Börsen

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Xetra: ab Dezember mit Fondshandel

Die Deutsche Börse will Ende November dieses Jahres eine neue Version ihres vollelektronischen Handelssystems Xetra einführen. Ab Dezember 2008 soll das Release 9.1 den vollelektronischen europaweiten Fondshandel ermöglichen. Mehr als 260 Banken und Wertpapierhandelshäuser davon rund 100 aus dem europäischen Ausland - sollen dann direkten Zugriff auf mehr als 3 300 aktiv gemanagte Publikumsfonds haben.

Bereits seit Mai 2006 bietet die Börse Frankfurt den Fondshandel auf dem Parkett an und sieht sich mit einem Marktanteil von rund 42 Prozent am Orderbuchvolumen als Marktführer in Deutschland. Im Gegensatz zur herkömmlichen Fondsabwicklung über eine Kapitalanlagegesellschaft (KAG) können Fondsanteile an der Börse während der gesamten Handelszeit innerhalb weniger Sekunden an- und verkauft werden. Darüber hinaus entfällt im Börsenhandel der Ausgabeaufschlag der KAG.

Bulgarian Stock Exchange und Xetra

Mit dem Handelsstart am 16. Juni dieses Jahres setzt die Bulgarian Stock Exchange das vollelektronische Handelssystem Xetra der Gruppe Deutsche Börse ein. Der Vertrag für die technische Marktsteuerung der Sofioter Börse läuft zunächst über fünf Jahre. Die Deutsche Börse organisiert damit den Handel in rund 500 an der bulgarischen Börse gelisteten Wertpapieren.

Die technischen Voraussetzungen seien geschaffen, dass Teilnehmer am vollelektronischen Xetra-Handel künftig auch direkt auf den bulgarischen Finanzmarkt zugreifen können. Zudem haben nun 80 neue Teilnehmer aus Bulgarien die Möglichkeit, die rund 330 000 auf Xetra gelisteten Instrumente zu handeln.

Ebenfalls ab 16. Juni berechnet und lizenziert die Deutsche Börse die bulgarischen Indizes Sofix, BG 40 Index, BG TR30 Index und BG REIT Index und ist Lieferant der Echtzeit-Marktdaten der Bulgarian Stock Exchange.

Nasdaq: Echtzeitkurse über Google

Die US-amerikanische Technologiebörse Nasdaq will Aktienmarktkurse künftig in Echtzeit an Internet-Portale wie Google verkaufen. Die Internet-Auftritte des US-Fernsehnetzwerks CNBC und der Zeitung Wall Street Journal von News Corp werden ebenfalls als erste Kunden genannt. Die Kosten für die Echtzeitkurse werden auf 100 000 Dollar im Monat beziffert, der Suchmaschinenanbieter will die Daten dann über sein Portal kostenlos zur Verfügung stellen.

Bei dem Vorhaben handelt es sich zunächst um ein sechsmonatiges Pilotprojekt, die endgültige Zustimmung der US-amerikanischen Börsenaufsicht SEC stehe noch aus. Mit dieser rechnet die Nasdaq spätestens innerhalb eines Jahres. Bislang waren Finanzdaten erst mit 15 bis 20 Minuten Verzögerung allgemein zugänglich gewesen.

Deutsche Börse: weitere Aktienrückkäufe

Zur Jahresmitte will die Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main, ihr Aktienrückkaufprogramm wieder aufnehmen. Auf Grundlage der bestehenden Zustimmung durch die Hauptversammlung am 21. Mai 2008 darf das Unternehmen bis zu zehn Prozent des Grundkapitals in Höhe von nominal 195 Millionen Euro zurückkaufen, wobei die eigenen Aktien, die sich im Besitz der Gesellschaft befinden, bei der Berechnung der Grenze berücksichtigt werden.

Der Rückkauf bis zum 31. Dezember 2008 ist auf die Anzahl von Aktien begrenzt, die einem Gesamtkaufpreis von bis zu 400 Millionen Euro entspricht. Es ist beabsichtigt, die Aktien zum Zwecke einer Kapitalherabsetzung einzuziehen und/oder die Aktien für Belegschaftsaktienprogramme der Gruppe Deutsche Börse zu verwenden.

Der Erwerb der Aktien soll im Rahmen der Marktbedingungen entweder über die Börse oder durch den Einsatz von Derivaten erfolgen. Im Falle des Erwerbs über die Börse darf der Kaufpreis für die zurückzukaufenden Aktien den Mittelwert des Aktienkurses der letzten fünf Handelstage vor der Eingehung der Verpflichtung zum Erwerb nicht um mehr als zehn Prozent über- oder unterschreiten. Alle Aktienerwerbe unter Einsatz von Derivaten sind auf Aktien im Umfang von höchstens fünf Prozent des Grundkapitals der Deutsche Börse AG, unter Berücksichtigung von Aktien im Eigenbestand des Unternehmens, beschränkt.

Chi-X: Einstieg in den ETF-Markt

Im Rahmen einer Kooperation ermöglicht die alternative Aktienhandelsplattform Chi-X ab sofort die Preisfindung in fünf ETF der zu Barclays gehörenden I-Shares. Zu den Produkten gehören zwei bei der Deutschen Börse handelbare ETF, die die Indizes Euro Stoxx 50 und Dax abbilden. Für Chi-X stellt der Vorstoß eine erstmalige Erweiterung des Geschäftsmodells dar (siehe auch Gespräch des Tages in diesem Heft). Zudem sieht man sich damit als erste alternative Handelsplattform, die börsengehandelte Fonds aufnimmt. Bislang werden I-Shares-Produkte an insgesamt acht europäischen Börsen gehandelt.

Eurex Clearing: OTC-Serviceangebot

Seit 1. Juli 2008 offeriert Eurex Clearing eine neue Multilateral Trade Registration-Funktionalität (MTR). Mit der MTR wird die Eingabe von Block Trades in Aktienoptionen erlaubt, an der mehrere Kontrahenten beteiligt sind. Gleichzeitig wird, unabhängig von der Zahl der beteiligten Parteien, ein Preis für den gesamten Block Trade berechnet (deal-based pricing). Zudem wurden die Entgeltobergrenzen für Block Trades angepasst.

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