R+V-Studie: Die Deutschen fürchten Wohlstandsverlust

Bild: C.Falk auf Pixelio.de

Hohe Preise, teurer Wohnraum und umfangreiche Sparpakete: Diese Themen bestimmen die Top-Ängste der Deutschen. Das zeigt die repräsentative Langzeitstudie „Die Ängste der Deutschen 2023“ der R+V Versicherung. Bereits zum 32. Mal hat das Infocenter der R+V Versicherung mehr als 2 400 Menschen nach ihren größten Sorgen rund um Politik, Wirtschaft, Umwelt, Familie und Gesundheit befragt. In diesem Jahr verschlechtert 2023 die Stimmung der Deutschen insgesamt: Der Angstindex – der durchschnittliche Wert aller gemessenen Ängste – steigt auf 45 Prozent (2022: 42 Prozent). Die Top-3-Ängste der Deutschen kreisen dabei um finanzielle Sorgen.

Die Angst vor explodierenden Preisen landet mit 65 Prozent zum zweiten Mal in Folge auf dem ersten Platz. Im Vorjahr – Deutschland verzeichnete die höchste Inflation seit rund 50 Jahren – war sie um 17 Prozentpunkte auf 67 Prozent in die Höhe geschnellt. Seit 1992 führt die Sorge vor steigenden Preisen häufiger als jedes andere Thema das Ranking an: Insgesamt belegte sie 13-mal Platz eins und siebenmal Platz zwei. An zweiter Stelle kommt die Angst, das Wohnen unbezahlbar wird. Das fürchten 60 Prozent der Deutschen. Die Angst vor unbezahlbarem Wohnraum fragt die Studie erst seit 2022 ab, auch damals landete sie auf Platz zwei. In diesem Jahr blicken vor allem die Westdeutschen besorgt auf die angespannte Lage am Wohnungsmarkt (62 Prozent), im Osten sind es 52 Prozent.  Insgesamt 57 Prozent der Befragten fürchten, dass der Staat dauerhaft Steuern erhöht oder Leistungen kürzt Damit belegt diese Sorge in der Studie Platz drei. Die Angst vor einer Rezession ist dagegen um sechs Prozentpunkte auf 51 Prozent gesunken.

Quelle: R+V

Am deutlichsten gestiegen ist die Sorge, dass die Zahl der Geflüchteten die Deutschen und ihre Behörden überfordert. Sie legt im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozentpunkte zu (56 Prozent, Platz vier). Auffällig: Bisher war diese Angst im Osten immer deutlich größer als im Westen. Das ändert sich in diesem Jahr. In Westdeutschland nimmt sie um 13 Prozentpunkte zu, in Ostdeutschland bleibt sie unverändert. Damit ist sie im Westen mit 56 Prozent erstmals größer als im Osten (54 Prozent). Aus einer überwiegend ostdeutschen Sorge ist damit ein Thema geworden, das die Menschen überall in Deutschland gleichermaßen bewegt.

Auch die Umweltsorgen bleiben auf hohem Niveau. Große Angst vor den Folgen des Klimawandels hat fast die Hälfte der Deutschen (47 Prozent, Platz zehn). Auf Platz elf folgt die Sorge, dass Naturkatastrophen immer häufiger auftreten (47 Prozent). Im Ost-West-Vergleich zeigt sich hier eine gegenläufige Entwicklung: 2023 erreicht die Angst vor immer häufigeren Naturkatastrophen mit 49 Prozent ihren bisherigen Höchststand. Gleichzeitig hat sie in Ostdeutschland mit 40 Prozent ihre bislang geringste Ausprägung. Die Furcht vor dem Klimawandel wird seit 2018 in der Studie abgefragt.

Weitere Artikelbilder

Eigene Bewertung: Keine Durchschnitt: 5 Punkte (1 Bewertung)


X