Obwohl Martin Conrad in einem Familienweingut aufgewachsen ist, in dem seit Jahrhunderten Weinbau betrieben wird, war sein Weg zum Wein nicht von Routine bestimmt. Er verließ zunächst das heimische Moseltal und ging bei den Spitzenweingütern Georg Breuer im Rheingau und Hans Wirsching in Franken in die Lehre. Anschließend blieb er im Fränkischen und studierte an der Fachhochschule Würzburg Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Marketing. 1998 kehrte er heim ins elterliche Weingut Brauneberger Hof, das er seitdem als Inhaber in der vierzehnten Generation führt. Außer dem bildete er sich zum Winzermeister weiter.
Martin Conrad hat das Weingut gründlich umstrukturiert und dies auch nach außen hin deutlich gemacht, indem er der traditionellen Gutsbezeichnung "Brauneberger Hof" seinen eigenen Namen voranstellte. Er hat die Rebfläche von gut zweieinhalb auf viereinhalb Hektar erweitert. Bei der Weinherstellung setzt er auf handselektionierte Trauben, wobei für Martin Conrad der richtige Erntezeitpunkt eine wesentliche Voraussetzung für die Weinqualität ist. Der Most wird mit Sorgfalt vinifiziert; er setzt hier auf Schwerkraft, um den Wein so schonend wie möglich entstehen zu lassen. Dabei verzichtet er auf Reinzuchthefen und Enzyme, um den Charakter jedes einzelnen Weinbergs herauszuarbeiten.
Der Lieblingswein von Martin Conrad ist die Auslese vom Riesling aus der Spitzenlage Brauneberger Juffer-Sonnenuhr. Der Jahrgang 2007 zeigt sich jetzt in einer eleganten und spannungsreichen Balance aus Mineralität, Fruchtsüße und Frische.
Porträt: Michael Link; Flasche: Thomas Jupa für Tre Torri Verlag Weintipp aus der Zeitschrift:
FINE Das Weinmagazin - Special No.1
Hrsg. Ralf Frenzel Tre Torri Verlag