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Oberrotweiler Kirchberg

Der Oberrotweiler Kirchberg liegt an den Südwestausläufern des Kaiserstuhls. Sein Boden ist steinig bis felsig. Der Untergrund besteht aus dunkelgrauem bis schwarzem Ergussgestein vulkanischen Ursprungs namens Tephrit, das auch als Basalt bekannt ist. Klingstein (Phonolith) füllt die tieferen Spalten.

Der steinige Boden und Unterboden erschwert die Bewirtschaftung der Weinstöcke, bietet den Reben aber ein Terrain, das dem Wein später eine dichte, mineralische Note verleiht. Die Kuppen des Oberrotweiler Kirchbergs sind mit Mischwäldern bewachsen, an denen der Wind Krummgehölze entstehen ließ. Mit einer Höhe von 205 bis 230 Metern über dem Meeresspiegel wölbt sich der kleine Bergrücken nach Südwesten in ein offenes Tal.

Für die heranreifenden Reben sind hier beste Klimabedingungen gegeben: Der steinige Boden speichert die Wärme der intensiven Sonneneinstrahlung am Tag und gibt sie in den Abend- und Nachtstunden wieder ab. So können die Trauben komplett durchreifen und die Säuren schon am Rebstock natürlich abgebaut werden. Auf diese Weise wachsen vor allem die Burgundersorten zu komplexen Qualitäten mit Lagerpotenzial heran.

Das Weingut Salwey bewirtschaftet 4,5 Hektar und somit rund 80 Prozent der Gesamtfläche des Oberrotweiler Kirchbergs. Die Weinbauleidenschaft der Familie ist mit dieser Spitzenlage verknüpft. Jede Generation versuchte, neue Flächen in dieser Gemarkung zu erwerben. Das heutige Weingut war nach einer Erbteilung im Jahr 1950 unter dem Namen des Vaters Benno Salwey entstanden. Wolf-Dietrich Salwey übernahm es im Jahr 1985 und führt es heute mit seinem Sohn Konrad. Er hat die Rebfläche des bekannten Weingutes auf fast 40 Hektar ausgeweitet.

Die Parzellen des Weinguts am Oberrotweiler Kirchberg sind reine Südbis Südwestlagen. Einer der prämierten Weine der Familie Salwey ist der Oberrotweiler Kirchberg Spätburgunder Spätlese trocken Erste Lage aus dem Jahr 2004. Die geübte Zunge schmeckt sofort das Vulkanverwitterungsgestein, auf dem seine Reben wachsen.

Der Wein beeindruckt durch die Verbindung von Cassis mit Graphittönen und dem Duft feuchten Waldbodens. Samtene Tannine und die überwältigende Konzentration seines Geschmacks lassen ein grandioses Potenzial für die Zukunft erschmecken: kräftig, ausdrucksvoll und würzig am Gaumen, intensiv und lang im Abgang!

Weintipp aus dem Buch: 100 Meisterwerke des Weines - Deutschland

Hrsg. Ralf Frenzel Tre Torri Verlag

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