Vor- und Zwischenberichte

Sparkasse Karlsruhe

In der Ertragsrechnung des Berichtsjahres 2007 hat sich bei der Sparkasse Karlsruhe der Zinsüberschuss auf 2,15% der Durchschnittsbilanzsumme (DBS) reduziert (Vorjahr 2,27% der DBS). In absoluten Zahlen ging er um 6,3 Mill. Euro auf 116,3 Mill. Euro zurück. Im Vergleich zu den badenwürttembergischen Sparkassen ähnlicher Größenordnung sieht sich das Institut mit seiner Zinsspanne immer noch auf einem Spitzenplatz. Das Provisionsergebnis konnte um 1,5 Mill. Euro auf 26,8 Mill. Euro gesteigert werden und liegt damit aus Sicht der Sparkasse auf dem Niveau des Verbandswertes.

Der Verwaltungsaufwand (Personal- und Sachaufwand) konnte im Berichtsjahr von 1,75% auf 1,72% der DBS reduziert werden. Trotz Sonderaufwendungen im Zusammenhang mit Baumaßnahmen, so wird betont, konnte per Saldo eine Kostensenkung erreicht werden. Das Betriebsergebnis vor Bewertung lag mit 0,95 (1,04)% der DBS über dem Durchschnittswert aller baden-württembergischen Sparkassen von 0,90%. Hier zeigen sich aus Sicht der Sparkasse zum einen Erfolge aus den im Jahr 2006 aufgesetzten Prozessoptimierungen und zum anderen belastende Sonderfaktoren wie der Neu- und Erweiterungsbau sowie die Generalsanierung der Hauptstelle. Im Ranking der baden-württembergischen Großsparkassen stuft sich die Sparkasse mit ihrer Ertragslage zwischenzeitlich im oberen Drittel der Sparkassen ein. Die Cost Income Ratio hat sich von 62,2% im Vorjahr auf 63,8 % im Berichtsjahr erhöht.

Das Bewertungsergebnis im Kreditgeschäft (Kreditausfälle) wird in den vorläufigen Zahlen nicht beziffert, aber als niedrigste Ausfallquote in der Dekade klassifiziert. Nach den Risikokosten, dem neutralen Ergebnis und den Steuern verbleibt ein Jahresüberschuss von rund 5,9 Mill. Euro. Er wird in voller Höhe den Rücklagen zugeführt und erhöht das Eigenkapital auf 276,0 Mill. Euro.

Im Verbundgeschäft verweist die Sparkasse auf ihre Partnerschaften mit der Deka-Bank, der Landesbausparkasse (LBS), der SV Versicherung und der Deutschen Leasing. So lag die Sparkasse im Bauspargeschäft mit einem vermittelten Volumen von 97,3 (113,4) Mill. Euro im Neugeschäft unter dem Vorjahreswert. Das Volumen der neu abgeschlossenen Lebensversicherungen mit der Sparkassen-Versicherung erreichte mit 29,7 Mill. Euro ebenfalls nicht den Wert des Vorjahres, wohl aber das angepeilte Ziel von 25 Mill. Euro. Weiter auf dem Weg nach oben sieht die Sparkasse Leasing-Produkte, nicht zuletzt für Firmenkunden als Finanzierungs-Alternative im Zuge einer aktiven Bilanzpolitik. Das Vermittlungsvolumen mit der Deutschen Leasing stieg um rund 20,1% (plus 3,5 Mill. Euro) auf 20,9 Mill. Euro an.

Als Hauptabsatzprodukte im Investmentbereich versteht die Sparkasse nach wie vor das Angebot der Deka-Bank mit ihren Kooperationspartnern. Der Nettoabsatz bei den Deka-Fonds betrug mit 319 (56) Mill. Euro ein Vielfaches des Vorjahreswertes. Damit sieht sich das Institut im bundesweiten Vergleich aller Sparkassen auf dem 3. Rang.

Im Kreditgeschäft insgesamt meldet die Sparkasse Zuwächse, aber unterschiedliche Entwicklungen im Privat- und Firmenkundenbereich. Das Kreditvolumen privater Kreditnehmer erhöhte sich um 0,1% (1,0 Mill. Euro) auf 1,641 Mrd. Euro. Auf den wirtschaftlichen Aufschwung und die steigende Investitionsneigung bei Unternehmern und Selbstständigen wird das belebte Kreditgeschäft mit dieser Kundengruppe zurückgeführt. Mit einem Plus von 86,0 Mill. Euro lag der Kreditbestand um plus 5,8% über dem Wert des Vorjahres (1,489 Mrd. Euro).

Als Hauptgeschäftsfeld will die Sparkasse die Ersparnisbildung (aus den beiden Komponenten bilanzwirksame Einlagen und Wertpapiergeschäft) verstanden wissen und sucht sie im Zuge ihrer marktstrategischen Neupositionierung im Rahmen einer ganzheitlichen Vermögensdisposition zu verknüpfen. Die angekündigte Einführung der Abgeltungsteuer im Jahre 2009, so wird das Anlageverhalten der Kunden interpretiert, hat der Fondsbranche schon im Berichtsjahr 2007 Impulse gegeben. Im Ergebnis sind aus Sicht der Sparkasse große Beträge aus der Bilanz heraus in Fondsanlagen verlagert worden. Nicht zuletzt dieser Tatsache schreibt es die Sparkasse zu, dass sich ihre Einlagen im bilanzwirksamen Bereich in 2007 um 272,9 Mill. Euro (minus 7,1%) auf 3,593 Mrd. Euro zurückgebildet haben.

Dabei wiesen die Spareinlagen einen Bestandsrückgang von 46,5 Mill. Euro (Vorjahr plus 26,6 Mill. Euro) auf. Das Abschmelzen der eigenemittierten Wertpapiere auf rund 130 Mill. Euro (minus 33%) wird nahezu ausschließlich auf den Abbau institutioneller Gelder zurückgeführt. Mit minus 1,0% hat sich auch der Bestand an Einlagen privater Kunden verändert (2,755 Mrd. Euro nach 2,783 Mrd. Euro). Die gesamte Ersparnisbildung bei den Privatpersonen hat sich aber im Vergleich zum Vorjahr stark erhöht und betrug zum Jahresende rund 140 (77) Mill. Euro, das ist ein Plus von 81%. Die gesamte Ersparnisbildung der Privatpersonen setzt sich zum einen aus einem Rückgang von 31 Mill. Euro bei den bilanzwirksamen Anlagen und einem Zuwachs von 171 Mill. Euro beim Wertpapiersparen zusammen.

Die Sparkasse Karlsruhe schloss das Geschäftsjahr 2007 mit einer Bilanzsumme in Höhe von 5,27 Mrd. Euro ab - 0,13 Mrd. Euro unter dem Vorjahreswert. Erläuterung der Sparkasse: Diese Entwicklung ist zum einen als gewollte Folge der geschäftspolitischen Grundsatzentscheidung zu betrachten, das großvolumige Geschäft mit institutionellen Kunden nicht weiter als strategisches Geschäftsfeld zu führen. Und zum anderen bewirken die Ergebnisse der Anlageberatung im Sinne einer sinnvollen Vermögensallokation Umschichtungen aus den bilanzwirksamen Produkten heraus hin zu Anlagen im Wertpapiergeschäft.

Als Gradmesser für ihre Marktstellung will die Sparkasse Karlsruhe die Anzahl der Girokonten (182 740 nach 182 337) sowie die Zahl der Geschäftsgirokonten (plus 1,8% auf 23 690 Stück) verstanden wissen.

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