Gespräch des Tages

Vermögensbarometer - Schwierige Zeit für Anliegen

Dax 9000 wurde Ende Oktober 2013 gemeldet. Dennoch ist im rechtzeitig zum Weltspartag 2013 veröffentlichten Vermögensbarometer 2013 der deutschen Sparkassenorganisation eine besondere Vorliebe der privaten Sparer für die Aktie nicht zu registrieren. Zwar rechnen in der repräsentativen Umfrage mehr Bundesbürger ab 14 Jahren als im Vorjahr das Aktienengagement zu den am besten geeigneten Produkten für den Vermögensaufbau (elf nach zehn Prozent). Doch ebenso wie Investmentfonds (neun nach acht Prozent) bleibt die Anlageklasse weit hinter der selbst genutzten Immobilie (50 nach 45 Prozent) sowie der fremd genutzten Immobilie (24 nach 21 Prozent) zurück. Ausnahmslos alle anderen Anlageklassen auf den ersten sieben Rangplätzen haben spürbar an Wertschätzung verloren - die Lebensversicherung (30 nach 35 Prozent), die Rentenversicherung (27 nach 28 Prozent), der Bausparvertrag (26 nach 28 Prozent) sowie die Betriebliche Altersvorsorge (18 nach 19 Prozent). Wie besorgt und unzufrieden die Sparer mit der "schleichenden Enteignung" sind, wie DSGV-Präsident Georg Fahrenschon einmal mehr die Auswirkungen der anhaltenden Niedrigzinsphase einstuft, zeigt sich an der Einstellung zu Rücklagen auf dem Sparbuch beziehungsweise Festgeld. Um jeweils gleich acht Prozentpunkte von 27 auf 19 Prozent beziehungsweise von 17 auf neun Prozent ist deren Eignung zur Vermögensbildung binnen eines Jahres zurückgestuft worden.

Als besonders bedenklich bewertet der DSGV-Präsident in diesem Zusammenhang den im Zuge der Finanzkrise seit 2008 feststellbaren Rückgang der Sparquote von 11,5 auf 10,3 Prozent, zumal er eine Quote von zehn Prozent allein für die notwendige Altersvorsorge veranschlagt. Entsprechend zielstrebig präsentierte er pünktlich zum Start der Koalitionsverhandlungen ein Bündel an notwendigen staatlichen Fördermaßnahmen. Dazu zählt er konkret die Anpassung der Einkommensgrenzen bei der Bausparförderung um 9 400 Euro für Einzelne beziehungsweise 18 800 Euro für Verheiratete. Und bei der Riester-Rente bringt er eine Anpassung des Höchstförderungsbetrages um 700 Euro auf 2800 Euro, eine Anpassung von Berufseinsteigerbonus, Grund- und Kinderzulage sowie neu die Einführung eines Treuebonus nach zehn, 20 oder 30 Vertragsjahren ins Spiel. Mit der Aufnahme ihrer Anliegen in ein Regierungsprogramm dürfte es die Branche allerdings schwerer haben als andere Wirtschaftszweige. Denn in den Zeiten des Banken-Bashings achtet die Politik im Zweifel besonders genau darauf, keine Wohltaten an die Banken zu verteilen.

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