Börsen

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Micex: Staat verkauft Anteile

Die russischen Behörden und die Zentralbank des Landes sollen entscheiden, wie Russlands größte Börse Micex zu einem Privatunternehmen umgewandelt werden kann. Einen entsprechenden Auftrag habe Präsident Dmitri Medwedjew Medienberichten zufolge erteilt, entsprechende Konzepte sollen bis Ende Juni dieses Jahres vorgelegt werden.

Auf die Börsengruppe entfallen bis zu 70 Prozent des Umsatzes von Aktien russischer Unternehmen. Neben Unternehmensanteilen werden Devisen, staatliche Wertpapiere und Obligationen von privaten Firmen gehandelt. Größter Anteilseigner der Micex ist die russische Zentralbank (29,8 Prozent der Aktien per Juli 2010), gefolgt von der Unicreditbank (12,7 Prozent) sowie den staatlich kontrollierten Instituten VEB-Bank (11,8 Prozent), VTB-Bank (7,6 Prozent) und Sberbank (7,5 Prozent).

Die Zentralbank beteiligt sich am Devisenhandel und garantiert die dabei vereinbarten Geschäfte. Außerdem ist sie berechtigt, in die Führung der Börse einzugreifen: So wurde etwa der jetzige Börsen-Präsident von der Zentralbank ohne die Zustimmung des Micex-Aufsichtsrats ernannt.

Europaweiter Xetra-Fondshandel

Ein gemeinsames Angebot für den Börsenhandel von Fonds auf dem Kassamarkt Xetra haben die Deutsche Börse und Clearstream, der internationale Zentralverwahrer (ICSD) des Handelsplatzbetreibers, gestartet. Künftig können mehr als 80000 europäische Investmentfonds, die derzeit auf der von Clearstream betriebenen Order-Routing-Plattform Vestima plus angeboten werden, über Market Maker (Fondsspezialisten) für den Handel auf Xetra zugelassen werden. Nach der Ausführung erfolgt die Abwicklung für die Fonds über die Central Facility for Funds (CFF), die Nachhandelslösung für Investmentfonds von Clearstream.

Die Orderausführung im börslichen Fondshandel soll den Vorteil bieten, dass der Wert von Fondsanteilen sofort beziffert und bepreist werden kann. So können Kunden, die Investmentfonds an der Börse handeln und diese bei Clearstream halten, ihre Fondsanteile laut Anbieter auch zur Besicherung von Finanztransaktionen mit Kontrahentenrisiko einsetzen.

Durch die Abwicklung über die Clear-stream-Plattform liege der gesamte Prozess von der Erfassung von Aufträgen bis zur Verwahrung in einer Hand, wirbt der Handelsplatzbetreiber. So soll der Abwicklungsprozess für Investmentfonds gestrafft, die Betriebs- und Verwaltungsaufwendungen deutlich reduziert, die operativen Risiken verringert und das Fehlerpotenzial minimiert werden. Exchange Traded Funds (ETF) können seit dem Jahr 2000 auf der Xetra-Plattform gehandelt werden, Investmentfonds seit dem Jahr 2006. Derzeit sind rund 3500 Fonds zum Xetra-Handel zugelassen.

Mittelstandsbörse Deutschland

Die Börsen Hamburg und Hannover haben Ende Januar dieses Jahres ihr angekündigtes Handelssegment für mittelständische Unternehmen gestartet. Dieses richtet sich an Firmenkunden, die eine Alternative zur klassischen Kreditfinanzierung suchen. Unabhängig von der Unternehmensgröße und dem Finanzierungsbedarf stehe das Segment auch Neulingen am Kapitalmarkt offen. Der Zugang zum Segment könne dabei gemeinsam mit einem Kreditinstitut oder individuell erfolgen. Kapital suchenden Unternehmen wird neben der Nutzung einer speziellen Zeichnungsbox aus einem "Emissionsbaukasten" des Emissionsbegleiters MWB Fairtrade Wertpapierhandelsbank AG ein Angebot nach eigenen Bedürfnissen geboten.

Die Unternehmen sollen dabei selbst entscheiden, welche Dienstleistungen sie bei der Kapitalaufnahme über die Mittelstandsbörse Deutschland benötigen beziehungsweise in Anspruch nehmen möchten. Das Angebot reicht unter anderem von der Erstellung eines Prospektes über ein Credit Research oder einem Rating bis hin zur Nutzung von Vertriebskanälen und entsprechender Kommunikationswege. Viele der angebotenen Module seien optional, werben die Anbieter.

Über die Zeichnungsbox können auch Privatanleger an der Zeichnung von Anleihen an den Börsen Hamburg und Hannover teilnehmen. Entsprechende Aufträge werden über Berater oder in den Masken der Direktbanken wie bei einer regulären Wertpapierorder aufgegeben.

Optionen mit wöchentlichem Verfall

Die Terminbörse Eurex hat Ende Januar dieses Jahres Optionen auf einzelne Aktien mit wöchentlichen Verfallterminen eingeführt. Gelistet werden die Eurex Weekly Equity Options als eigenständige Kontrakte (jeweils vier), den Anfang machen Derivate basierend auf Daimler, Deutsche Bank, Deutsche Telekom und Nokia.

Eurex will Weekly Equity Options für den ersten, zweiten, vierten und fünften Freitag eines Kalendermonats anbieten. Diese sollen die bereits existierenden Standard-Optionen ergänzen, die am dritten Freitag jedes Monats verfallen. Die weiteren Kontraktspezifikationen der neuen Produkte entsprechen denen der bestehenden Aktienoptionen. Weekly Options sind bereits seit April 2006 auf dem Euro Stoxx 50 Index und dem Dax Index verfügbar.

Short-Index auf Tec-Dax

Die Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main, baut ihr Angebot von Short-Indizes aus. Künftig berechnet sie den Short-Tec-Dax: Der neue Index entwickelt sich auf täglicher Basis gegenläufig zum Tec-Dax steigt Letzterer also zum Beispiel um fünf Prozent, fällt der Short-Ableger um fünf Prozent und umgekehrt. Im Tec-Dax sind die 30 in Bezug auf Marktkapitalisierung und Orderbuchumsatz größten Technologiewerte unterhalb des Dax zusammengefasst.

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