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Zentralbanken - Bundesbank Überschuss

Die Deutsche Bundesbank hat im Geschäftsjahr 2009 einen Jahresüberschuss von 4,1 (6,3) Milliarden Euro erzielt. Der Betrag wurde gemäß § 27 Nr. 2 Bundesbankgesetz am 9. März 2010 in voller Höhe an den Bund abgeführt. Als Grund für den Rückgang gegenüber dem Vorjahr werden vor allem niedrigere Zinserträge in Euro genannt. Grund hierfür waren wiederum die in der Eurozone historisch niedrigen Leitzinsen.

Mit Blick auf die weitere konjunkturelle Entwicklung weltweit zeigt sich die Bundesbank vorsichtig optimistisch. Sie sieht die Erholung der Weltwirtschaft weiter gefestigt, auch wenn sich Ausmaß und Geschwindigkeit zwischen den Wirtschaftsräumen noch merklich unterscheiden. Für die deutsche Exportwirtschaft gehe diese Entwicklung einher mit einer Stärkung der Nachfrageimpulse insbesondere aus Ländern außerhalb der Eurozone. Der im Sommer 2009 begonnene Erholungsprozess, so die Einschätzung, sei im Kern intakt und werde sich fortsetzen. Der deutsche Arbeitsmarkt präsentiert sich aus Sicht der Notenbank unverändert äußerst robust. Und angesichts der im historischen Vergleich eher verhaltenen Erholung und der beträchtlichen Kapazitätsüberhänge wird nur mit einer sehr moderaten Zunahme des Preisniveaus gerechnet.

Die Perspektiven an den Finanzmärkten haben sich laut Bundesbank im Verlauf des Jahres 2009 verbessert. Vor dem Hintergrund der abnehmenden Unsicherheiten habe sich der Bedarf der Kreditinstitute für ausgeprägte Liquiditätspuffer reduziert.

Dadurch habe sich auch die Bilanzsumme der Bundesbank um 25 Milliarden Euro auf 588 Milliarden Euro verringert. Ohne die gegenläufigen Effekte aus der Neubewertung von Gold und Devisen (plus 14 Milliarden Euro) und der Zuteilung von Sonderziehungsrechten (plus 12 Milliarden Euro) hätte sich die Bilanzsumme um acht Prozent vermindert.

Die wichtigste Quelle für den Bundesbankgewinn waren Zinserträge in Höhe von 7,6 (16,9) Milliarden Euro, von denen 6,6 (15,4) Milliarden Euro auf Zinserträge in Euro entfielen. Dem standen Zinsaufwendungen von 3,5 (8,5 Milliarden Euro gegenüber, sodass sich ein Nettozinsertrag von 4,2 (8,4) Milliarden Euro ergab. Ein weiterer Ertragsfaktor waren die realisierten Gewinne aus Gold-, Fremdwährungs- und Wertpapiergeschäften von per saldo 0,7 (0,6) Milliarden Euro und die Beteiligungserträge von 0,6 (0,4) Milliarden Euro.

Bilanzpositionen, die Marktpreisschwankungen unterliegen, werden grundsätzlich zu Marktpreisen bewertet. Die dabei anfallenden Bewertungsgewinne sind nicht erfolgswirksam, sondern werden in einem passivischen "Ausgleichsposten aus Neubewertung" ausgewiesen. Sie betragen 76,8 Milliarden Euro (Gold 75,9 Milliarden Euro, Devisen 0,6 Milliarden Euro, Wertpapiere 0,3 Milliarden Euro). Der Geschäftsbericht 2009 ist auf der Website unter www.bundesbank.de veröffentlicht.

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