KfW-Gründungsmonitor: Existenzgründungen erreichen wieder Vor-Corona-Niveau

Quelle: KfW

Die Gründungstätigkeit in Deutschland ist 2021 wieder gestiegen und hat den Rückgang des ersten Corona-Jahres wettgemacht. Das zeigt eine Vorabauswertung des KfW-Gründungsmonitors, der voraussichtlich im Juni erscheinen wird. Mit 607 000 Existenzgründungen haben sich etwa 70 000 Personen mehr selbstständig gemacht als 2020. Das entspricht einem Plus von 13 Prozent. Zunahmen gab es dabei sowohl bei den Vollerwerbs- (plus 35 000 beziehungsweise 18 Prozent auf 236 000) als auch bei den Nebenerwerbsgründungen (plus 35 000 beziehungsweise 10 Prozent auf 371 000). Die Gründungsquote ist auf 119 Gründungen je 10 000 Menschen im Alter von 18 bis 64 Jahren gestiegen. 2020 das sind 15 mehr als 2020.

„Die Corona-Pandemie hatte 2020 massive Auswirkungen auf die Gründungstätigkeit in Deutschland. Es wurden sowohl deutlich weniger Gründungen realisiert als auch viel seltener Gründungen geplant. Weil allerdings viele ihre Pläne Corona-bedingt nur auf Eis gelegt hatten und im vergangenen Jahr dann doch umgesetzt haben, konnte das Gründungsgeschehen 2021 den Corona-Knick hinter sich lassen“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW.

Seit Ausbruch der Krise werden Gründungen in besonders starkem Maße von Personen mit ausgeprägtem Vertrauen in ihr Gründungsprojekt realisiert. Das belegt der hohe Anteil so genannter Chancengründungen, bei denen also eine Geschäftsgelegenheit wahrgenommen wurde. Dieser legte 2021 gegenüber dem Vorjahr um zwei weitere Prozentpunkte auf 82 Prozent zu. Der Anteil von Notgründungen, also aus Mangel an besseren Erwerbsalternativen, bleibt dagegen sehr gering und liegt mit 15 Prozent auf einem Tiefpunkt. Die starke Inanspruchnahme von Kurzarbeit dürfte dazu beigetragen haben, dass nicht mehr Menschen aus der Not heraus eine selbständige Tätigkeit aufnahmen.

Gründungen durch eine Unternehmensübernahme spielen nur eine geringe Rolle: Neugründungen kommen 2021 auf den Rekordwert von 85 Prozent der Gründungen. Der Anteil von Sologründungen stieg mit 81 Prozent knapp über den langjährigen Durchschnitt.

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