Bilanzen

Die Primären der Verbünde im Berichtsjahr 2010

Die 429 Sparkassen

Die Bilanzsumme der 429 Sparkassen stieg im Berichtsjahr 2010 auf 1084 Mrd. Euro. Im Kundenkreditgeschäft konnte ein Wachstum um 2,8% auf 660,4 Mrd. Euro verbucht werden. Und die Kundeneinlagen erhöhten sich um 15,6 Mrd. Euro oder 2,1% auf 767,8 Mrd. Euro.

Vor und nach Bewertung, so zeigt sich der DSGV mit der Ertragslage zufrieden, wurden bessere Ergebnisse als 2009 erreicht. Der Zinsüberschuss stieg um 3,7% auf 23,5 Mrd. Euro. Ähnlich wie im Genossenschaftssektor wurde auch auf Sparkassenseite auf den Anteil der Fristentransformation am Zinsgeschäft eingegangen. Wie der BVR auf Genossenschaftsseite gab sich auch der DSGV überzeugt, dass die Sparkassen, die daraus resultierenden Risiken vollständig im Griff hätten und längst schon wieder auf einen rückläufigen Anteil der Erträge aus Fristentransformationen bei einer anderen Zinssituation eingestellt seien.

Mit rund 13% sei der Anteil dieser Ertragskomponente gegenüber dem Vorjahr schon rückläufig gewesen. Der Provisionsüberschuss der Sparkassen nahm um 3,8% auf 6,3 Mrd. Euro zu. Neben leicht steigenden Ergebnissen im Wertpapiergeschäft und dem Zahlungsverkehr wird diese Steigerung insbesondere den deutlich höheren Provisionen aus Versicherungs- und Bauspargeschäften zugeschrieben.

Der Verwaltungsaufwand konnte 2010 um 0,8% auf 18,2 Mrd. Euro gedrückt werden. Die Einsparung beim Personalaufwand wird freilich ausschließlich auf die erstmalige Anwendung des Bilanzmodernisierungsgesetzes zurückgeführt, das die Bilanzierung der Pensionsverpflichtungen im Zinsergebnis vorsieht. Ohne diesen Effekt, so der Hinweis, wäre der Personalaufwand angestiegen. Ende 2010 waren bei den Sparkassen 248100 Mitarbeiter beschäftigt, der DSGV spricht von einer leichten Reduzierung im Zuge von normalen Fluktuationen. 10 000 Mitarbeiter wurden 2010 neu eingestellt, darunter 5 500, die aus der Ausbildung in ein Beschäftigungsverhältnis übernommen wurden. Die Ausbildungsquote wird mit 9,5% angegeben.

Als Betriebsergebnis vor Bewertung erwirtschafteten die Sparkassen 11,8 Mrd. Euro, rund 1,1 Mrd. Euro mehr als im Vorjahr. Das Bewertungsergebnis wird mit minus 6,2 (minus 5,8) Mrd. Euro angegeben. Die Wertberichtigungen im Kreditgeschäft sanken um 1,2 Mrd. Euro auf 1,7 Mrd. Euro und damit auf das niedrigste Niveau der letzten zehn Jahre. Befürchtungen, im Nachlauf zur Krise käme es zu erhöhten Kreditausfällen, haben sich damit wie im Genossenschaftssektor nicht bestätigt. Die Abschreibungen auf Wertpapiere betragen bei den Sparkassen 260 Mill. Euro und werden auf den leichten Zinsanstieg zurückgeführt. Im Vorjahr hatte es noch Zuschreibungen von rund 1,3 Mrd. Euro gegeben. Als dritte wichtige Komponente sind die Vorsorgereserven wie im Vorjahr um 3,8 (3,7) Mrd. Euro noch ein wenig mehr als im Vorjahr gestärkt worden.

Die Sparkassen in ihrer Gesamtheit sehen sich damit gut auf Basel III vorbereitet. Die Kernkapitalquote wird auf 9,9 (9,7)% beziffert. Das Ergebnis vor Steuern beträgt 4,5 (3,8) Mrd. Euro. Die Institute erwarten damit für 2010 rund 2,4 Mrd. Euro an ertragsabhängigen Steuern, 223 Mill. Euro mehr als im Vorjahr. Der Jahresüberschuss nach Steuern beträgt 2,1 Mrd. Euro, 600 Mill. Euro mehr als 2009. Vor einigen Jahren sind die Sparkassen in ihrer strategischen Ausrichtung von einem konkreten Wert für die Eigenkapitalrendite abgerückt und haben eine Mindestrendite festgelegt, die sich an der Marktbearbeitung und der Kundenzufriedenheit orientieren soll. Die dynamische Mindestverzinsung sieht die Rentabilitätsanforderungen erfüllt, wenn der Kapitalmarktzins plus ein Risikoaufschlag von 2% erwirtschaftet werden.

Daran gemessen bedeutet eine bilanzielle Eigenkapitalrentabilität von 10,8 (8,7)% vor Steuern gegenüber den vorgegebenen 6,11% eine deutliche Übererfüllung der angepeilten Kennziffern. Bei der Cost Income Ratio liegen die Sparkassen im Berichtsjahr mit 60,6 (63,0)% nahe an ihrem Zielwert von 60%. Die Sparkassen verfügen zu jeder Zeit über eine sehr auskömmliche Liquidität, so die Botschaft. Die Liquiditätskennzahl gemäß Liquiditätsverordnung, so der DSGV, liegt bei 2,5 und damit um 150% über der aufsichtsrechtlichen Mindestanforderung.

Der Blick auf die Bilanzstruktur zeigt einen Passivüberhang, sprich die Kundeneinlagen von 767,8 (752,2) Mrd. Euro übersteigen die ausgegebenen Kundenkredite von 660,4 (642,7) Mrd. Euro um 107,4 Mrd. Euro. Der Verband verweist auf die Sparkassen als Liquiditätsspender für den Finanzmarkt und spricht von einer stabilisierenden Wirkung. Im Einzelnen haben die Sparkassen im Berichtsjahr in einem Volumen von 64,2 Mrd. Euro neue Kredite an Unternehmen und Selbstständige vergeben. Das entspricht einem Zuwachs von 3,4%. Rund ein Viertel ordnet der DSGV dabei echten Erweiterungsinvestitionen zu, deren Anteil an den Finanzierungsmitteln er damit binnen Jahresfrist verdoppelt sieht.

83,7% der Finanzmittel an Unternehmen und Selbstständige, so hat der DSGV ermittelt, werden mittel- bis langfristig ausgereicht. Diese Langfristkultur in der Unternehmensfinanzierung zu erhalten ist dem Verband wichtig. Er plädiert deshalb dafür, bei den anstehenden Regulierungen, speziell bei den neuen Liquiditätsanforderungen darauf zu achten, dieses Element der Sicherheit und Berechenbarkeit nicht zu gefährden. Mit Blick auf die Wettbewerbsverhältnisse in Deutschland sehen die Sparkassen ihren Marktanteil bei Unternehmenskrediten um einen Prozentpunkt gestiegen. Ihrer Einschätzung nach haben sie einen Rückgang bei den Landesbanken überkompensieren können. Per saldo habe die Gruppe im Berichtsjahr 0,5 Prozentpunkte Marktanteil hinzugewonnen. Für Sparkassen und Landesbanken zusammen wird der Marktanteil bei der Finanzierung der deutschen Unternehmen und Selbstständigen auf 42,2% veranschlagt.

Bei den Krediten an Privatpersonen sieht der DSGV 2010 einen Umschwung geschafft. Laut Verbandszahlen stiegen die Kreditbestände um 3,7 Mrd. Euro beziehungsweise 1,3% auf 290,6 Mrd. Euro, wobei der Zuwachs auf das für langfristige Kundenbeziehungen besonders wichtige Wohnungsbaukreditgeschäft zurückgeführt wird. Hier sehen die Sparkassen in einem insgesamt stagnierenden Markt ihre Zusagen für neue private Wohnungsbaukredite um 13,8 % gesteigert. Der Kreditbestand wuchs um 5,3 Mrd. Euro. Den Marktanteil habe man um 0,5 Prozentpunkte auf 33,4% ausbauen können.

Im umkämpften Konsumentenkreditgeschäft sprechen die Sparkassen im Teilbereich Ratenkredite von leichten Marktanteilsgewinnen, registrieren aber, dass immer mehr Finanzierungen direkt an der Kasse im Einzelhandel angeboten werden. So kritisch man diese Entwicklung im Hinblick auf eine verantwortliche Kreditvergabe und auch angemessene Konditionen für die Kunden sehen müsse, wird sie als Faktum verstanden, dem sich die Sparkassen mit zwei Gegenmaßnahmen stellen wollen. Als Reaktion soll zum einen eine neue ec-Karte geschaffen werden, die am Point of Sale jederzeit Zugriff auf einen gesondert vereinbarten Ratenkreditrahmen ermöglicht. Und zweitens wird, wie schon im vergangenen Jahr vorbereitet, das Auto- und Konsumentenfinanzierungsangebot standardisiert. Hierzu haben die Landesbank Berlin und die Deutsche Leasing ihr umfangreiches Know-how in einem gemeinsamen Tochterunternehmen, der S-Kreditpartner GmbH, auf einer gemeinsamen Plattform gebündelt. Und jede Sparkasse kann entscheiden, ob sie für den Sparkassen-Privatkredit diese Plattform nutzt oder das Produkt selbst produziert (siehe auch Gespräch des Tages).

Die Kundeneinlagen der Sparkassen konnten um 15,6 Mrd. Euro auf einen Gesamtbestand von 767,8 Mrd. Euro gesteigert werden. 11,6 Mrd. Euro der Zuwächse entfallen auf Privatpersonen. Angesichts der Zinssituation, so die Analyse, setzte sich die bereits im letzten Jahr zu beobachtende Umschichtung der Einlagen hin zu kürzeren Laufzeiten fort - wenn auch etwas verlangsamt. Die Sichteinlagen erhöhten sich um 6,6% auf 331,5 Mrd. Euro. Bei den Spareinlagen wurde ein Wachstum um 4,3% auf 300 Mrd. Euro erreicht.

Im Kundenwertpapiergeschäft lag der Umsatz in den Kundendepots bei 102,5 Mrd. Euro und damit 7,1% unter dem "schon schwachen" Ergebnis aus 2009. Zwar nahm der Aktienumsatz um 21,5% deutlich zu. Auf der anderen Seite ist aber der Umsatz mit festverzinslichen Wertpapieren sehr stark um 20,4% auf 43,4 Mrd. Euro eingebrochen. Insgesamt war der Nettoabsatz mit Wertpapieren mit minus 1 Mrd. Euro negativ.

Die 1138 Kreditgenossenschaften

Anstieg der konsolidierten Bilanzsumme um 2,3% - Konsolidierungsprozess verlangsamt - Mitgliederzahl um rund 300000 gestiegen - deutlich höherer Zinsüberschuss - Plus von 7,4% beim Provisionsgeschäft - Verwaltungskosten um 1,7% höher - angestiegenes Bewertungsergebnis - Jahresüberschuss um 42,3% über Vorjahresniveau - Vorbereitungen auf die Zinswende - Einlagen- und Kreditbestände deutlich angestiegen

Nach dem Mitte März dieses Jahres vorgelegten Jahresbericht der Volksbanken und Raiffeisenbanken, Sparda-Banken, PSD Banken sowie weiteren Kreditgenossenschaften in Deutschland - ohne ihre Verbundunternehmen - stieg die addierte Bilanzsumme im abgelaufenen Geschäftsjahr um 16 Mrd. Euro oder 2,3% auf 707 Mrd. Euro an. Das bilanzielle Eigenkapital wird per Ende des vergangenen Jahres auf 36,3 Mrd. Euro beziffert. Dies ist im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 3,8%. Die Rücklagen wurden gestärkt (plus 3,6%). Auch die Geschäftsguthaben (gezeichnetes Kapital) wuchsen um 4,2%.

Der seit Jahren anhaltende Konsolidierungsprozess unter den Volksbanken und Raiffeisenbanken hat sich gegenüber den Vorjahren leicht verlangsamt. Im Jahresverlauf sank die Zahl der Kreditgenossenschaften fusionsbedingt um 18 Institute (1,6%) auf nunmehr 1138 Banken (Stand 31. Dezember 2010). Die durchschnittliche Bilanzsumme je Institut erhöhte sich von 597 Mill. Euro im Vorjahr auf mehr als 620 Mill. Euro im Jahr 2010. Insgesamt unterhielten die Volksbanken und Raiffeisenbanken zum Berichtsjahresende 13 474 Bankstellen, das sind 97 weniger als im Vorjahr. Dem stand eine Zunahme von 82 SB-Zweigstellen auf 3201 gegenüber.

Ende 2010 zählten die Kreditgenossenschaften 16,7 Mill. Personen und Unternehmen zu ihren Mitgliedern, das sind gut 300 000 mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Mitglieder sei damit fast doppelt so hoch wie die Zahl der Aktionäre und Fondsbesitzer in Deutschland (8,6 Mill.), hebt man beim Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) hervor. Der durchschnittliche Dividendensatz der Primärbanken lag in 2010 bei 5,5%.

In der Ertragsrechnung hat sich der Zinsüberschuss der Kreditgenossenschaften gegenüber dem Vorjahr um 7,8% auf 16,2 (15,0) Mrd. Euro deutlich verbessert. In Relation zur durchschnittlichen Bilanzsumme stieg die Zinsspanne um 0,10 Prozentpunkte auf 2,33% an. Dabei wurden zirka zwei Drittel des Zinsüberschusses im Kundengeschäft mit Einlagen und Krediten verdient. Zusätzlich hätten eine steile Zinsstrukturkurve und ein auf einem historischen Tiefstwert von 1% liegender Leitzinssatz im Jahr 2010 die Fristentransformation begünstigt und einen hohen Strukturbeitrag der Kreditgenossenschaften gesichert, ergänzt man beim BVR. Dieser machte rund ein Drittel des Zinsüberschusses aus.

Der Provisionsüberschuss der Genossenschaftsinstitute erhöhte sich im Jahr 2010 um 7,4% auf 4,2 (3,9) Mrd. Euro. In Relation zur durchschnittlichen Bilanzsumme stieg er von 0,58% im Vorjahr leicht auf 0,60% im Jahr 2010. Wie in den Vorjahren trugen die Erträge aus dem Zahlungsverkehr sowie aus dem Wertpapier- und Depotgeschäft zum Wachstum im Provisionsgeschäft bei.

Auf 13,6 nach 13,4 Mrd. Euro oder 1,95% der DBS beliefen sich im zurückliegenden Geschäftsjahr die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen. Damit sank die Verwaltungskostenspanne leicht um 0,03 Prozentpunkte. Die Personalaufwendungen schlugen mit 8,3 Mrd. Euro zu Buche. Die anderen Verwaltungsaufwendungen stiegen leicht um 4,0% auf 5,3 Mrd. Euro an. Im abgelaufenen Geschäftsjahr beschäftigten die Kreditgenossenschaften bundesweit rund 160 000 Mitarbeiter (minus 0,5% gegenüber 2009). Die Aufwands-Ertrags-Relation im engeren Sinne (Cost Income Ratio) reduzierte sich von 70,6% im Vorjahr auf 66,6% im Jahr 2010.

Das Teilbetriebsergebnis stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 6,8 (5,6) Mrd. Euro, beziehungsweise 0,98 (0,83)% der durchschnittlichen Bilanzsumme. Nach 6,2 Mrd. Euro im Jahr 2009 erreichte das Betriebsergebnis vor Bewertung einen Wert von 7,1 Mrd. Euro. Der Saldo des Betriebsergebnisses vor Bewertung im Verhältnis zur durchschnittlichen Bilanzsumme lag mit 1,02% um 0,10 Prozentpunkte über dem Vergleichswert des Vorjahres.

Leicht auf 2,6 Mrd. Euro beziehungsweise 0,38% der DBS erhöhte sich das Bewertungsergebnis, wobei wie im Vorjahr die Zuführung zu den Vorsorgereserven mit minus 0,27% der durchschnittlichen Bilanzsumme beziehungsweise knapp 1,9 Mrd. Euro dominierte. Dabei belief sich das Bewertungsergebnis Forderungen auf 0,06% der DBS und das Bewertungsergebnis Wertpapiere auf 0,05%. Das Betriebsergebnis nach Bewertung lag mit 4,5 Mrd. Euro beziehungsweise 0,64% der DBS um 0,06 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau.

Der Jahresüberschuss vor Steuern erhöhte sich im Jahre 2010 um 0,9 Mrd. Euro beziehungsweise 0,12 Prozentpunkte auf 4,3 Mrd. Euro oder 0,62% der DBS. Bei 1,6 Mrd. Euro oder 0,23% der durchschnittlichen Bilanzsumme lagen die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag im Jahr 2010. Nach Steuern erreichte der Jahresüberschuss der Kreditgenossenschaften mit 2,7 Mrd. Euro ein Plus von 42,3% im Vergleich zum Vorjahr. In Relation zu der durchschnittlichen Bilanzsumme lag der Jahresüberschuss nach Steuern bei 0,39%, und damit 0,11 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.

Für das laufende und die kommenden Jahre bereiten sich die Kreditgenossenschaften auf eine Zinswende und die damit zusammenhängenden Veränderungen in der Ertragslage aus dem zinstragenden Geschäft vor. Hierzu haben viele Institute nach Angaben des BVR bereits Maßnahmen getroffen: Einerseits wurden für die Wiederanlage im Depot A kürzere Laufzeiten gewählt, andererseits langfristige Refinanzierungsmittel mit zurzeit noch relativ niedrigen Zinsen aufgenommen. Unabhängig davon werde im laufenden Jahr eine Absenkung des Zinsüberschusses der Kreditgenossenschaften wahrscheinlich, diese werde aber - nach aktuellen Zinsszenariorechnungen - minus 5,2% nicht übersteigen. In dieser Entwicklung sieht man beim BVR eine Normalisierung - etwa vergleichbar mit dem Zinsüberschuss 2009.

In der Bilanz der Kreditgenossenschaften stiegen die Verbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken um mehr als 24 Mrd. Euro oder 5,1% auf 507 Mrd. Euro an. Den höchsten absoluten Einlagenzuwachs wiesen die täglich fälligen Sichteinlagen mit 21 Mrd. Euro aus (plus 10,6%). Insgesamt betrug der Sichteinlagenbestand knapp 225 Mrd. Euro. Mit 44% haben die Sichteinlagen den höchsten Anteil an den Einlagen insgesamt. Als ursächlich für die nach wie vor hohe Liquiditätspräferenz der Kunden betrachtet man dabei das niedrige Zinsniveau, die geringen Zinsdifferenzen in den Laufzeitbändern und zwischen den Einlagenarten sowie die Erwartung der Kunden von kurzfristig steigenden Anlagezinssätzen. Termineinlagen nahmen vor diesem Hintergrund im Jahr 2010 um 8,2% beziehungsweise 7 Mrd. Euro auf 77 Mrd. Euro ab. Der Bestand an Sparbriefen war weiterhin rückläufig und lag bei knapp 19 Mrd. Euro. Im Vergleich zum Vorjahr nahm er damit um 8,7% ab. Per Ende 2010 betrug der gesamte Spareinlagenbestand 186 Mrd. Euro. Er lag damit um 6,7% über dem Vorjahreswert.

Über alle Kundengruppen hinweg stiegen die Kreditbestände der Volksbanken und Raiffeisenbanken im Jahr 2010 weiter an. Der prozentuale Zuwachs im Kreditgeschäft von 4,1% (oder etwas mehr als 16 Mrd. Euro) sei der höchste seit über zehn Jahren, betont man beim BVR. Während das kurz- und mittelfristige Kreditgeschäft nach Verbandsangaben mit 5,2% beziehungsweise 0,7% rückläufig war, erhöhten sich die langfristigen Forderungen um 5,4%. Insgesamt haben die Kreditgenossenschaften per Ende 2010 Kredite in Höhe von 406 Mrd. Euro herausgegeben.

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