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Zentralbanken - Falschgeldaufkommen erstes Halbjahr 2006

Im ersten Halbjahr 2006 hat die Deutsche Bundesbank rund 25 000
falsche Euro-Banknoten im deutschen Zahlungsverkehr registriert. Die
Schadenssumme wird auf 1,7 Millionen Euro beziffert. Damit ist das
Aufkommen an falschen Banknoten im Berichtszeitraum rund ein Viertel
niedriger als im zweiten Halbjahr 2005. Übersicht 1 zeigt, wie sich
die Fälschungen auf die einzelnen Stückelungen verteilen. Die Mehrzahl
der Fälschungen entfällt trotz eines deutlichen Rückgangs im Vergleich
zum vorangegangenen Halbjahr wieder auf die 50-Euro-Note. Eine
signifikante Steigerung der Fälschungen der 20-Euro-Note, wie in
anderen Ländern der Euro-Zone zuletzt beobachtet, blieb in Deutschland
bisher aus. Mit rund sechs Fälschungen auf 10 000 Einwohner pro Jahr
sieht die Bundesbank Deutschland deutlich unter dem Durchschnitt der
Euro-Zone.
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Einem Rückgang gefälschter Banknoten steht freilich ein Anstieg
gefälschter Münzen entgegen. So hat die Deutsche Bundesbank im ersten
Halbjahr 2006 rund 39 000 falsche Euro-Münzen im deutschen
Zahlungsverkehr registriert. Auf ein Halbjahr bezeichnet sie dies als
das höchste bisher festgestellte Aufkommen. Gegenüber dem
vorangegangenen Halbjahr ist ein Anstieg um fast 40 Prozent zu
verzeichnen. Übersicht 2 zeigt die Verteilung der Fälschungen auf die
einzelnen Stückelungen.
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Insgesamt sind laut Bericht der EZB im ersten Halbjahr 2006 rund 300
000 gefälschte Euro-Banknoten aus dem Verkehr gezogen worden. Wie sich
das angehaltene Falschgeld auf die einzelnen Stückelungen verteilt,
zeigt Übersicht 3. Bis Ende 2005 wurde die 50-Euro-Banknote am
häufigsten gefälscht. In der ersten Jahreshälfte 2006 kam es jedoch zu
einer weiteren Zunahme des Anteils gefälschter 20-Euro-Banknoten und
einem entsprechenden Rückgang bei den 50-Euro-Falschnoten. Die
20-Euro-Note ist nun die meist gefälschte Banknote. Die 20-Euro- und
50-Euro-Noten machen zusammen 80 Prozent des zwischen Januar und Juni
2006 aufgedeckten Falschgeldumlaufs aus. Verglichen mit dem zweiten
Halbjahr 2005 wurde ein leichter Anstieg des Anteils gefälschter
100-Euro-Noten auf insgesamt 12 Prozent verzeichnet. Der
Falschgeldanfall ist seit mehr als zwei Jahren in etwa stabil
geblieben, wie die halbjährlichen Angaben der EZB belegen (Übersicht
4).
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Aus Sicht der EZB sollten diese Zahlen im Zusammenhang mit einem
allmählich gestiegenen Umlauf an echten Banknoten (im Durchschnitt
10,1 Milliarden im ersten Halbjahr 2006) gesehen werden. Wie bereits
in früheren Veröffentlichungen dargelegt, wurde die große Mehrheit (98
Prozent) der sichergestellten Falschnoten im Euro-Währungsgebiet
entdeckt. Gut 1 Prozent stammte aus EU-Mitgliedsstaaten außerhalb des
Euroraums, und knapp 1 Prozent kam aus anderen Teilen der Welt.
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Bei der Falschgeldbekämpfung arbeitet das Eurosystem sehr eng mit
Europol (das Informationen über vor dem In-Verkehr-Bringen
beschlagnahmte gefälschte Euro-Banknoten und -Münzen veröffentlicht)
und der Europäischen Kommission (die für die Bereitstellung von
Informationen über gefälschte Euro-Münzen verantwortlich ist)
zusammen. Das Eurosystem unterhält in Bezug auf Strafverfolgungsfragen
ebenfalls gute Arbeitsbeziehungen mit Interpol und den nationalen
Polizeibehörden.

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