Börsen

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Börse für strukturierte Produkte gestartet

SWX Group und Deutsche Börse haben wie zuvor angekündigt am 1. Januar dieses Jahres ihren Handel mit strukturierten Produkten in einer gemeinsamen Tochtergesellschaft zusammengeführt. Zuvor hatten sowohl der Aufsichtsrat der Deutschen Börse wie auch das Bundeskartellamt ihre Zustimmung gegeben.

Anders als gemeldet wird die neue Gesellschaft allerdings nicht unter dem Namen "Alex" geführt, sondern benutzt zunächst die bestehenden Marken "Börse Frankfurt Smart Trading" für den deutschen Markt und "SWX Quotematch" für den Schweizer Markt. Hintergrund ist eine Streitigkeit mit der niederländischen Rabobank, die eine Tochter mit gleichem Namen besitzt und die europäischen Namensrechte für sich beansprucht (siehe auch Gespräch des Tages in diesem Heft).

Das Gemeinschaftsunternehmen der beiden Börsen ist zunächst Trägergesellschaft eines neuen Handelsplatzes, in die die schweizerische Börse ihr Geschäft mit Warrants und strukturierten Produkten ausgliedert. Zudem ist das neue Unternehmen Teilträger des Optionsschein- und des Zertifikatehandels an der Börse Frankfurt. Mittelfristig soll der Handel beider Handelsplätze über eine gemeinsame technologische Plattform betrieben werden. Firmensitz der neuen Gesellschaft ist Luxemburg mit Tochtergesellschaften in Deutschland und in der Schweiz.

LSE: REIT-Handel hat begonnen

Mit Beginn des Handelstags am 4. Januar dieses Jahres können sich britische Real Estate Investment Trusts (REIT) an der London Stock Exchange (LSE) listen lassen. Zum Start hatten sich nach Angaben der Börse 16 Immobilien-Unternehmen in REITs umwandeln lassen oder entsprechende Intensionen bekannt gegeben. Mit dem neuen Marktsegment sollen die Investmentvehikel am britischen Markt als neue Asset Klasse etabliert werden, heißt es von dem Londoner Handelsplatz.

In Ergänzung dazu wird künftig auch ein spezieller REIT-Index angeboten. Dieser ist Teil der FTSE EPRA/NAREIT Global REITs and Non-REITs Indexfamilie und setzt sich aus allen bislang an dem neuen Segment gelisteten Unternehmen zusammen. Die Berechnung startete, so die Londoner Börse, zum Beginn des Handels am 2. Januar dieses Jahres.

MICEX und Deutsche Börse: Absichtserklärung

Die Moscow Interbank Currency Exchange (MICEX) und die Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main, haben Ende Dezember letzten Jahres eine Absichtserklärung unterzeichnet. Die beiden Unternehmen wollen nach eigenen Angaben Rahmenbedingungen für die Internationalisierung des deutschen und russischen Finanzmarktes schaffen, um zusätzliche Investments in russische Unternehmen zu fördern.

Gemäß der Absichtserklärung werden die beiden Börsenbetreiber einen Erfahrungs- und Meinungsaustausch auf mehreren Geschäftsfeldern vornehmen. So sollen unter anderem Informationen über den Aktien- und Derivate-Markt ausgetauscht werden sowie über Post-Trade-Services und Indizes.

Die Moscow Interbank Currency Exchange ist Teil der MICEX Group. Diese organisiert Wertpapierhandels- und Abrechnungssysteme auf einer einzigen Plattform und nimmt die zentrale Stelle in der Infrastruktur des russischen Kapitalmarktes ein. Zur Gruppe gehören die MICEX Stock Exchange, die National Mercantile Exchange, das MICEX Settlement House, das National Depositary Center, das National Clearing Center sowie Regionalbörsen. Diese Unternehmen organisieren nach Angaben der Gruppe Wertpapierhandel, -settlement, -clearing und -verwahrung für rund 1 500 Marktteilnehmer, darunter führende russische Banken und Broker in Moskau und anderen Finanzzentren.

Derzeit betreibt die russische Börse fünf Hauptmärkte: die Devisenbörse, den Markt für Unternehmens- und Staatsanleihen sowie Anleihen von russischen Regionen, den Derivatemarkt und den Kassamarkt. Die MICEX verweist auf einen Marktanteil von 90 Prozent in Russland. Im Jahr 2006 lag die Summe der Transaktionen nach eigenen Angaben bei rund 1,9 Billionen Dollar und damit doppelt so hoch wie das russische Bruttosozialprodukt.

Deutsche Börse: IPO-Jahr 2006

Die Deutsche Börse hat für das Jahr 2006 Bilanz für den Primärmarkt gezogen. Insgesamt wurden in Frankfurt 210 Unternehmen in allen Segmenten neu gelistet. Im Segment Prime Standard stieg die Zahl der Börsengänge im zurückliegenden Jahr auf 40 Unternehmen an (im Vorjahr waren es 17), im General Standard auf neun Unternehmen (nach einem im Jahr zuvor).

Auf den Entry Standard, der im Oktober 2005 als Segment für kleine und mittelständische Unternehmen im Open Market gestartet ist und bis Ende 2005 rund 20 Gesellschaften zählte, entfielen per Jahresende 2006 59 Unternehmen. Der Open Market verzeichnete mit 102 gelisteten Gesellschaften den höchsten Zuwachs im Jahresvergleich (2005 waren es 26).

Die 210 Neuzugänge wiesen eine Marktkapitalisierung von rund 32,4 Milliarden Euro auf, heißt es von dem Handelsplatzbetreiber, wobei alleine 25 Milliarden Euro auf den Prime Standard entfielen. Im Jahr 2005 betrug die Marktkapitalisierung aller Neuzugänge 12,8 Milliarden Euro. Das gesamte Emissionsvolumen aller Segmente wird für das Berichtsjahr 2006 mit 7,9 Milliarden Euro beziffert.

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