum 30. Juni 2006 vermeldet die Kölner Privatbankgruppe ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 139,9 Mill. Euro, was einer Steigerung von 47% gegenüber den ersten sechs Monaten des Vorjahres entspricht. In dem ausgewiesenen Konzernergebnis nach IFRS ist wie auch im Geschäftsbericht für das Gesamtjahr 2005 das Halbjahresergebnis der BHF-Bank AG, Frankfurt am Main, enthalten. Über die direkte Beteiligung an der französischen Asset-Manage-ment-Gesellschaft Financière Atlas S.A., Paris, baute die Privatbank ihr Vermögensverwaltungssegment im europäischen Raum aus und startete über die Beteiligung an der Prader Bank AG, Bozen, das Geschäft mit vermögenden Unternehmern und Privatpersonen im norditalienischen Markt. Durch die weitere Akquisition der englischen Attica-Gruppe und die Beteiligung an Integrated Asset Management plc (IAM), London, will sich Sal. Oppenheim zudem eine gute Marktposition im europäischen Hedgefonds-Markt sichern.

In den ersten beiden Quartalen des Jahres 2006 stammte rund ein Viertel der Erträge aus dem Auslandsgeschäft, heißt es von der Bank. Mittelfristig soll sich dieser Anteil auf über die Hälfte erhöhen. Die Cost Income Ratio verbesserte sich in diesem ersten Halbjahr auf 74,3%. Das betreute Vermögen wird nach 123 Mrd. Euro zum Jahresende 2005 mit 136 Mrd. Euro zum 30. Juni 2006 ausgewiesen.

Personalien: Aufsichtsrat: Georg Baron von Ullmann (Vorsitzender), Friedrich Carl Freiherr von Oppenheim (erster stellvertretender Vorsitzender), Alfred Milenz (zweiter stellvertretender Vorsitzender; persönlich haftende Gesellschafter: Matthias Graf von Krockow (Sprecher), Detlef Bierbaum, Friedrich Carl Janssen, Christopher Freiherr von Oppenheim, Dieter Pfundt

HSBC Trinkaus & Burkhardt

Umwandlung in eine Aktiengesellschaft - Provisionsüberschuss deutlich gestiegen - strukturelle Veränderung des Verwaltungsaufwands - Bilanzsumme um 19,7% gestiegen - Eigenmittelquote bei 11,5% - Joint Venture mit T-Systems in der Wertpapierabwicklung - Umfirmierung der Asset-Management-Einheit

Die wichtigste gesellschaftsrechtliche Veränderung bei HSBC Trinkaus & Burkhardt wurde zunächst im November 2005 im Aufsichtsrat behandelt und positiv beschieden, Ende Mai dieses Jahres dann von der Hauptversammlung abgesegnet und Ende Juli schließlich mit Eintragung in das Handelsregister abgeschlossen. Seither ist aus der KGaA eine Aktiengesellschaft geworden. Die Firma lautet jetzt HSBC Trinkaus & Burkhardt AG. Das Geschäftsmodell mit der Fokussierung auf vermögende Privatkunden, Firmenkunden, institutionelle Kunden und Eigenhandel, soll auch nach der Umwandlung der KGaA in eine AG unverändert fortgeführt werden.

Der zukünftige Vorstand der AG setzt sich aus den persönlich haftenden Gesellschaftern zusammen. In Düsseldorf will man diesen Schritt nicht zuletzt als klares Bekenntnis der Muttergesellschaft zu HSBC Trinkaus & Burkhardt als dem für den deutschen Markt zuständigen Mitglied der HSBC-Gruppe verstanden wissen.

In den Konsolidierungskreis des Abschlusses 2005 sind nach Angaben der Bank alle verbundenen Unternehmen einbezogen, an denen die KGaA direkt oder indirekt die Mehrheit der Stimmrechte hält. Mit der Konzernobergesellschaft, der HSBC Trinkaus & Burkhardt KGaA, wurden zum Bilanzstichtag unverändert zum Vorjahr 20 inländische und drei ausländische Tochtergesellschaften vollkonsolidiert. Des Weiteren umfasst der Konsolidierungskreis 2 (Vorjahr 3) Spezialfonds sowie eine inländische Gesellschaft, die nach der Equi-ty-Methode erstmalig konsolidiert wird. Auf die Konsolidierung eines ausländischen Unternehmens von untergeordneter Bedeutung wurde wie im Vorjahr verzichtet.

In der Ertragsrechnung erhöhte sich der Zinsüberschuss um 7,6% auf 74,6 Mill.Euro.Die Bank führt diesen Anstieg insbesondere auf die Zunahme der Kundeneinlagen zurück, die überwiegend im Interbankenmarkt angelegt wurden. Dass in der Risikovorsorge im Kreditgeschäft für das Berichtsjahr ein Ertrag von 9,7 Mill. Euro und damit ein Swing von 11,3 Mill. Euro ausgewiesen werden kann, erklärt die Bank unter anderem mit der "erfreulichen Entwicklung einzelner, in der Vergangenheit wertberichtigter Engagements".

Der Provisionsüberschuss wuchs um 38,0 Mill. Euro oder 16,8% auf 264,4 Mill. Euro und leistete damit einen Anteil von 63,8% zu den operativen Erträgen. In dem Anstieg spiegeln sich aus Sicht der Bank eine weiter wachsende Zahl rentabler Kundenverbindungen im Privat- und Firmenkundengeschäft sowie der Ausbau des Produktangebots für institutionelle Kunden wider.

Im Einzelnen verweist die Bank beispielsweise auf eine Erhöhung der Wertpapierprovisionen um 17,1% auf 177,9 Mill. Euro, auf eine strukturierte Genussrechts-Emission für mittelständische Unternehmen, auf die Auflegung eines weiteren Immobilienfonds und auf das sonstige Provisionsgeschäft mit Erträgen aus der Platzierung und der Verwaltung von Private Equity Investments. Mit einem Anstieg um fast 20,0 Mill. Euro oder 36,6% auf 74,3 Mill. Euro wird das Handelsergebnis als das beste seit der Umstellung auf die IFRS im Jahre 1997 bezeichnet. Hervorgehoben wird dabei insbesondere der Aktien-/Aktienderivatehandel mit einer Zunahme um 12,4 Mill. Euro auf 46,1 Mill.Euro.

Im Vergleich zum Vorjahr nahm der Verwaltungsaufwand um 14,9% auf 286,4 Mill. Euro zu. Die höhere durchschnittliche Mitarbeiterzahl sowie im Bereich der anderen Verwaltungsaufwendungen gestiegenen EDV-Kosten und die Arbeiten im Zusammenhang mit der Übertragung der Wertpapierabwicklung auf die International Transaction Services GmbH (ITS), dem Joint Venture für die Wertpapierabwicklung zusammen mit der T-Systems International, werden als Ursachen genannt. Die Aufwand-Ertrag-Relation der Bank ist auf 60,8 (66,8)% gesunken.

Das Finanzanlageergebnis umfasst insbesondere die Gewinne aus dem Abgang von Finanzanlagen und aus Veränderungen im Konsolidierungskreis. Davon entfallen 38,6 Mill. Euro auf Aktien und Beteiligungen, 2,8 Mill. Euro auf Investmentanteile und 8,4 Mill. Euro auf festverzinsliche Titel. Die Gewinne/Verluste aus dem Abgang von Sachanlagevermögen beinhalten insbesondere den anteiligen Gewinn aus dem Verkauf der Lizenz am Wertpapierabwicklungssystem Geos an die ITS in Höhe von 10,2 Mill.Euro.Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten nach Angaben der Bank im Wesentlichen 2,9 Mill. Euro Vergleichszahlungen und 1,6 (1,7) Mieterträge sowie 0,7 (0,5) Mill. Euro aus der Auflösung sonstiger Rückstellungen.

Eine strukturelle Veränderung des Verwaltungsaufwands, so schreibt die Bank, ergab sich 2005 zum einen aus der Gründung der ITS. Und zum anderen wurden ausgewählte Finanzanlagen sowie Verpflichtungen aus Altersversorgung und Jubiläen in eine Treuhandlösung, ein Contractual Trust Arrangement (CTA), eingebracht. Aus beiden Maßnahmen sowie aus der Veräußerung von Finanzanlagen resultierten im Berichtsjahr hohe Sondererträge. Daher stieg der Jahresüberschuss vor Steuern um 59,1% von 122,2 Mill. Euro auf 194,4 Mill. Euro und nach Steuern um 50,4% von 78,4 Mill. Euro auf 117,9 Mill.Euro.Damit konnte die Erfolgskennzahl Eigenkapitalrendite vor Steuern von 19,5% auf 30,6% und nach Steuern von 12,5% auf 18,5% verbessert werden.

Die Bilanzsumme der Bank ist im Berichtsjahr um 19,7% auf 15,951 Mrd. Euro angestiegen. Auf der Aktivseite betrifft das im Vergleich zum Vorjahr insbesondere die Forderungen an Kreditinstitute (plus 80,2% auf 4,562 Mrd. Euro). Außerdem haben sich stichtagsbedingt die Guthaben bei der Deutschen Bundesbank auf fast 800 Mill. Euro mehr als verfünffacht, und die Handelsaktiva sind um 4,1% auf 6,471 Mrd. Euro ebenfalls angestiegen. Dagegen sind die Forderungen an Kunden um 3,1% auf 2,554 Mrd. Euro und die Finanzanlagen um 12,3% auf 1,472 Mrd. Euro zurückgegangen. Durch die Errichtung des Contractual Trust Arrangement (CTA) wurde eine Saldierung der Plan Assets, die bisher unter den Finanzanlagen ausgewiesen wurden, mit den Pensionsverpflichtungen vorgenommen, so dass die Rückstellungen insgesamt um 38,8% auf 0,2 Mrd. Euro zurückgegangen sind.

Auf der Passivseite sind ansonsten im Vergleich zum Vorjahr die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden um 20,5% auf 7,14 Mrd. Euro gestiegen, die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 55,9% auf 1,425 Mrd. Euro und die Handelspassiva um 18,7% auf 5,884 Mrd.Euro.

Der Anstieg der Risikoaktiva und der Marktrisikopositionen nach KWG hat zu einem leichten Rückgang der Eigenmittelquote auf 11,5% und der Kernkapitalquote auf 7,3% im Grundsatz I geführt. Kapitalmaßnahmen haben im abgelaufenen Jahr nicht stattgefunden. Endfälliges Nachrangkapital wurde durch die Begebung neuer nachrangiger Verbindlichkeiten ersetzt und um 34,9 Mill. Euro auf 308,1 Mill. Euro aufgestockt. Die Bewertungsreserve für Finanzinstrumente blieb mit 93,9 Mill. Euro gegenüber 92,3 Mill. Euro im Vorjahr nahezu unverändert. Während des Berichtsjahres lag die Liquiditätskennzahl des Grundsatzes II im Durchschnitt der Monatsendwerte bei 1,88.

In den ersten drei Quartalen dieses Jahres hat Trinkaus & Burkhardt das Betriebsergebnis gegenüber dem Vorjahreswert um 57,2% steigern können (siehe Kreditwesen 22-2006). Die Quartalsberichterstattung war dabei von einer deutlichen Verfeinerung der Segmentberichterstattung geprägt, sprich der Konsolidierungsposten wurde spürbar umfangreicher den jeweiligen Segmenten zugeordnet.

Mitte März dieses Jahres hat die ITS (International Transaction Services GmbH), ein Gemeinschaftsunternehmen der HSBC Trinkaus & Burkhardt KGaA und der T-Systems International GmbH zur Wertpapierabwicklung, mit der Hypovereinsbank eine strategische Partnerschaft vereinbart. Die ITS soll künftig für die Unicredit-Tochter wesentliche Teile der Wertpapierabwicklung des Privatkundengeschäfts ausführen. Bis Ende 2007 sollen diese für das Privatkundengeschäft der HVB auf die Systemplattform der ITS übertragen und wesentliche Services durch den Dienstleister erbracht werden.

Nur wenige Tage später wurde bekannt, dass die Asset Management Gesellschaft HSBC Trinkaus Capital Management künftig unter HSBC Investments Deutschland firmiert. Der Name soll stärker als bisher die globale Strategie des Asset-Management-Geschäfts der Bank widerspiegeln. Die von den Asset-Management-Einheiten der HSBC-Gruppe insgesamt betreuten Gelder, so wurde in diesem Zusammenhang gemeldet, belaufen sich per Ende 2005 auf 272,1 Milliarden US-Dollar. HSBC Investments Deutschland soll vom Standort Düsseldorf aus institutionelle Kunden, Firmenkunden und Privatkunden in Deutschland, Österreich, Luxemburg und in Osteuropa betreuen. Dass im Inland die Tochtergesellschaft Inka Internationale Kapitalanlagegesellschaft mbH im Berichtsjahr 2005 ihre Assets in der Fondsadministration von 24,5 Mrd. Euro auf 38,8 Mrd. Euro steigern konnte, wird maßgeblich auf den Ausbau des Mas-ter-KAG-Angebots zurückgeführt. Insgesamt wird für die Funds under Management and Administration innerhalb des Berichtsjahres eine Steigerung um mehr als 50 % von 41,8 Mrd. Euro auf 62,8 Mrd. Euro gemeldet. Im Geschäft mit vermögenden Privatkunden wird für das betreute Volumen im Jahresvergleich ein Anstieg von 11,4 Mrd. Euro auf 19,9 Mrd. Euro gemeldet.

Personalien: Aufsichtsrat: Herbert H. Jacobi (Ehrenvorsitzender), Dr. Sieghardt Rometsch (Vorsitzender), Stephen Green (stellvertretender Vorsitzender); Persönlich haftende Gesellschafter beziehungsweise Vorstand: Andreas Schmitz (Sprecher), Paul Hagen, Dr. Olaf Huth, Carola Gräfin von Schmettow; Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung: Manfred Krause

M.M.Warburg

Aufspaltung der Gruppe in "Parallelhol-ding"-Organisation - Zinsüberschuss um fast ein Fünftel angestiegen - Provisionsüberschuss weiterhin stärkste Ertragsquelle - Anstieg der Personalaufwendungen um 7,3% - Risikovorsorge deutlich reduziert - Betriebsergebnis um 70,2% erhöht - Jahresüberschuss um 53,3% höher - Bilanzsumme bei 3,28 Mrd. Euro - Übernahme der Degussa Bank GmbH

Seit der zum 1. Januar 2002 realisierten Holdingstruktur ist die Hamburger M.M.Warburg & Co KGaA mit ihren Beteiligungen an Banken und Gesellschaften aus dem Bereich Finanzdienstleistungen eine Tochtergesellschaft der M.M.Warburg & CO Gruppe KGaA. Letztere war bis zum Jahr 2005 in den Bereichen Finanzdienstleistungen (mit M.M.Warburg & CO KGaA als Obergesellschaft), Immobilien (unter dem Dach der HIH Hamburgische Immobilienhandlung GmbH), Schifffahrt (gebündelt in der Atalanta Beteiligungsgesellschaft mbH) und Beteiligungen aktiv.

Im Laufe des Jahres 2005 wurde die Warburg Gruppe aufgespalten und eine Paral-lelholding-Organisation eingeführt. Nach Abschluss der Umstrukturierung befinden sich unter dem Dach der Holdinggesellschaft M.M.Warburg & CO Gruppe KGaA die Gesellschaften aus dem Finanzdienstleistungsbereich. Die Gesellschaften aus den Bereichen Immobilien, Schifffahrt und Beteiligungen werden unter der von der Bankengruppe unabhängigen Holdinggesellschaft Vigor Beteiligungsgesellschaft mbH geführt. Hier betrachtet werden im Gegensatz zu den anderen Häusern nicht die Ergebnisse des Konzerns (soweit möglich), sondern die der Bank (M.M.Warburg & CO KGaA), da sich das von der Privatbank veröffentlichte Zahlenwerk im Wesentlichen auf letztere beschränkt.

Um 17,8% auf 37,3 (31,6) Mill. Euro ist in der Ertragsrechnung der Zinsüberschuss (inklusive laufender Erträge und Gewinnabführungsverträge) angestiegen. Dem weiter anhaltenden Druck auf die Zinsmarge hat die Bank nach eigenen Angaben durch eine Steigerung des durchschnittlichen Kreditvolumens entgegengewirkt. Der Provisionsüberschuss macht mit 46,6 (45,4) Mill. Euro weiterhin den größten Anteil an den Erträgen aus und stieg im Vergleich zum Vorjahreswert um 2,6% an. In Summe der beiden Ertragspositionen ergibt sich ein Rohertrag in Höhe von 83,9 (77,0) Mill. Euro, der damit um 8,8% über dem Vorjahresniveau lag.

Der Verwaltungsaufwand (inklusive Abschreibungen auf Sachanlagen) erhöhte sich um 2, 4% auf 59, 3 (57, 9) Mill.Euro.Dieser Anstieg lässt sich allein auf eine Erhöhung der Personalaufwendungen um 7, 3% auf 35, 1 (32, 7) Mill. Euro zurückführen, die anderen Verwaltungsaufwendungen waren um 5, 1% auf 19, 0 (20, 1) Mill. Euro rückläufig, und die Abschreibungen auf Sachanlagen verharrten auf dem Vorjahresniveau von 5, 2 Mill.Euro.Die Cost Income Ratio wird für die gesamte Bankengruppe auf 68, 1% beziffert, nachdem sie im Vorjahr noch 78, 9% betragen hatte.

Um gut ein Drittel von 7,2 auf 4,5 Mill. Euro verringerte sich das Nettoergebnis aus Finanzgeschäften im Berichtsjahr 2005. Der Saldo der sonstigen betrieblichen Erträge fiel wie im Vorjahr negativ aus (minus 1,9 nach minus 1,2 Mill. Euro).

Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft im Vorjahr in Höhe von 8,7 Mill. Euro standen im zurückliegenden Jahr 2005 Zuschreibungen beziehungsweise Auflösungen in Höhe von 0,9 Mill. Euro gegenüber. Damit stieg das Betriebsergebnis der Bank deutlich um 70,2% auf 28,1 (16,5) Mill. Euro an.

Nach einem Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge in Höhe von 0,6 (minus 0,6) Mill. Euro sowie einer vervierfachten Steuerzahlung in Höhe von 6,9 (1,7) Mill. Euro weist die M.M.Warburg & CO KGaA einen Jahresüberschuss in Höhe von 21,8 (14,2) Mill. Euro aus, der damit im Vorjahresvergleich um rund die Hälfte angestiegen ist.

Die Kernzahlen der Bilanz der Bank sind im Berichtsjahr 2005 allesamt angestiegen. So erhöhten sich auf der Aktivseite die Kundenforderungen um 3,4% auf 821,8 (794,9) Mill. Euro, die Forderungen an Kreditinstitute lagen mit einem Volumen von 879,0 (826,9) Mill. Euro um 6,3% über dem Vorjahresniveau.

Auf der Passivseite sind die Kundeneinlagen um 10,8% auf 1,60 (1,44) Mrd. Euro angestiegen. Die Bankengelder werden mit einem Volumen von 1,19 (1,09) Mrd. Euro um 9,8% höher als im vorangegangenen Jahr ausgewiesen. Die Bilanzsumme stieg insgesamt um 9,7% auf 3,28 (2,99) Mrd. Euro an.

Ende November des laufenden Jahres hat die BBW Beteiligungsgesellschaft mbH eine Vereinbarung zum Erwerb der Degussa Bank GmbH von der ING-Diba AG, Frankfurt am Main, unterzeichnet. Gesellschafter der BBW Beteiligungsgesellschaft mbH sind die M.M.Warburg & CO Gruppe KGaA und mehrere private Investoren. Über die Höhe des Kaufpreises wurden keine Angaben gemacht. Die Degussa Bank soll weiterhin selbstständig in ihrem Geschäftsfeld agieren. Eine Integration und Vernetzung mit den im klassischen Privatbankgeschäft tätigen Häusern der Bankengruppe M.M.Warburg & CO sei nicht geplant.

Personalien: Aufsichtsrat: Dr. Erwin Möller (Vorsitzender), Dr. Klaus Asche (stellvertretender Vorsitzender); persönlich haftende Gesellschafter: Dr. Christian Olearius (Sprecher), Max Warburg, Hans-Detlef Bösel, Harald Boberg (bis 30. April 2006)

Bankhaus Lampe KG

Schließung der Lampebank International S.A.in Luxemburg - Übernahme der Atlantic Vermögensverwaltungsbank AG - Umkehrung des Verhältnisses von Zins- zu Provisionsüberschuss - Bilanzsumme um mehr als 13 Prozent verringert - Jahresüberschuss von 16,3 Mill. Euro vollständig in die Rücklagen eingestellt

Das Bankhaus Lampe KG, das in diesem Jahr 154 Jahre alt wurde, ist ein Tochterunternehmen der Dr. August Oetker KG, Bielefeld, und befindet sich vollständig im Besitz der Familie Oetker. Das Institut rechnet sich zu den "wenigen inhabergeführten Privatbanken Deutschlands" und betätigt sich in drei Hauptgeschäftsfeldern: der Finanzierungs- und Beratungsleistung für mittelständische Firmenkunden, der Vermögensverwaltung für vermögende Privatkunden sowie dem Asset Management für institutionelle Anleger.

In der Bilanz 2005 umfasst der Konsolidierungskreis des Bankhaus-Lampe-Konzerns neben der Bank selbst insgesamt neun Tochterunternehmen, unter anderem die Lampe Asset-Management GmbH, Düsseldorf, und die Lampe Verwaltungs-GmbH, Düsseldorf. Die Lampebank International S.A.in Luxemburg wurde im Berichtsjahr geschlossen und wird in der Bilanz nicht mehr berücksichtigt. Im gleichen Zeitraum übernahm das Bankhaus jedoch die Atlantic Vermögensverwaltungsbank AG in Zürich, in der es seine gesamten ausländischen Private-Banking-Aktivitäten neu bündelte. Die Atlantic gehört ab 2005 zu den konsolidierten Unternehmen. Diese Transaktion hatte deutliche Auswirkungen auf die Ertragsrechnung.

Im Geschäftsjahr 2005 veränderte sich das

Verhältnis von Zins- zu Provisionsüberschuss deutlich. Während 2004 der Anteil des Zinsüberschusses am Rohertrag noch 53,9% betrug und der des Provisionsüberschusses 46,1%, war es 2005 nahezu umgekehrt. Der Zinsüberschuss trug 44,15% zum Rohertrag bei, der Provisionsüberschuss 55,85%. Während sich das Zinsergebnis um 19,7% auf 39,03 (48,62) Mill. Euro verringerte, erhöhte sich das Provisionsergebnis um 18,7% auf 49,38 (41,59) Mill.Euro.Den gesunkenen Zinsüberschuss begründet die Bank unter anderem mit gestiegenen Bonitätsanforderungen an die Kunden, schwächeren Margen und einer verhaltenen Kreditnachfrage. Für das erhöhte Provisionsergebnis werden - wie im letzten Jahr - vor allem ein freundliches Börsenumfeld und eine konstante Akquisitionsleistung verantwortlich gemacht. Der Rohertrag ist im Berichtszeitraum um 2% auf 88,41 (90,21) Mill. Euro gesunken.

Die Verwaltungsaufwendungen lagen mit 69,8 (69,46) Mill. Euro geringfügig über dem Vorjahreswert. Daran hatten die Personalkosten einen Anteil von 41,41 (40,91) Mill. Euro, während die Sachkosten inklusive Abschreibungen 28,39 (28,54) Mill. Euro ausmachten. Um 10,3% verringerte sich das Teilbetriebsergebnis und betrug 18,61 (20,75) Mill.Euro.

Nachdem diese Position im vergangenen Berichtszeitraum um mehr als 70% zurückgegangen war, lag der Nettoertrag aus Finanzgeschäften mit 9,6 Mill. Euro um 127,4 % über dem Wert des Vorjahres. Diese Verschiebung wird von der Privatbank vor allem auf die positive Entwicklung des Geschäfts mit Derivaten zurückgeführt. Der Anteil des Eigenhandels am Betriebsergebnis betrug dann auch 38,75% gegenüber 19,18% im Vorjahr.

Im Berichtszeitraum erhöhte sich die Risikovorsorge um 116,1%. In absoluten Zahlen schrieb das Bankhaus 5,54 (2,56) Mill. Euro als Wertberichtigungen auf Forderungen ab. Das Betriebsergebnis lag mit 24,89 (22,11) Mill. Euro dennoch 12,5% über dem Vorjahreswert. Ähnlich wie im Vorjahr verbuchte das Institut einen negativen Saldo der übrigen Aufwendungen von 5,02 (5,78) Mill.Euro.Der Gewinn vor Steuern lag bei 19,86 (16,33) Mill. Euro, der Jahresüberschuss von 16,3 (14,4) Mill. Euro wurde vollständig den Rücklagen zugeführt.

Bei einem Blick auf die Konzern-Bilanz fällt zunächst die um 13,3% von 3,015 Mrd. auf 2,613 Mrd. verringerte Bilanzsumme auf. Für diese Reduzierungen ist laut dem Bielefelder Institut die planmäßige Rückführung strategisch nicht mehr konformer Kreditengagements und die Schließung der Lampebank S.A.in Luxemburg verantwortlich.

Auf der Aktivseite machen die Forderungen an Banken von 936,59 (1 132,09) Mill. Euro 35,84% der Bilanzsumme aus, die Forderungen an Kunden von 888,75 (1 090,79) Mill. Euro entsprechen 34%. Der Anteil der Wertpapieranlagen an der Bilanzsumme betrug im Berichtszeitraum ungefähr 22,61%, daran machten die Aktien wiederum 26,71% aus.

Die Passivseite wird deutlich von den Kundeneinlagen geprägt. Diese sind um 12,4% auf 1,669 (1,90) Mrd. Euro gesunken und erreichten wie im Vorjahr einen Anteil von etwa 64% der Bilanzsumme. Einen Anteil von 20,69% haben die Bankengelder an der Bilanzsumme. Auch sie sind stark um 26,7% auf 540,57 (737,48) Mill. Euro zurückgegangen.

Der Bankhaus-Lampe-Konzern beschäftigte im Berichtszeitraum durchschnittlich 452 (479) Mitarbeiter und damit deutlich weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Fluktuationsquote, also das Verhältnis der Personalabgänge zur Gesamtzahl der Mitarbeiter betrug etwa 8%. Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit wird mit etwa elf Jahren angegeben.

Personalien: Gesellschafterausschuss: Dr. Ernst F. Schröder (Vorsitzender), Friedrich Wilhelm Delius (zweiter stellvertretender Vorsitzender bis 30. Juni 2005), Dr. Manfred Streitbörger (zweiter stellvertretender Vorsitzender); Persönlich haftende Gesellschafter: Rudolf August Oetker, Christian Graf von Bassewitz (Sprecher bis 28. Februar 2006), Peter Ebertz, Dr. Karl-Heinz Franke, Prof.Dr.Stephan Schüller (Sprecher ab 1. März 2006)

B. Metzler seel. Sohn & Co.

Zins- und Provisionsgeschäft um rund ein Viertel angestiegen - höhere Verwaltungsaufwendungen - Betriebsergebnis um 70% über Vorjahreswert hohe Steuerzahlungen - stichtagbedingte Verdopplung der Bilanzsumme auf 3,6 Mrd. Euro - kräftiger Volumenanstieg beim verwalteten Vermögen

Dass die Berichterstattung der hier besprochenen Privatbankiers im Umfang deutlich unterschiedlich ausfällt, zeigt sich schon beim ersten Blick auf die Geschäftsberichte: So bringt es etwa das Zahlenwerk des Frankfurter Hauses B. Metzler seel. Sohn & Co. auf 24 Seiten, während das der nach IFRS bilanzierenden Sal. Oppenheim inklusive Erläuterungen stolze 228 Seiten umfasst. Zudem wurde die Darstellung von Bilanz und GuV des Metzler-Konzerns im Jahr 2005 verkürzt. Auf Anfrage war allerdings eine vollständige Aufstellung zu bekommen, so dass auch für das Frankfurter Institut die an dieser Stelle traditionell verwendete Darstellung in den nebenstehenden Tabellen eingehalten werden konnte.

Die Ertragsrechnung des als "Investment- und Vermögensverwaltungsbank" aufgestellten Metzler-Konzerns weist im Geschäftsjahr 2005 eine Erhöhung des Provisionsergebnisses um 27,1% auf 120,2 (94,5) Mill. Euro aus. Auch wenn sich gleichzeitig der Zinsüberschuss - nach Angaben der Bank aufgrund höherer Anlagevolumina - um 22,8% auf 11,2 (9,1) Mill. Euro steigerte, so bleibt die Gewinn- und Verlustrechnung bedingt durch das Geschäftsmodell des Frankfurter Instituts insgesamt im Wesentlichen durch das Provisionsgeschäft bestimmt. Der Rohertrag als Summe dieser beiden Ertragssalden erhöhte sich entsprechend um 26,8% auf 131,4 (103,6) Mill.Euro.

Parallel zu den Erträgen stiegen auch die Verwaltungsaufwendungen deutlich um
20,8% auf 116,0 (96,0) Mill. Euro an. Während sich dabei die anderen Verwaltungsaufwendungen nur moderat um 6,0% auf 30,4 (28,7) Mill. Euro erhöhten, nahmen die Personalaufwendungen um 30,7% auf 80,7 (61,8) Mill. Euro zu. Neben einer höheren Mitarbeiterzahl und gestiegenen ergebnisabhängigen Vergütungen führt das Institut dies insbesondere auf die veränderte Dotierung der Pensionsrückstellungen zurück: Zusätzlich zu der erstmaligen Anwendung der neuen Generationentafeln wurde ein Rechnungszinsfuß von 3% - er betrug in den vergangenen Jahren 5 % angesetzt, was einen einmaligen zusätzlichen Aufwand verursachte.

Im Weiteren wurde die GuV des Frankfurter Hauses durch eine Rückführung der Risikovorsorge in Höhe von 6,1 Mill. Euro beeinflusst; im Vorjahr waren an dieser Stelle 5,3 Mill. Euro aufgelöst worden. Dass der Jahresüberschuss mit im Vorjahresvergleich konstanten 2,3 Mill. Euro deutlich geringer ausfällt als das Betriebsergebnis von 21,1 (12,4) Mill. Euro, liegt nicht zuletzt an einer um gut drei Viertel angestiegenen Steuerposition in Höhe von 18,7 (10,6) Mill. Euro, die im Geschäftsbericht nicht weiter erläutert wird.

Die Bilanzsumme, so kommentiert die Bank, "spiele für das Geschäftsmodell keine Rolle"; sie hat sich gegenüber dem Vorjahr stichtagsbedingt von 1,54 auf 3,60 Mrd. Euro mehr als verdoppelt. Diese zunächst außerordentlich erscheinende Entwicklung will man auf die Geschäftsstruktur von Metzler zurückgeführt wissen. So sei der Anstieg zum überwiegenden Teil auf die stichtagsbedingte deutliche Ausweitung der Treuhandposition zurückzuführen. Letztere enthält Vermögensgegenstände wie Wertpapiere, Beteiligungen und Immobilien, die Metzler im eigenen Namen, jedoch für Rechnung von Kunden hält.

Hatte das verwaltete Vermögen von Metzler Asset Management Ende des Berichtsjahres 2005 erstmals die Marke von 20 Mrd. Euro überschritten, so vermeldete die Privatbank rund ein Jahr später im November des laufenden Jahres 2006 ein Volumen von mehr als 30 Mrd. Euro und damit einen Anstieg um 50%. Die Assets under Management stammten überwiegend aus Mandaten von institutionellen Kunden und zu einem kleineren Teil aus Publikumsfonds, heißt es dazu von der Bank. Das aktuell in Masterfonds verwaltete Volumen wird dabei auf knapp 20 Mrd. Euro beziffert.

Personalien: Aufsichtsrat: Gert Becker (Vorsitzender), Hans Hermann Reschke (stellvertretender Vorsitzender); Persönlich haftende Gesellschafter: Norbert Enste, Friedrich von Metzler, Emmerich Müller; Partner: Karl-Emil Fuhrmann, Michael Klaus, Marija Korsch, Frank-Peter Martin, Hartmut Petersmann, Dr. Johannes Reich, Gerhard Wiesheu

Berenberg Bank

Deutliche Volumenserhöhung - drei neue Standorte - Jahresüberschuss um ein Viertel gesteigert - Provisionsüberschuss um mehr als ein Drittel erhöht - Verwaltungsaufwendungen um 38,5% unter Vorjahresniveau - Teilbetriebsergebnis um gut ein Fünftel erhöht - Risikovorsorge um fast ein Drittel zurückgeführt - knapp 40% Eigenkapitalrendite nach Steuern

Für die Hamburger Berenberg Bank war die Berichtsperiode 2005 das 416. Geschäftsjahr ihrer Unternehmensgeschichte. Es war geprägt von einer deutlichen Erhöhung der Bilanzsumme um 20% auf 2, 293 Mrd. Euro, der Eröffnung neuer Standorte in München, Bielefeld und Mailand und nicht zuletzt einer Steigerung des Jahresüberschusses um gut 25%. Unverändert geblieben ist die grundsätzliche strategische Positionierung in den vier Geschäftsfeldern Private Banking, Investment Banking, Asset Management und Corporate Banking.

Im Asset Management sucht das Institut für institutionelle Investoren "innovative und maßgeschneiderte" Kapitalanlagemöglichkeiten zu entwickeln. Der Kundenstamm an institutionellen Anlegern wird derzeit mit 300 angegeben, wobei sich das Institut besonders auf die Zielgruppe Versicherungen und Pensionskassen spezialisiert hat. Und im Corporate Banking werden in ausgewählten Bereichen, insbesondere im Außenhandel, im Schifffahrtsgeschäft und in bestimmten Segmenten des Mittelstandsgeschäftes spezielle Dienstleistungen angeboten. Alle Bereiche, so die Bank, haben im Berichtsjahr "einen erfreulich positiven Beitrag zum Geschäftsergebnis" beigetragen.

Der Blick auf die Ertragsrechnung zeigt sowohl beim Zinsüberschuss (plus 11,8% auf 30,96 Mill. Euro) als auch besonders deutlich beim Provisionsüberschuss (plus 37,1% auf 116,83 Mill. Euro) Zuwächse, die den Rohertrag um 30,9% auf 147,78 Mill. Euro ansteigen lassen. Damit konnte der Anteil des Provisionsüberschusses am Rohertrag noch einmal spürbar auf nun 79,05 (75,47)% gesteigert werden. Als Ertragsbringer nennt die Bank im Provisionsgeschäft den Ausbau der Kundenbasis in den drei Segmenten Private Banking, Investment Banking und Asset Management. Im Corporate Banking wird insbesondere der Beitrag des Dienstleistungsgeschäftes mit Schifffahrtskunden als Provisionsbringer hervorgehoben.

Letzteres Kundensegment wird auch als Quelle von Mittelzuflüssen im Einlagengeschäft genannt. Der sowohl durch Volumen- als auch durch Margensteigerung erzielte Ergebnisanstieg im Einlagengeschäft, so wird betont, überstieg "den durch verstärkte Bonitäts- und Ertragsansprüche bedingten Volumenrückgang und damit den bewusst in Kauf genommenen Rückgang des Zinsergebnisses im Kreditgeschäft deutlich". Spürbar verringert werden konnte die Risikovorsorge im Kreditgeschäft, so wird in diesem Zusammenhang betont. In der GuV-Rechnung stehen als Risikovorsorge 9,91 (14,75) Mill. Euro zu Buche - das sind minus 32,8%. Ferner wird auf eine Stärkung der versteuerten Vorsorgereserven nach § 340f HGB verwiesen.

Spürbar erhöht haben sich mit 38,5% auf 88,21 Mill. Euro die Verwaltungskosten. Davon betroffen sind volumensmäßig ein wenig stärker die Personalkosten (plus 12,55 Mill. Euro auf 55,03 Mill. Euro) und der Steigerungsrate von 58,6% nach (auf 31,64 Mill. Euro) die Sachkosten. Neue Mitarbeiter, unter anderem in den drei neuen Standorten Bielefeld, München und Mailand, sowie höhere erfolgsabhängige Vergütungen beim Personalaufwand sowie die mit den Standorterweiterungen verbundenen Investitionen auf der Sachkostenseite werden als Ursache genannt.

Trotz der höheren Kostenbasis ist das Teilbetriebsergebnis der Bank mit plus 21,0% auf 59,58 Mill. Euro ebenfalls kräftig gewachsen. Und da die Rückführung der Risikovorsorge den Rückgang beim Eigenhandel (als Ursache werden hier Sondereinflüsse durch Auswirkungen des Imparitätsprinzips genannt) um 9,7% auf 12,88 (14,27) Mill. Euro bei weitem überkompensiert, weist die Bank ein Betriebsergebnis und einen Gewinn vor Steuern von 62,26 (49,16) Mill. Euro aus, das sind 26,7% mehr als im Vorjahr. Unter Berücksichtigung der deutlich höheren Steuerposition von 12,52 (9,43) Mill. Euro ergibt sich ein um 25,2% auf 49,74 Mill. Euro gestiegener Jahresüberschuss, der auch den Bilanzgewinn darstellt. Als Eigenkapitalrendite nach Steuern nennt die Bank 39,8 (33,1)%. Und die Aufwands-Ertrags-Relation (Cost Income Ratio) wird "aufgrund der Investitionen zum weiteren Ausbau des Geschäftes" mit 55,0 (49,9)% angegeben.

Das haftende Eigenkapital wurde im Berichtsjahr um 5 Mill. Euro auf 140 Mill. Euro erhöht. Die Zahl der Mitarbeiter wurde von 490 auf 554 ausgeweitet. Neben der Familie von Berenberg-Gossler und der Norddeutschen Landesbank Girozentrale hat die Bank drei weitere Kommanditisten.

Die Zahl der Standorte wurde im Berichtsjahr weiter ausgebaut. Zu den deutschen Private-Banking-Niederlassungen in Bremen, Düsseldorf und Frankfurt kamen 2005 die Niederlassungen München und Bielefeld hinzu. Im Sommer 2006 werden die Standorte Stuttgart und Wiesbaden eröffnet. Stark gewachsen ist auch das internationale Private Banking, das seit 2003 von der Berenberg Bank (Schweiz) AG in Zürich sowie in der Niederlassung Luxemburg betrieben wird. Das in der Schweiz verwaltete Vermögen konnte im Berichtsjahr um 40% auf 2,3 Mrd. Schweizer Franken gesteigert werden. Dieser Zuwachs verteilt sich auf alle drei Kernregionen (Europa, Südamerika und Mittlerer Osten).

Personalien: Verwaltungsrat: Prof.Dr.Harald Wiedmann (Vorsitzender ab Ende April 2006), Joachim H. Wetzel (bis Ende April 2006); Persönlich haftende Gesellschafter: Joachim v. Berenberg-Consbruch (bis 31. Dezember 2005), Claus-G. Budelmann, Dr. Hans-Walter Peters, Guido M. Sollors

Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA

Ertragsrechnung: Verschiebung zugunsten des Provisionsüberschusses - Verwaltungskosten um 7% gestiegen - außerordentlicher Ertrag von 25 Mill. Euro - Bilanzsumme 9% größer als im Vorjahr - Struktur der Aktiva nahezu unverändert

Das Kapital des Privatbankhauses Hauck & Aufhäuser, das von drei persönlich haftenden Gesellschaftern geführt wird, befindet sich zu 70 Prozent in der Hand privater Eigentümer, 30 Prozent werden zu gleichen Teilen von drei institutionellen Anteilseignern gehalten und zwar von der GZ-Holding GmbH/Bayerische Landesbank, der Münchener Verein Versicherungsgruppe und der WWK Lebensversicherung a.G., München.

In den Konzernabschluss der Hauck & Auf-häuser-Gruppe werden zehn Unternehmen einbezogen, neben dem deutschen Bankhaus sind das unter anderem die Luxemburger Töchter Hauck & Aufhäuser Banquiers Luxemburg S.A.und Hauck & Aufhäuser Investment Gesellschaft S.A.beziehungsweise die Züricher Bastei Privatfinanz AG. Im Berichtsjahr sind die Hauck & Aufhäuser Finance Management GmbH, München, sowie die Hauck & Aufhäuser Immobilien- und Vermögensberatungs-GmbH, München, in den Konsolidierungskreis aufgenommen worden. Die Fides Trust Vermögenstreuhand GmbH ist per 31. Dezember 2005 aus dem Kreis der konsolidierten Unternehmen ausgeschieden, da sie nicht mehr im Mehrheitsbesitz eines der Konzernunternehmen steht.

Ein Blick auf die Ertragsrechnung des Instituts zeigt eine leichte Verschiebung des Verhältnisses von Provisions- und Zinsüberschuss. Im Jahr 2005 machte der Zinsüberschuss etwa 30,1 (33,7)% des Rohertrages aus, der Provisionsüberschuss 69,89 (66,29)%. Der im Vergleich zum Vorjahr um 4,8% geringer ausgefallene Zinsüberschuss hatte eine Höhe von 22,57 (23,72) Mill. Euro, dafür legte der Provisionsüberschuss um 12,3% auf 52,39 (46,64) Mill. Euro zu.

Im Geschäftsbericht wird eine zögerliche Entwicklung des Provisionsergebnisses im ersten Halbjahr vermeldet. Diese wird auf eine große Abhängigkeit vom Wertpapiertransaktionsgeschäft, insbesondere eine starke Aktienlastigkeit zurückgeführt. Später im Jahr hätten sich jedoch sowohl die Stimmung als auch die Entwicklung an der Börse verbessert, was den Provisionsertrag positiv beeinflusste. Die laufenden Erträge, insbesondere aus der Anlage in Fonds, konnten im Berichtszeitraum um 61,7% auf 6,41 (3,96) Mill. Euro gesteigert werden. Der Rohertrag erhöhte sich um 6,5% auf 74,96 (70,36) Mill.Euro.

Die Verwaltungskosten sind um etwa 6,7% auf 74,36 (69,68) Mill. Euro angestiegen. Als starke Belastung bezeichnet die Bank in diesem Bereich die Implementierung einer neuen IT-Lösung. Diese verursachte zum Großteil den Anstieg der Personalkosten um 7,3% auf 46,57 (43,41) Mill.Euro.Die nicht bilanzierte Leasing-Verpflichtung für das EDV-System wird im Geschäftsbericht mit 17 Mill. Euro brutto angegeben. Sie soll in den Jahren 2006 bis 2012 in gleichmäßigen Raten getilgt werden.

Um 12,8% verschlechterte sich das Teilbetriebsergebnis auf 0,6 (0,68) Mill.Euro.Hingegen konnte das Nettoergebnis aus Finanzgeschäften von 1,51 Mill. Euro im Jahr 2004 auf 1,96 Mill. Euro 2005 um 29,7% gesteigert werden. Der Saldo der betrieblichen Aufwendungen und Erträge erreichte eine um 49,6% verminderte Höhe von 1,91 (3,78) Mill.Euro.Der Konzern weist unter der Position Risikovorsorge Zuschreibungen auf Forderungen in Höhe von 3,90 (2,12) Mill. Euro aus, das entspricht einer Steigerung dieses Postens um 84,4%. Im Betriebsergebnis kann damit eine Steigerung von 3,4% auf 8,36 (8,09) Mill. Euro verzeichnet werden.

Nachdem das Institut bereits im letzten Jahr eine Beteiligung an der Deutsche-Bank-Tochter DWS verkauft und dadurch rund 27 Mill. Euro außerordentlichen Ertrag zu verzeichnen hatte, realisierte die Bank in diesem Jahr Gewinne in Höhe von etwa 25 Mill. Euro aus dem Aktienbestand an der Deutsche Börse AG. Dementsprechend verringerte sich der Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge lediglich um 7,2% auf 25,40 (27,37) Mill.Euro.Der Jahresüberschuss fiel mit 31,58 (33,04) Mill. Euro um 4,4% niedriger aus als im Vorjahr.

Die Bilanzsumme erhöhte sich 2005 um 8,7% auf 2,237 (2,058) Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr veränderte sich die Struktur der Aktiva kaum. Einen Anteil von 28,5% an der Bilanzsumme hatten die Kundenforderungen - genauso wie im Vorjahr - obwohl sie um 8,9% auf 638,34 (586,08) Mill. Euro gestiegen sind. Die Forderungen an Banken machten 15,8% der Bilanzsumme aus, 2004 waren es 17,0% gewesen. Auch der Anteil der Wertpapieranlagen an der Bilanzsumme stieg geringfügig von 41,1% im Jahr 2004 auf 42,7% in der Bilanz 2005.

Zum Bilanzstichtag ergaben sich auf der Passivseite Verschiebungen von den Bankeinlagen zu den Kundeneinlagen. Während die Bankengelder um 39,8% auf 180,76 (300,26) Mill. Euro zurückgingen, stiegen die Kundengelder um 16,8% auf 1,581 (1,354) Mrd. Euro an. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden machten 70,7 (65,8)% der Bilanzsumme aus, die Bankengelder hatten einen Anteil von 8,1 (14,6)% an der Bilanzsumme. Die Zahl der Beschäftigten blieb mit 516 im Konzern konstant. Die Mitarbeiterfluktuation ist nach Angaben der Bank von 5,4% im Vorjahr auf 8,8% gestiegen. Mehr als 30% der Mitarbeiter sind jedoch schon länger als zehn Jahre im Konzern beschäftigt.

Personalien: Aufsichtsrat: Prof.Dr.Dr.h.c.mult.Hans Tietmeyer (Vorsitzender), Rudolf K. Brinckmann (stellvertretender Vorsitzender); Aktionärsausschuss: Prof.Dr.Dr.h.c.mult.Hans Tietmeyer (Vorsitzender), Rudolf K. Brinckmann (stellvertretender Vorsitzender); Persönlich haftende Gesellschafter: Dr. Alfred Junker, Dr. Dirk Drechsler, Peter Gatti; Generalbevollmächtigter: Dr. Volker van Rüth

Castell-Bank

Umwandlung in eine Familien Aktiengesellschaft - Zuwächse beim Zins- wie beim Provisionsüberschuss - Sachkosten um gut 9% gestiegen - Betriebsergebnis und Jahresüberschuss um mehr als 40% verbessert - Steuerposition um fast 35% über dem Vorjahresniveau

Die Fürstlich Castell´sche Bank, Credit-Casse kann zwar längst noch nicht auf eine so lange Unternehmensgeschichte zurückblicken wie die Hamburger Berenberg Bank, doch schmückt sie sich angesichts ihres 232. Geschäftsjahres immerhin mit dem Prädikat "älteste Bank in Bayern". Ihre strategische Ausrichtung sieht das schwerpunktmäßig in Franken tätige Institut weiterhin im Firmenkundengeschäft der Region, in der konzeptionellen Vermögensanlageberatung und im Privatkundengeschäft über die Filialen. Von zentraler Bedeutung ist im laufenden Jahr die Umwandlung der Rechtsform in eine Familien-Aktiengesellschaft.

Seit 2001, so erläutert die Bank diesen Schritt, wurde neues Kapital in Höhe von 20 Mill. Euro gebildet, und im Berichtsjahr wurde Genussscheinkapital in Höhe von 12 Mill. Euro aufgenommen. Nicht zuletzt durch diese Maßnahmen sieht sich die Bank nun in die Lage versetzt, nach der Umwandlung in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien vor fünf Jahren, den weiteren Schritt zu einer Familien-Aktiengesellschaft zu gehen. Das Institut firmiert damit als Fürstlich Castell´sche Bank, Credit-Casse AG. Die Aktien bleiben weiterhin im Alleineigentum der Fürstenfamilien Castell-Rüdenhausen und Castell-Castell und sind weder börsennotiert noch handelbar. Die Gesellschafter wollen die Bank als "ein wertvoller Teil des Gesamtunternehmens Castell, mit dem besonderen Auftrag zur Erhaltung und Fortführung auch in den nächsten Generationen" verstanden wissen.

In der Ertragsrechnung der Bank für das Berichtsjahr 2005 ist der maßgeblich aus dem Kredit- und Einlagengeschäft resultierende Zinsüberschuss (plus 4,8% auf 21,67 Mill. Euro) ebenso gestiegen wie der Provisionsüberschuss. Dessen Steigerung um 13,2% auf 12,07 Mill. Euro führt die Bank insbesondere auf die konzeptionelle Vermögensanlageberatung zurück. Als Rohertrag werden 33,74 Mill. Euro ausgewiesen - eine Steigerung um 7,6%. Dass sich die Verwaltungskosten um 2,6% auf 23,59 Mill. Euro erhöht haben, liegt maßgeblich an den um 9,1% auf 7,96 Mill. Euro gestiegenen Sachkosten. Höhere IT-Kosten zur Zukunftssicherung nennt die Bank hier als Ursache.

Das Teilbetriebsergebnis ist damit um 21,5% auf 10,14 Mill. Euro gesteigert worden und mündet dank eines höheren Saldos der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen (1,47 nach 0,79 Mill. Euro) sowie einer um 16,5% auf 1,86 Mill. Euro zurückgeführten Risikovorsorge in ein Betriebsergebnis von 9,75 Mill. Euro - das bedeutet ein Plus von 41,4%. Unter Berücksichtigung der deutlich erhöhten Steuerposition von 3,13 (2,32) Mill. Euro verbleibt ein um 44,4% höherer Jahresüberschuss von 6,5 Mill. Euro, der nach Angaben der Bank zu 5,0 Mill. Euro zur Stärkung des Eigenkapitals (Gewinnrücklage) und zu 1,5 Mill. Euro zur Ausschüttung (Dividende von 75 Euro je Aktie) verwendet worden ist. Das haftende Eigenkapital gemäß § 10 KWG wird nach Feststellung des Jahresabschlusses mit über 60 Millionen Euro beziffert.

Die Bilanzsumme der Castell-Bank hat sich im Jahr 2005 um 32 Mill. Euro auf 985,14 Mill. Euro erhöht. Mit rund 705 Mill. Euro liegen die Einlagen der Kunden einschließlich der Inhaberschuldverschreibungen um 4,5% über dem Vorjahreswert. Das betreute Wertpapiervermögen hat sich 2005 um 20% erhöht. Zum Jahresende 2005 verwaltete die Fürstlich Castell'sche Bank in Kundendepots 1,022 Mrd. Euro Und die Forderungen an Kunden haben mit 709 Mill. Euro den Stand des Vorjahres um 2,4% überschritten. Im Rahmen ihrer Bilanzberichterstattung Ende April dieses Jahres beziffert die Castell-Bank die Zahl der Mitarbeiter in ihren 18 Filialen mit 271, davon 43 Teilzeitbeschäftigte und 18 Auszubildende.

Personalien: Aufsichtsrat: Hans Hermann Reschke (Vorsitzender), Johann-Friedrich Erbgraf zu Castell-Rüdenhausen (stellvertretende Vorsitzender), Ferdinand Graf zu Castell-Castell (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Klaus Biedermann (Sprecher bis 31. Juli 2006), Wolf-Christian Maßner, Ulrich Treppner (ab 1. April 2006), Klaus Vikuk (ab 1. Januar 2006), Dr. Thomas Trenkel (bis 31. März 2006)

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