KfW: Mehr als zwei Drittel der Eigentümer in Deutschland für Pflichtversicherung gegen Elementarschäden

Quelle: Pixabay

Rund ein Jahr nach der Hochwasserkatastrophe in Deutschland aus dem Juli 2021 mit 180 Todesopfern und Sachschäden in Milliardenhöhe fühlen sich 68 Prozent der Haushalte in Deutschland heute schon durch die Folgen des Klimawandels beinträchtigt oder gehen davon aus, dass dies zukünftig der Fall sein wird.  In einer repräsentativen Befragung zum KfW-Energiewendebarometer 2022 (die Studie finden Sie in unseren Research-Bereich https://www.kreditwesen.de/research )zeigten sich deshalb 63 Prozent der Haushalte aufgeschlossen für eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden, wobei Eigentümer deutlich häufiger zusimmen  (69 Prozent) als Mieter (59 Prozent). Zwischen der wahrgenommenen Beeinträchtigung durch den Klimawandel und der Zustimmung zu einer Pflichtversicherung zeigt sich interessanterweise kein deutlicher Zusammenhang. In den beiden von der Hochwasserkatastrophe 2021 am stärksten betroffenen Ländern Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen liegt die Zustimmung zur Pflichtversicherung mit 64 Prozent nur leicht oberhalb des Durchschnitts. Auch bei Haushalten, die unabhängig vom Bundesland eine aktuelle oder künftige persönliche Bedrohung durch den Klimawandel sehen, erreicht die Zustimmung zur Pflichtversicherung mit 67 Prozent einen nur leicht überdurchschnittlichen Anteil.

Haushalte, die sich gegen eine Pflichtversicherung ausgesprochen haben, sind mehrheitlich (54 Prozent) der Meinung, dass im Schadenfall der Staat für entstehende Schäden aufkommen sollte. 46 Prozent sehen die Betroffenen selbst in der Verantwortung. Dabei sprechen sich einkommensschwächere Haushalte deutlich für den Staat aus (67 Prozent), während einkommensstärkere Haushalte mehrheitlich die Betroffenen selbst in der Pflicht sehen (57 Prozent). "Eine breite Mehrheit der Haushalte in Deutschland steht einer Pflichtversicherung für Elementarschäden aufgeschlossen gegenüber. Politisch erscheint sie damit umsetzbar“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW-Bankengruppe. "Die Versicherung muss so ausgestaltet sein, dass sie die richtigen Anreize zur Risikovermeidung setzt. Und sie muss eine tragfähige Lösung für die Haushalte bieten, die die Versicherungsprämien besonders belasten würden."

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