Bilanzen

Die genossenschaftlichen Zentralbanken

DZ-Bank-Gruppe

Deutlicher Anstieg des Zinsüberschusses im ersten Halbjahr 2011 - Rückgang von 9,2% beim Provisionsergebnis - Handelsergebnis um ein Drittel niedriger - 15 Mill. Euro an Bankenabgabe gezahlt - Konzernergebnis von Januar bis Juni 2011 bei 449 (486) Mill. Euro - Bilanzsumme seit Januar 2010 leicht zurückgeführt

Im ersten Halbjahr 2011 änderte sich der Konsolidierungskreis der genossenschaftlichen DZ-Bank-Gruppe insbesondere durch die erstmalige Vollkonsolidierung der Tochterunternehmen DZ Beteiligungsgesellschaft mbH Nr. 18, Frankfurt am Main, und WBS Wohnwirtschaftliche Baubetreuungs- und Servicegesellschaft mbH, Stuttgart. Daneben wurde im Rahmen einer konzerninternen Transaktion die DZ PB S. A., Luxembourg, auf deren Tochterunternehmen DZ Privatbank S. A., Luxembourg, verschmolzen. Zum Konzern zählen als wesentliche Gesellschaften die Bausparkasse Schwäbisch Hall, das Immobilien-Institut DG Hyp, die DZ Privatbank Gruppe, die R+V Versicherung, die Team-Bank, der Fondsproduzent Union-Investment-Gruppe, die VR Leasing und verschiedene andere Spezialinstitute. In ihrer Holdingfunktion koordiniert die DZ Bank die Aktivitäten der Gruppe und nimmt die übergreifende Steuerung der Tochtergesellschaften wahr.

Von Januar bis Juni 2011 erhöhte sich der Zinsüberschuss (inklusive Beteiligungserträge) in der gesamten DZ-Bank-Gruppe gegenüber dem Vergleichswert des ersten Halbjahres 2010 um 19,4% auf 1,49 (1,25) Mrd. Euro. In der Banktochter DZ Bank stieg der Zinsergebnis im operativen Geschäft (ohne Beteiligungserträge) um 24,7% auf 202 Mill. Euro an.

Der Provisionsüberschuss verminderte sich in der DZ-Bank-Gruppe um 9,2% auf 493 (543) Mill. Euro, in der Bank stieg er demgegenüber um 3,0% auf 136 Mill. Euro an. Letzteres war insbesondere bedingt durch einen gegenüber dem Vorjahreshalbjahr deutlich erhöhten Ergebnisbeitrag im Wertpapiergeschäft, der maßgeblich auf das Investmentbanking-Geschäft zurückzuführen ist.

Das Handelsergebnis in der genossenschaftlichen Institutsgruppe erreichte im Berichtszeitraum einen Wert in Höhe von 362 Mill. Euro, was gegenüber dem Vergleichswert des ersten Halbjahres 2010 in Höhe von 528 Mill. Euro einen Rückgang um knapp ein Drittel bedeutet. Die Position geht weitgehend auf das entsprechende Ergebnis der DZ Bank in Höhe von 294 Mill. Euro aus dem Kapitalmarktgeschäft zurück, das im ersten Halbjahr 2010 noch 593 Mill. Euro betragen hatte. Das Ergebnis des Berichtshalbjahres war in der Gruppe durch passivische Wertzuwächse der DZ Bank in Höhe von 100 Mill. Euro belastet, die aus einem höheren Wertansatz der zum Fair Value bilanzierten Verbindlichkeiten resultierten. Ferner wurden von Januar bis Juni Wertabschläge auf Asset Backed Securities (ABS) in Höhe von 18 Mill. Euro verzeichnet, wohingegen im vorjährigen Berichtszeitraum ein positiver Saldo in Höhe von 14 Mill. Euro ausgewiesen wurde.

Das Ergebnis aus Finanzanlagen belief sich in der Gruppe auf minus 231 (minus 306) Mill. Euro. Im Ergebnisausweis der ersten sechs Monate 2011 sind Wertberichtigungen von griechischen Staatsanleihen in Höhe von 216 Mill. Euro berücksichtigt, die in Höhe von 146 Mill. Euro auf die DZ Privatbank und in Höhe von 70 Mill. Euro auf die DZ Bank entfallen. Das erste Halbjahr 2010 enthielt Wertberichtigungen von ABS in Höhe von 295 Mill. Euro. Das Sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten der Gruppe betrug im ersten Halbjahr minus 135 (minus 162) Mill. Euro.

Das Konzernergebnis aus dem Versicherungsgeschäft beläuft sich auf 100 (149) Mill. Euro. Es wurde in Höhe von 27 Mill. Euro durch Wertberichtigungen von griechischen Staatsanleihen belastet. Auf 1,07 (1,47) Mrd. Euro belief sich das Ergebnis aus Kapitalanlagen und das sonstige Ergebnis der Versicherungsunternehmen. Das im Vergleich zur Vorjahresperiode verminderte Anlageergebnis berücksichtigt zum 30. Juni 2011 erstmals Wertberichtigungen von griechischen Staatsanleihen. Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb sind von 935 Mill. Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres auf 982 Mill. Euro in den ersten sechs Monaten 2011 angestiegen.

Die Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich in der DZ-Bank-Gruppe um 6,6% auf 1,32 (1,23) Mrd. Euro, wobei sich die Personalaufwendungen um 2,3% auf 699 (683) Mill. Euro und die sonstigen Verwaltungsaufwendungen um 11,8% auf 616 (551) Mill. Euro veränderten. Letztere nahmen bei der DZ Bank um 20 Mill. auf 190 Mill. Euro zu, insbesondere aufgrund der erstmalig zu berücksichtigenden Bankenabgabe von 15 Mill. Euro. Die Veränderung der Personalaufwendungen in der Gruppe ist wesentlich in um 9 Mill. auf 46 Mill. Euro gestiegene Personalaufwendungen der DZ Privatbank vor dem Hintergrund eines Ausbaus des Geschäftsfeldes Private Banking begründet.

Das sonstige betriebliche Ergebnis nahm im Berichtszeitraum um 23 Mill. Euro auf 8 (minus 15) Mill. Euro zu. Diese Veränderung geht maßgeblich auf einen Ergebnisanstieg bei der DZ Bank in Höhe von 43 Mill. Euro und einen gleichzeitigen Ergebnisrückgang bei der DG Hyp in Höhe von 25 Mill. Euro zurück. Die Aufwand-Ertrags-Relation des ersten Halbjahres 2011 belief sich in der DZ-Bank-Gruppe auf 63,0% und lag damit leicht über dem Vergleichswert des Vorjahres von 62,1%.

Die Ertragsteuern lagen im ersten Halbjahr 2011 bei 189 Mill. Euro gegenüber einem Ausweis für das entsprechende Vorjahreshalbjahr in Höhe von 130 Mill. Euro. Das Konzernergebnis vor Steuern in Höhe von 638 Mill. Euro verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Geschäftssegmente: Im Geschäftssegment Bank und im Geschäftssegment Immobilien hat es sich um 31 Mill. Euro beziehungsweise um 129 Mill. Euro gegenüber dem Vorjahreshalbjahr erhöht. In den Geschäftssegmenten Retail und Versicherung verminderte es sich um 112 Mill. Euro beziehungsweise um 35 Mill. Euro. Das Konzernergebnis für die Zeit von Januar bis Juni 2011 wird mit 449 Mill. Euro nach 486 Mill. Euro im ersten Halbjahr 2010 ausgewiesen.

Die Bilanzsumme der DZ Bank Gruppe verminderte sich zum 30. Juni 2011 geringfügig um 0,2 Mrd. Euro auf 383,3 Mrd. Euro (gegenüber 383,5 Mrd. Euro zum 31. Dezember 2010). Bei der DG Hyp reduzierte sich die Summe aller Vermögenswerte dabei um 4,8 Mrd. auf 60,1 Mrd. Euro, bei der DZ Privatbank nahm sie um 3,1 Mrd. auf 17,9 Mrd. Euro und bei der R+V um 1,6 Mrd. auf 66,3 Mrd. Euro zu. Das ausgewiesene Eigenkapital der DZ Bank Gruppe belief sich zum 30. Juni 2011 auf 11,40 (10,73) Mrd. Euro; dabei veränderte sich die Neubewertungsrücklage von minus 680 Mill. Euro zum 31. Dezember 2010 auf minus 550 Mill. Euro zum Ende des Berichtshalbjahres.

Im Geschäftsjahr 2010 erhöhte sich der Zinsüberschuss (inklusive Beteiligungserträge) in der DZ-Bank-Gruppe gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres um 14,0% auf 2,73 (2,40) Mrd. Euro. Das Zinsergebnis nahm bei der DZ Bank (ohne Beteiligungserträge) dabei um 37,4% auf 415 Mill. Euro zu. Als ursächlich hierfür nennt die Bank vor allem die Kompensation des Abbaus der Verbrieften Verbindlichkeiten mit längerer Laufzeit durch die Zunahme der kurzfristigen Refinanzierung auf Basis eines niedrigeren Zinsniveaus sowie erhöhte Zinserträge aus Kredit- und Wertpapierbeständen. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft der Gruppe belief sich im Berichtsjahr auf 258 Mill. Euro und lag damit deutlich unter dem Vorjahreswert von 683 Mill. Euro.

Der Provisionsüberschuss erhöhte sich um 26,6% auf 1,11 (0,88) Mrd. Euro. Er nahm in der Union Investment Gruppe, in der DZ Bank und im DVB-Teilkonzern zu. Dieser erzielte Gesamtzuwachs hat die im BSH-Teilkonzern, bei der Team-Bank und bei der DZ-Privatbank-Gruppe insgesamt zu verzeichnenden Ergebnisverminderungen deutlich überkompensiert.

Um 11,5% auf minus 708 (minus 635) Mill. Euro ermäßigte sich das Ergebnis aus Finanzanlagen. Das Sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten betrug im Geschäftsjahr minus 88 (minus 39) Mill. Euro, wovon ein Betrag in Höhe von minus 130 Mill. Euro auf die DG Hyp entfällt. In diesem sind laut Geschäftsbericht Verluste aus Wertpapierportfolios aufgrund von Bewertungsabschlägen bei Bonds im Zusammenhang mit der Schuldenkrise der europäischen Peripheriestaaten sowie teilweise kompensierende Erträge aus derivativen Finanzinstrumenten enthalten. Das Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft der Gruppe belief sich im Berichtsjahr auf 406 Mill. Euro nach 314 Mill. Euro im Vorjahr.

Die Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich im Gesamtkonzern gegenüber dem Vorjahr um 4,3% auf 2,59 (2,48) Mrd. Euro, wobei sich die Personalaufwendungen um 4,0% auf 1,38 (1,33) Mrd. Euro und die sonstigen Verwaltungsaufwendungen um 4,7% auf 1,21 (1,16) Mrd. Euro veränderten. Das Sonstige betriebliche Ergebnis wird im Berichtsjahr auf minus 6 (17) Mill. Euro beziffert. Die Aufwand-Ertrags-Relation des Berichtsjahres belief sich auf 58,0 (62,0)%. Insgesamt weist die Gruppe beim Konzernergebnis einen deutlichen Anstieg von zuvor 346 Mill. auf 1,13 Mrd. Euro aus.

Um 1,3% auf 383,5 (388,5) Mrd. Euro verringerte sich die Bilanzsumme der DZ-Bank-Gruppe zum 31. Dezember 2010. Dabei stand im Wesentlichen ein Volumenrückgang bei der DG Hyp in Höhe von 6,2 Mrd. Euro und bei der DZ Bank in Höhe von 3,1 Mrd. Euro eine Zunahme der Bilanzsumme im BSH-Teilkonzern in Höhe von 4,9 Mrd. Euro gegenüber.

Auf der Aktivseite der Bilanz erhöhten sich die Forderungen an Kunden um insgesamt 3,1% auf 116,28 (112,80) Mrd. Euro. Die Zunahme der Forderungen an Kunden im Teilkonzern der BSH (plus 2,9 Mrd. Euro) und der DVB (plus 1,8 Mrd. Euro) sowie bei der DZ-Privatbank-Gruppe (plus 1,4 Mrd. Euro) hat die rückläufige Entwicklung der Kundenforderungen bei der DZ Bank (minus 1,5 Mrd. Euro) und der DG Hyp (minus 1,3 Mrd. Euro) dabei überkompensiert. Die gruppenweiten Forderungen an Kreditinstitute nahmen um 20,5% auf 73,6 (61,1) Mrd. Euro zu. Dieser Anstieg geht laut Geschäftsbericht in Höhe von 9,8 Mrd. Euro auf eine Zunahme der Forderungen aus Geldmarktgeschäften zurück, die mit einer entsprechenden Verminderung der Handelsaktiva in nahezu gleicher Höhe einhergeht.

Letztere betrugen zum Ende des Berichtsjahres 68,05 (91,19) Mrd. Euro und haben sich damit gegenüber dem Vorjahresultimo um 25,4% verringert. Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus einem niedrigeren Bestand an Forderungen aus Geldmarktgeschäften (minus 12,8 Mrd. Euro) sowie an Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren (minus 10,1 Mrd. Euro).

Deutlich angestiegen sind auf der Passivseite sowohl die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (104,16 nach 55,56 Mrd. Euro) sowie gegenüber Kunden (84,94 nach 77,15) Mrd. Euro. Demgegenüber wurden die Handelspassiva von 113,47 Mrd. auf 57,69 Mrd. Euro zurückgeführt. Das Eigenkapital der Gruppe lag mit 10,73 (10,23) Mrd. Euro leicht über dem Vorjahresniveau.

Personalien: Aufsichtsrat: Helmut Gottschalk (Vorsitzender seit 27. Mai 2010, stellvertretender Vorsitzender bis 27. Mai 2010), Rolf Hildner (Vorsitzender bis 27. Mai 2010), Wolfgang Apitzsch (stellvertretender Vorsitzender), Henning Dene-ke-Jöhrens (stellvertretender Vorsitzender seit 27. Mai 2010); Vorstand: Wolfgang Kirsch (Vorsitzender), Lars Hille, Wolfgang Köhler, Hans-Theo Macke, Albrecht Merz, Thomas Ullrich, Frank Westhoff

WGZ-Bank-Gruppe

Konsolidierung der genossenschaftlichen Private-Banking-Aktivitäten - Anstieg des Zinsüberschusses im ersten Halbjahr 2011 von 13,9% - Provisionsergebnis auf 38,4 (40,9) Mill. Euro gesunken - Handelsergebnis nach deutlichem Vorjahresverlust leicht positiv - Ergebnis aus Finanzanlagen deutlich gesteigert - Halbjahresüberschuss bei 225,5 (12,0) Mill. Euro

Neben der WGZ Bank AG Westdeutsche Genossenschaftszentralbank (WGZ Bank), Düsseldorf, als Kernbank umfasst die WGZ-Bank-Gruppe sieben weitere Tochterunternehmen. Die WL Bank AG Westfälische Landschaft Bodenkreditbank (Seite 1158) ist dabei die größte Konzerntochter. Die Muttergesellschaft WGZ Bank bildet zusammen mit ihren 209 Mitgliedsbanken Nordrhein-Westfalen sowie in den ehemaligen rheinland-pfälzischen Regierungsbezirken Koblenz und Trier den Regionalen Finanzverbund.

Im ersten Halbjahr 2011 haben die beiden genossenschaftlichen Spitzeninstitute ihr Private-Banking-Geschäft sowie ergänzende Geschäftsfelder wie Fondsdienstleistungen und Währungskredite zusammengeführt. Dazu wurde die WGZ Bank Luxembourg S. A. per 15. Juni 2011 auf die DZ Privatbank S. A., Luxemburg, verschmolzen. Im Rahmen der Transaktion hat die WGZ Bank außerdem ihre Anteile von 20% an der DZ Privatbank (Schweiz) AG in die neue DZ Privatbank S. A. eingebracht. Zum 30. Juni 2011 hält die WGZ Bank nunmehr 18,72% an dieser.

Von Januar bis Juni 2011 stieg der Zinsüberschuss in der WGZ-Bank-Gruppe um 13,9% auf 225,0 (197,5) Mill. Euro an.

Diese Entwicklung ist allein auf die im Konzern maßgebliche WGZ Bank zurückzuführen: Die gesunkenen Fristentransformationserträge, die in deren HGB-Abschluss zu einem Rückgang geführt haben, belasten unter IFRS zum großen Teil nicht das Zins-, sondern das Handelsergebnis. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft weist mit 10,1 (minus 10,5) Mill. Euro zum Halbjahr einen positiven Saldo aus.

Der Provisionsüberschuss nahm gleichzeitig um 6,1% auf 38,4 (40,9) Mill. Euro ab. Ursache dafür waren insbesondere rückläufige Provisionserträge der Tochtergesellschaft in Luxemburg. Bei der WL Bank ist der Provisionsüberschuss traditionell aufgrund der Provisionsaufwendungen für das Vermittlungsgeschäft der Mitgliedsbanken negativ.

Beim Handelsergebnis weist der WGZ-Bank-Konzern einen positiven Saldo von 5,7 Mill. Euro aus - im Vorjahr stand hier ein deutliches Minus von 94,1 Mill. Euro zu Buche. Zu dem Ergebnis haben laut Geschäftsbericht vor allem die Kernbank und die irische Tochter beigetragen. Das Handelsergebnis der WL Bank war dagegen im ersten Halbjahr 2011 negativ. Grund dafür: Die Pfandbriefbank hält als "Kompetenzcenter für öffentliche Kunden" auch Staatsanleihen europäischer Länder. Bei diesen, die in der WL Bank überwiegend der Kategorie Fair Value zugeordnet sind, waren erneut erhebliche Kursrückgänge zu berücksichtigen.

Das Ergebnis aus Finanzanlagen stieg von 0,5 Mill. auf 74,1 Mill. Euro an. Es wird im Wesentlichen geprägt durch die Entkonsolidierung der WGZ Bank Luxembourg. Diese hat laut Geschäftsbericht zu einem Ergebnisbeitrag von 180 Mill. Euro geführt. Belastet wird diese Position durch das Staatsanleihenportfolio der WL Bank: Insgesamt wurden 85 Mill. Euro auf Griechenlandpapiere der WL Bank im Gesamtvolumen von 261,7 Mill. Euro ergebniswirksam abgeschrieben. Dem steht eine Entlastung der Neubewertungsrücklage in gleicher Höhe gegenüber, da der Wertverlust dieses Anleihenbestands bereits in den Vorjahren gegen das Eigenkapital gerechnet wurde.

Der Verwaltungsaufwand nahm in der Gruppe um 3,8% auf 140,3 (135,1) Mill. Euro zu. Dabei belastet die Bankenabgabe diese Position im Gesamtjahr mit insgesamt 11,3 Mill. Euro. Das sonstige betriebliche Ergebnis erhöhte sich von 5,4 Mill. auf 13,5 Mill. Euro. Vor Steuern wird nach IFRS ein Ergebnis von 222,8 (minus 4,1) Mill. Euro ausgewiesen. Nach Steuern belief sich der Halbjahresüberschuss des WGZ-Bank-Konzerns auf 225,5 Mill. nach 12,0 Mill. Euro.

Um 3,0% auf 91,3 (94,08) Mrd. Euro sank die Bilanzsumme der WGZ-Gruppe gegenüber dem Jahresende 2010 ab. Dieser Rückgang hat seine Ursache in der Entkonsolidierung der WGZ Bank Luxembourg. Ohne diesen Effekt, so erklärt das Institut, ergäbe sich aufgrund der Ausweitung des Mitgliedsbankengeschäfts, des Geschäfts mit den Firmenkunden sowie der Aktivitäten am Interbankenmarkt ein leichter Zuwachs der Bilanzsumme.

Das bilanzielleEigenkapital der WGZ Bank-Gruppe betrug zur Jahresmitte 3,2 Mrd. nach 3,0 Mrd. Euro im Jahr zuvor. Die Gesamtkennziffer der WGZ Bank-Gruppe gemäß Solvabilitätsverordnung stieg im Vergleich zum Vorjahreswert von 12,8% auf 13,9% an. Gleichzeitig nahm die Kernkapitalquote von 9,2% auf 10,2% zu. Das Kernkapital bestehe ausschließlich aus "hartem"

Kernkapital und enthalte keine sogenannten hybriden Kapitalbestandteile wie beispielsweise stille Einlagen oder Tier-1-Anleihen, wird im Geschäftsbericht erklärt.

Im vorangegangenen Geschäftsjahr 2010 erhöhte sich der Zinsüberschuss einschließlich laufender Erträge aus Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren sowie der Erträge aus Beteiligungen in der WGZ-Bank-Gruppe um 20,0% auf 414,9 (345,8) Mill. Euro. Dabei gilt zu beachten, dass im Vorjahr eine Sonderausschüttung der R+V Versicherung zu Buche schlug. Die positive Entwicklung resultiert wie bereits im Vorjahr neben einem guten Zinsumfeld zur Fristentransformation im Wesentlichen aus Fälligkeiten höherverzinslicher Einlagen der Mitgliedsbanken. Zu der Entwicklung des Zinsüberschusses trug neben dem Anstieg bei der WGZ Bank auch die WL Bank bei, während die ausländischen Banktöchter Rückgänge zu verzeichnen hatten.

Die Aufwendungen für die Risikovorsorge im Kreditgeschäft betrugen in der WGZ-Bank-Gruppe 28,1 Mill. Euro gegenüber 127,0 Mill. Euro im Vorjahr. Der Rückgang um mehr als drei Viertel wird dabei überwiegend auf einen geringeren Vorsorgebedarf im Kundenkreditgeschäft und im Interbankengeschäft der WGZ Bank und zusätzlich auf eine Auflösung bei den Portfoliowertberichtigungen zurückgeführt.

Auf 79,0 Mill. Euro belief sich der Provisionsüberschuss im Konzern. Er liegt damit um 13,7% über dem Vorjahreswert von 69,5 Mill. Euro. Der Anstieg resultiert dabei laut Geschäftsbericht aus einer deutlichen Verbesserung des Provisionsergebnisses der WGZ Bank insbesondere im Wertpapiergeschäft. Demgegenüber führte die verstärkte Vermittlungstätigkeit der Volksbanken und Raiffeisenbanken im Geschäft der privaten Baufinanzierung der WL Bank zu höheren Provisionsaufwendungen. Die WGZ Bank Luxembourg weist einen Rückgang des Provisionsüberschusses um 1,8 Mill. Euro aus.

Das nach IFRS ausgewiesene Handelsergebnis, welches auch die Marktbewertung der Derivate und der freiwillig zum Fair Value bilanzierten Finanzinstrumente beinhaltet, wird in der WGZ-Bank-Gruppe mit minus 38,7 Mill. Euro um 403,1 Mill. Euro unter dem Vorjahresergebnis von 364,4 Mill. Euro ausgewiesen. Die nach den IFRS vorgeschriebene Fair-Value-Bewertung habe dabei im Berichtsjahr beträchtliche Bewertungsverluste bei den von der WL Bank gehaltenen europäischen Staatsanleihen verursacht. Sie werden innerhalb der Gruppe von der WL Bank gehalten.

Diese Belastung konnte von den anderen Konzerngesellschaften nur teilweise kompensiert werden. Im Vorjahr hatten sich aufgrund der Beruhigung an den Märkten zum damaligen Zeitpunkt Wertaufholungen mit positiven Bewertungseffekten im IFRS-Handelsergebnis ergeben.

Um 18,3 Mill. auf 7,4 (minus 10,9) Mill. Euro stieg das Finanzanlageergebnis im Berichtsjahr 2010 an. Hier wirkte sich vor allem positiv aus, dass im Berichtsjahr - im Gegensatz zum Vorjahr - keine Wertberichtigungen auf als zur Veräußerung verfügbar eingestufte Wertpapiere vorgenommen wurden.

Der Konzern-Verwaltungsaufwand sank um 5,1% auf 266,0 (280,4) Mill. Euro. Als Ursache für diese Entwicklung lässt sich im Geschäftsbericht eine Verminderung des Sachaufwands um 14,3% auf 117,0 Mill. ausmachen. Er ist durch rückläufige Aufwendungen bei der WGZ Bank geprägt. Die Personalaufwendungen im Konzernergebnis lagen derweil bedingt durch tarifliche Gehaltssteigerungen sowie eine Aufstockung der Mitarbeiterzahl mit 137,1 Mill. Euro um 3,6% über dem Vorjahreswert.

Unter Berücksichtigung des aufgrund geringerer Bewertungsaufwendungen bei den Pensionsverpflichtungen erhöhten sonstigen betrieblichen Ergebnisses von 6,1 (1,8) Mill. Euro ergab sich im WGZ-Konzern im Geschäftsjahr 2010 ein um 54,3% niedrigeres operatives Ergebnis vor Steuern in Höhe von 163,6 (358,2) Mill. Euro. Bei den Ertragsteuern führten im Berichtsjahr nach Angaben der Bank insbesondere latente Steuererträge im Zusammenhang mit den im Handelsergebnis ausgewiesenen temporären Bewertungsverlusten zu einem geringeren Aufwand in Höhe von 20,7 Mill. Euro gegenüber 72,9 Mill. Euro im Vorjahr. Nach Steuern wird ein Konzernjahresüberschuss von 142,0 (287,9) Mill. Euro ausgewiesen, was im Vergleich zum Vorjahr fast genau einer Halbierung entspricht.

Die Bilanzsumme der WGZ-Bank-Gruppe war per Stichtag 31. Dezember 2010 um 1,6% auf 94,08 (95,64) Mrd. Euro rückläufig. Aufgrund der anstehenden Fusion der WGZ Bank Luxembourg S. A. mit der DZ Privatbank S. A., Luxemburg, wurden die Aktiva und Passiva dieser im Konzernabschluss 2010 weiter vollkonsolidierten Konzerngesellschaft unter den Posten "Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte" und "Zur Veräußerung gehaltene Verbindlichkeiten" ausgewiesen.

Die Forderungen an Kunden stiegen um 5,7% auf 34,78 (32,92) Mrd. Euro an. Diese Entwicklung, die mit 2,7 Mrd. Euro vollständig auf die WL Bank entfiel, betraf sowohl die Immobilien als auch die Kommunalkredite. Im Aktivgeschäft mit Banken verringerte sich das Volumen insgesamt leicht um 3,3% auf 23,10 (23,90) Mrd. Euro.

Auf der Passivseite der Bilanz entfiel der Rückgang der Verbindlichkeiten gegenüber Kunden um 8,3% auf 18,36 (20,02) Mrd. Euro laut Geschäftsbericht zum überwiegenden Teil auf die Ausweisänderung bei der WGZ Luxembourg S. A. Die Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditinstituten verringerten sich um 3,9% auf 36,44 (37,9) Mrd. Euro. Verbriefte Verbindlichkeiten weist der Konzern im Volumen von 27,82 nach 29,19 Mrd. Euro aus.

Personalien: Aufsichtsrat: Dieter Philipp (Vorsitzender); Vorstand: Werner Böhnke (Vorsitzender), Uwe Berghaus (seit 1. April 2010), Dr. Christian Brauckmann (seit 1. April 2010), Karl-Heinz Moll, Michael Speth (seit 1. April 2010), Thomas Ullrich (bis 31. März 2010), Hans-Bernd Wohlberg

Union Investment Gruppe

15 Tochterunternehmen im Konsolidierungskreis - Zinsüberschuss noch durch die Finanzkrise geprägt - deutlich gestiegener Provisionsüberschuss - Verwaltungsaufwendungen um knapp 15% gestiegen - Sachkostenanstieg durch Marktbearbeitung und IT-Investitionen - deutlich höhere Steuerposition - Konzernergebnis um knapp 80% über Vorjahresniveau - Assets un der Management um 6,8% gestiegen - Nettoabsatz im ersten Halbjahr 2011 verhalten

Vor rund 55 Jahren von 16 Banken gegründet, versteht sich Union Investment heute als Asset Management Kompetenzzentrum in der genossenschaftlichen Finanzgruppe. An der Spitze der einzelnen Kapitalanlage- und Servicegesellschaften der Gruppe steht die Union Asset Management Holding AG (UMH AG). Ihr

obliegt die Verwaltung der Tochtergesellschaften und die Koordination der einzelnen Beteiligungen, wobei eine Investmentstil-Diversifikation über rechtlich eigenständig geführte Gesellschaften geboten wird. Union Investment Privatfonds und Union Investment Institutional verstehen sich dabei als Spezialisten für klassische Asset-Management-Strategien, die auf Fundamentalanalyse basieren. Sie bündeln das Geschäft mit Wertpapier-Publikumsfonds und Lösungen für institutionelle Anleger. Quoniam Asset Management GmbH widmet sich dem Management von Portfolios mit quantitativ strukturierten Methoden. Union Investment Real Estate GmbH stuft sich als Deutschlands zweitgrößte Gesellschaft für Offene Immobilienfonds ein. Und Union Investment Institutional Property ist der Anbieter von Immobilienspezialfonds für institutionelle Investoren in der Gruppe.

Mehrheitsaktionär ist mit 54,44% des Grundkapitals die DZ Bank AG, Frankfurt am Main. Die WGZ Bank AG, Düsseldorf, wird im Geschäftsbericht, unter Berücksichtigung ihrer mittelbar gehaltenen Anteile, eine "maßgebliche Beteiligung an der UMH AG" bescheinigt. Nach der Bereinigung der Aktionärsstruktur vor einigen Jahren werden die weiteren Anteile heute nur noch von genossenschaftlichen Gesellschaften gehalten, nämlich der BBBank eG, Karlsruhe, der R+V Versicherung, Wiesbaden, deutschen Primärbanken (inklusive Beteiligungsholdings und Verbände) sowie der Banque Populaire, Paris.

In den Konzernabschluss, so zeigt es der im Bundesanzeiger aufgeführte Konsolidierungskreis, sind neben der UMH AG als Mutterunternehmen 15 (17) Tochterunternehmen einbezogen, an denen die UMH AG direkt oder indirekt mehr als 50% der Anteile oder Stimmrechte hält. Von diesen Tochterunternehmen haben elf (zwölf) ihren Sitz im Inland und vier (Vorjahr: fünf) ihren Sitz im Ausland. Drei (sechs) Tochterunternehmen, die von untergeordneter Bedeutung für den Einblick in die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des UMH Konzerns sind, wurden nicht konsolidiert, sondern als Anteile an Tochterunternehmen unter den Finanzanlagen ausgewiesen. Im Konzernabschluss der UMH AG befinden sich keine Teilkonzerne, die einen eigenen Teilkonzernabschluss aufstellen.

Im Rahmen der Bündelung der Private-Banking-Aktivitäten innerhalb der genossenschaftlichen Finanzgruppe veräußerte die Gesellschaft am 4. Januar 2010 die Anteile an der Union Investment (Schweiz) AG, Zürich (UIS), an die DZ Privatbank (Schweiz) AG, Zürich. Entsprechend wurde die UIS im Januar 2010 im UMH Konzern entkonsolidiert. Das Ergebnis aus der Veräußerung der Vermögenswerte und Schulden beträgt 1,9 Mill. Euro und wird im Sonstigen betrieblichen Ergebnis ausgewiesen. Im Konzernjahresabschluss 2009 wurden die Vermögenswerte und Schulden der UIS als Veräußerungsgruppe ohne Geschäftsfeldqualität in den Bilanzpositionen "Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Schulden" ausgewiesen.

Im Dezember 2010 veräußerte die UMH AG 7% stimmrechtsloser Geschäftsanteile der Quoniam Asset Management GmbH (Quoniam), Frankfurt am Main, an Geschäftsführer der Quoniam. Es sind Anteile im Wert von 0,6 Mill. Euro (die dem Anteil am Buchwert des Nettoreinvermögens der Quoniam entsprechen) auf nicht beherrschende Anteilseigner übertragen worden. Die Differenz in Höhe von 4,2 Mill. Euro zwischen diesem Betrag und der erhaltenen Gegenleistung in Höhe von 4,8 Mill. Euro wurde erfolgsneutral in der Gewinnrücklage erfasst. Das auf "Nicht beherrschende Anteile" entfallende Konzernergebnis erhöht sich um 0,3 Mill. Euro.

Im Rahmen der Einstellung der Produktgruppe "Geschlossene Fonds" wurde mit Vertrag vom 22. Dezember 2010 die GVA an die Promota Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamm, veräußert. Die GVA und die assoziierten Unternehmen Nordcapital Immobilienfonds Niederlande 7 GmbH & Co. KG, Hamburg (Nordcapital NL 7), und MS Bulk India KG wurden zum 31. Dezember 2010 entkonsolidiert. Das Ergebnis aus der Veräußerungsgruppe ohne Geschäftsfeldqualität beträgt minus 1,9 Mill. Euro und wird im Sonstigen betrieblichen Ergebnis ausgewiesen.

Ein ausländisches Joint Venture wird nach der Equity-Methode bewertet. Drei (vier) assoziierte Unternehmen - alle im Inland - werden nach der Equity-Methode bewertet. Ein (Vorjahr: kein) Investmentfonds von untergeordneter Bedeutung für den Einblick in die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des UMH Konzerns wird nicht einbezogen, sondern als Investmentanteil unter den Finanzanlagen ausgewiesen. Zum Berichtsstichtag wird ein Investmentfonds (Vorjahr: fünf), bei dem die UMH AG in der Lage ist, Kontrolle auszuüben. "Zur Veräußerung gehalten (Held for Sale)". Auf die fünf Investmentfonds des Vorjahres übt der UMH Konzern zum Berichtsstichtag keine Kontrolle mehr aus.

In der Ertragsrechnung des Berichtsjahres 2010 lag der Zinsüberschuss nach Risikovorsorge mit 3,152 Mill. Euro um 10,979 Mill. Euro beziehungsweise 77,7% unter dem Vorjahreswert. In diesem Zusammenhang weist die Gesellschaft darauf hin, dass sie kein Kundenkreditgeschäft betreibt und diese Position insbesondere die Erträge aus der Anlage eigener Mittel enthält. Der Zinsüberschuss 2009 sei aber noch stark durch die Finanzkrise geprägt, infolge derer Union Investment zur Liquiditätssicherung im Jahr 2008 Anteile an von Gesellschaften der Union Investment Gruppe verwalteten Investmentfonds erworben hatte. Dieser Erwerb war größtenteils kreditfinanziert erfolgt. Zu Beginn des Jahres 2010 konnte dann das Volumen der zum Zweck der Liquiditätssicherung erworbenen Fonds vollständig zurückgeführt werden. Dies, so wird erläutert, wirkte sich insbesondere auf die Zinsaufwendungen und die laufenden Erträge aus nicht festverzinslichen Wertpapieren aus: Die Zinsaufwendungen für diese Finanzierung reduzierten sich im Jahr 2010 deutlich. Und korrespondierend entfielen 2010 die laufenden Erträge aus nicht festverzinslichen Wertpapieren, soweit diese die zum Zweck der Liquiditätssicherung erworbenen Fondsanteile betreffen.

Der für die Ertragsrechnung der Gesellschaft ungleich wichtigere Provisionsüberschuss lag mit 898,105 Mill. Euro um 225,959 Mill. Euro über dem Vorjahreswert. Als ursächlich dafür wird die 2010 deutlich höhere vereinnahmte Verwaltungsvergütung genannt, die ihrerseits insbesondere vom Volumen der durchschnittlichen Assets under Management abhängig ist, die im Berichtsjahr erheblich zunahmen. Die Zunahme, so wird erläutert, war Folge des im Vorjahresvergleich merklich höheren Kursniveaus an den Aktienmärkten und sich weiter fortsetzender Mittelzuflüsse.

Das Sonstige Bewertungsergebnis aus

Finanzinstrumenten betrug 17,557 Mill. Euro nach minus 4,152 Mill. Euro im Vorjahr. Die positive Entwicklung dieser GuV-Position führt die Gesellschaft im Wesentlichen auf die oben erwähnten Ertragsausschüttungen der zu Liquiditätssicherungszwecken erworbenen, von Gesellschaften der Union Investment Gruppe verwalteten Investmentfonds zurück. Während die Ertragsausschüttungen 2009 zu einer hohen Fair-Value-Minderung der Anteilpreise geführt hatten, ergab sich im Berichtsjahr keine ausschüttungsbedingte Fair-Value-Minderung, da der Anteilbestand bereits zu Beginn des Jahres 2010 vollständig zurückgeführt wurde.

Das Ergebnis aus nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen lag mit minus 1,069 Mill. Euro in etwa auf Vorjahresniveau. In dieser Position spiegeln sich die Ergebnisanteile der Union Investment Gruppe an der R+V Pensionsfonds Aktiengesellschaft, Wiesbaden, der Compertis Beratungsgesellschaft für betriebliches Vorsorgemanagement mbH, Wiesbaden, der BEA Union Investment Management Limited und der Nordcapital Immobilienfonds Niederlande 7 GmbH & Co. KG, Hamburg, wider.

Die Verwaltungsaufwendungen werden für das Berichtsjahr mit 567,569 Mill. Euro um gut 73,0 Mill. Euro oder knapp 14,8% höher ausgewiesen als im Vorjahr (494,562 Mill. Euro). Dass dabei die Personalaufwendungen mit 264,595 Mill. Euro um 31,127 Mill. Euro oder 13,3% gegenüber dem Vorjahr (233,468 Mill. Euro) gestiegen sind, erklärt die Gesellschaft im Wesentlichen aus dem Mitarbeiterwachstum sowie den Gehaltsanpassungen des Jahres 2010. Des Weiteren wird auf die Einstellung der Produktgruppe "Geschlossene Fonds" als einmaliger Aufwand hingewiesen. Zum 31. Dezember 2010 waren im UMH Konzern 2370 Mitarbeiter beschäftigt, in der UMH AG waren 305 Mitarbeiter tätig. Das durchschnittliche Alter lag laut Bundesanzeiger im Berichtsjahr bei 39,8 Jahren. Zum 31. Dezember 2010 betrug die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit der Mitarbeiter 8,1 Jahre.

Die Sachaufwendungen lagen 2010 mit 286,747 Mill. Euro um 41,2 Mill. Euro über dem Vorjahreswert (245,548 Mill. Euro). In den Jahren 2008 und 2009, so wird erläutert, war der Sachaufwand durch gezielt eingeleitete Ergebnissicherungsmaßnahmen und strikte Kostendisziplin zur Kompensation der durch die Finanzkrise ausgelösten Ertragsrückgänge stark zurückgeführt worden. Die Fortsetzung des profitablen Wachstumskurses erforderte Investitionen, maßgeblich in die Marktbearbeitung und den IT-Bereich. Die Abschreibungen lagen 2010 mit 16,227 Mill. Euro um 0,681 Mill. Euro über Vorjahresniveau. Das Sonstige betriebliche Ergebnis betrug im Berichtszeitraum 21,793 Mill. Euro und lag damit um 4,261 Mill. Euro über dem Vorjahreswert. Es war im Wesentlichen geprägt durch Erträge aus der Erstattung von Vorsteuern der Geschäftsjahre 2006 bis 2008.

Damit hat sich das Konzernergebnis vor Steuern um gut 82,5% auf 372,095 Mill. Euro erhöht. Dass das Konzernergebnis mit plus 79,8% auf 261,496 Mill. Euro nicht ganz so stark gestiegen ist, liegt an der um 89,3% auf 110,599 Mill. Euro gestiegenen Steuerposition.

Unter dem Dach der UMH AG verwaltet die Union Investment Gruppe zum Berichtsstichtag insgesamt 177,405 (165,665) Mrd. Euro Assets under Management, ein Anstieg um 6,8%. Das Fondsvermögen von 164,085 (153,602) Mrd. Euro, das ist ein Plus von 10,483 Mrd. Euro oder 7,1%, verteilte sich auf von ihr aufgelegte Aktienfonds, Rentenfonds, Geldmarktfonds, Mischfonds, Sonstige Wertpapierfonds, Wertgesicherte Fonds, Immobilienfonds, Alternative Anlagefonds und Hybridfonds. Daneben verwaltete die Union Investment Gruppe laut Geschäftsbericht als Volumen in anderen Formaten 19,119 (17,201) Mrd. Euro, davon Assets im Rahmen von institutioneller Vermögensverwaltung (2,793 nach 2,456 Mrd. Euro) sowie Advisory und Outsourcing (16,325 nach 13,055 Mrd. Euro). Als Abzugsposten wird das Fondsvolumen derjenigen Fonds berücksichtigt, die von der Union Investment Gruppe aufgelegt werden, deren Portfoliomanagement aber fremdvergeben ist (5,8 nach 5,139 Mrd. Euro). Die Definition der Assets under Management orientiert sich hierbei an der Gesamtstatistik des BVI Bundesverbands Investment und Asset Management.

FürKonzernunternehmen verwaltete Assets, so die Gesellschaft, sind in den Aufstellungen enthalten. Diese sind teilweise gemäß SIC-12 bilanziert. Entsprechend der BVI-Gesamtstatistik werden darüber hinaus die Fondsvolumina der IP Concept Fund Management S. A., Luxemburg-Strassen (IPC Luxemburg), und der Union Investment (Schweiz) AG - seit 25. Januar 2011 IP Concept (Schweiz) AG -, Zürich (IPC Schweiz), in die Darstellung einbezogen. Die IPC Luxemburg und die IPC Schweiz sind nicht konsolidierte Tochterunternehmen des DZ Bank Konzerns.

Der Nettoabsatz der Assets under Management ergibt sich als Saldo der Zu- und Rückflüsse in den zu den Assets under Management zählenden Produktformaten. Er betrug im Berichtsjahr 8,688 (10,66) Mrd. Euro. Davon entfielen 5,897 (7,526) Mrd. Euro auf den Nettoabsatz Fondsvermögen und 2,940 (3,335) Mrd. Euro auf den Nettoabsatz in anderen Formaten zumeist Advisory und Outsourcing (2,791 nach 3,170 Mrd. Euro). Die Anzahl der Publikumsfonds wird per Stichtag auf 634 (586) beziffert, die der Spezialfonds auf 318 (325).

Mit Blick auf die Entwicklung im ersten Halbjahr des laufenden Jahres berichtet die Union Investment von einer stabilen Entwicklung der Assets under Management. An den Vorjahreswerten vom 30. Juni 2010 gemessen bedeuten die 177,2 (167,6) Mrd. Euro eine Steigerung um 5,7%. Das Nettoneugeschäft im laufenden Jahr wird per Jahresmitte mit 498 Mill. Euro angegeben, wobei die Bedingungen seither eher schwieriger geworden sind. Im Zuge der Börsenturbulenzen ab August dieses Jahres, so meldet der Branchenverband BVI, war im August 2011 am deutschen Markt insgesamt ein Abfluss aus Investmentfonds von 4,1 Mrd. Euro zu verzeichnen. Die Reaktion der Privatanleger war demnach aber weitaus moderater aus als nach der Lehman-Pleite im Herbst 2008. Während im August 2011 die Publikumsfonds 5,4 Mrd. Euro verloren, verbuchten die Spezialfonds knapp 1,3 Mrd. Euro an neuen Mitteln, und auch die Vermögen außerhalb von Investmentfonds legten um 1,5 Mrd. Euro zu.

Personalien: Aufsichtsrat: Wolfgang Kirsch (Vorsitzender), Karl-Heinz Moll (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Dr. Rüdiger Ginsberg (Vorsitzender bis 30. Juni 2010), Hans Joachim Reinke (stellvertretender Vorstandsvorsitzender ab 1. Januar 2010; Vorsitzender des Vorstands ab 1. Juli 2010) Ulrich Köhne, Dr. Wolfgang Mansfeld (bis 30. Juni 2011), Alexander Schindler, Jens Wilhelm

Noch keine Bewertungen vorhanden


X