Bilanzen

Westerwald Bank - Volksbank Odenwald - VR-Bank Aalen

Westerwald Bank
\
Fünfprozentiger Rückgang des Zinsüberschusses - deutliches Plus beim
Provisionsgeschäft - Anstieg der Verwaltungsaufwendungen -
Risikovorsorge um 22,2% angehoben - Jahresüberschuss mit 3,5 Mill.
Euro auf Vorjahresniveau gleichbleibendes Kundenkreditgeschäft -
Bilanzsumme konstant bei 1,75 Mrd. Euro - Wechsel in Vorstand und
Aufsichtsrat
\
Im Geschäftsjahr 2005 verzeichnete die Westerwald Bank in ihrer
Ertragsrechnung einen Rückgang des Zinsüberschusses um 5,0% auf 46,2
(48,6) Mill.Euro.Darunter war sowohl der Zinssaldo um 3,6% auf 43,8
(45,4) Mill. Euro wie auch die laufenden Erträge um gut ein Viertel
auf 2,4 (3,2) Mill. Euro rückläufig. Die zweite bedeutsame
Einnahmequelle der Bank, das Provisionsgeschäft, nahm derweil zu, und
zwar um 11,6% auf 13,2 (11,9) Mill.Euro.Gleichwohl konnte letzteres
den Rückgang im Zinsgeschäft nicht auffangen und so erniedrigte sich
der Rohertrag um insgesamt 1,8% auf 59,4 (60,5) Mill.Euro.Durch die
genannten Entwicklungen gab es auch eine leichte Verschiebung der
Erträge hin zum Provisionsgeschäft, das nach 19,6% im Vorjahr nunmehr
22,3% des Rohertrags ausmachte.
\
Um 7,5% stiegen die Verwaltungsaufwendungen im zurückliegenden
Geschäftsjahr an und beliefen sich auf insgesamt 45,4 (42,3)
Mill.Euro.Das Plus ist im Wesentlichen auf höhere Personalkosten
zurückzuführen, die mit 27,8 (25,0) Mill. Euro um 11,2% über dem
Vorjahr lagen. Allerdings spiele hier der Einmaleffekt der Abänderung
des Abzinsungssatzes für Pensionsrückstellungen mit hinein, so
erläutert die Bank in ihrem Jahresbericht, ohne diesen seien die
"operativen" Personalkosten um 0,8 Mill. Euro gesunken. Andere
Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich um 0,2% auf 14,6 (14,5) Mill.
Euro und die Abschreibungen auf Sachanlagen übertrafen mit 3,1 (2,8)
Mill. Euro das Niveau des Vorjahres um 11,4%.
\
Mit 14,3 (11,7) Mill. Euro lag die Risikovorsorge der Volks- und
Raiffeisenbank um 22,2% über dem Wert des Vorjahres und im Vergleich
der drei Genossenschaftsinstitute in Relation zum Teilbetriebsergebnis
mit 102,3 (64,3)% überdurchschnittlich hoch: In Aalen betrug diese
Kennziffer 83,6 (164,5)%, im Odenwald sind es sogar nur 63,8 (50,1)%.
\
Dabei gilt es generell zu beachten, dass aus dem "externen" Abschluss
nach HGB nicht ersichtlich ist, ob die Anhebung auf tatsächlichen
Abschreibungsbedarf im Kreditgeschäft zurückzuführen ist, oder ob in
Verbindung mit dem Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge - im
Wesentlichen Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anleihen an
verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere
- Umschichtungen vorgenommen worden sind. Diese Saldogröße beträgt bei
der Westerwald Bank 7,6 (minus 0,2) Mill.Euro.
\
Die Bandbreite der gesetzlichen Gestaltungsmöglichkeiten reicht dabei
von der reinen Hebung stiller Reserven bis hin zu Maßnahmen zur
Aufstockung der Reserven nach §340f. So halten einige Institute des
Genossenschaftsverbunds heute noch beträchtliche stille Reserven etwa
an der DZbeziehungsweise der WGZ-Bank, die seit zehn bis 15 Jahren zum
Buchwert geführt werden und durch deren Hebung der gegenwärtige
Marktwert realisiert werden kann. Nicht zuletzt kann eine Umschichtung
aufgrund der Verbesserung verschiedener Kennziffern auch
aufsichtsrechtlich vorteilhaft sein.
\
Durch die genannte Aufstockung der Risikovorsorge fiel das
Betriebsergebnis des Hachenburger Instituts mit minus 0,3 (plus 7,1)
Mill. Euro zum einen negativ und zum anderen deutlich niedriger als im
vorangegangenen Jahr aus - in dem allerdings auch ein höheres
Teilbetriebsergebnis erzielt worden war. Dass der Jahresüberschuss mit
3,5 (3,4) Mill. Euro in etwa auf dem Niveau des Vorjahres lag, liegt
wie beschrieben im deutlich höheren Saldo der übrigen Aufwendungen und
Erträge begründet.
\
Im Kundengeschäft weist die Bilanz der Westerwald Bank
Kundenforderungen aus, die mit einem Volumen von 1,26 Mrd. Euro fast
exakt auf dem Vorjahresniveau lagen. Im Interbankengeschäft sind
gleichzeitig die Forderungen an Kreditinstitute um 11,2% auf 146,7
(132,0) Mill. Euro angestiegen. Letztere setzen sich zu einem Drittel
aus täglich fälligen Mitteln (48,7 Mill. Euro) und zu zweit Dritteln
aus anderen Forderungen (98,0 Mill. Euro) zusammen. Per
Berichtsjahresende lag die Bilanzsumme mit 1,75 (1,76) Mrd. Euro auf
dem Niveau des Vorjahres, wobei die Kundenforderungen 71,8% und die
Forderungen an Banken 8,4% ausmachen.
\
Der Gesamtbestand an Wertpapieren der Hachenburger Bank war im
abgelaufenen Geschäftsjahr insgesamt um 8,4% rückläufig, ihr Anteil an
der Bilanzsumme ist gleichzeitig von 15,1% auf 13,9% gesunken. Dabei
nahmen die festverzinslichen Werte (Anleihen und eigene
Schuldverschreibungen) überdurchschnittlich um 11,9% auf 178,8 (203,0)
Mill. Euro ab, während die Aktienposition mit 64,2 (62,4) Mill. Euro
um 3,0% höher lag als der Vorjahreswert.
\
Die Passiv-Seite der Bilanz weist als größten Posten (74, 3 nach 71,
7% der Bilanzsumme) die Kundeneinlagen aus, deren Volumen im
zurückliegenden Geschäftsjahr um 3, 5% auf 1, 30 (1, 26) Mrd. Euro
angestiegen ist. Dabei waren die Spareinlagen mit minus 0, 2% leicht
rückläufig, das Wachstum wurde allein durch einen Anstieg der anderen
Verbindlichkeiten um 8, 3% auf 595, 7 (550, 2) Mill. Euro getragen.
Die Bank führt diese Entwicklung darauf zurück, dass fällige Einlagen
aufgrund des niedrigen Zinsniveaus in kurzfristig verfügbare Mittel
umgeschichtet wurden.
\
Bankengelder wurden zum Stichtag 31. Dezember 2005 in Höhe von 214,9
(230,7) Mill. Euro in die Bilanz eingestellt - ein Minus von 6,8%. Sie
machten damit 12,2 (13,1)% der Bilanzsumme aus. Die verbrieften
Verbindlichkeiten gingen gleichzeitig um rund ein Drittel auf 69,3
(104,7) Mill. Euro zurück. Mit 125,9 (126,4) Mill. Euro (minus 0,4%)
trugen die bilanziellen Eigenmittel (Eigenkapital plus nachrangige
Verbindlichkeiten und Genussrechte) wie schon im Vorjahr rund 7,2% zur
Bilanzsumme bei.
\
Personalien: Aufsichtsrat: Karl Heinz Schmitz (Vorsitzender seit 1.
Juni 2005), Dr. Hans Dieter Fricke (Vorsitzender bis
\
31. Mai 2005), Dr. Heinz-Peter Niewerth (stellvertretender
Vorsitzender); Vorstand: Hans-Theo Macke (Vorsitzender bis 31.
Dezember 2005), Wilhelm Höser (seit 1. Oktober 2006), Markus
Kurtseifer, Rainer Noll (bis 31. Juli 2005), Paul-Josef Schmitt
\
Volksbank Odenwald
\
Zinsüberschuss um 4,1% angestiegen geringfügiges Plus beim
Provisionsgeschäft - Umschichtungen von Fondsanlagen in Anleihen und
Schuldverschreibungen - Risikovorsorge um ein Fünftel angehoben -
Jahresüberschuss leicht auf 2,5 Mill. Euro angestiegen deutlicher
Rückgang des Interbankengeschäfts - Erhöhung des Wertpapierbestands -
Bilanzsumme mit 1,21 Mrd. Euro auf dem Niveau des Vorjahres
\
Die Gewinn- und Verlustrechnung der Volksbank Odenwald zeigt bei um
gut 40% deutlich zurückgegangenen laufenden Erträgen von 0,8 (1,3)
Mill. Euro einen um 4,1% auf 36,8 (35,4) Mill. Euro angestiegenen
Zinsüberschuss. Interessant ist auch der Blick auf die Struktur dieser
GuV-Position. So ist das Verhältnis von Zinsertrag in Prozent des
Zinsaufwands mit 231,5 (215,0)% deutlich höher als bei den anderen
beiden besprochenen Genossenschaftsinstituten. Zum Vergleich: Bei der
Westerwald Bank liegt die Kennzahl wie schon im Vorjahr bei 196,8%,
bei dem Aalener Institut bei 174,4 (185,8)%.
\
Im Provisionsgeschäft stieg der Überschuss im gleichen Zeitraum um
7,3% auf 9,3 (8,7) Mill. Euro an. Dabei waren freilich, so merkt die
Bank in ihrem Jahresbericht für das zurückliegende Geschäftsjahr 2005
an, im vorangegangenen Jahr 2004 rund 0,6 Mill. Euro Aufwand für EC-
und Bankkarten berücksichtigt. Bereinigt um diesen Sonderfaktor habe
sich der Provisionsüberschuss gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig
erhöht.
\
Die übrigen Erträge, so heißt es weiter, haben sich währenddessen
vermindert. Der Rückgang um 495 000 Euro sei dabei im Wesentlichen
durch Umschichtungen von Fondsanlagen in Anleihen und
Schuldverschreibungen im Jahr 2005 und den Wegfall von im Jahr 2004
angefallenen Kursgewinnen aus der Rückzahlung von
Fremdwährungsdarlehen und Zuschüssen der Sicherungseinrichtung des
genossenschaftlichen Finanzverbunds verursacht worden. Gleichzeitig
erfolgte eine Steigerung der Erträge aus der Zuschreibung auf die
Beteiligung der DZ Holding AG & Co.KG.
\
Um 8,6% auf 34,5 (31,7) Mill. Euro haben sich die
Verwaltungsaufwendungen inklusive der Abschreibungen auf Sachanlagen
erhöht. Verantwortlich dafür ist eine deutliche Steigerung der
Personalkosten um 17,1% auf 22,6 (19,3) Mill.Euro.Diese führt die Bank
darauf zurück, dass für Pensionsverpflichtungen, Altersteilzeit und
Jubiläumszahlungen nunmehr die Berechnung und Dotierung mit einem
Zinssatz von 4,0% zugrunde gelegt wurde. Bei den anderen
Verwaltungsaufwendungen konnten indes Einsparungen realisiert werden.
Die Abschreibungen auf das Anlagevermögen nahmen nach Angaben des
Odenwalder Instituts primär infolge einer moderaten
Investitionstätigkeit ab.
\
Im Vorjahresvergleich um rund ein Fünftel angehoben hat die
genossenschaftliche Bank die Risikovorsorge, die sich im Berichtsjahr
2005 auf 7,4 (6,2) Mill. Euro belief. Zusammen mit den gestiegenen
Verwaltungsaufwendungen ergab sich damit trotz im Vergleich zum
vorangegangenen Jahr höherer Einnahmen ein Rückgang des
Betriebsergebnisses um 7,2% auf 5,4 (5,8) Mill.Euro.
\
Dank des positiven Saldos der übrigen Aufwendungen und Erträge in Höhe
von 0,6 (minus 0,8) Mill. Euro (siehe oben) weist die Volksbank
Odenwald trotz des rückläufigen Betriebsergebnisses und einer um mehr
als ein Drittel auf 3,5 (2,6) Mill. Euro angestiegenen Steuerposition
für 2005 einen Jahresüberschuss von 2,5 Mill. Euro aus, der damit um
2,5% über dem Vorjahresniveau lag. Vom Überschuss des Berichtsjahres
2005 wurden 0,8 (0,7) Mill. Euro vorab den offenen Rücklagen
zugeführt, so dass sich im Vergleich zum Vorjahr ein nahezu konstanter
Bilanzgewinn von 1,8 Mill. Euro ergibt.
\
Auf der Aktiv-Seite der Bilanz nahmen die Forderungen an Kunden um
1,8% auf 889,1 (873,6) Mill. Euro zu. Wie in den Vorjahren, so
erläutert die Bank, zeigte sich dabei eine strukturelle Veränderung
von den kurz- und mittelfristigen Krediten hin zu langfristigen
Ausleihungen. Die Forderungen an Kreditinstitute, bei denen es sich
überwiegend um die kurzfristige Anlage von Liquiditätsüberhängen
handle, reduzierten sich nach Angaben der Bank im Wesentlichen durch
die Ausweitung des Kreditgeschäfts und die Erhöhung des
Wertpapierbestands um insgesamt 29,0% auf 61,9 (87,2) Mill.Euro.
\
Diese Entwicklung macht sich auch in der Bilanzstruktur deutlich. So
lag der Anteil des Interbankengeschäfts mit 5,1 (7,2)% nicht nur
deutlich unter dem Vorjahreswert, sondern in der Gegenüberstellung der
drei genossenschaftlichen Kreditinstitute auch sehr niedrig. Zum
Vergleich: Die Kennzahl lag bei der Westerwald Bank bei 8,4 (7,5)% und
bei dem Aalener Institut bei 10,2 (13,6)%. Die Bilanzsumme der
Volksbank Odenwald lag per Stichtag 31. Dezember 2005 mit 1,21 Mrd.
Euro auf dem Niveau des Vorjahres.
\
Bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (ohne
Inhaberschuldverschreibungen) erfolgte ein Zugang von 3, 5% auf 981, 6
(948, 7) Mill.Euro.Ihr Anteil an der Bilanzsumme stieg entsprechend
von 78, 5 auf 81, 2% an. Während die Spareinlagen aus eigener Sicht
aufgrund der gestiegenen Nachfrage nach Wachstumsspareinlagen und dem
neuen Produkt VR-Sparcard um 32, 6% auf 493, 7 (372, 4) Mill. Euro
zunahmen, verzeichnete die Volksbank Odenwald bei den anderen
Kundeneinlagen einen Rückgang um 15, 3% auf 487, 9 (576, 3)
Mill.Euro.Diesen führt man in der Hauptsache auf die Reduzierung der
Festgeldanlagen und täglich fälliger Kundeneinlagen zurück. Die
Inhaberschuldverschreibungen (verbriefte Verbindlichkeiten) nahmen um
18, 9% auf 45, 5 (56, 1) Mill. Euro ab.
\
Unter den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 75,
4 (91, 6) Mill. Euro beliefen sich die täglich fälligen
Verbindlichkeiten (bestehend aus den Salden auf Verrechnungskonten mit
Kreditinstituten) auf 0, 4 (0, 5) Mill. Euro sowie die Kredite mit
vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist (aufgenommene
Refinanzierungmittel und Beträge aus Sonderkreditprogrammen) auf 75, 0
(91, 1) Mill.Euro.Durch die Rückzahlung insbesondere von
Globalrefinanzierungsdarlehen, nahmen die gesamten Bankengelder im
Berichtsjahr 2005 um 17, 6% ab. Damit liegt die
Interbanken-Refinanzierung der Volksbank Odenwald auch in der
Gegenüberstellung der drei Genossenschaftsinstitute auf
vergleichsweise niedrigem Niveau. So beträgt der Anteil der
Bankenverbindlichkeiten an der Bilanzsumme im Odenwald lediglich 6, 2
(7, 6) während es im Westerwald 12, 2 (13, 1)% und in Aalen 17, 2 (17,
8)% sind.
\
Das bilanzielle Eigenkapital der Volksbank Odenwald erhöhte sich per
Bilanzstichtag um 1,3% auf 74,8 (73,8) Mill.Euro.Der Anteil an der
gesamten Bilanzsumme machte dabei mit 6,35% weniger aus als ein Jahr
zuvor (7,14%).
\
Personalien: Aufsichtsrat: Werner Old (Vorsitzender seit 1. Januar
2006), Konrad Bäumle (Vorsitzender bis 31. Dezember 2005); Vorstand:
Reiner Eckert (Sprecher seit 1. September 2005), Heinrich Fülberth
(bis 31. August 2005), Markus Göbel, Ralf Magerkurth
\
VR-Bank Aalen
\
Rückgang von Zins- und Provisionsüberschuss - geringere Bedeutung des
Zinsgeschäfts als bei den anderen besprochenen Instituten - Abnahme
der Verwaltungsaufwendungen - Risikovorsorge um 71,8% zurückgefahren -
um 3,5% gesunkener Jahresüberschuss relativer Rückgang des
Kundenkreditgeschäfts bei gestiegenem Wertpapiergeschäft - Bilanzsumme
bei 972,0 (957,1) Mill. Euro
\
Bei beiden maßgeblichen Ertragspositionen der VR-Bank Aalen - Zins-
und Provisionsüberschuss - weist die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV)
des genossenschaftlichen Instituts für das zurückliegende Berichtsjahr
2005 Rückgänge aus. So war der Zinsüberschuss mit 19,7 (22,0) Mill.
Euro um 10,3% geringer als im vorangegangenen Jahr, das
Provisionsergebnis reduzierte sich um 7,1% auf 7,5 (8,1)
Mill.Euro.Insgesamt nahm der Rohertrag damit um 9,4% ab und belief
sich im Jahr 2005 auf 27,2 (30,0) Mill.Euro.
\
Im Vergleich zu den beiden anderen Instituten fällt dabei auf, dass
die Zusammensetzung des Rohertrags deutlich provisionslastiger ist.
Die Verhältnisse betrugen per Berichtsjahresende 77,7 zu 22,3% (80,4
zu 19,6%) im Westerwald, 79,9 zu 20,1% (80,4 zu 19,6%) im Odenwald
beziehungsweise 72,4 zu 27,6% (73,1 zu 26,9%) in Aalen.
\
Die Verwaltungsaufwendungen wurden um 2,7% auf insgesamt 24,5 (25,2)
Mill. Euro gesenkt. Darunter gingen die Personalkosten, also Löhne und
Gehälter sowie soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersvorsorge und
Unterstützung, um 1,4% auf 14,8 (15,0) Mill. Euro zurück. Andere
Verwaltungsaufwendungen betrugen 7,9 (8,3) Mill. Euro und damit 4,8%
weniger als im Jahr zuvor. Ebenfalls rückläufig, und zwar um 4,3%,
waren die Abschreibungen auf Sachanlagen, die die Bank mit 1,8 (1,9)
Mill. Euro beziffert.
\
Um 71,8% deutlich zurückgefahren hat die VR-Bank Aalen im Berichtsjahr
die Risikovorsorge. So beliefen sich die Abschreibungen auf
Forderungen nach knapp 8 Mill. Euro im Jahr 2004 auf nunmehr 2,2
Mill.Euro.Bei einem weitgehend konstanten Nettoergebnis aus
Finanzgeschäften von 110 000 Euro und einem um knapp ein Fünftel
gestiegenen Saldo der sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträge
in Höhe von 1,2 (1,0) Mill. Euro ergibt sich damit trotz der
geschmälerten Ertragsbasis ein im Vergleich zum Vorjahr ins Positive
gekehrtes Betriebsergebnis von 1,7 (minus 2,1) Mill.Euro.
\
Bei einem angestiegenen Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge von
2,2 (5,2) Mill. Euro, der im Jahr 2004 die Ergebnisrechnung wieder ins
Positive brachte, und einer erhöhten Steuerposition in Höhe von 1,7
(0,9) Mill. Euro weist das Aalener Genossenschaftsinstitut schließlich
einen um 3,5% gesunkenen Jahresüberschuss in Höhe von 2,15 (2,22)
Mill. Euro aus, der in voller Höhe als Bilanzgewinn verbucht wird.
\
Auf der Aktiv-Seite der Bilanz verbucht die Bank als größten Posten
naturgemäß die Forderungen an Kunden. Mit 609,3 (614,4) Mill. Euro
lagen diese um ein knappes Prozent unter dem Niveau zum Bilanzstichtag
des vorangegangenen Jahres. Forderungen an Kreditinstitute werden in
Höhe von 99,5 (130,5) Mill. Euro ausgewiesen und lagen damit um nicht
ganz ein Viertel unter dem Vorjahresvolumen.
\
Die Wertpapieranlagen des Genossenschaftsinstituts machten zum
Jahresende 2005 rund 204,3 (147,4) Mill. Euro aus (plus 38,6%). Sie
setzten sich zusammen aus festverzinslichen Werten (Anleihen, eigenen
Schuldverschreibungen) in Höhe von 186,4 (130,4) Mill. Euro - ein Plus
von 43,0% -, einer weitestgehend konstanten Aktienposition in Höhe von
16,6 (16,8) Mill. Euro sowie Schuldtiteln (Wechseln) in Höhe von 1,3
(0,2) Mill.Euro.Insgesamt verfügte die VR-Bank Aalen per
Bilanzstichtag 31. Dezember 2005 über Aktiva in Höhe von 972,0 (957,1)
Mill. Euro und damit um 1,6% mehr als ein Jahr zuvor.
\
Der Blick auf die Bilanzstruktur macht dabei zweierlei deutlich: Zum
einen sank der Anteil des Kreditgeschäfts an der Bilanzsumme des
Aalener Instituts im Vergleich zum Vorjahr. So machten die
Kundenforderungen nach 64,2 nur noch 62,7% der gesamten Vermögenswerte
aus, der Anteil der Forderungen an Kreditinstitute sank von 13,6 auf
10,2%. Aufgewogen wurde dieser Rückgang freilich durch den
beschriebenen Anstieg der Wertpapierposition. Deren Anteil an der
Bilanzsumme erhöhte sich von 15,4 auf 21,0%.
\
Zum anderen wird deutlich, dass die Volksbank Aalen in der
Gegenüberstellung der drei Institute einen deutlich geringeren Anteil
des Kundenkreditgeschäfts aufweist. So machte letzteres im Odenwald
gemessen wiederum im Verhältnis zur Bilanzsumme fast 11 Prozentpunkte
mehr aus, im Westerwald waren es immerhin noch rund 9 Prozentpunkte.
Dementsprechend höher als bei den beiden anderen Instituten fiel der
Anteil des Interbanken-Aktivgeschäfts aus, der im Westerwald mit 8, 4
(7, 5)% schon deutlich geringer war und im Odenwald mit 5, 1 (7, 2)%
gar nur halb so hoch.
\
Auf der Passiv-Seite der Bilanz stiegen die Verbindlichkeiten
gegenüber Kunden um 2,6% auf 679,7 (662,6) Mill. Euro an. Davon
entfielen 258,8 (240,6) Mill. Euro (plus 7,6%) auf Spareinlagen sowie
420,9 (421,9) Mill. Euro auf andere Verbindlichkeiten (minus 0,2%).
Gelder von anderen Banken nutzte die VR-Bank Aalen in Höhe von 167,5
(170,0) Mill. Euro zur Refinanzierung (minus 1,4%), fast
ausschließlich in Form befristeter Mittel. Um 2,8% auf 44,8 (46,1)
Mill. Euro gingen währenddessen die verbrieften Verbindlichkeiten
(alles begebene Schuldverschreibungen) zurück.
\
Das Eigenkapital der Genossenschaftsbank belief sich per Jahresende
2005 auf 56,3 (55,5) und lag damit um 1,5% höher als ein Jahr zuvor.
Der Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme lag mit 5,8% auf dem
Niveau des Vorjahres.
\
Personalien: Aufsichtsrat: Arthur Fischer (Vorsitzender), Otto Jedele
(stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Dr. Günther Hausmann
(Sprecher), Joachim Mei

Noch keine Bewertungen vorhanden


X