Gespräch des Tages

Allianz Global Investors - Willkommene Anpassung der Statistik

Dass sich die neu formierte Allianz Global Investors in der Rangfolge der großen fünf der hiesigen KAG-Gruppen per 31. Dezember 2006 beim Mittelaufkommen auf der Spitzenposition und beim gesamten Vermögen auf Rang zwei ansiedeln darf, mag nach den Eindrücken der BVI-Marktstatistiken im vergangenen Jahr noch einigermaßen überraschend erscheinen. Denn in der öffentlichen Wahrnehmung der seinerzeit noch quartalsweise erscheinende Branchenstatistik genießen die Publikumsfonds traditionell stärkere Beachtung. Und in diesem Segment lag die KAG aus dem Hause Allianz-Dresdner mit einem Mittelaufkommen von 0,6 Milliarden Euro eindeutig hinter den Investmentgesellschaften der Deutschen Bank (DWS/Deam mit 5,7 Milliarden Euro) sowie der Union- (2,5 Milliarden Euro) als auch der Deka-Gruppe (1,4 Milliarden Euro). Zu verdanken hat die heutige AGI ihre insgesamt viel bessere Marktposition im Neugeschäft vor allem den Spezialfonds. Denn dort rangiert der Asset Manager der Allianz-Gruppe mit 7,3 Milliarden Euro an Nettomittelaufkommen im Quintett der Großen deutlich vorn. Und nur die Master-KAG-Konzepte der Inka/HSBC mit 10,1 Milliarden Euro und der Universal (5,4 Milliarden Euro) konnten mehr beziehungsweise annähernd so viele Mittel auf sich ziehen. Waren es im Berichtsjahr 2005 die Publikumsfonds für Institutionelle, die der heutigen AGI einen Anteil von fast 30 Prozent am BVI-Neugeschäft mit Publikumsfonds bescherten, so haben die institutionellen Anleger im Berichtsjahr 2006 ihre Gelder wieder überwiegend in Spezialfonds eingebracht.

Legt man schon für das vergangene Jahr die seit Februar gültige Erhebungsmethode unter Hinzurechnung der freien Assets zugrunde, findet sich die AGI über alle Vehikel hinweg per 31. Dezember vergangenen Jahres mit 187,1 Milliarden Euro Assets under Management nur hinter DWS/Deam mit 200,3 Milliarden Euro, aber weit vor Deka- (148,6 Milliarden Euro) und Union-Gruppe (135,2 Milliarden Euro). Und bezieht man künftig bei den freien Assets auch die 89,5 Milliarden Euro ein, die für die Allianz-Gruppe direkt verwaltet werden, summiert sich das über alle Segmente hinweg gemanagte Vermögen der AGI auf knapp 280 Milliarden Euro.

Im Übrigen sind bei der Berichterstattung 2006 der AGI drei Dinge bemerkenswert. Da ist erstens die Aufteilung des Nettomittelaufkommens nach Anlageklassen im Geschäft mit Publikumsfonds. Während viele der anderen Gesellschaften - angesichts der positiven Entwicklung am Aktienmarkt - mehr oder weniger bedauernd Abflüsse an Aktienfonds registrieren mussten (BVI-Gesellschaften insgesamt minus 5,6 Milliarden Euro), kann die Allianztochter in dieser Anlageklasse immerhin einen Zuwachs von 0,5 Milliarden Euro zeigen. Wie bei anderen KAGs hängt zweitens das Neugeschäft vergleichsweise stark an der erfolgreichen Platzierung neuer Produkte. 4,9 Milliarden Euro an neuen Anlagegeldern verdankt die Gesellschaft dem Absatz von Produkten, die vor weniger als zwölf Monaten neu aufgelegt wurden. Und drittens fällt die Hartnäckigkeit auf, mit der die AGI jegliche Aussagen zum Anteil der einzelnen Vertriebskanäle am Neugeschäft (Allianz, Dresdner Bank, Drittvertriebe) vermeidet.

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