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Zentralbanken - Falschgeld im zweiten Halbjahr 2006

Im zweiten Halbjahr 2006 hat die Deutsche Bundesbank 21 039 falsche Euro-Banknoten im deutschen Zahlungsverkehr registriert. Die Schadenssumme liegt bei 1,5 Millionen Euro. Somit ist das Aufkommen an falschen Banknoten im Berichtszeitraum 16 Prozent niedriger als im ersten Halbjahr 2006. Tabelle 1 zeigt die Verteilung der Fälschungen auf die einzelnen Stückelungen.

In Deutschland bleibt die 50-Euro-Note trotz eines erheblichen Rückgangs in den letzten Monaten die am häufigsten verbreitete Fälschung. Einen deutlichen Anstieg gab es dagegen bei den Fälschungen der 100-Euro-Note. Insgesamt liegt Deutschland mit rund fünf Fälschungen auf 10 000 Einwohner pro Jahr nach wie vor weit unter dem Durchschnitt des Euro-Raums. Die Gesamtzahl der im deutschen Zahlungsverkehr in 2006 registrierten falschen Euro-Banknoten beträgt rund 46 000 Stücke mit einer Schadenssumme von 3,2 Millionen Euro. Im Jahr 2005 belief sich das Aufkommen an falschen Euro-Banknoten noch auf 74 000 Stücke mit einer Schadenssumme von 4,9 Millionen Euro.

Diese Entwicklung wird von der Deutschen Bundesbank nicht zuletzt auf die erfolgreiche Ermittlungsarbeit der Polizei auf nationaler und internationaler Ebene zurückgeführt. So seien im Jahr 2006 mehrere Fälscherwerkstätten ausgehoben und Verteilerringe zerschlagen worden.

Im Jahresvergleich gestiegen sind hingegen die Münzfälschungen. So hat die Deutsche Bundesbank im zweiten Halbjahr des vergangenen Jahres 37 866 falsche Euro-Münzen im deutschen Zahlungsverkehr registriert, deren Verteilung auf die einzelnen Stückelungen aus Tabelle 2 ersichtlich ist. Gegenüber dem vorangegangenen Halbjahr stellt dies zwar einen Rückgang um drei Prozent dar. Dennoch wurden im Jahr 2006 insgesamt rund 77 000 falsche Münzen im deutschen Zahlungsverkehr festgestellt. Dies ist auf ein Jahr gesehen das bisher höchste Falschmünzaufkommen seit Einführung des Euro. Im Vorjahr lag das Aufkommen bei 46 300 falschen Münzen.

Die Deutsche Bundesbank verweist im Zusammenhang mit der Veröffentlichung der neuen Zahlen noch einmal ausdrücklich auf ihre Schulungen zur Erkennung von Falschgeld hin, die sie für Kreditwirtschaft, Einzelhandel und andere Interessierte kostenlos anbietet. Insgesamt besuchten rund 11 000 Personen im Jahr 2006 bundesweit zirka 550 Schulungsveranstaltungen.

Auf Messen und anderen Veranstaltungen haben sich zudem mehr als 150 000 Besucher über den Schutz vor Falschgeld informiert. Informationsmaterialien in Form von Broschüren, CD-ROMs und Poster können bei der Bundesbank bestellt werden. Und die Informationsangebote im Internet werden unter (http://www.bundesbank.de/bargeld/bargeld_falschgeld. php) beziehungsweise der Europäischen Zentralbank (http://www.ecb.int/bc/banknotes/security/recognise/html/index.de.html) regelmäßig aktualisiert.

Die ebenfalls zu Beginn dieses Jahres erfolgte Berichterstattung der EZB über das Falschgeldaufkommen im zweiten Halbjahr 2006 geht über den deutschen Zahlungsverkehr hinaus. Demnach sind insgesamt 265 000 gefälschte Euro-Banknoten aus dem Verkehr gezogen worden. Wie sich das angehaltene Falschgeld auf die einzelnen Stückelungen verteilt, zeigt Tabelle 3. Nach wie vor wird demnach die 20-Euro-Banknote am häufigsten gefälscht, gefolgt von den Noten zu 50 Euro und zu 100 Euro. Damit entfallen mehr als 90 Prozent des zwischen Juli und Dezember 2006 aufgedeckten Falschgeldumlaufs auf diese drei Stückelungen.

Wie das Falschgeldaufkommen in den letzten drei Jahren schwankte, zeigen die halbjährlichen Angaben aus Tabelle 4.

Diese Zahlen, so erläutert die EZB relativierend, sollten im Kontext eines allmählich steigenden Umlaufs an echten Banknoten (durchschnittlich 10, 6 Milliarden im zweiten Halbjahr 2006) gesehen werden. Wie in früheren Berichten erwähnt, wurde die überwiegende Mehrzahl (98 Prozent) der sichergestellten Fälschungen in Ländern des Euro-Währungsgebiets entdeckt. In der zweiten Jahreshälfte 2006 stammte rund ein Prozent aus EU-Mitgliedstaaten, die nicht dem Euroraum angehören, und ein Prozent aus der übrigen Welt.

Bei der Falschgeldbekämpfung kooperiert das Eurosystem eng mit Europol (das Informationen über vor der Inverkehrgabe beschlagnahmte gefälschte Euro-Banknoten und -Münzen veröffentlicht) und mit der Europäischen Kommission (die für die Bereitstellung von Informationen über gefälschte Euro-Münzen verantwortlich ist). In Bezug auf Fragen der Strafverfolgung verfügt das Eurosystem auch über gute Arbeitsbeziehungen zu Interpol und den nationalen Polizeibehörden.

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