Bilanzen

Die Geschäftsentwicklung der Sparda-Banken

Vor dem Hintergrund des Niedrigzinsumfeldes und verschärften Wettbewerbsbedingungen betont der Verband der Sparda-Banken in seinem Rückblick auf das Geschäftsjahr 2012 "ein breites und stabiles gemeinsames Selbstverständnis". In diesem Sinne will die Gruppe weiter daran arbeiten, die rechtlichen Grundlagen - wie die Verbandssatzung, die Mustersatzung für Sparda-Banken und die Satzung des Sicherungsfonds - zu erneuern. In einem Statut, so wird betont, wurden wichtige Beschlüsse für die Arbeit der Gruppe zusammengefasst. Parallel dazu wurde eine "umfassende und inten sive Diskussion über die Zukunft des Geschäftsmodells im 'New Normal' begonnen". Konkrete Schlussfolgerungen aus diesen Initiativen sollen am Jahresende in einer Sitzung mit allen zwölf Vorständen gezogen werden. Zudem wird die Absicht bekundet, die ohnehin feste Verankerung in der genossenschaftlichen Finanzgruppe zu vertiefen.

Als elementar für die künftige Behauptung im Wettbewerb wird eine klare Aufgabenverteilung innerhalb der Gruppe von selbstständigen Banken angesehen. Mit der Bündelung von bankfachlichen Kompetenzen in der neu aufgestellten Sparda-Consult GmbH sieht man erste Voraussetzungen schon geschaffen. Hingewiesen wird in diesem Zusammenhang auf das Instrument des "Zukunfts-Radar", das als eine Art Kompass verstanden wird, der anzeigen soll, in welche Richtung sich Trends zukünftig entwickeln und welche davon positiv oder negativ für die Sparda-Banken sein könnten.

Die Berichterstattung des Verbandes der Sparda-Banken über das Geschäftsjahr 2012 beschränkt sich traditionell auf die Bilanzzahlen. So ist die kumulierte Bilanzsumme mit 2,1 (1,8)% oder 1,3 (1,1) Mrd. Euro stärker als im Vorjahr auf 62,4 (61,1) Mrd. Euro gestiegen. Dabei hat sich die durchschnittliche Bilanzsumme je Sparda-Bank auf 5,2 (5,1) Mrd. Euro erhöht. Die Bilanzsumme der Sparda-Bank Baden-Württemberg als größtes Institut der Gruppe erreichte zum 31. Dezember 2012 einen Wert von 12,81 Mrd. Euro, die der kleinsten Sparda-Bank (Augsburg) 1,33 Mrd. Euro.

Als Volumen der Kundenkredite aller Sparda-Banken weist der Verbandsbericht eine Steigerung um 5,2% oder 1,8 Mrd. Euro auf 37,1 (35,3) Mrd. Euro aus. Wachstumsimpulse werden dabei wie im Vorjahr vor allem im originären Kreditgeschäft ausgemacht, das bei den Sparda-Banken weiterhin zu 95% aus Baufinanzierungen besteht. Der Anteil der Kundenforderungen an der kumulierten Bilanzsumme wird mit 59,5% beziffert, wobei Wohnbaufinanzierungskredite 55,25% abdecken und sonstige Forderungen an Kunden 4,26%. Die Summe der Kundeneinlagen wuchs bis zum Stichtag 2012 im Vergleich zum Vorjahresultimo um 2,2% auf 52,4 Mrd. Euro an. Gemessen an der kumulierten Bilanzsumme für alle Sparda-Banken zum 31. Dezember 2012 decken die Kundeneinlagen 84,0 (83,7)% ab, wobei auf die Sichteinlagen 47,1%, auf die Spareinlagen 32,1% und auf die Termineinlagen 4,8% entfielen. Das zusammengefasste Eigenkapital aller Sparda-Banken belief sich zum Stichtag auf 2,49 (2,33) Mrd. Euro, ein Plus von 6,9%. Die bilanzielle Eigenkapitalquote stieg dementsprechend gegenüber dem Vorjahr auf 4,0 (3,9)% an.

In den bundesweit 446 Geschäftsstellen (Summe der Zweigstellen und zwölf Zentralen) wurden Ende vergangenen Jahres 6 354 (6052) Mitarbeiter beschäftigt. In der gesamten Gruppe (einschließlich weite rer Verbundunternehmen wie der Sparda-Datenverarbeitung eG und der Sparda-Consult GmbH) ist die Anzahl der Mitarbeiter zum Jahresende 2012 um 116 auf 7 191 gestiegen. Eine Steigerung um 0,3 Mill. Euro auf 17,4 Mill. Euro errechnet sich auch beim Kundenvolumen pro Mitarbeiter im Bankgeschäft. Brutto haben die Sparda-Banken im Berichtsjahr 182000 neue Mitglieder gewonnen (netto 89000). Damit stieg die Gesamtzahl der Mitglieder auf 3,41 (3,32) Millionen.

Sparda-Bank Baden-Württemberg

Bilanzsumme auf 12,806 Mrd. Euro erhöht - Zinsüberschuss um 25,03 Mill. Euro zurückgegangen - Verwaltungsaufwendungen um 2,29 Mill. Euro auf 102,35 Mill. Euro gestiegen - Risikovorsorge in Höhe von 100,16 Mill. Euro aufgelöst - 100 Mill. Euro in den Fonds für allgemeine Bankrisiken - Steuerzahlung um 27,4% auf 15,43 Mill. Euro reduziert - Kundeneinlagen als Refinanzierungsgrundlage

Im Geschäftsjahr 2012 stieg die Bilanzsumme der Sparda-Bank Baden-Württemberg um 625,3 Mill. Euro auf 12,806 Mrd. Euro - ein Plus von 5,1%. Gemessen an diesem Wert ist das Institut weiterhin die größte der zwölf Sparda-Banken und die zweitgrößte Genossenschaftsbank Deutschlands. Zum Jahresende 2012 hatte das Kreditinstitut 456 203 Mitglieder mit insgesamt 1 378 638 Geschäftsanteilen. Der Nettomitgliederzuwachs im Berichtsjahr belief sich auf 18 481 Mitglieder beziehungsweise 4,2%. Die Geschäftsanteile erhöhten sich um 204 263 Anteile oder 17,4%.

Die Ertragslage der Bank wurde im Jahr 2012 von einem starken Rückgang des Zinsüberschusses bestimmt. Dieser reduzierte sich um 16,3% beziehungsweise 25,03 Mill. Euro auf 128,79 (153,83) Mill. Euro. Laut Geschäftsbericht der Bank wirkten sich einerseits die gegen steigende Zinsen abgeschlossenen Sicherungsgeschäfte sowie andererseits der starke Wettbewerb um Kundeneinlagen belastend aus. Der Anstieg des Provisionsergebnisses um 0,5 Mill. Euro auf 25,3 (24,8) Mill. Euro konnte dieses Minus nicht ausgleichen, sodass sich der Rohertrag um 13,8% oder 24,57 Mill. Euro auf 154,05 (178,62) Mill. Euro reduzierte. Der Anteil des Zinsüberschusses am Rohertrag sank auf 83,6% gegenüber dem Vorjahr mit 86,2%, der des Provisionsüberschusses erhöhte sich auf 16,40 (13,88)%.

Die Verwaltungsaufwendungen von 102,35 (100,05) Mill. Euro stiegen bei dem Kreditinstitut gegenüber dem Jahr 2011 um 2,3% oder 2,29 Mill. Euro an. Darunter machten die Personalkosten 42,65 Mill. Euro aus, die anderen Verwaltungsaufwendungen beliefen sich auf 57,95 (56,27) Mill. Euro. Misst man die gesamten Aufwendungen an der Durchschnittsbilanzsumme (DBS), so bewegten sich diese für 2012 bei 0,81 (0,83)%. Auf das Teilbetriebsergebnis von 51,70 (78,57) Mill. Euro schlug der zurückgegangene Rohertrag durch: es sank um 34,2% oder 26,87 Mill. Euro.

Die Sparda-Bank Baden-Württemberg löste in ihrer Ertragsrechnung für 2012 Risikovorsorge in Höhe von 100,16 Mill. Euro auf, im Vorjahr wurden 22,86 Mill. Euro zugeführt. Für das Kreditgeschäft beschreibt die Bank ihre Adressenausfallrisiken als gering, da die Ausleihungen in erster Linie für den privaten Wohnungsbau erfolgen und größtenteils durch Grundpfandrechte gesichert sind. Vor allem schlägt sich aber unter dem Posten Risikovorsorge nieder, dass das Kreditinstitut einen Teilbetrag seiner Vorsorgereserven nach § 340 f HGB in Höhe von 100 Mill. Euro aufgelöst und dem Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340 g HGB zugeführt hat. Dieser Vorgang lässt sich auch am Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge ablesen, der sich auf minus 101,96 (minus 1,65) Mill. Euro belief.

Nach einer um 27,4% oder 5,83 Mill. Euro auf 15,43 (21,26) Mill. Euro reduzierten Steuerzahlung wies die Sparda-Bank Baden-Württemberg ihren Jahresüberschuss mit 34,82 (30,38) Mill. Euro aus. Eine Vorwegzuweisung in die offenen Rücklagen von 21,50 (17,80) Mill. Euro führte zu einem Bilanzgewinn von 13,32 (12,58) Mill. Euro. Aus diesem Bilanzgewinn wurden als Zuführung zu den Rücklagen weitere 9,5 Mill. Euro vorgeschlagen.

Auf der Aktivseite der Bilanz machten die Kundenforderungen von 10,320 (9,779) Mrd. Euro bei dem Kreditinstitut 80,59 (80,28)% aus. Sie verteilten sich per 31. Dezember 2012 auf 148 188 Kreditnehmer und setzten sich, so der Bericht der Bank, aus kleinteiligen Krediten mit einer hohen Risikostreuung zusammen. Dieses Kreditvolumen wuchs netto um 5,5% oder 541,3 Mill. Euro. 2012 wurden 11 383 Kreditvorgänge mit einem Volumen von rund 1,43 Mrd. Euro neu zugesagt. Die Forderungen an Banken gingen um 230,8 Mill. Euro oder 79,8% auf 58,44 (289,28) Mill. Euro zurück. Ihr im Jahr 2011 schon geringer Anteil an der Bilanzsumme von 2,37% reduzierte sich damit zum Jahresende 2012 weiter auf 0,46%. Der Bestand an Wertpapieren erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 362,51 Mill. Euro beziehungsweise 20,2%. Er betrug zum Ende des Berichtsjahres 2,155 (1,792) Mrd. Euro. Hieran machten die Festverzinslichen mit 2,131 (1,768) Mrd. Euro den Löwenanteil aus. Das Gewicht der Wertpapieranlagen an der Bilanzsumme stieg damit auf 16,83 (14,72)%.

Seinen Refinanzierungsbedarf deckte das genossenschaftliche Kreditinstitut zum Großteil über die Zuwächse bei den Kundeneinlagen. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden stiegen im Jahresverlauf 2012 um 323,3 Mill. Euro oder 3,2% auf 10,330 (10,007) Mrd. Euro. Ihr Gewicht an der Bilanzsumme betrug 80,67 (82,15)%. Dabei bevorzugten die Kunden weitestgehend kurzfristige Anlagen. Darüber hinaus wurden von dem Kreditinstitut Gelder am Interbankenmarkt hereingenommen. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten erhöhten sich um 167,03 Mill. Euro beziehungsweise 10,9% auf 1,705 (1,539) Mrd. Euro. Sie machten an der Bilanzsumme einen Anteil von 13,31 (12,63)% aus.

Zum 31. Dezember 2012 beschäftigte die Sparda-Bank Baden-Württemberg 650

Mitarbeiter, davon 181 auf Teilzeitarbeitsplätzen. Weitere 54 Personen befanden sich zum Jahresende in Berufsausbildung.

Personalien: Aufsichtsrat: Lothar Krauß (Vorsitzender), Reinhold Seyfried (stellvertretender Vorsitzender), Vorstand: Thomas Renner (Vorsitzender), Konrad Burk (stellvertretender Vorsitzender), Martin Hettich, Bernd Klink

Sparda-Bank Südwest

Bilanzsumme um 2,8% auf 9,232 gestiegen - netto 8 234 neue Mitglieder - Rohertrag auf 148,47 Mill. Euro reduziert - Verwaltungsaufwendungen mit 91,33 Mill. Euro auf Vorjahresniveau - Risikovorsorge halbiert - Forderungen an Kreditinstitute auf 1,339 Mrd. Euro zurückgegangen

Die Bilanzsumme der Sparda-Bank Südwest stieg im Jahr 2012 um 247,5 Mill. Euro beziehungsweise 2,8% auf 9,232 (8,985) Mrd. Euro. Diese Steigerung führt die zweitgrößte Primärbank aus der Gruppe der Sparda-Banken vor allem auf die positive Entwicklung der Kundenforderungen zurück. Diese erhöhten sich um rund 253,78 Mill. Euro auf 5,988 (5,734) Mrd. Euro. Mit einem Plus von netto 8 234 Personen wuchs die Zahl der Mitglieder der Bank zum 31. Dezember 2012 auf 475678 (467444).

Ein Blick auf die Ertragslage der in Mainzansässigen Sparda-Bank bestätigt den allgemeinen Trend: Der Zinsüberschuss des Jahres 2012 lag mit 122,57 (131,74) Mill. Euro um 9,17 Mill. Euro oder 7,0% unter dem Wert des Vorjahres. Für den Rückgang der Zinserträge gegenüber dem Vorjahr um 2,3 Mill. Euro wird die Entwicklung der Zinsstruktur verantwortlich gemacht. Zwar stieg im Bereich der Kundenkredite durch das gegebene Wachstum der Zinsertrag, bei den Eigenanlagen reduzierte er sich jedoch um 8,9 Mill. Euro. Dass der Zinsaufwand um 6,8 Mill. Euro anstieg, begründet das Kreditinstitut mit Geschäften, die zur Absicherung von Ertragsrisiken bei steigenden Zinsen abgeschlossen wurden.

Der Provisionsüberschuss der Sparda-Bank Südwest stieg gegenüber dem Vorjahr um 3,02 Mill. Euro oder rund 13,2% auf 25,90 (22,88) Mill. Euro. Aus den genannten Zahlen ergab sich ein um 6,15 Mill. Euro oder 4,0% auf 148,47 (154,62) reduzierter Rohertrag. Dieser setzte sich zu 82,56 (85,20)% aus dem Zins- und zu 17,44 (14,80)% aus dem Provisionsüberschuss zusammen.

Während der Rohertrag zurückging, blieben die Verwaltungsaufwendungen mit 91,33 (90,47) Mill. Euro etwa auf Vorjahresniveau. Hierunter wird ein Minus bei den Personalkosten um 1,30 Mill. Euro vor allem auf den Eintritt von Mitarbeitern in die passive Phase der Altersteilzeit und einen Rückgang der Aufwendungen aus der Zuführung von Pensionsrückstellungen zurückgeführt. Die anderen Verwaltungsaufwendungen stiegen hingegen um 2,61 Mill. Euro auf 44,13 (41,52) Mill. Euro. Die Aufwand-Ertrags-Relation lag bei 61,5%. Im Vorjahr waren es noch 58,6%.

Das Teilbetriebsergebnis der Sparda-Bank belief sich auf 57,14 (64,14) Mill. Euro. Ihre Risikovorsorge reduzierte die Bank um 26,68 Mill. Euro oder 55,8% auf 21,12 (47,80) Mill. Euro. Daraus ergab sich beim Betriebsergebnis in Höhe von 35,93 (21,58) Mill. Euro ein Plus von 14,35 Mill. Euro oder 66,5%. Nach einem Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge von minus 2,21 (minus 6,81) Mill. Euro ergibt sich für das Institut ein Gewinn vor Steuern von 33,71 (14,77) Mill. Euro. Durch einen Steueraufwand von 18,78 Mill. Euro - im Vorjahr war eine Steuerrückerstattung von 0,05 Mill. Euro erfolgt - belief sich der Jahresüberschuss der Mainzer auf 14,93 (14,83) Mill. Euro.

Auf der Aktivseite der Bilanz stiegen die Forderungen an Kunden um 253,6 Mill. Euro auf 5,981 (5,728) Mrd. Euro. Dies ist ein Plus um 4,4%. Ihr Anteil an der Bilanzsumme beträgt 64,79 (63,75)%. Das Volumen der neuen Kreditzusagen lag 2012 bei 876,6 Mill. Euro. Durch den satzungsbedingten Ausschluss des Firmenkreditgeschäftes setzt sich das Kreditportfolio im Wesentlichen aus Krediten an Privatkunden zusammen. Der Trend, Baufinanzierungen stärker für Erhaltungs- und Modernisierungsinvestitionen zu verwenden, setzte sich fort.

Die Forderungen an Kreditinstitute beliefen sich auf 1,339 Mrd. Euro nach 1,593 Mrd. Euro im Vorjahr, ihr Anteil an der Bilanzsumme ging dementsprechend von 17,74% auf 14,51% zurück. Der Wertpapierbestand liegt mit rund 1,726 (1,493) Mrd. Euro um 15,62% über dem Niveau des Vorjahres. Der Anstieg resultierte aus der Anlage freier Liquidität in Wertpapieren, um Ertragsvorteile zu erzielen. Die Laufzeit des Portfolios lag nach wie vor im kurz- bis mittelfristigen Bereich. Am Wertpapierbestand hatten die Aktien einen Anteil von 57,71 (59,69)%.

Die Kundeneinlagen stiegen gegenüber dem Vorjahr um 203,82 Mill. Euro auf 6,925 (6,722) Mrd. Euro. Ihr Anteil an der Bilanzsumme beträgt 75,01(74,81)%. Die Verbindlichkeiten gegenüber Banken stiegen im Jahr 2012 um 25,3 Mill. Euro auf 1,702 (1,676) Mrd. Euro. Im Gruppenvergleich haben sie mit 18,43 (18,66)% ein relativ hohes Gewicht an der Bilanzsumme.

Personalien: Aufsichtsrat: Helmut Trierweiler (Vorsitzender), Gerd-Uwe Gohr (stellvertretender Vorsitzender), Hugo Müller (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Hans-Jürgen Lüchtenborg (Vorsitzender), Michael Becky (stellvertretender Vorsitzender ab 1. Januar 2012), Dr. Claus Leinenbach (bis 28. Februar 2013), Karin Schwartz (ab 1. März 2013), Manfred Stang (ab 1. Januar 2012)

Sparda-Bank West

Rohertrag von 164,89 Mill. Euro - reduzierte Personalkosten - gestiegener Verwaltungsaufwand - Risikovorsorge in Höhe von 42,83 Mill. Euro aufgelöst - 49,0 Mill. Euro in den Fonds für allgemeine Bankrisiken - Bilanzsumme um 4,3% auf 8,012 Mrd. Euro erhöht - deutliche Passivlastigkeit

In der Sparda-Bank West wird das Geschäftsjahr 2012 als gut bewertet. Der Zinsüberschuss als Hauptertragsquelle der Bank reduzierte sich aber entsprechend dem allgemeinen Trend in der Gruppe um 18,4% beziehungsweise 32,17 Mill. Euro auf 142,97 (175,14) Mill. Euro. Hierfür macht die Bank in ihrem Geschäftsbericht das niedrige Zinsniveau genauso verantwortlich wie den erhöhten Wettbewerb bei Kundeneinlagen - insbesondere durch die Aktivitäten ausländischer Institute. Mit einem Plus um 2,29 Mill. Euro oder 11,6% auf 21,92 (19,63) Mill. Euro wurde der Provisionsüberschuss ausgewiesen. Diese Ergebnisverbesserung wird unter anderem auf ein umfangreicheres Vermittlungsgeschäft bei Versicherungen und Fonds zurückgeführt. Weitere Verbesserungen ergaben sich an dieser Stelle aus sinkenden Aufwendungen für ausgegebene Kreditkarten sowie aus niedrigeren Provisionen für Geschäfte, die der Sparda-Bank West vermittelt wurden. Aus den genannten Zahlen errechnet sich ein Rohertrag in Höhe von 164,89 (194,78) Mill. Euro.

Gleichzeitig erhöhten sich die Verwaltungsaufwendungen des Düsseldorfer Instituts. Sie beliefen sich auf 106,18 Mill. Euro nach 104,70 Mill. Euro im Vorjahr. Die Personalkosten betrugen dabei 49,24 (51,18) Mill. Euro und lagen 1,93 Mill. Euro oder 3,8% unter dem Vorjahreswert. Während die laufenden Gehaltszahlungen das Vorjahresniveau erreichten, reduzierten sich die Aufwendungen für Altersversorgung laut Bericht der Bank um 1,9 Mill. Euro.

Die Sachkosten stiegen um 3,5 Mill. Euro auf 52,22 (48,69) Mill. Euro. Das Plus um 7,2% führt das Kreditinstitut hauptsächlich auf gestiegene Aufwendungen für Geschäfts räume, Informationstechnologie und Marketing zurück. Aufgrund des rückläufigen Rohertrags, kombiniert mit einem gestiegenen Verwaltungsaufwand, sank das Teil betriebsergebnis für das Berichtsjahr 2012 um 34,8% oder 31,37 Mill. Euro auf 58,71 (90,08) Mill. Euro.

Insgesamt löst das Kreditinstitut Risikovorsorge in Höhe von 42,83 Mill. Euro auf. Im Vorjahr waren 35,36 Mill. Euro eingestellt worden. Der Swing an dieser Stelle basiert sowohl auf einem Rückgang der Wertberichtigungen im Kreditgeschäft als auch auf Buchwertabschreibungen im Bereich der Wertpapiere, die in den Vorjahren vorgenommen und 2012 wieder rückgängig gemacht wurden. Aus dem Teilbetriebsergebnis in Höhe von 101,09 (54,08) Mill. Euro wurden 49,0 Mill. Euro dem Fonds für allgemeine Bankrisiken zugeführt. Der Gewinn vor Steuern belief sich auf 52,10 (38,85) Mill. Euro. 22,64 (17,98) Mill. Euro Steuern bezahlte die Bank und damit 25,9% mehr als im Vorjahr. Der Jahresüberschuss wird für 2012 mit 29,47 (20,87) Mill. Euro ausgewiesen.

2012 gewann die Bank brutto 25 651 neue Kunden, netto wuchs deren Zahl um knapp 14 000 auf eine Gesamtzahl von 608 611. Die Bilanzsumme des Kreditinstituts erhöhte sich um 4,3% oder 328 Mill. Euro auf 8,012 (7,684) Mrd. Euro. Das Wachstum der Kundenforderungen betrug 164,35 Mill. Euro auf 4,353 Mrd. (4,189) Euro. Es wurde insbesondere vom Baufinanzierungsgeschäft getragen. An der Bilanzsumme machen die Kundenforderungen nur 54,33 (54,51)% aus. Das Gewicht der Forderungen an Kreditinstitute betrug 16,25 (13,90)% der Bilanzsumme, das der Wertpapieranlagen 14,00 (14,42)%. Auf der Passivseite der Bilanz hatten die Bankengelder mit einer absoluten Höhe von 258,51 (279,90) Mill. Euro einen Anteil von 3,23 (3,64)%. Die Kundeneinlagen machten 90,62 (90,95)% an der Bilanzsumme aus. Ihre absolute Höhe betrug 7,261 (6,988) Mrd. Euro. Das entspricht einem Plus in Höhe von 272,55 Mill. Euro oder 3,9%.

Ein Blick auf ihre Bilanzstruktur zeigt für die Sparda-Bank West denn auch unter den drei größten Sparda-Banken die ausgeprägteste Passivlastigkeit. Die Kundeneinlagen machen von den Kundenforderungen in Prozent 166,80 (166,84)% aus. Zum Vergleich: bei der Sparda-Bank Baden-Württemberg ist das Verhältnis mit 100,10 (102,33)% ausgeglichen, bei der Sparda-Bank Südwest mit 115,78 (117,34)% leicht erhöht. Besonders stark im Einlagen- - oder umgekehrt ausgedrückt: schwach im Kreditgeschäft - zeigt sich bei dieser Kennzahl die Sparda-Bank Berlin mit einem Wert von 347,01 (359,63)%.

Personalien: Aufsichtsrat: Johannes Houben (Vorsitzender), Ute Klefisch (stellvertretende Vorsitzende), Bernd Magunia (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Jürgen Thurau (Vorsitzender bis 30. Juni 2013), Manfred Stevermann (stellvertretender Vorsitzender bis 30. Juni 2013, Vorsitzender ab 1. Juli 2013), Andreas Lösing (stellvertretender Vorsitzender ab 1. Juli 2013), Martin Recker, Dominik Schlarmann

Sparda-Bank München

Bilanzsumme von 6,046 Mrd. Euro - Rohertrag um 3,5% auf 106,62 Mill. Euro zurückgegangen - Personalkosten und andere Verwaltungsaufwendungen gestiegen - reduzierte Risikovorsorge - Kundenforderungen bei 55,85% der Bilanzsumme - Wertpapieranlagen mit einer Gesamthöhe von 1,653 Mrd. Euro Mit einer Bilanzsumme von 6,046 (5,852) Mrd. Euro zum 31. Dezember 2012 ist die Sparda-Bank München etwa halb so groß wie die Sparda-Bank Baden-Württemberg. In Bayern ist das 1930 gegründete Institut jedoch die größte Genossenschaftsbank - mit 249 014 (234 634) Mitgliedern und 46 Geschäftsstellen in Oberbayern zum Jahresende 2012.

Für das Berichtsjahr weist die in der bayerischen Hauptstadt ansässige Sparda-Bank einen Zinsüberschuss in Höhe von 95,64 (99,69) Mill. Euro aus. Das entspricht einem Rückgang um 4,1% oder 4,05 Mill. Euro. Beim Provisionsüberschuss hat, so der Bericht der Bank, die Zunahme der Erträge aus dem Vermittlungsgeschäft die Rückgänge bei den Wertpapierprovisionen kompensiert. Er belief sich auf 10,98 (10,77) Mill. Euro und ist damit gegenüber 2011 um 1,9% beziehungsweise 0,21 Mill. Euro in die Höhe gegangen. Beim Rohertrag ergab sich daraus ein Minus von 3,5% oder 3,85 Mill. Euro auf 106,62 (110,47) Mill. Euro.

Die Verwaltungsaufwendungen der Bank stiegen in diesem Zeitraum um 5,30 Mill. Euro auf 72,59 (67,30) Mill. Euro. An dem Plus hatten die Personalkosten einen Anteil von 2,26 Mill. Euro. Dies wird von dem Kreditinstitut mit Neueinstellungen begründet. Um 2,45 Mill. Euro erhöhten sich die anderen Verwaltungsaufwendungen auf 31,33 (28,88) Mill. Euro. Am Zinsüberschuss, der mit einem Anteil von 89,70 (90,25)% am Rohertrag die Hauptertragsquelle der Bank ist, hatten die Verwaltungsaufwendungen einen Anteil von 75,91 (67,51)%. Das Teilbetriebsergebnis des Instituts belief sich auf 34,02 (43,17) Mill. Euro, es lag damit um 21,2% oder 9,14 Mill. Euro unter dem Wert des Vorjahres.

Als Risikovorsorge wurden 1,11 Mill. Euro eingestellt, nach 16,99 Mill. Euro im Jahr 2011. In Prozent vom Teilbetriebsergebnis betrug diese damit 3,26%, im Vorjahr waren es 39,36%. Das Betriebsergebnis belief sich auf 35,40 (26,52) Mill. Euro. Nach Abzug des Saldos der übrigen Aufwendungen und Erträge in Höhe von minus 7,90 (0,59) Mill. Euro betrug der Gewinn vor Steuern 27,51 (27,11) Mill. Euro. Bei einer Steuerposition von 9,04 (12,98) Mill. Euro ergab sich daraus ein Jahresüberschuss in 18,47 (14,13) Mill. Euro. 9,78 (6,13) Mill. Euro hiervon stellte das Kreditinstitut in die offenen Rücklagen, der Bilanzgewinn betrug 8,69 (8,00) Mill. Euro.

Die Bilanzstruktur der Sparda-Bank München stellt sich zum Jahresende 2012 wie folgt dar: Auf der Aktivseite machten die Kundenforderungen mit 55,85 (52,91)% - wenn auch nicht übertrieben deutlich - den größten Teil der Gesamtsumme aus. Ihre absolute Höhe belief sich zum 31. Dezember des Berichtsjahres auf 3,376 (3,097) Mrd. Euro. Das Neugeschäft in der Baufinanzierung verlief mit 656,7 Mill. Euro und damit einem Plus um 15,9% für das Kreditinstitut sehr positiv. Die Neu zusagen der Privatkredite wuchsen um 39,4% auf 34,3 Mill. Euro. Die Forderungen an Banken hatten einen Anteil von 14,25 (15,05)% an der Bilanzsumme, die Wertpapieranlagen 27,34 (28,70)%. Deren Gesamthöhe betrug 1,653 (1,680) Mrd. Euro, hierunter wurden die festverzinslichen Werte mit 1,582 (1,590) Mrd. Euro ausgewiesen.

Auf der Passivseite hatten die Kundeneinlagen mit 83,40 (82,22)% den höchsten Anteil. Absolut stieg ihre Höhe im Geschäftsjahr 2012 um 4,8% auf 5,042 (4,812) Mrd. Euro. Die Bankengelder verringerten sich von 768,38 Mill. Euro im Jahr 2011 auf 721,46 Mill. Euro 2012, ihr Gewicht an der Bilanzsumme reduzierte sich von 13,13% auf 11,93%.

Personalien: Aufsichtsrat: Liselotte Peuker (Vorsitzende), Paul Vorsatz (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Helmut Lind (Vorsitzender), Ralf Müller (stellvertretender Vorsitzender ab 1. Juli 2012), Hermann Busch, Michael Dröge (bis 29. Februar 2012), Peter Konle (ab 1. Juli 2013)

Sparda-Bank Berlin

Zinsüberschuss um 8,9% gestiegen - Provisionsüberschuss um 4% unter Vorjahresniveau - Verwaltungsaufwendungen um 1,2% gesenkt - plus 43,9% beim Teilbetriebsergebnis - Swing bei der Risikovorsorge von 52,33 Mill. Euro - weiter wachsendes Gewicht der Wertpapieranlagen auf der Aktivseite - Bilanzssumme bei 5,29 Mrd. Euro

Nachdem sich der seinerzeit neugebildete Vorstand der Sparda-Bank Berlin im vergangenen Jahr mit der Geschäftsentwicklung des Jahres 2011 überaus unzufrieden gezeigt, die Ursachen neben den aktuellen Marktbedingungen auch auf Versäumnisse im eigenen Haus zurückgeführt und dementsprechend Veränderungsprozesse angekündigt hatte, ist mittlerweile die strategische Ausrichtung näher präzisiert worden. Besonders betont wird dabei das Ziel einer fokussierten Kundenbank und die nachhaltige Steigerung der wirtschaftlichen Leistungskraft.

In diesem Kontext soll der strategische Fokus weiterhin auf die Erhöhung der Eigenkapitalausstattung, die Verringerung der Abhängigkeit vom Geld- und Kapitalmarkt sowie die wirtschaftliche Rentabilität im Kundengeschäft gelegt werden. Als Maßnahmen waren schon im vergangenen Jahr grundlegende Prozessveränderungen angekündigt worden. Ausdrücklich festhalten will die Bank in diesem Zusammenhang an einer strengen Kostendisziplin sowie dem Abbau von Risiken in den Eigenanlagen. Nach außen hin sichtbar werden soll die

umfassende Neupositionierung unter der Marke "Hallo Sparda". Positive Wachstumseffekte erhofft man sich in den Themenfeldern Finanzierung, Kunden- und Mitgliedergewinnung sowie der Allfinanz. Letzteres Geschäftsfeld soll unter Einbeziehung der Kooperationspartner Union Investment, Schwäbisch Hall aus dem genossenschaftlichen Sektor sowie traditionell der DEVK im Versicherungsbereich forciert werden.

Dass die im Geschäftsgebiet Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen tätige Sparda-Bank Berlin im Berichtsjahr 2012 als einziges der hier betrachteten Institute ihr Teilbetriebsergebnis gleich um 43,9% auf 22,76 Mill. Euro ausbauen konnte, dürfte nicht zuletzt mit der nicht zufriedenstellenden Ausgangslage des Jahres 2011 zusammenhängen. So weist die Bank in der Ertragsrechnung - anders als die Schwesterinstitute - eine Steigerung des Zinsüberschusses um 8,9% oder 6,84 Mill. Euro auf 83,90 Mill. Euro aus. Dieser resultiert zu 4,43 Mill. Euro aus einem Anstieg der laufenden Erträge um 10,4% auf 47,12 Mill. Euro. Aus den Eigenanlagen in Spezialfonds, so wird im Geschäftsbericht erläutert, wurden zusätzlich ordentliche Erträge aus Vorjahren ausgeschüttet. Mit Blick auf die Zukunft bewertet die Bank mögliche Emittentenausfälle in den Eigenanlagen als ein Risikoszenario.

Ebenfalls gegenläufig zu allen anderen der betrachteten Institute weist der Provisionsüberschuss der Sparda-Bank Berlin einen Rückgang um 4,0% auf 22,55 Mill. Euro auf. Der Provisionsertrag sank gegenüber dem Vorjahr um 0,4 Mill. Euro auf 29,2 Mill. Euro. Als wesentliche Ursache nennt die Bank dabei den Rückgang bei den Geldausgabeautomaten gebühren. Die Provisionserträge im Bauspargeschäft mit dem Verbundpartner Schwäbisch Hall wurden um 0,4 Mill. Euro und im Fondsgeschäft mit der Union Investment um 0,1 Mill. Euro gesteigert. Im Versicherungsgeschäft mit der DEVK verringerten sich die Provisionserträge um 0,2 Mill. Euro gegenüber dem Vorjahr. Dass sich die Provisionsaufwendungen gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Mill. Euro auf 6,6 Mill. Euro erhöhten, resultiert im Wesentlichen aus höheren Aufwendungen im Vermittlungsgeschäft über freie Vermittler und Plattformen.

Als einziges der hier betrachteten Institute konnte die Sparda-Bank Berlin im Berichtsjahr ihre Verwaltungskosten senken, und zwar um 1,2% auf 83,70 Mill. Euro. Dabei stiegen die Sachkosten um 2,0% auf 42,34 Mill. Euro, während sich die Personalkosten um 4,6% auf 38,3 Mill. Euro reduzierten. Letzteres wird nicht zuletzt auf geringere Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen zurückgeführt. Misst man die Personalaufwendungen und die Sachkosten am Zinsüberschuss, liegt die Sparda-Bank Berlin mit Quoten von 45,65% beziehungsweise 99,76% immer noch (und zum Teil sogar erheblich) höher als alle anderen der hier betrachteten Institute.

Bei der Risikovorsorge weist die Bank einen Swing von 52,33 Mill. Euro aus. Dem im Vorjahr ausgewiesenen Ertrag von 48,65 Mill. Euro steht für 2012 ein Aufwand von 3,68 Mill. Euro gegenüber. Das Bewertungsergebnis ist laut Geschäfts bericht um 8,4 Mill. Euro niedriger ausgefallen als im Vorjahr, da in geringerem Umfang Abschreibungen bei Wertpapieren vorzunehmen waren. Der Fonds für allgemeine Bankrisiken wurde erstmals mit 10,4 Mill. Euro dotiert. Aus strategischen Gründen, so heißt es im Geschäftsbericht, wurde die Zentrale zu einem Verkaufs preis nahe beim Buchwert veräußert, wird jedoch weiterhin im Rahmen eines Sale-and-lease-back genutzt. Auf den Gewinn vor Steuern in Höhe von 6,68 (3,99) Mill. Euro wurden Steuern von 2,28 (0,72) Mill. Euro gezahlt. Als Jahresüberschuss werden 4,4 Mill. Euro ausgewiesen - ein Plus von 34,6%.

Der Blick auf die Bilanzstruktur zeigt auf der Aktivseite weiterhin das große Gewicht der Wertpapieranlagen, die nach einem Plus von 4,87% auf 3,178 Mrd. Euro einen Anteil von 60,04 (57,67)% an der Bilanzsumme abdecken. Auf der Passivseite der Bilanz erreichen die Kundeneinlagen mit 94,21 (94,54)% an der Bilanzsumme den mit Abstand höchsten Wert der hier betrachteten Institute.

Mit 27 156 neuen Mitgliedern stieg deren Gesamtzahl auf 504 890. Die Bank sieht sich damit als mitgliederstärkste genossenschaftliche Primärbank in Deutschland.

Personalien: Aufsichtsrat: Wolfgang Zell (Vorsitzender), Lutz Bernhardt (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Frank Kohler (Vorsitzender seit 1. März 2012, stellvertretender Vorsitzender bis 29. Februar 2012), Rolf Huxoll (seit 1. Januar 2013), Martin Laubisch (stellvertretender Vorsitzender seit 1. März 2012), Dr. Andreas Borschil (bis 29. Februar 2012)

Sparda-Bank Hessen

Zinsüberschuss deutlich zurückgegangen - Provisionsüberschuss gestiegen - Rohertrag spürbar unter Vorjahresniveau - Personal- und Sachkosten erhöht - Risikovorsorge stark zurückgeführt - unveränderte Steuerposition - Jahresüberschuss um 8,7% gesunken - hoher Aktienanteil am Wertpapierbestand - Anteil der Kundeneinlagen an der Bilanzsumme bei über 83%

Wie in den Vorjahren hat die Sparda-Bank Hessen für das Geschäftsjahr einen Konzernabschluss aufgestellt, in den neben der Bank mit der Sparda-Direkt Hessen GmbH, Kassel, der ICS IT & Consulting Services GmbH, Frankfurt am Main, und der Deutsche Privatfinanz AG, Kassel, drei 100-prozentige Tochtergesellschaften einbezogen werden. Betrachtet wird hier wie bei den fünf anderen Häusern allerdings der Abschluss der Bank, die mit einer Bilanzsumme von 5,177 (5,057) Mrd. Euro zu den 20 größten genossenschaftlichen Primärbanken in Deutschland zählt. Dass in der Ertragsrechnung der Sparda-Banken der Zinsüberschuss ein sehr hohes Gewicht hat, liegt nicht zuletzt an der strategischen Bedeutung des traditionell kostenlosen Girokontos der Gruppe. Wie anderen Retailbanken erschwert derzeit zudem das anhaltende Niedrigzinsumfeld den Sparda-Banken insgesamt und damit auch der Sparda-Bank Hessen das Zinsgeschäft. Im Berichtsjahr 2012 musste sie wie die fünf anderen der hier betrachteten Institute einen Rückgang dieser GuV-Position verkraften. Das recht kräftige Abschmelzen um gleich 18,9% auf 78,6 Mill. Euro erklärt die Bank als Folge einer "sicherheitsorientierten Anlagestrategie". Die Erträge aus dem Dienstleistungsgeschäft konnten demgegenüber zwar um etwa 4,5% auf 13,29 Mill. Euro gesteigert werden, den Rückgang des Rohertrages um 16,2% auf 91,89 Mill. Euro konnten sie allerdings nicht abwenden.

Mit Blick auf die Kostenseite erhöhte sich der Personalaufwand um 12,0% auf insgesamt 27,09 Mill. Euro - insbesondere durch Tariferhöhungen und höhere Aufwendungen für die Altersversorgung - wie die Bank im Geschäftsbericht erläutert. Hinzu kommt ein Plus bei den Sachkosten von 2,3% auf 34,46 Mill. Euro. Unter Berücksichtigung der im Vorjahresvergleich um 2,4% niedrigeren Abschreibungen weisen die Verwaltungsaufwendungen insgesamt einen Anstieg um 6,0% auf 64,16 Mill. Euro auf. Und als Teilbetriebsergebnis errechnen sich 27,73 (49,08) Mill. Euro, ein Minus von 43,5%.

Deutlich um 19,97 Mill. Euro oder 74,1% zurückgeführt werden konnte die Risikovorsorge. Die Bank spricht in diesem Zusammenhang von Kursgewinnen bei den eigenen Wertpapieranlagen sowie von Wertverlusten auf Wertpapiere öffentlicher Haushalte. Das Bewertungsergebnis der Kundenforderungen, so heißt es im Geschäftsbericht, belastet das sonstige Ergebnis nicht. Dem Fonds für allgemeine Bankrisiken wurden im Berichtsjahr 1,1 Mill. Euro zugeführt, sein Bestand wird per Stichtag auf der Passivseite der Bilanz mit 5,5 Mill. Euro ausgewiesen.

Der Gewinn vor Steuern in Höhe von 24,88 (25,93) Mill. Euro, führt nach Abzug der nahezu unveränderten Steuerposition von 14,21 (14,24) Mill. Euro zu einem Jahresüberschuss von 10,67 Mill. Euro. Den Rückgang um gut 1,0 Mill. Euro gegenüber dem Vorjahr schreibt die Bank im Wesentlichen der niedrigeren Zinsspanne und der Steigerung der Verwaltungsaufwendungen zu.

Der Blick auf die Bilanzstruktur weist für die Sparda-Bank Hessen auf der Aktivseite wie schon im Vorjahr die Wertpapieranlagen mit einem Anteil an der Bilanzsumme von 44,53 (44,44)% als größtes Gewicht aus. Mit dieser Quote liegt die Bank deutlich höher als die Schwesterinstitute Baden-Württemberg, Südwest, West und München. Allein die Sparda-Bank Berlin liegt mit 60,04 (57,67)% noch darüber. Der Bestand der Wertpapieranlagen der Sparda-Bank Hessen ist um 2,61% auf 2,301 (2,247) Mrd. Euro gestiegen, wobei der Aktienbestand seinerseits 1,35 Mrd. Euro ausmacht und damit einen Anteil der Aktien am gesamten Wertpapierbestand von 58,55 (57,96)% repräsentiert. Von den hier betrachteten Instituten erreicht nur die Sparda-Bank Südwest mit 57,71 (59,69) eine ähnlich hohe Aktienquote, bei der Sparda-Bank Baden-Württemberg fällt diese mit 1,14 (1,38)% noch niedriger aus als im Vorjahr.

Der Anteil der Kundenforderungen an der Bilanzsumme beträgt bei der Sparda-Bank Hessen 43,16 (42,58)%. Diese Quote liegt nur bei der Sparda-Bank Berlin mit 27,15% niedriger, bei der Sparda-Bank Baden-Württemberg erreicht sie hingegen 80,59 (80,28)%.

Auf der Passivseite der Bilanz haben bei der Sparda-Bank Hessen die Kundeneinlagen mit 83,56 (83,89)% einen vergleichsweise hohen Anteil an der Bilanzsumme. Eine höhere Quote weisen unter den hier betrachteten Instituten nur die Sparda-Banken West mit 90,62 (90,95)% sowie Berlin mit 94,21 (95,54)% aus. Das bilanzielle Eigenkapital der Sparda-Bank Hessen beträgt 229,23 Mill. Euro. Dies entspricht einer Steigerung von 3,0% oder 6,61 Mill. Euro.

Die Mitgliederzahl wird zum Ende 2012 auf 285 382 beziffert, das bedeutet gegenüber dem Vorjahr ein Plus von netto 1,9%.

Personalien: Aufsichtsrat: Peter Heist (Vorsitzender), Manfred Schneider (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Jürgen Weber (Vorsitzender), Hans-Joachim Hellhake (stellvertretender Vorsitzender), Thomas Werner, Michael Weidmann

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