Bilanzen

Sechs große Volksbanken

Mainzer Volksbank

Reduzierung des Zinsaufwands für Zinssicherungsgeschäfte - Provisionsüberschuss des Vorjahres nicht erreicht - Neubewertung der Pen sionsrückstellungen - geringerer Beitrag zum Sicherungsfonds - Auskehrung des Körperschaftsteuerguthabens - Risikovorsorge um 40,7% angehoben - Jahresüberschuss von 8,2 (7,9) Mill. Euro - Bilanzsumme bei 4,25 (4,13) Mrd. Euro - weiterhin geringer Wertpapierbestand

Die Mainzer Volksbank, deren Geschäftsgebiet vom Wiesbadener Pendant nicht nur durch den Rhein, sondern auch durch die Landesgrenze zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz gut getrennt ist, hat im Geschäftsjahr 2006 ihr Zinsergebnis um 3,2% auf 101,4 (98,2) Mill. Euro gesteigert. Als wesentlicher Faktor für diese Entwicklung wird dabei der Zinsaufwand für Zinssicherungsgeschäfte auf Gesamtbankebene in Form von Zinsswaps angeführt, der durch das gestiegene Zinsniveau deutlich reduziert werden konnte.

Bezogen auf die durchschnittliche Bilanzsumme wird die Zinsspanne mit 2,46 (2,44)% beziffert. Das Provisionsergebnis des Vorjahres konnte derweil anders als bei allen anderen der hier besprochenen Institute nicht gehalten werden, es war um 3,8% auf 25,8 (26,8) Mill. Euro rückläufig. Als Ursache wird eine Sonderbelastung im elektronischen Bereich bei Händlerterminals angeführt, wodurch die Provisionsaufwendungen um 1,0 Mill. Euro höher ausfielen, als im vorangegangenen Jahr. In der Summe der beiden Ertragskomponenten ergibt sich ein Rohertrag von 127,1 (125,0) Mill. Euro, der damit um 1,7% über dem Niveau des Vorjahres lag. Zins- und Provisionsgeschäft haben die gesamten Erträge zu rund vier beziehungsweise einem Fünftel geprägt.

Ein Sonderfaktor im Personalkostenbereich in Höhe von 8,2 Mill. Euro, ausgelöst durch die Reduzierung des Rechnungszinsfußes von 6 auf 4,25% bei der Bewertung der Pensionsrückstellungen, führte nach Angaben der Bank im Wesentlichen zu einer Erhöhung des Personalaufwands auf 58,4 (47,9) Mill. Euro. Im Bereich der Sachkosten konnten insbesondere Erhaltungsaufwendungen reduziert werden. Eine zusätzliche Entlastung gab es durch die Verringerung des Beitrags zum Sicherungsfonds der Volksbanken und Raiffeisenbanken. Insgesamt verringerten sich die anderen Verwaltungsaufwendungen um 5,1% auf 27,5 (29,0) Mill. Euro.

Um 18,5% angestiegen ist das Nettoergebnis aus Finanzgeschäften, im Jahr 2006 lag dieses bei 5,6 (4,7) Mill. Euro und damit deutlich höher als bei den anderen hier gegenübergestellten Instituten, bei denen es der absoluten Höhe nach einen untergeordneten Ergebnisbeitrag liefert. Der Blick auf die Kennzahlentabelle zeigt zwar auch für die Volksbank Mittelhessen und im Jahr 2005 für die Volksbank Pforzheim einen vergleichsweise hohen Anteil des Eigenhandels am Betriebsergebnis. Dennoch befinden sich die absoluten Werte dieser GuV-Position bei den Instituten in Mittelhessen und Pforzheim weiterhin auf einem relativ niedrigeren Niveau und markieren hier grob den Durchschnitt der anderen besprochenen Institute.

Die sonstigen betrieblichen Erträge waren - wie auch bei den anderen Instituten in dieser Gegenüberstellung - geprägt von einer Auskehrung des Körperschaftsteuerguthabens der Jahre 1977 bis 2000 im Rahmen des Gesetzes über steuerliche Begleitmaßnahmen zur Einführung der Europäischen Gesellschaft und zur Änderung weiter steuerlicher Vorschriften (SEStEG). Die steuerfreien Erträge von insgesamt 11,4 Mill. Euro wurden teilweise den stillen Reserven der Bank zugeführt. Der Saldo der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen belief sich auf insgesamt 11,7 (minus 0,2) Mill. Euro.

Um 40,7% deutlich angehoben wurde im Berichtsjahr die Position Risikovorsorge/Bewertungsergebnis. Nach 29,7 Mill. Euro im vorangegangenen Jahr belief sie sich im Berichtsjahr 2006 auf 41,8 Mill. Euro. Bei einer um drei Viertel niedrigeren Steuerposition von 2,2 (8,8) Mill. Euro - geprägt von Sonderfaktoren in Form von steuerfreien beziehungsweise steuerlich nicht wirksamen Vorgängen - fiel der Jahresüberschuss um 3,7% höher aus als 2005 und lag im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 8,2 (7,9) Mill. Euro.

Die Bilanzstruktur der Mainzer Volksbank ist im Wesentlichen geprägt von den Kundenforderungen, die mit 80,4 (81,4)% der Bilanzsumme von 4,25 (4,13) Mrd. Euro den mit Abstand größten Posten ausmachen. Demgegenüber lagen die Forderungen an Banken mit einem Anteil von 8,5 (9,2)% an den gesamten Aktiva auf einem im Rahmen dieser Gegenüberstellung verhaltenem Niveau - die Volksbank Mittelhessen etwa weist hier bei leicht geringerer Bilanzsumme im Interbankengeschäft auf der Aktivseite anteilsmäßig knapp das Doppelte aus.

Eine vergleichsweise geringe Bedeutung haben die Wertpapieranlagen (Gesamtbestand: 162,0 nach 151,4 Mill. Euro) bei der rheinland-pfälzischen Genossenschaftsbank, ihr Anteil an der Bilanzsumme beträgt gerade einmal 3,8 (3,7)%. Zum Vergleich: In Mittelhessen beträgt diese Kennzahl 16,9 (15,5)%, in Paderborn 19,9 (20,7)%, in Wiesbaden 12,5 (11,4)%, in Villingen gar 42,6 (42,2)% und in Pforzheim 35,4 (33,1)%.

Auf der Passivseite der Bilanz ist derweil der Anteil der Kundeneinlagen an der Bilanzsumme um drei Prozentpunkte von 73,5 auf 70,5% zurückgegangen, während sich die Bankengelder in Relation zur Summe der Passiva von 12,1 auf 11,5% reduzierten. Demgegenüber stand ein Anstieg des relativen Anteils der begebenen Schuldverschreibungen von 5,9 auf 9,7%.

Personalien: Aufsichtsrat: Bernd J. Hammer (Vorsitzender), Karlheinz Weisrock (stellvertretender Vorsitzender bis 10. Juli 2006), Markus Thurn (stellvertretender Vorsitzender seit 10. Juli 2006); Vorstand: Hans-Werner Diehl (Vorsitzender), Uwe Abel (stellvertretender Vorsitzender seit 9. Oktober 2006), Heinz-Peter Schamp (seit 1. Oktober 2006), Walter Schmitt

Wiesbadener Volksbank

Rückgang beim Zinsgeschäft - Provisionsergebnis um 4,3% über Vorjahresniveau - deutlicher Rückgang bei den Verwaltungsaufwendungen - Cost Income Ratio bei 55% - Zuführungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken - Jahresüberschuss auf 8,6 Mill. Euro angestiegen - Bilanzsumme bei 2,71 (2,57) Mrd. Euro

Das Zinsergebnis des Vorjahres konnte in der Ertragsrechnung der Wiesbadener Volksbank im Geschäftsjahr 2006 nicht ganz gehalten werden und reduzierte sich um 2,2% auf 65,1 (66,6) Mill. Euro. Die Zinsspanne wird auf 2,39% der durchschnittlichen Bilanzsumme beziffert. Um 4,3% auf 21,4 (20,5) Mill. Euro erhöhte sich das Provisionsergebnis der Volksbank in der hessischen Hauptstadt. Die Provisionsspanne erreichte nach Angaben des Instituts 0,79%. Auf 0,6 (0,7) Mill. Euro belief sich derweil das Nettoergebnis aus Finanzgeschäften und lag damit um knapp ein Fünftel unter dem Vorjahreswert.

Einschließlich der Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen lagen die Verwaltungsaufwendungen der Wiesbadener
Volksbank bei 50,3 (56,8) Mill. Euro und damit um 11,5% unter dem Vorjahreswert. Den Rückgang erklärt die Bank im Wesentlichen mit einer im Jahr 2005 vorgenommenen deutlich erhöhten Zuführung zu den Pensionsrückstellungen. Diese war aufgrund der Senkung des zur Abzinsung der Pensionsverpflichtungen verwendeten Rechnungszinses notwendig geworden. Insgesamt werden die Personalkosten auf 33,0 (38,5) Mill. Euro und damit um 14,3% niedriger beziffert als im vorangegangenen Jahr. Während die Abschreibungen auf Sachanlagen von 2,9 Mill. Euro den Vorjahreswert um 1,4% überstiegen, reduzierten sich die anderen Verwaltungsaufwendungen um 6,6% auf 14,4 (15,4) Mill. Euro.

Die Aufwands-Ertrags-Relation, die als Verhältnis der Verwaltungsaufwendungen zum Zins- und Provisionsüberschuss einschließlich des Nettoertrags aus Finanzgeschäften und des Saldos aus sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen berechnet wird, erreichte einen Wert von 55%.

Der Saldo aus sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen lag bei 22,1 (2,1) Mill. Euro. Dieser Zuwachs resultierte in erster Linie aus der Auszahlung des Körperschaftsteuerguthabens, die nach § 37 Abs. 5 KStG mit Ablauf des 31. Dezember 2006 erfolgswirksam durchgeführt wurde, so die Bank. Unter Berücksichtigung der Position Risikovorsorge/Bewertungsergebnis, die im Vergleich zum Vorjahr um mehr als die Hälfte auf 6,2 (13,1) Mill. Euro verringert wurde, verbleibt ein Betriebsergebnis (Ergebnis aus der normalen Geschäftstätigkeit) in Höhe von 52,7 (20,0) Mill. Euro.

Die außerordentlichen Erträge in Höhe von 3,1 Mill. Euro führt die hessische Genossenschaftsbank auf die Einbringungen der Anteile an der DZ Bank AG in die DZ Holding GmbH & Co. KG und der Aktien der Fiducia AG in die FAG Holding GmbH & Co. KG zurück. Aufgrund der zunehmenden Bedeutung offen ausgewiesener Eigenkapitalbestandteile im Hinblick auf Basel II und für Ratingergebnisse, so heißt es im Geschäftsbericht, stellte die Bank 35 Mill. Euro eigenkapitalwirksam in den Fonds für allgemeine Bankrisiken ein (in den nebenstehenden Tabellen im Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge enthalten). Nach Steuern verbleibt ein um 4,6% angestiegener Jahresüberschuss in Höhe von 8,6 (8,2) Mill. Euro.

Die Bilanzsumme der Wiesbadener Volksbank erhöhte sich zum Berichtsjahresende um 5,7% und lag per 31. Dezember 2006 bei 2,71 (2,57) Mrd. Euro. Träger des Wachstums waren Zuwächse bei den Einlagen von Kunden, inklusive verbriefter Verbindlichkeiten gegenüber Kunden. Bei den Kundenforderungen wird ein Plus von 1,4% auf 1,80 Mrd. Euro ausgewiesen, ihr Anteil an der Bilanzsumme belief sich damit auf 66,3 (69,1)%.

Um 8,5% angestiegen ist im zurückliegenden Berichtsjahr der Bestand an festverzinslichen Wertpapieren. Dieser lag am Bilanzstichtag bei 257,5 (237,3) Mill. Euro. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um knapp 60% auf 82,3 (51,8) Mill. Euro. Der Zuwachs resultierte ausschließlich aus dem Zukauf von Investmentanteilen, heißt es im Geschäftsbericht, zum Jahresende befanden sich keine Aktien im Handelsbestand. Der Anteil der gesamten Wertpapieranlagen an der Bilanzsumme betrug zum Stichtag 12,5 (11,4)%, absolut beliefen sie sich auf 339,9 (291,4) Mill. Euro.

Um 15,9% auf 396,7 (342,3) Mill. Euro erhöhten sich die Forderungen an Kreditinstitute im Berichtsjahr. Bezogen auf die Bilanzsumme umfasst ihr Anteil 14,6%. Die Verbindlichkeiten gegenüber Banken exklusive verbriefter Verbindlichkeiten in Höhe von 10 Mill. Euro lagen mit 243,1 Mill. Euro leicht über dem Vorjahresniveau von 241,9 Mill. Euro. Ihr Anteil an der Bilanzsumme betrug 9,0%. Die bilanzwirksamen Kundeneinlagen, zu denen auch die verbrieften Verbindlichkeiten gegenüber Kunden zählen, übertrafen mit einem Volumen von 2,17 Mrd. Euro den Vorjahreswert um 5,0%. Gemessen an der Bilanzsumme belief sich ihr Anteil auf rund 80%.

Personalien: Aufsichtsrat: Peter Klein (Vorsitzender) Hans-Otto Ewert (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Rolf Hildner (Vorsitzender), Erwin Deuser, Volker Düber

Volksbank Mittelhessen

Rückläufiger Zinsüberschuss - um 13,8% angestiegenes Provisionsergebnis - Auslagerung der Altersvorsorge in Pensionsfonds - Rückgang der Sach kosten - Vorsorgereserven gestärkt - deutlich höherer Vorsteuergewinn nach Neubewertung von DZ Bank- und Fiducia-Aktien - Jahresüberschuss bei 19,7 (5,2) Mill. Euro - Bilanzgewinn auf Vorjahresniveau - Bilanzsumme auf 4,0 (3,9) Mrd. Euro angestiegen

In der Ertragsrechnung der Volksbank Mittelhessen reduzierte sich der Zinsüberschuss - also die Differenz zwischen den Zinserträgen (inklusive laufender Erträge) und Zinsaufwendungen - um 13,0% von 98,2 Mill. Euro (2,46% der durchschnittlichen Bilanzsumme) im Jahr 2005 auf 85,5 Mill. Euro (2,2% der durchschnittlichen Bilanzsumme) im abgelaufenen Geschäftsjahr. Als ursächlich für diese Entwicklung führt die Bank unter anderem eine geänderte Ausschüttungspolitik bei dem Fondsvermögen an.

Der Provisionsüberschuss erhöhte sich derweil um 13,8% von 34,1 auf 38,8 Mill. Euro 2006 und betrug damit 1,0 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme. Besonders hervorgehoben wird dabei im abgelaufenen Geschäftsjahr die Erhöhung der Erträge aus der Wertpapiervermittlung.

Als Summe der beiden Ertragskomponenten verringerte sich der Rohertrag um 6,1% auf 124,3 (132,3) Mill. Euro und setzt sich zu 68,8 (74,2)% aus dem Zins- und zu 31,2 (25,8)% aus dem Provisionsgeschäft zusammen. In der Gegenüberstellung der Institute kommt Letzterem damit ein vergleichsweise großes Gewicht zu.

Mit 115,0 (115,3) Mill. Euro lagen die gesamten Verwaltungskosten im Wesentlichen auf dem Niveau des vorangegangenen Jahres. Im abgelaufenen Berichtszeitraum erfolgte bei der Volksbank Mittelhessen eine Neuordnung der Altersversorgung. Diese wurde in Teilbereichen in einen Pensionsfonds beziehungsweise eine Unterstützungskasse ausgelagert. Damit waren Einmalzahlungen verbunden, die allerdings im Gegenzug das Ergebnis künftiger Jahre entlasten sollen. Die Höhe der Personalkosten (71,5 nach 70,0 Mill. Euro - ein Plus von 2,1%) wurde ähnlich wie im Vorjahr durch die Veränderung des Rechnungszinsfußes bei der versicherungsmathematischen Berechnung der Pensionsrückstellungen beeinflusst. Die Sachkosten verringerten sich gegenüber dem Vorjahr um 4,0% auf 34,5 (35,9) Mill. Euro. Dies begründet die Bank insbesondere durch den Wegfall der in 2005 einmaligen fusionsbedingten Sonderfaktoren. Mit 9,1 (9,5) Mill. Euro lagen die Abschreibungen auf Sachanlagen um 3,8% unter dem Wert des Vorjahres.

Von 3,5 auf 30,5 Mill. Euro haben sich die sonstigen betrieblichen Erträge erhöht. Die Position ist dabei - wie auch bei allen anderen Instituten in dieser Gegenüberstellung - überwiegend durch die Aktivierung des Anspruches auf Auszahlung der Körperschaftsteuerguthaben beeinflusst.

Weiterhin sind hier unter anderem Mieterträge, Mehrerlöse aus dem Verkauf von Anlagegegenständen und Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen ausgewiesen. Auf 39,6 (19,6) Mill. Euro verdoppelt wurden im zurückliegenden Berichtsjahr die Wertberichtigungen auf Forderungen, die neben der Risikovorsorge für das Kredit- und Wertpapiergeschäft auch einen Betrag in Höhe von 24 Mill. Euro beinhalten, der den versteuerten Vorsorgereserven nach Paragraf 340f HGB zugeführt wurde.

Dass der Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge im Jahr 2006 mit 22,9 (0,1) Mill. Euro deutlich höher ausfiel als im vorangegangenen Berichtszeitraum ist auf die gleich hohe Position Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen zurückzuführen. Diese Erträge entstanden nach Angaben der Bank durch die Neubewertung der gehaltenen DZ Bank- und Fidu-cia-Aktien. So beeinflusst erhöhte sich der Gewinn vor Steuern deutlich von 1,4 auf 23,5 Mill. Euro. Nach gezahlten Steuern von 3,8 (im Vorjahr erstattete der Fiskus einen Betrag in ähnlicher Höhe zurück) wird ein nahezu vervierfachter Jahresüberschuss von 19,7 (5,2) Mill. Euro ausgewiesen. Durch die Einstellung von 14,5 (0,0) Mill. Euro in die offenen Rücklagen ergibt sich ein Bilanzgewinn von nahezu unverändert 5,3 (5,2) Mill. Euro.

Um 2,3% auf 4,0 (3,9) Mrd. Euro angestiegen ist im zurückliegenden Jahr die Bilanzsumme der Volksbank Mittelhessen. Der Blick auf die Bilanzstruktur offenbart einen Anteil der Kundenforderungen von 57,9 (60,4)% - erkennbar niedriger als die im Hinblick auf die Bilanzsumme benachbarten Institute in Mainz und Paderborn. Im Berichtsjahr verringerten sie sich um 2,0% auf 2,31 (2,36) Mrd. Euro. Entsprechend höher ist der Anteil der Bankenforderungen an den gesamten Aktiva, der zum Geschäftsjahresende 2006 bei 16,8 (16,9)% lag. In absoluten Zahlen veränderte sich diese Position um plus 1,5% auf 672,3 (662,1) Mill. Euro.

Die Wertpapieranlagen stellten 16,9 (15,5)% der Bilanzsumme dar, der Gesamtbestand erhöhte sich um 11,9% auf 677,4 (605,6) Mill. Euro. Der Anstieg ist dabei allein den Aktienanlagen geschuldet, die zum Berichtsjahresende um gut ein Drittel höher bei 291,2 (215,4) Mill. Euro lagen, während sich die festveszinslichen Werte kaum veränderten (374,1 nach 375,6 Mill. Euro) und der Bestand an Wechseln um 16,5% auf 12,2 (14,6) Mill. Euro verringert wurde.

Auf der Refinanzierungsseite überwiegen mit 71,8 (72,7)% der Bilanzsumme beziehungsweise 2,87 (2,84) Mrd. Euro - naturgemäß für eine Bank dieser Ausrichtung und Größe - die Kundeneinlagen. Das Interbankengeschäft in Höhe von 362,1 (384,1) Mill. Euro macht auf der Passivseite der Volksbank Mittelhessen 9,1 (9,8)% der Bilanzsumme aus.

Personalien: Aufsichtsrat: Dr. Hans Günther Horn (Vorsitzender seit 1. Juni 2006), Dr. Klaus Krämer (Vorsitzender bis 31. Mai 2006), Erhard Balser (stellvertretender Vorsitzender seit 1. Juni 2006), Hans-Albrecht Grieb (stellvertretender Vorsitzender bis 31. Mai 2006), Prof. Dr. Michael Kirk; Vorstand: Dr. Peter Hanker, Hans-Heinrich Bernhardt, Volker Remmele, Rainer Staffa, Rolf Witezek

Volksbank Paderborn-Höxter

Fusion mit der Volksbank Detmold zum 1. Januar 2007 - um 2,6% höherer Zinsüberschuss - Provisionsgeschäft um 4,0% angestiegen - Personalkosten durch Neubewertung der Pensionsrückstellungen erhöht - Risikovorsorge um 3,6% angehoben - Jahresüberschuss um 17,1% verbessert - Bilanzsumme (vor Fusion) bei 3,0 (2,9) Mrd. Euro

Ende April dieses Jahres haben die bisherige Volksbank Paderborn-Höxter und die deutlich kleinere Volksbank Detmold ihre Fusion rückwirkend zum 1. Januar 2007 bekannt gegeben. Um ähnliche Aufgabenstellungen gemeinsam abzuwickeln und Synergieeffekte zu nutzen, hatten beide Institute schon zuvor in verschiedenen Bereichen kooperiert, so etwa bei der Technik. Mit der Zustimmung der Vertreterversammlungen im Mai dieses Jahres ist ein Genossenschaftsinstitut mit mehr als 100 000 Mitgliedern und einer Bilanzsumme von etwa 3,5 Milliarden Euro entstanden. Fusions- und betriebsbedingte Kündigungen seien nicht ausgesprochen worden. Sitz des fusionierten Instituts ist Paderborn, allerdings will man weiter an dem "Regionalprinzip" mit zwei weiteren Hauptstellen in Höxter und Detmold festhalten.

Die Ertragsrechnung der Volksbank im Geschäftsjahr 2006, also vor der Fusion mit dem Detmolder Institut, zeigt einen im Vergleich zu 2005 um 2,6% höheren Zinsüberschuss in Höhe von 73,7 (71,9) Mill. Euro. Dieser leichte Anstieg ist dabei allein auf die laufenden Erträge zurückzuführen, die sich um 35,1% auf 11,4 (8,4) Mill. Euro

erhöhten. Der reine Zinssaldo war währenddessen um 1,8% auf 62,3 (63,5) Mill. Euro rückläufig. Einen Anstieg um 4,0% auf 19,3 (18,6) Mill. Euro vermeldet das ostwestfälische Genossenschaftsinstitut beim Provisionsüberschuss. Damit kommen die Erträge der Bank zu 79,2 (79,4)% aus dem Zins- und zu 20,8 (20,6)% aus dem Provisionsgeschäft. Im Rahmen der Bandbreite der hier besprochenen Institute spielt letzteres damit eine eher untergeordnete Rolle.

Um 3,3% auf 62,6 (60,6) Mill. Euro sind die gesamten Verwaltungsaufwendungen angestiegen. Die Personalkosten zeigten dabei mit 5,5% den größten Anstieg, sie beliefen sich für das Geschäftsjahr 2006 auf 37,9 (35,9) Mill. Euro. Diese Erhöhung resultierte im Wesentlichen aus einem Betrag von 1,7 Mill. Euro aus der Neubewertung der Pensionsrückstellungen. Dabei wurde wie auch bei vielen anderen Instituten unter handelsrechtlichen Gesichtspunkten ein Rechnungszinsfuß von 4,5% zugrunde gelegt, im Vorjahr waren es 6,0%. Die anderen Verwaltungsaufwendungen stiegen um 5,0% auf 21,3 (20,3) Mill. Euro an, während sich die Abschreibungen auf Sachanlagen um 22,5% auf 3,4 (4,4) Mill. Euro deutlich verringerten.

Um gut ein Fünftel rückläufig war das Nettoergebnis aus Finanzgeschäften, das sich im zurückliegenden Berichtsjahr von 1,1 auf 0,9 Mill. Euro verringerte. Die außerordentlichen Erträge in Höhe von 12,2 Mill. Euro stammen aus der Aktivierung des abgezinsten Körperschaftsteueranspruchs, der aus dem steuerlichen Anrechnungsverfahren resultiert. Die außerordentlichen Aufwendungen in gleicher Höhe beruhen auf einer Zuführung dieser Erträge zu den Vorsorgereserven nach § 340f HGB. Die Risikovorsorge (Bilanzposition Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft) wurde um 3,6% auf 13,7 (13,2) Mill. Euro angehoben.

Das Betriebsergebnis lag mit 20,5 (19,9) Mill. Euro um 3,3% über dem Wert des Vorjahres. Dass insgesamt ein um 17,1% angestiegener Jahresüberschuss in Höhe von 9,8 (8,4) Mill. Euro ausgewiesen wird, ist bei einem Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge in Höhe von minus 0,2 (minus 0,1) Mill. Euro auf eine um 8,4% geringeren Steuerposition von 10,4 (11,4) Mill. Euro zurückzuführen.

Vom Jahresüberschuss wurden 2,5 (2,0) Mill. Euro in offene Rücklagen eingestellt, so dass sich ein Bilanzgewinn in Höhe von 7,4 (6,4) Mill. Euro ergibt.

Der Blick auf die Bilanzstruktur der Volksbank Paderborn-Höxter zeigt auf der Aktivseite als anteilsmäßig größte Position die Kundenforderungen. An der um 2,0% angestiegenen Bilanzsumme von 3,0 (2,9) Mrd. Euro machen erstere 67,9 (67,6)% aus. Damit liegt der Wert im Vergleich zu den anderen hier besprochenen Instituten im Mittelfeld. Deutlich niedriger als der Durchschnitt fallen hingegen die Forderungen an Kreditinstitute aus: Auch wenn deren Anteil an der Summe aller Aktiva von 5,5 auf 5,6% angestiegen ist, so macht das Interbankengeschäft etwa bei der leicht kleineren Wiesbadener Volksbank immerhin 14,6 (13,3)% der Bilanzsumme aus, bei der deutlich größeren und frisch fusionierten Volksbank Mittelhessen sind es 16,8 (16,9)%.

Rund ein Fünftel der Bilanzsumme stellten im Berichtsjahr, wie schon im Vorjahr, die Wertpapieranlagen der westfälischen Volksbank dar. Dabei sank der Gesamtbestand um 2,0% auf 593,9 (606,1) Mill. Euro. Während das in Aktien verwaltete Volumen um 9,2% anstieg (insgesamt 306,1 nach 280,2 Mill. Euro), verringerte sich das in festverzinslichen Werten investierte Vermögen um 10,2% auf 287,8 (320,6) Mill. Euro.

Die Refinanzierung der Volksbank Pader-born-Höxter setzt sich wie auch schon im vorangegangenen Jahr zu 66,4% aus Kundeneinlagen und zu 17,5 (18,5)% aus Bankengeldern zusammen. Insgesamt machen die Gesamtverbindlichkeiten 92,4 (92,3)% der Bilanzsumme aus, was auch in etwa den Durchschnitt der anderen in dieser Gegenüberstellung besprochenen Genossenschaftsinstituten markiert.

Personalien: Aufsichtsrat: Josef Tack (Vorsitzender), Günter Lange (stellvertretender Vorsitzender), Horst Schubert (stellvertretender Vorsitzender); Bernd Seibert (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Dr. Ulrich Bittihn (Vorsitzender), H.-Hermannn Doninger (stellvertretender Vorsitzender), Dr. Günter Reimund (stellvertretender Vorsitzender), Dr. Friedrich-Michael Keine

Volksbank Villingen

Deutliche Ausweitung des Geschäftsvolumens - Zinsüberschuss und Provisionsüberschuss gestiegen - höhere Verwaltungsaufwendungen durch Absenkung des Rechnungszinsfußes bei Pensionsrückstellungen - Dotierung des Fonds für allgemeine Bankrisiken - Cost Income Ratio bei 59,8% - untypische Bilanzstruktur - 42 903 Mitglieder

Als "Regionalbank im genossenschaftlichen Finanzverbund" sieht sich die Volksbank Villingen in ihrem Internetauftritt. Das Institut weist per Ende 2006 eine Bilanzsumme von 2,675 (2,259) Mrd. Euro aus und zählt damit zu den 30 größten genossenschaftlichen Primärinstituten in Deutschland. "Weiter rückläufige Margen im Kundengeschäft", so kommentiert die Volksbank selbst ihre Ertragsentwicklung im Berichtsjahr, "konnten durch eine Ausweitung des Geschäftsvolumens kompensiert werden. Ohne das Wachstum bei den Eigenanlagen wäre der Zinsüberschuss rückläufig gewesen."

Dementsprechend rührt der Anstieg des Zinsüberschusses um 2,3% auf 46,40 Mill. Euro ausschließlich aus dem Zuwachs der laufenden Erträge her (über 50% auf 5,76 Mill. Euro). Ergebnisse aus der Fristentransformation zu erzielen, stuft die Bank als "immer schwieriger" ein. Einen gewissen Ausgleich für die rückläufigen Erträge aus dem traditionellen Zinsgeschäft erbrachte freilich der deutlich gewachsene Provisionsüberschuss (plus 8,2% auf 12,43 Mill. Euro). Neben den Steigerungen bei Bauspar- und Versicherungsvermittlungen verweist die Volksbank insbesondere auf die Vermittlung von Kreditderivaten zur Risikoreduzierung beziehungsweise Ertragssteigerung bei den Kunden als Ertragsquellen.

Der Rohertrag wird mit einem Plus von 3,5% bei 58,83 Mill. Euro ausgewiesen. Dass sich die Verwaltungsaufwendungen insgesamt um 3,6% auf 34,68 Mill. Euro erhöht haben, resultiert aus dem überproportionalen Anstieg der Verwaltungsaufwendungen, der seinerseits maßgeblich auf die Absenkung des Rechnungszinsfußes bei den Pensionsrückstellungen auf 4,5% (die Bank veranschlagt diesen Effekt auf 404 000 Euro) sowie auf den Abschluss weiterer Altersteilzeitverträge zurückzuführen ist. Bei den Sachkosten sieht die Bank ihre Mehraufwendungen für die Neugestaltung der Geschäftsstellen mit den Einsparungen im Bereich Vordrucke und Kreditkarten sowie den Aufwendungen für die Datenverarbeitung in etwa kompensiert.

Einen Swing von 4,91 Mill. Euro weist der Saldo der sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträge auf. In den sonstigen betrieblichen Erträgen, so schreibt die Bank, ist als wesentlicher Einzelposten der abgezinste Anspruch auf Auszahlung des vorhandenen Körperschaftsteuerguthabens ab dem Jahr 2008 gegenüber dem Finanzamt zum 31. Dezember 2006 in Höhe von 5,499 Mill. Euro enthalten. Der Ertrag wurde nach Angaben der Bank in voller Höhe den Vorsorgereserven gemäß § 340f HGB zugeführt. In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Aufwendungen für Optionsprämien aus Wertpapieren von 1,656 Mill. Euro enthalten.

Die Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft sind um 141,9% auf 18,13 Mill. Euro gewachsen. Die Risikoaufwendungen im Kreditgeschäft, so bewertet die Bank diesen Anstieg der Position Risikovorsorge/Bewertungsergebnis, entwickelten sich im Berichtsjahr positiv. Vor dem Hintergrund gestiegener Zinsen und vergrößertem Geschäftsvolumen erhöhten sich die Aufwendungen für den bankeigenen Wertpapierbestand und führten zusammen mit einer höheren Zuführung zu den stillen Reserven, die auch den einmaligen Ertrag aus dem Anspruch auf Erstattung des Körperschaftsteuerguthabens beinhaltet (5,499 Mill. Euro), zu dem höheren Bewertungsergebnis.

Als Betriebsergebnis werden 10,79 (15,71) Mill. Euro ausgewiesen, als Gewinn vor Steuern 9,82 (15,48) Euro. Nach Abzug der deutlich niedrigeren Steuerposition von 4,81 (7,32) Mill. Euro ergibt sich ein Jahresüberschuss von 5,01 (8,06) Mill. Euro. Nach den Erläuterungen der Bank haben die Veränderungen der mittelbaren Beteiligungen (außerordentliches Ergebnis), der Ertrag aus dem Anspruch auf Auszahlung des Körperschaftsteuerguthabens, sowie überwiegend steuerfreie Aktien und Investmentfondsgewinne den Steueraufwand positiv beeinflusst.

Die außerordentlichen und weitgehend steuerfreien Erträge haben sich von 6,706 auf 8,431 Mill. Euro erhöht. Sie resultieren wie in den Vorjahren aus der Änderung der mittelbaren Beteiligung an der DZ Bank AG, so die Erklärung der Bank, und zudem wurden die Aktien am Rechenzentrum Fiducia IT AG gewinnrealisierend in eine Holding eingebracht. Neben Zuführungen zu den Vorsorgereserven wurde mit den a. o. Erträgen der Fonds für allgemeine Bankrisiken dotiert, der auf 21,0 (12,0) Mill. Euro aufgestockt wurde.

Bezogen auf die durchschnittliche Bilanzsumme sieht die Bank ihr Ergebnis auf 0,94 (1,06)% reduziert, liegt nach eigenen Angaben damit aber unverändert über dem gleichfalls gesunkenen Durchschnittswert der badischen Volksbanken (0,91%). Ihre Cost Income Ratio beziffert die Bank auf 59,8 (58,8) %.

Die Volksbank Villingen weist eine für genossenschaftliche Primärbanken untypische Bilanzstruktur auf. Nicht die Kundenforderungen (33,52 nach 37,5% an der Bilanzsumme) haben das größte Gewicht auf der Aktivseite, sondern die Wertpapieranlagen mit einem Anteil von 42,60 (42,18)%. Im Berichtsjahr ist diese Position in absoluten Zahlen um 19,63% auf 1,134 Mrd. Euro gestiegen. Der Anteil der Aktien am gesamten Wertpapierbestand liegt mit 21,64 (20,00)% an den gesamten Wertpapieranlagen in einer Größenordnung wie sie auch bei den anderen Banken zu finden ist. Vergleichsweise hoch ist mit 18,29 (15,43)% der Anteil der Forderungen an Kreditinstitute an der Bilanzsumme. Ein ähnliches Bild ergibt sich auf der Passivseite. Dort werden 50,19 (43,94)% der Bilanzsumme von den Bankengeldern abgedeckt, während die traditionell schwergewichtigen Kundeneinlagen lediglich einen Anteil von 36,9 (41,43)% erreichen.

Als Zahl der durchschnittlich Beschäftigten im Berichtsjahr nennt die Volksbank 285 Vollzeit- und 95 Teilzeitmitarbeiter sowie 22 Auszubildende. Die Zahl der Mitglieder ist im Verlauf des Berichtsjahres von 42 807 auf 42 903 gestiegen.

Personalien: Aufsichtsrat: Dr. Peter Uffelmann (Vorsitzender), Karl-Heinz Blum (stellvertretender Vorsitzender), Wolfgang Schiebel (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Joachim Straub (Vorsitzender), Ralf Schmitt

Volksbank Pforzheim

Bilanzsumme auf 2,028 Mrd. Euro gestiegen - rückläufiger Zinsüberschuss - Provisionsüberschuss deutlich gewachsen - Vorsorgereserven mit zweistelligen Millionenbeträgen dotiert - Steuergutschrift - starker Anstieg des Jahresüberschusses durch Sonderfaktoren geprägt

Mit einer um 4% gestiegenen Bilanzsumme von 2,028 Mrd. Euro liegt die Volksbank Pforzheim an diesem Kriterium gemessen unter den 40 größten Genossenschaftsbanken, wobei viele der vor ihr rangierenden Häuser den Gruppen der Spardabanken oder der sogenannten atypischen Genossenschaftsbanken zuzurechnen sind. Dass sich in der Ertragsrechnung der Volksbank Pforzheim der Zinsüberschuss gegenüber dem Vorjahr um 5,8% auf 43,38 Mill. Euro verringert hat, resultiert aus Sicht des Hauses im Wesentlichen aus einem gestiegenen Zinsniveau bei gleichzeitiger Verflachung der Zinsstrukturkurve, einhergehend mit weiteren Margenschmälerungen. Des Weiteren werden Vorfälligkeitszahlungen aus der Rückgabe von mittelfristigen Finanzinstrumenten als belastende Einflussgrößen für den Zinsüberschuss genannt.

Durch den wachsenden Provisionsüberschuss (plus 5,3% auf 15,70 Mill. Euro konnte der Rückgang im Zinsgeschäft teilweise aufgefangen werden. Die Bank berichtet in diesem Zusammenhang von einem Anstieg der Erträge aus dem Wert-papier-, dem Bauspar- und dem Versicherungsvermittlungsgeschäft.

Als Rohertrag weist das Institut 59,09 (60,96) Mill. Euro aus, das sind 3,1% weniger als im Vorjahr. Davon entfallen 26,58 (24,47)% auf den Provisionsüberschuss und 73,42% auf den Zinsüberschuss. Um 1,4% auf 47,74 Mill. Euro zurückgeführt hat die Bank die Verwaltungsaufwendungen. Die Erhöhung der Personalkosten um 1,1% auf 26,84 Mill. Euro sieht sie dabei maßgeblich durch die weitere Reduzierung des Rechnungszinsfußes für die Pensionsrückstellungen von 4,5% auf 4,0% und die Vereinbarung von Vorruhestandsregelungen mit Mitarbeitern ausgelöst. Dem steht ein Rückgang der Sachkosten um 3% auf 18,51 Mill. Euro gegenüber. Als Teilbetriebsergebnis werden 11,35 (12,54) Mill. Euro ausgewiesen.

Das Handelsergebnis bewegt sich auf Vorjahresniveau (0,45 nach 0,44 Mill. Euro). In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind nach Angaben der Bank Mieteinnahmen in Höhe von 1,28 Mill. Euro enthalten. Die Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft werden in der GuV mit 19,77 (12,48) Mill. Euro ausgewiesen.

Im Geschäftsbericht wird dieses Bewertungsergebnis näher erläutert: Die Nettorisikovorsorge für das Kundenkreditgeschäft konnte demnach gegenüber dem Vorjahr um 2,325 Mill. Euro gesenkt werden. Es wurden nach Angaben der Bank planmäßige Abschreibungen auf "über pari" erworbene bankeigene Wertpapiere vorgenommen. Und darüber hinaus wurden die stillen Vorsorgereserven nach § 340f HGB "in beachtlicher zweistelliger Millionenhöhe" dotiert. Da diese Zuweisung nach den Vorschriften des Handelsrechts im Bewertungsergebnis zu berücksichtigen ist, so erläutert die Bank in ihrem Geschäftsbericht, wird ein negatives Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit ausgewiesen, das mit dem Vorjahr nicht vergleichbar ist. Es handelt sich um bilanztechnische Wirkungen aus der Überführung vorhandener Reserven im Beteiligungsvermögen in stille Vorsorgereserven gemäß § 340f HGB, fügt die Bank erläuternd hinzu, und ist nicht Ausdruck einer negativen Ertragslage aus dem operativen Geschäft sowie insbesondere nicht Folge hoher Risiken im Kreditgeschäft.

Die Erträge aus gehobenen Reserven in Beteiligungen in Höhe von 20,502 Mill. Euro entstanden in verschiedenen Beteiligungsgesellschaften und wurden unter "Außerordentliche Erträge" ausgewiesen.

Letztere entfallen in voller Höhe auf Gewinnansprüche an die GZ 2004 GmbH & Co. Beteiligungs KG, die DZ 2003 GmbH & Co. Beteiligungs KG sowie die Geno GmbH & Co. Beteiligungs KG, die als Forderungen aktiviert sind. Diese Erträge wurden vollumfänglich den Vorsorgereserven sowie im Rahmen der Vorwegdotierung den Ergebnisrücklagen zugeführt.

Als Gewinn vor Steuern weist die Volksbank Pforzheim 7,76 (9,83) Mill. Euro aus. Nach 2,901 Mill. Euro an Steuern im Vorjahr fällt im Berichtsjahr eine Steuergutschrift von 5,378 Mill. Euro an. Nach Angaben der Bank wurden die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag durch Aktivierung des abgezinsten Anspruchs auf Auskehrung des Körperschaftsteuerguthabens der Jahre 1977 bis 1999 deutlich beeinflusst. Als Jahresüberschuss ergeben sich damit 13,14 (6,92) Mill. Euro, die zu 10,3 Mill. in die Rücklagen eingestellt werden. Von dem verbleibenden Bilanzgewinn wird eine Dividende von 5,1% ausgeschüttet, weitere 1 Mill. Euro den Rücklagen zugeführt und der Rest auf neue Rechnung vorgetragen.

Zum Jahresende beschäftigte die Bank 493 Mitarbeiter, darunter waren 40 Auszubildende. Die Ausbildungsquote beträgt 9%. Die Zahl der durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer betrug im Berichtsjahr 339 Vollzeit- und 123 Teilzeitbeschäftigte sowie 38 Auszubildende.

Der Blick auf die Bilanzstruktur zeigt für die Volksbank Pforzheim einen Anteil der Forderungen an der Bilanzsumme von 54,76 (56,25)%. Das zweitgrößte Gewicht auf der Aktivseite haben mit 35,41 (33,05)% die Wertpapieranlagen. Vergleichsweise hoch liegt mit 5,07 (4,53)% an der Bilanzsumme der Anteil der Beteiligungen. Auf der Passivseite der Bilanz dominieren mit 53,99% die Kundeneinlagen. Das Gewicht der anderen Verbindlichkeiten an der Bilanzsumme ist mit 31,92 (32,77)% deutlich größer als jenes der Spareinlagen mit 22,07 (24,51)% an der Bilanzsumme. Ein gutes Viertel der Bilanzsumme (27,91%) wird durch Kundengelder abgedeckt.

Personalien: Aufsichtsrat: Dr. Gerhard Bossert (Vorsitzender), Jürgen A. Kusterer (1. stellvertretender Vorsitzender), Werner Kälber (2. stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Dr. Rainer Kunadt (Vorsitzender), Klaus Frey, Fritz Schäfer, Jürgen Zachmann

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