Gespräch des Tages

Basel III - Mehr Zutrauen

Dass sich der CFS-Finanzplatzindex am Ende des dritten Quartals mit seinen 112,9 Punkten der Tendenz nach seit sechs Quartalen nach oben bewegt, ist diesmal vielleicht nur ein Nebenaspekt der regelmäßigen Befragung der Finanzmarktakteure in Frankfurt und München. Ebenso aufschlussreich sind die Ergebnisse der Sonderfragen zur Einschätzung des Basel-III-Prozesses. An diesem Punkt steigt mit der zuletzt zunehmenden Konkretisierung der Regelungen bei den hiesigen Finanzdienstleistern eindeutig die Zuversicht über deren Wirksamkeit. Rund drei Viertel der Kreditinstitute und anderen Finanzdienstleistern geben sich bei Umsetzung von einer zunehmenden Stabilität des Finanzsystems überzeugt. Und eine Mehrheit ist auch mit den angedachten Übergangsfristen einverstanden.

Noch nicht abschließend geklärt ist in Basel die Behandlung der systemrelevanten Banken. Aber auch die steht bekanntlich mit konkreter werdenden Vorschlägen auf der Agenda der internationalen Gremien. Auf diesen Teil der Krisenbewältigung sollte man sicher nicht verzichten. Ihn in der Öffentlichkeit als Maßnahme zur Bestrafung der Übeltäter zu kultivieren, wie das in der Politik und speziell in den beiden Verbünden zuweilen zu beobachten ist, könnte indes gefährlich werden. Denn sollten an dieser und anderen Stellen - wie vom Bundesverband deutscher Banken (BdB) jetzt thematisiert - viele deutsche Sonderregelungen

kommen, betrifft das die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts als Ganzes. Insofern wäre es klug, sich rechtzeitig zu überlegen, ob und inwieweit man auf die Sonderbelastungen für die deutsche Kreditwirtschaft verzichten oder sie im Zuge der internationalen Regelungen zur Anrechnung bringen kann.

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