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Scoach: Handel jetzt auf Xetra

Seit Ende April dieses Jahres bietet Scoach, die deutsch-schweizerische Börse für Zertifikate und Optionsscheine, den Handel in rund 300 000 Produkten auf einer neuen Version der vollelektronischen Handelsplattform Xetra an. Dadurch haben ab sofort über 260 Banken und Wertpapierhandelshäuser - davon 100 ausländische direkten Zugriff auf das angebotene Spektrum an strukturierten Produkten weltweit. Zuvor wurden diese Produkte auf dem Parkett der Börse Frankfurt gehandelt.

Mit der neuen Xetra Version kommen zwei neue Marktmodelle zum Einsatz, die die Liquidität im Handel für Wertpapiere weiter verbessern sollen: Zum einen ein Modell, bei dem die Emittenten von Zertifikaten und Optionsscheinen direkt für ihre Produkte fortlaufend verbindliche An- und Verkaufskurse stellen. Zum anderen ein Modell, bei dem sich sogenannte Specialists verpflichten, Orders auf Basis von An- und Verkaufskursen des Emittenten auszuführen. Privatanleger sollen in beiden Varianten europaweit von der schnellsten Orderausführung und niedrigsten Transaktionskosten im vollelektronischen Handel profitieren, heißt es von der Börse. Investoren, die Aufträge bei Scoach erteilen wollen, können in der Ordermaske wie gewohnt den Börsenplatz "Frankfurt" angeben.

Darüber hinaus werden in Xetra künftig neue Hochleistungsprozessoren eingesetzt, die das System für alle Handelsteilnehmer schneller und sicherer machen sollen. Auch wurde die Kapazität so erhöht, dass mehrere hunderttausend verschiedene Wertpapiere zusätzlich gehandelt werden können.

Börse Tokio: CO2-Handel

Die Börse Tokio will im kommenden Jahr mit dem Handel von C02-Rechten beginnen. Der Handelsbetreiber arbeitet derzeit an der Entwicklung von Transaktionsmethoden, einschließlich Settlement der Handelskonten. An dem Vorhaben beteiligt sind das Handelshaus Mitsui & Co, die Bankengruppe Mizuho Financial Group, der Broker Nomura sowie der Energiehändler Tokyo Electric Power.

Darüber hinaus plant die Tokioter Börse TSE, ebenfalls ab 2009 ein Handelssystem für Optionsscheine einzuführen. Die Plattform soll nach eigenen Angaben auf Technologie des von Nyse Euronext aufbauen. Zum gleichen Zeitpunkt sollen zudem betriebliche als auch regulatorische Änderungen erfolgen. Demnach sollen Market Maker mit der Kursstellung für den Optionshandel an der TSE beauftragt werden. Zuvor hatte auch schon der Wettbewerber Osaka Stock Exchange Pläne publik gemacht, zusammen mit der Eurex-Tochter ISE in Japan 2009 eine Optionsbörse eröffnen zu wollen. Nyse Euronext und TSE ziehen eigenen Angaben zufolge auch eine gegenseitige Kapitalbeteiligung in Betracht. Dazu muss allerdings die Börse Tokio zunächst ihren geplanten Börsengang durchführen.

Düsseldorf: Neues Preismodell

Die Börse Düsseldorf setzt zum 2. Juni 2008 ihr angekündigtes neues Preismodell um. Nach dem Verzicht auf die Courtage für Aktiengeschäfte bis 5 000 Euro Gegenwert im November vergangenen Jahres und der Einführung des spreadlosen Handels für Dax-Werte im Januar dieses Jahres setzt der Handelsplatz nunmehr die Neustrukturierung der börslichen Orderkosten fort.

Das neue Preismodell stellt auf die ausgeführte Order ab und soll schon bei der Orderaufgabe die exakte Kalkulierbarkeit des dafür anfallenden börslichen Transaktionsentgelts ermöglichen. Damit erfüllt das Modell, so wird hervorgehoben, die Best-Execution-Anforderungen der europäischen Finanzmarktrichtlinie Markets in Financial Instruments Directive (MiFID).

Ausgehend von einem niedrigen Mindestentgelt nimmt der Ausführungspreis mit steigendem ausmachenden Betrag zu, ist aber nach oben durch einen Höchstbetrag begrenzt. Die bisherige Bepreisung der mit einer Order verbundenen Abwicklungsschlussnoten entfällt. Die Einzelheiten des Preismodells hat die Börse auf ihrer Internetseite veröffentlicht.

Für die einzelnen Produktgruppen gelten künftig die folgenden Sätze:

Aktien: 1,30 Euro je ausgeführter Order bis zu einem Ordervolumen von 3 421,05 Euro. Anschließend ansteigend mit dem Faktor 3,8 Basispunkte (= 0,038%) bis zur Kappung bei 19,00 Euro.

Renten: 1,00 Euro je ausgeführter Order bis zu einem Ordervolumen von 10 000 Euro. Anschließend ansteigend mit dem Faktor 1 Basispunkt (= 0,01%) bis zur Kappung bei 10,00 Euro.

Fonds: 1,00 Euro bis zu einem Ordervolumen von 2 631,58 Euro. Anschließend ansteigend mit dem Faktor 3,8 Basispunkte (= 0,038%) bis zur Kappung bei 19,00 Euro.

Optionsscheine/Zertifikate: 0,80 Euro bis zu einem Ordervolumen von 800 Euro. Anschließend ansteigend mit dem Faktor 10 Basispunkte (= 0,1%) bis zur Kappung bei 14,00 Euro.

EEX: Market Coupling mit Dänemark

Das Market Coupling zwischen Deutschland und Dänemark hat einen Starttermin bekommen. Die fünf Initiatoren des Projektes - die Energienet. DK, E. ON Netz, VE Transmission, EEX und Nord Pool Spot - haben sich darauf verständigt, dass die Gesellschaft European Market Coupling Company (EMCC) die Marktkopplung zwischen dem skandinavischen und dem deutschen Strommarkt am 29. September 2008 für den darauf folgenden Tag aufnehmen wird. Zurzeit arbeite man an der Einführung eines neuen IT-Systems, das in den nächsten Monaten implementiert und getestet wird. Auch der erforderliche Notifizierungsprozess bei der Europäischen Kommission laufe, und die Projektpartner erwarten eine positive Rückmeldung im Juli dieses Jahres.

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