Bilanzen

Großsparkassen im Vergleich

Neben der sich bereits vor rund einem Jahr abzeichnenden Konsolidierungsschritte einiger Tochtergesellschafen (siehe Kreditwesen 23-2007) hat sich die Großsparkassenlandschaft in den Jahren 2007/2008 nicht wesentlich verändert. Fusionen etwa sind in diesem Teil der Sparkassenwelt weder für das Geschäftsjahr 2007 noch für das laufende Jahr 2008 zu berichten. Lediglich in der bilanzsummenorientierten Reihenfolge haben sich einige leichte Änderung ergeben. So ist die Stadtsparkasse Düsseldorf nunmehr "schwerer" als die Sparkasse Hannover oder die Naspa.

Derweil ist die Sparkasse Leipzig in den Tabellen hinter die Institute in Esslingen-Nürtingen und Nürnberg gerutscht, die ihrerseits die Plätze getauscht haben. Schließlich gab es auf den "Rängen" 20 und 21 einen Wechsel, die Sparkasse Krefeld hat die Landessparkasse zu Oldenburg im Hinblick auf die Bilanzsumme überholt. Insgesamt hat sich aber der Kreis der großen 25 bundesdeutschen Sparkassen trotz zum Teil signifikanter Einlagenverluste (etwa in Leipzig) oder auch Einlagen-Zugewinne - nicht zuletzt im Zuge des durch die Finanzkrise angeschlagenen Images der Großbanken - (Fraspa, Bremen oder Ess-lingen-Nürtingen als Beispiele) nicht verändert.

Unfreiwillig schlagzeilenträchtig verlief das Geschäftsjahr 2007 und die Zeit nach der Bekanntgabe der Geschäftszahlen im März 2008 für die Sparkasse Köln-Bonn. So konnte als Jahresüberschuss nur eine "schwarze Null" ausgewiesen werden. Nachdem das Bewertungsergebnis die Zahlen für 2006 bereits mit minus 125 Mill. Euro belastet hatte, mussten in der Bilanz 2007 zusätzliche Abschreibungen von gut 173 Mill. Euro verarbeitet werden. Neben Wertkorrekturen auf strukturierte Wertpapiere im Gefolge der US-Hypothekenmarktkrise von rund 12 Mill. Euro - zuvor hatte die Sparkasse zunächst einen Korrekturbedarf von nur 6 Mill. Euro angekündigt

- musste das rheinische Institut millionenschwere Verluste aus seinem Engagement bei dem Kölner Studiobetreiber Magic Media Company (MMC) und im Zusammenhang mit Bauverzögerungen bei den ehemaligen Messe-Rheinhallen realisieren. Der Schaden wurde auf einen dreistelligen Millionenbetrag beziffert. Nicht wie geplant zum 1. Januar 2009, sondern vermutlich erst ein Jahr später kann die Helaba-Tochter Frankfurter Sparkasse (Fraspa) ihre Onlinetochter 1822 direkt ausgliedern und mit eigener Banklizenz verselbstständigen. Nachdem das entsprechende Vorhaben von der Konzernmutter, der Landesbank Hessen-Thüringen, bereits im Jahr 2006 angekündigt worden war und ursprünglich schon Anfang 2008 erfolgen sollte, wurde das entsprechende Projekt zwischenzeitlich unterbrochen. Als neues Zieldatum wurde nun der 1. Januar 2010 in Aussicht gestellt. Gründe für die weitere Verzögerung der Ausgliederung wurden nicht genannt.

Mitte 2007 hat die Fraspa ihren Anteil an dem Vermögensverwalter Frankfurter Bankgesellschaft von 47,5 auf 100% ausgebaut und diesen damit vollständig übernommen. Zuvor war die in Genua ansässige Banca Carige paritätischer Eigentümer, weitere 5% lagen bei der Südtiroler Sparkasse. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. Um von der Bankgesellschaft betreut zu werden, müssen die Privatkunden ein Vermögen von mindestens 500 000 Euro aufweisen.

Ebenfalls unfreiwillig in die Berichterstattung der überregionalen Medien fand sich zum Jahresanfang 2008 die Stadtsparkasse Düsseldorf. Im Zusammenhang mit der Pleite des Unternehmers Franjo Pooth beziehungsweise dessen Elektronik-Unternehmung Maxfield mussten der Vorstandsvorsitzende des S-Instituts sowie ein weiteres Vorstandsmitglied wegen des Verdachts der Untreue und der Bestechlichkeit ihre Posten räumen. Die Firma Maxfield, die MP3-Player und Mobiltelefone vertrieb, hatte bei der Sparkasse einen Kredit in Höhe von 9,2 Mill. Euro aufgenommen.

Wie im Frühjahr vergangenen Jahres angekündigt hat die Nassauische Sparkasse (Naspa) Anfang 2008 ihr Geschäft mit vermögenden Privatkunden ausgebaut.

Neben den bisher drei Private-Banking-Standorten wurden im Rahmen des Vertriebskonzepts "Komfortsparkasse" 16 weitere Beratungscenter eingerichtet. Firmen- und Gewerbekunden der größten deutschen Flächensparkasse stehen künftig sechs statt vier Beratungsstellen zur Verfügung.

Die Naspa verkauft zudem ihre angeschlagene Tochtergesellschaft in Dublin bis Jahresende an den Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen (SGVHT). Der Kaufpreis soll rund 250 Mill. Euro betragen. Der Verwaltungsrat der Naspa und die Verbandsversammlung des SGVHT haben der Transaktion Mitte November dieses Jahres zugestimmt. Durch den Verkauf wird das Kapitalmarktgeschäft der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen in Irland gebündelt.

Nach wie vor auf dem Radar, aber weiterhin eher ein Thema der ferneren Zukunft, ist das Zusammengehen der Stadt- und Kreissparkasse Leipzig mit der benachbarten Sparkasse in Halle/Saale. Beide nur wenige Kilometer auseinander liegenden Städte bilden zwar einen einheitlichen Wirtschaftsraum, der eine Fusion nahe legen würde. Weil aber zwischen den Kommunen die Landesgrenze zwischen Sachsen und Sachsen-Anhalt verläuft, müssten von beiden Seiten zunächst zwei Sparkassengesetze geändert werden. Dem Vernehmen nach mehren sich dennoch die Stimmen, die für eine Fusion der Häuser mit Bilanzsummen von 9,3 und 2,6 Mrd. Euro plädieren.

Belastet zeigten sich die Geschäftsabschlüsse einiger Großsparkassen auch durch auf sie entfallende Teile der Risikoabschirmung für die zuständigen Landesbanken. Von den der Bayern-LB zugesagten 2,4 Mrd. Euro allein im Jahr 2007, so sei hier als Beispiel genannt, musste die Stadtsparkasse München rund 200 Mill. Euro übernehmen, was - zur Orientierung dem doppelten Jahresergebnis von 2007 entsprach. Im Rheinland und in Westfalen-Lippe schlugen Rückstellungen für die WestLB-Rettungsaktion der NRW-Sparkassen zu Buche, die der Düsseldorfer Landesbank frisches Eigenkapital in Höhe von 1 Mrd. Euro zugeschossen haben. Der etwa auf die Sparkasse Köln-Bonn entfallende Betrag für das Rettungspaket wird auf 100 Mill. Euro beziffert, die Sparkasse Aachen als weiteres Beispiel muss im Zuge der Kapitalzusage der beiden NRW-Sparkassenverbände 25 Mill. Euro beisteuern.

Die Arbeiten der 25 Großsparkassen am Konzept der Direktbank gehen indes weiter. In Bremen, Köln-Bonn oder Aachen um nur einige Beispiele zu nennen - wurde das in den letzten Jahren aufgebaute Programm in Teilen ausgeweitet. Die an die privaten Wettbewerber verlorenen Einlagen will man damit zumindest zum Teil wieder zurück gewinnen, zumindest aber den Abfluss stoppen. Andernorts wird derweil das Retailgeschäft weiter gestärkt. Von verlängerten Öffnungszeiten (Haspa) über eine höhere Anzahl an Mitarbeitern im Kundengeschäft (Hannover) bis hin zur Neukonzipierung der Beratung in entsprechenden Centern (Naspa) reicht dabei die Bandbreite der Konzepte.

Bankengruppen, für die das klassische Kredit- und Einlagengeschäft traditionell eine große Bedeutung hat, so schreibt die Deutsche Bundesbank in der Auswertung ihrer Bankenstatistik, mussten im Berichtsjahr 2007 in der Ertragsrechnung einen Rückgang des Zinsüberschusses verkraften. Diese Tendenzaussage trifft auch für die 24 hier betrachteten Großsparkassen zu. Denn neunzehn von ihnen weisen einen Rückgang dieser wichtigsten Ertragskomponente aus. Und diejenigen Sparkassen, die eine Steigerung melden, hatten zumindest teilweise Sonderbedingungen im Geschäftsverlauf. So profitieren die Ertragskomponenten der GuV-Rechnung der Sparkasse Krefeld von der zum 1. Januar 2007 erfolgten Aufnahme der Sparkasse Geldern, die ein Geschäftsvolumen von 748 Mill. Euro und 196 Mitarbeiter einbrachte. Dass die im Berichtsjahr schon in die Helaba integrierte Frankfurter Sparkasse ebenso wie die Stadtsparkasse München ihren Zinsüberschuss um 9,4% beziehungsweise 1,8% ausweiten konnten, wird am Main maßgeblich den Eigenanlagen sowie einem höheren Aufkommen im Kundengeschäft zugeschrieben und ist an der Isar nicht zuletzt dem deutlichen Anstieg der laufenden Erträge aus Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren zu verdanken.

Zu den Instituten mit dem stärksten Rückgang des Zinsgeschäftes zählen die Hamburger Sparkasse mit minus 23,6%, die Kreissparkasse Ludwigsburg mit minus 18,8% sowie die Kreissparkasse Köln mit minus 17,3%. Letztere darf diese Entwicklung insofern als Sondereffekt werten, als sie im Vorjahr von gestiegenen laufenden Erträgen aus Anteilen an verbundenen Unternehmen profitiert hatte. Die Haspa führt den Rückgang maßgeblich auf einen deutlich geringeren Beitrag aus der fristentransformation zurück. Ihre Zinsspanne gibt die größte deutsche Sparkasse für das Berichtsjahr mit 1,64% an und erreicht damit den mit Abstand niedrigsten Wert im vergangenen Jahrzehnt. In der Regel hatte diese Kennziffer merklich über beziehungsweise dicht an der 2%-Marke gelegen. Die Kreissparkasse Ludwigsburg verbucht in ihrer GuV-Rechnung einen enormen Anstieg der Zinsaufwendungen um 30,8% oder 59,255 Mill. Euro, der durch die gleichzeitige Steigerung der Zinserträge um 6,5% oder 21,29 Mill. Euro nicht annähernd ausgeglichen werden konnte. Wie schon im Vorjahr mit minus 8,2% hat die Nassauische Sparkasse im Berichtsjahr mit minus 14,2% im Berichtsjahr einen noch deutlicheren Rückgang des Zinsüberschusses zu verkraften. Wie 2006 werden die geringeren Margen aufgrund von notwendigen Preiszugeständnissen im Einlagen- und Baufinanzierungsgeschäft, der Bestandsrückgang im Kundenkreditgeschäft sowie geringere Erträge in der Fristentransformation als Ursachen genannt.

Ganz eindeutig zeigt sich bei den deutschen Großsparkassen eine anhaltende Tendenz zum Anstieg des Provisionsüberschusses. In immerhin 19 der hier betrachteten Häuser ist sein Anteil am Rohertrag gestiegen. Allerdings fielen die Zuwachsraten längst nicht mehr so üppig aus wie teilweise in den Vorjahren. Lässt man die Sparkasse Krefeld außen vor, deren Zahlen sowohl auf der Ertrags- als auch auf der Aufwandsseite fusionsbedingt nicht mit dem Vorjahr vergleichbar sind, bleiben nur die Sparkasse Münsterland Ost und die Kreissparkasse Ludwigsburg (plus 13,6%) mit einem Anstieg im zweistelligen Prozentbereich (plus 10,3%). Erklärt wird das etwa in Münster mit gestiegenen Erträgen aus dem Wertpapiergeschäft.

Dass die seit Jahren vergleichsweise günstige Entwicklung im Provisionsgeschäft Rückgänge beim Zinsüberschuss im Allgemeinen nicht kompensieren kann, zeigt sich am Rohertrag. In keinem einzigen Fall waren im Berichtsjahr die Zuwächse beim Provisionsüberschuss hoch genug, um Rückgänge im Zinsgeschäft (einschließlich laufende Erträge) mehr als auszugleichen. Sie sind allenfalls stark genug, um die vergleichsweise hohen Rückgänge im Zinsgeschäft wenigstens sichtbar abzumildern. In der formalen Gesamtbetrachtung weisen just die fünf Sparkassen mit einem Anstieg des Zinsüberschusses auch ein Wachstum des Rohertrags aus, nämlich die Sparkassen in Frankfurt, München und Hannover, die Landessparkasse zu Oldenburg sowie (fusionsbedingt) die Sparkasse Krefeld.

Nachdem die Sparkassen und Kreditgenossenschaften seit Beginn des Jahrzehnts ihren Provisionsüberschuss der Tendenz nach gesteigert haben, so kommentiert die Deutsche Bundesbank die Entwicklung dieser Ertragskomponente, ist Letztere inzwischen auch für die Ortsbanken von einiger Bedeutung. Am gesamten operativen Geschäft, also dem Rohertrag zuzüglich dem im Sparkassensektor vergleichsweise unbedeutenden Eigenhandel sowie dem Saldo der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen, nennt die Bundesbank für die Sparkassen insgesamt 21,8% als Orientierungsmarke. Der Blick auf den Kennzahlenvergleich der Großsparkassen zeigt, dass der Anteil des Provisionsüberschusses am Rohertrag sich inzwischen durchweg in diesen Größenordnungen bewegt. Vergleichsweise hoch ist er beispielsweise bei der Haspa (34,43%), der Frankfurter Sparkasse (27,22%), der Ostsächsischen Sparkasse (25,66%) sowie der Stadt- und Kreissparkasse Leipzig (27,33%).

Keine klare Tendenz zeigt sich im Lager der Großsparkassen bei der Entwicklung der Verwaltungsaufwendungen. 14 der betrachteten Institute weisen hier einen Anstieg und dementsprechend zehn einen Rückgang aus. Mit plus 26,3% bei der Sparkasse Münsterland Ost, 22,8% in Krefeld, 16,5% in Dortmund, 15,2% bei der Sparkasse Hannover, 11,6% in Leipzig, 10,5% bei der Stadtsparkasse Düsseldorf und 10,2% in Essen fallen die Zuwächse besonders üppig aus.

Bei der Sparkasse Münsterland Ost wird in diesem Zusammenhang auf eine Belastung der Personalkosten durch den weiteren Abschluss von Altersteilzeitverträgen verwiesen. Und die Sachkosten sind durch die Stützungsmaßnahmen für die Düsseldorfer WestLB mit 30,2 Millionen Euro belastet. Ohne diesen Sondereffekt, so die Sparkasse, hätte sich eine Kostenreduktion von 2,2% ergeben.

Von der WestLB-Abschirmung waren auch die anderen genannten Häuser in Nordrhein-Westfalen betroffen, die allesamt einen starken Anstieg der Sachkosten zu verzeichnen hatten, ihre Personalkosten aber teilweise zurückführen konnten (die Sparkasse Essen etwa um minus 8,6%). Die Sparkasse Hannover nennt eine Sonderzahlung in Höhe von 39,7 Mill. Euro zur Ablösung der Rentenverpflichtungen gegenüber den bei der Versorgungsanstalt der Stadt Hannover verbliebenen Rentner der ehemaligen Stadtsparkasse als maßgebliche Ursache des gestiegenen Verwaltungsaufwands. Und bei der Stadt- und Kreissparkasse Leipzig verweist man auf den gestiegenen Sachaufwand im Zuge der Auslagerung, der Kreditsachbearbeitung auf die STG-Transaktionsgesellschaft Ost mbH sowie den ausgelagerten Immobilienvertrieb. Besonders stark zurückgeführt wurden die Verwaltungsaufwendungen von der Naspa (minus 10,6%) sowie von der Kreissparkasse Ludwigsburg (16,4%). Bei beiden Häusern bedeuten die deutlich niedrigeren Personalkosten im Wesentlichen eine Rückkehr zum Normalniveau des Jahres 2005, nachdem es im Vorjahr eine außerordentliche Zuführung zu den Pensionsverpflichtungen gegeben hatte. Bei der Naspa wird daneben auf geringere Rückstellungen für Altersteilzeitverträge verwiesen.

Beim Teilbetriebsergebnis zeigen damit nur vier der betrachteten Großsparkassen eine Steigerung, und zwar die Frankfurter Sparkasse, die Stadtsparkasse München, die Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam sowie die Landessparkasse zu Oldenburg. Zu beachten sind bei solchen Betrachtungen allerdings die unterschiedliche Höhe des Ergebnisses im Vergleich zu den doch immer noch recht unterschiedlichen Größenordnungen der einzelnen Häuser sowie diverse Sondereffekte, etwa die Belastungen der NRW-Sparkassen und auch der bayerischen Sparkassen zur Stützung ihrer Landesbanken.

In der GuV-Position Risikovorsorge/Bewertungsergebnis macht die Deutsche Bundesbank für das Geschäftsjahr 2007 für die hiesige Branche insgesamt zwei unterschiedliche Entwicklungen aus. Während der Nettoaufwand für die Bewertung von Krediten, Forderungen und Wertpapieren insgesamt kräftig anstieg, hat die Risikovorsorge auf das inländische Kreditgeschäft noch entlastend gewirkt. In der betrachteten Gruppe der Großsparkassen führte das bei sieben Instituten (Fraspa, München, Pforzheim Calw, Ludwigsburg, Leipzig, Potsdam, Oldenburg) zu einer erhöhten und bei den restlichen 17 zu einer geringeren Risikovorsorge.

So erhöhte sich etwa der Abschreibungsbedarf der Stadtsparkasse München um mehr als zwei Drittel auf nach wie vor recht moderate 17,4 (10,7) Mill. Euro. Unter den sieben lag die Sparkasse Pforzheim Calw dabei mit plus 18,8 auf 81,4 (68,5) Mill. Euro auf dem absolut betrachtet höchsten Niveau. Die Fraspa erhöhte ihre Risikovorsorge bei einem freilich sehr geringen Vorjahreswert um das mehr als dreißigfache auf 44,9 (1,4) Mill. Euro. Rückgänge wiesen zum Beispiel die drei größten Institute aus, in Hamburg waren es 43,2% auf 75,2 (132,3) Mill. Euro, bei der Sparkasse Köln-Bonn war eine Netto-Zuschreibung von 94,7 nach einer Einstellung von 121,4 Mill. Euro im Vorjahr auszuweisen, und die Kreissparkasse Köln reduzierte ihre Risikovorsorge um 42,3% auf 123,5 (214,3) Mill. Euro.

Im Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge sind in der tabellarischen Darstellung die Zuführungen des Fonds für allgemeine Bankrisiken erfasst. Dieser wurde im Berichtsjahr von acht Sparkassen dotiert, und zwar von Köln-Bonn um 100 auf 112 (12) Mill. Euro, von Hannover um 11 auf 75 (64) Mill. Euro, von Dresden um 13 auf 22 (9) Mill. Euro, von Esslingen-Nürtingen um 10 auf 10 (0) Mill. Euro, von Ludwigsburg um 10 auf rund 67,4 (57,5) Mill. Euro, von Oldenburg um 20 auf 40 (20) Mill. Euro, von Dortmund um 7 auf 77 (70) Mill. Euro und von Waiblingen um 4 auf 32 (28) Mill. Euro. Gegenüber dem Vorjahr unverändert wird diese Position auf der Passivseite mit 27,0 Mill. Euro bei der

Sparkasse Aachen, mit 5,3 Mill. Euro bei der Sparkasse Nürnberg, mit 25 Mill. Euro bei der Stadt- und Kreissparkasse Leipzig, mit 177,2 Mill. Euro bei der Mittelbrandenburgischen Sparkasse in Potsdam und mit 17,5 Mill. Euro bei der Sparkasse Krefeld ausgewiesen. Damit haben fünf weitere Institute zwar einen Fondsbestand, ihn im Geschäftsjahr aber nicht erhöht.

Die Entwicklung der Steuerposition war bei 17 Großsparkassen rückläufig, sieben haben mehr als im Vorjahr an den Fiskus abgeführt. Deutlich mehr Steuern gezahlt haben beispielsweise die Stadtsparkasse München und die Ostsächsische Sparkasse, die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen, die Sparkasse Nürnberg und die Kreissparkasse Heilbronn. Es gibt aber auch eine ganze Reihe von Häusern, deren Steuerbelastung sich im Berichtsjahr mehr als halbiert oder gar gedrittelt hat (etwa Haspa, Kreissparkasse Köln, Stadtsparkasse Düsseldorf) und einige Institute, die nur noch rund ein Zehntel des Vorjahreswertes gezahlt haben (Sparkasse Münsterland Ost, Sparkasse Krefeld und Landessparkasse zu Oldenburg).

Beim Jahresüberschuss schließlich zeigt sich rein formal eine exakt ausgeglichene Bilanz. Jeweils elf Sparkassen weisen eine Steigerung beziehungsweise einen Rückgang aus. Und in Oldenburg und Dortmund wurden exakt die Vorjahreswerte verbucht.

Im gruppeninternen "Betriebsvergleich der Großsparkassen", der neben den hier besprochenen Instituten auch noch die Sparkassen in Bielefeld, Mainfranken und München Starnberg enthält, weist als Spitzenreiter beim Betriebsergebnis vor Bewertung (in Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme) die Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam aus, die mit einem Wert von 1,36% recht deutlich vor den Instituten in Münster mit 1,20%, Aachen mit 1,18% und Ludwigsburg mit 1,17% der DBS liegt. Das "Schlusslicht" innerhalb der genannten Vergleichsgruppe bilden die Großsparkassen in Hamburg, Köln-Bonn, Düsseldorf, Frankfurt, Wiesbaden (Naspa) und Bremen, deren Werte zwischen 0,69% und 0,47% der durchschnittlichen Bilanzsumme liegen.

Wiederum den ersten Rang hat sich die Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam beim Vergleich der Cost Income Ratio (CIR) gesichert. Mit 52,3% liegt sie dabei erneut recht deutlich vor der Kreissparkasse Ludwigsburg mit 54,9%, der Sparkasse Pforzheim Calw mit 55,5% und der Sparkasse Aachen mit 56,0%. Interessant zu beobachten ist dabei, dass die vergleichsweise größeren Institute in Köln-Bonn (72,1%), Hamburg (72,5%) und Bremen (79,5)% sowie die beiden hessischen Großsparkassen Fraspa (73,7)% und Naspa (76,9) auch bei der CIR-Betrachtung zu den letzten sechs der Gruppe gehören.

Der Blick auf die Bilanzstruktur der Großsparkassen weist auf der Aktivseite wie auch schon in den Vorjahren in 21 der 24 Fälle die Kundenforderungen als wichtigste Position aus. Die drei Ausnahmen sind die Sparkassen in Leipzig, in Dresden sowie die Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam - gleichzeitig hat sich auch beim Blick auf die Passivseite am deutlichen Einlagenüberhang der ostdeutschen Sparkassen im Vergleich zu den Vorjahren nichts Wesentliches geändert. In Dresden zeigt der Kennzahlenvergleich eine Relation von 26,2% der Bilanzsumme für die Forderungen an Kunden zu 71,9% der Bilanzsumme für die Kundeneinlagen. Bei den beiden anderen Instituten ist das Verhältnis ähnlich. Nur einmal zum Vergleich: Bei den beiden Kölner Instituten etwa zeigen die Kennzahlen eine deutlich höhere Bedeutung des Kreditgeschäfts gegenüber den Einlagen, bei der Naspa oder in Aachen sind beide ungefähr ausgeglichen.

Eine deutliche Tendenz hin zu einem im prozentualen Vergleich zum Kundengeschäft stärkeren Interbankengeschäft auf der Aktivseite ist bei insgesamt 20 der hier besprochenen Institute festzustellen. Die Steigerungsraten belaufen sich dabei von plus 5,8% auf 7,02 (6,64) Mrd. Euro in Hamburg und bis plus 150% auf 986,5 (394,6) Mill. Euro in Dortmund. Bei der Ostsächsischen Sparkasse Dresden stagnierten die Forderungen an Kreditinstitute. In Aachen, Essen und Potsdam waren sie um 13,9%, 2,6% beziehungsweise 22,7% rückläufig.

Die Wertpapieranlagen zeigten bei der Sparkasse Hannover mit 15,3% auf 1,88 (1,63) Mrd. Euro den größten Zuwachs der hier besprochenen Institute. Drei Viertel dieses Anstiegs sind auf zusätzliche Anlagen in festverzinslichen Werten zurückzuführen, das verbleibende Viertel auf einen höheren Aktienbestand. Am stärksten zurückgefahren wurde der Bestand an Wertpapieren von der Stadt- und Kreissparkasse Leipzig, die nach einer Reduzierung um fast die Hälfte 2,57 (4,73) Mrd. Euro ausweist und damit nunmehr bei 29,9 (51,1)% der Bilanzsumme liegt. Als einzige der 24 hier besprochenen Großsparkassen deckte die Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam mehr als 50% ihrer Bilanzsumme mit Wertpapieranlagen ab. Absolut betrachtet hat sie ihren Bestand im Berichtsjahr 2007 um 16,9% auf 4,43 (3,79) Mrd. Euro ausgeweitet.

Auf der Passivseite der Bilanz machen mit Ausnahme der Sparkasse Düsseldorf (46,0 nach 44,8%) und der Sparkasse Pforzheim Calw (47,7 nach 46,3%) die Kundeneinlagen bei den anderen Instituten mehr als die Hälfte der Bilanzsumme aus. Der höchste Anteil der Kundeneinlagen an der Bilanzsumme wird analog zum vorangegangenen Jahr bei der Mittelbrandenburgischen Sparkasse Potsdam mit 82,1 (80,5)% der Bilanzsumme erreicht, vor der Stadtsparkasse Dortmund mit 80,1 (80,4)%.

Zusammen kommen die hier betrachteten Großsparkassen per Ende 2007 auf eine Bilanzsumme von 296 Mrd. Euro. Für die insgesamt 446 (457) Sparkassen beziffert der Deutsche Sparkassen- und Giroverband in seiner traditionellen Jahresbetrachtung die Bilanzsumme seiner Ortsbanken auf 1,045 (1,027) Billionen Euro, ein Plus von 1,8%. Erwirtschaftet wurde sie von 253 696 (257 022) Mitarbeitern (minus 1,3%) in 15 932 (16 052) Geschäftsstellen.

Mit Blick auf die Ertragsrechnung der deutschen Sparkassen insgesamt weist der DSGV für das Berichtsjahr einen um 6,4% auf 20,874 Mrd. Euro gesunkenen Zinsüberschuss aus. Dem steht eine Steigerung des Provisionsüberschusses von 3,7% auf 6,194 Mrd. Euro gegenüber. Als Rohertrag für den gesamten Sparkassensektor ergeben sich damit rund 27,068 Mrd. Euro. Das Provisionsgeschäft erreicht daran nach wie vor einen stark unterproportionalen Anteil von 22,9% und das Zinsgeschäft entsprechend 77,1%. Gleichwohl hat sich das Verhältnis der beiden wichtigen Ertragskomponenten in den vergangenen fünf Jahren zum Provisionsergebnis hin verschoben. In absoluten Zahlen ist das Provisionsergebnis seither um jährlich durchschnittlich 200 Mill. Euro gestiegen.

Dass der Verwaltungsaufwand der Sparkassen im Berichtsjahr um 0,8% auf 17,954 Mrd. Euro gesenkt werden konnte, ist dem rückläufigen Personalaufwand zu verdanken. Er betrug 10,846 Mrd. Euro, das sind 1,5% weniger als im Vorjahr. Leicht um 0,1% auf 7,108 Mrd. Euro gestiegen sind hingegen die Sachkosten. Die gleichwohl vergleichsweise moderate Erhöhung dieser Aufwandskomponente wird maßgeblich den Konsolidierungen bei den IT-Dienstleistern der Gruppe zugeschrieben. So konnten die IT-Aufwendungen im Berichtsjahr um knapp 41 Mill. Euro gesenkt werden. Als Betriebsergebnis vor Bewertung errechnet der DSGV damit im Berichtsjahr 9,521 Mrd. Euro, also minus 13,1%.

In vergleichbarem Ausmaß zurückgegangen ist mit minus 13,4% auf 4,969 Mrd. Euro das Bewertungsergebnis/Risikovorsorge. Speziell für die Risikovorsorge im Kreditgeschäft meldet der DSGV eine Rückführung um 20,2% auf 1,9 Mrd. Euro. Die Bewertungskorrektur bei Wertpapieren lag mit 1,9 (1,4) Mrd. Euro sichtbar über dem Niveau des Vorjahres. Nur in geringem Umfang, so der Hinweis des DSGV in diesem Zusammenhang, sind die Sparkassen Geschäfte mit Asset Backed Securities eingegangen.

Als Betriebsergebnis nach Bewertung weist die Verbandsstatistik für die Sparkassen 4,553 (4,859) Mrd. Euro aus. An gewinnabhängigen Steuern haben sie im Berichtsjahr 1,577 (1,974) Mrd. Euro gezahlt. Das sind 20,1% weniger als im Vorjahr. Somit lag der Jahresüberschuss der deutschen Sparkassen im Berichtsjahr mit 1,737 Mrd. Euro um 19,5% unter dem Vorjahreswert. Aufgrund des überproportionalen Anstiegs des bilanziellen Eigenkapitals zum Ergebnis vor Steuern, so der DSGV, fällt die bilanzielle Eigenkapitalrentabilität vor Steuern auf 7,3 (9,2)% im Vorjahr. Die Aufwands-Ertrags-Relation wird mit 65,3 (63,1)% angegeben.

Mit Blick auf die Bilanz meldet der DSGV für das Kreditgeschäft der Sparkassen mit Unternehmen im Berichtsjahr 2007 für mittel- und langfristige Darlehensfinanzierungen an Unternehmen und Selbstständige ein zugesagtes Gesamtvolumen von 45,5 Mrd. Euro (plus 7,0%). Die Zuwachsrate im Neugeschäft wird auf 15,5% beziffert. Auch nach Abzug der Tilgungsvolumina hat der Bestand an Unternehmenskrediten um 7,2 Mrd. Euro zugenommen (plus 2,6%). Der Marktanteil von Sparkassen und Landesbanken bei Krediten an Unternehmen und Selbstständigen wird mit 43,3% angegeben. Bei Wohnungsbaufinanzierungen als speziellem Bereich des Kreditgeschäftes sieht der DSGV den Marktanteil seiner Sparkassen bei 32,6%. Er bezieht sich auf einen Bestand von 306,1 Mrd. Euro an privaten und gewerblichen Wohnungsbaukrediten per Ende des Jahres 2007. Als rückläufig (minus 4,9% auf 62,7 Mrd. Euro) stuft der Verband hingegen das Geschäft mit den Konsumentenkrediten der Sparkassen im Berichtsjahr ein, verweist freilich darauf, dass sich dieser Markt in den vergangenen Jahren von der Geschäftsstelle der Kreditinstitute verstärkt zur Finanzierung am Point of Sale verlagert hat.

Auf der Passivseite erhöhten sich die bilanzwirksamen Kundeneinlagen der Sparkassen im Jahr 2007 um 20,8 Mrd. Euro auf 717,4 Mrd. Euro, ein Plus von 3,0%. Rückgänge bei den klassischen Spareinlagen konnten dabei durch Zuflüsse bei Eigenemissionen (plus 16,5% auf 125,7 Mrd. Euro) und Termingeldern (plus 22,4% auf 82,5 Mrd. Euro) mehr als ausgeglichen werden.

Für die Geldvermögensbildung der Kunden bei den Sparkassen insgesamt registriert die Verbandsstatistik, einschließlich vermittelter Bauspareinlagen, im Berichtsjahr 2007 ein Volumen von 30,5 (19,9) Mrd. Euro. Dabei wuchsen die Privatanlagen innerhalb von zwei Jahren von 9,3 Mrd. Euro auf zuletzt 23,4 Mrd. Euro. Auch den Anlagen in Wertpapieren wird ein positiver Beitrag zugeschrieben. So wurde in den Depots bei Sparkassen, der Deka-Bank sowie den Depots des Sparkassen-Brokers 170,8 Mrd. Euro registriert, ein Plus von 34,8% gegenüber dem Vorjahreswert von 126,7 Mrd. Euro. Der Wertpapiernettoabsatz war mit 9,2 Mrd. Euro fast dreimal so hoch wie im Vorjahr (3,2 Mrd. Euro). Dazu trug auch der Nettoabsatz der Investmentfonds in Höhe von 11,7 (0,5) Mrd. Euro bei.

Die zwei zentralen Kennziffern Cost Income Ratio und Eigenkapitalrendite werden für die Gruppen des hiesigen Kreditgewerbes traditionell auch von der Deutschen Bundesbank ermittelt und im Monatsbericht September veröffentlicht.

Für die Aufwand/Ertrag-Relation bietet die Notenbank dabei zwei Berechnungsmethoden an. Setzt man die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen in Relation zum Rohertrag, also der Summe aus Zins- und Provisionsüberschuss, weist die Bundesbank für die Sparkassen im Berichtsjahr eine Quote von 71,7% aus. Das bedeutet gegenüber den Jahren 2005 (mit 67,1%) und 2006 (mit 67,2%) eine sichtbare Verschlechterung und führt klar ab von der vor wenigen Jahren noch ins Auge gefassten Zielmarke von 60%. Zum Vergleich: Die Entwicklung bei den Großbanken weist von 80,8 (im Jahre 2005) über 77,2% im Jahre 2006 und 70,7% im Berichtsjahr immerhin stets in die erwünschte Richtung. Noch höher als die Sparkassen lagen im vergangenen Jahr mit 75,2% allerdings die Kreditgenossenschaften, wobei diese Quote gegenüber dem Jahre 2006 (mit 76,6%) eine Verbesserung, gegenüber 2005 (mit 73,6%) freilich einen Rückschritt bedeutet.

In einer zweiten Berechnungsvariante der Cost Income Ratio setzt die Bundesbank die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen ins Verhältnis zu den Erträgen aus dem operativen Bankgeschäft (zum Rohertrag kommt hierbei noch der Eigenhandel und der Saldo aus sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen). Auch in dieser Abgrenzung schneiden die Großbanken mit 68,1% im Berichtsjahr (nach 60,5% und 69,0% in den Vorjahren) von den drei betrachteten Bankengruppen am besten ab. Die Sparkassen liegen demnach bei 69,5 (nach 66,0 und 65,8)% und die Kreditgenossenschaften bei 70,5 (nach 70,0 und 64,3)%.

Die Eigenkapitalrendite ermittelt die Bundesbank als Jahresüberschuss vor Steuern in Prozent des durchschnittlichen bilanziellen Eigenkapitals, einschließlich Fonds für allgemeine Bankrisiken, jedoch ohne Genussrechtskapital. Für die Sparkassen führt das im Berichtsjahr zu einer Quote von 7,23 (8,94)%, für die Kreditgenossenschaften von 8,12 (11,04)%, für die Kreditbanken von 19,13 (11,23)%, darunter für die Großbanken von 25,97 (14,01)%. Nach Steuern ermittelt die Bundesbank bei den Sparkassen 4,2 (4,95)%, bei den Kreditgenossenschaften 5,12 (9,0)%, bei den Kreditbanken 15,6 (9,12)% und bei den Großbanken 21,64 (12,27)%.

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