Der Kartenbetrug innerhalb des einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraums (Single Euro Payments Area - Sepa) hat im Jahr 2012 erstmals seit 2008 zugenommen. Maßgeblich verantwortlich dafür war der wachsende Betrug im Internet. Dem Ende Januar 2014 von der Europäischen Zentralbank veröffentlichten dritten Bericht über Kartenbetrug zufolge bedarf es verstärkter Anstrengungen, um die Sicherheit von Online-Kartenzahlungen im Zuge des weiter zunehmenden Einkaufs im Internet zu gewährleisten. Indessen blieb der Anteil der betrugsbedingten Schäden am Gesamtwert der Transaktionen unter dem zwischen 2008 und 2010 verzeichneten Niveau. Im Jahr 2012 ging 1 Euro je 2 635 Euro, die unter Verwendung von Kredit- und Debitkarten aus dem einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum (das heißt aus der Europäischen Union, Island, Liechtenstein, Monaco, Norwegen und der Schweiz) ausgegeben wurden, durch Betrug verloren. Dies entspricht 0,038 Prozent der gesamten Kartenumsätze in Höhe von 3,5 Billionen Euro, verglichen mit 0,036 Prozent im Jahr 2011. Der Gesamtwert betrügerischer Transaktionen erhöhte sich 2012 gegenüber dem Vorjahr um 14,8 Prozent auf 1,33 Milliarden Euro. Im Vergleich zu 2008 verringerte sich damit das gesamte Betrugsvolumen um 9,3 Prozent, während der Wert der Transaktionen um 17 Prozent stieg. Der vom Eurosystem, also der EZB und den 18 nationalen Zentralbanken des Euro-Währungsgebiets, erstellte Bericht erörtert die Betrugssituation bei verschiedenen Kartenarten (Debit- und Kreditkarten) und in unterschiedlichen Nutzungsszenarien. Im Jahr 2012 entfielen etwa 60 Prozent des Schadens auf sogenannte "card not present" (CNP)-Transaktionen, bei denen ohne Vorlage einer Karte - also per Post, Telefon oder Internet - gezahlt wurde, während rund ein Viertel bei Kartenzahlungen an Kassenterminals (POS-Terminals) und etwa ein Sechstel an Geldausgabeautomaten (GAAs) entstand. Der Bericht ist auf der Website der EZB unter www.ecb.europa.eu/pub/pdf/other/cardfraudreport201402en.pdf abrufbar.