Bankenchronik

22. März 2012 bis 4. April 2012

Für 1,5 Milliarden Dollar übernimmt die Union-Ban-Cal Corp., San Francisco, eine Tochter von Japans größter Finanzgruppe Mitsubishi UFJ (MUFG), Tokyo, die kalifornische Pacific Capital Bancorp, Santa Barbara.

Die Indexanbieter MSCI, S&P Indices und FTSE gründen den ersten Verband für die Indexindustrie, die Index Industry Association (IIA). Die IIA soll Investoren mit Informationen versorgen sowie die Interessen von Nutzern und Anbietern von Indexprodukten in aller Welt vertreten.

Der spanische Staat verkaufte erneut eine angeschlagene Sparkasse, die katalanische Sparkassengruppe Unnim, zu einem symbolischen Preis von einem Euro und mit Garantien in Milliardenhöhe an die Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA). BBVA

erhielt im Gegenzug für die Übernahme der Unnim-Kreditrisiken aus dem Immobilienboom eine staatliche Absicherung über 80 Prozent des gesamten Immobilienkreditbestandes der Sparkasse für den Zeitraum von zehn Jahren.

Die EU-Kommission will die Schattenbanken unter strengere Aufsicht stellen. Die Betroffenen haben bis Juni Zeit, sich zu diesem Vorstoß zu äußern. Die entsprechenden Gesetze sollen durch die EU-Behörde von Herbst an ausgearbeitet werden.

Im Zuge der Umsetzung des von der EU-Kommission genehmigten Restrukturierungsplans für die WestLB, Düsseldorf, haben die Sparkassen und die Landesbanken Mitte März 2012 nach einer Vorstandssitzung und außerordentlichen Mitgliederversammlung förmlich beschlossen, die von ihnen zugesagten jeweils 250 Millionen Euro für die Kapitalisierung der Verbundbank zu erbringen. Weitere 500 Millionen Euro steuern die nordrheinwestfälischen Sparkassen als Miteigner der WestLB bei. Die Mittel wollen Sparkassen und Landesbanken jeweils aus ihren Sicherungssystemen für die Verbundbank bereitstellen und als Kernkapital in die Helaba einbringen. Einen entsprechenden Beschluss für ihre Sicherungsreserve hatten zuvor die Landesbanken gefasst.

Die Europäische Kommission hat Ende März 2012 der Bundesrepublik Deutschland mitgeteilt, dass sie die Veräußerungsauflage aus dem Jahr 2009 für die Eurohypo in eine Abwicklungsauflage geändert hat. Die Commerzbank muss demnach sowohl das Staatsfinanzierungsgeschäft als auch den größten Teil der gewerblichen Immobilienfinanzierung ihrer Tochtergesellschaft vollständig abbauen. Weitergeführt werden darf lediglich ein deutlich reduzierter Teil der gewerblichen Immobilienfinanzierung in Deutschland, Vereinigtes Königreich, Frankreich und Polen. Seitens der Commerzbank wurden die modifizierten Auflagen als akzeptabel gewertet und die Fortsetzung des eingeschlagenen Weges einer Reduktion des Eurohypo-Portfolios angekündigt. Die Nicht-Kernaktivitäten sollen in einer neuen konzerninternen Abbaueinheit gemanagt werden. Laut EU-Kommission muss zudem die Marke Eurohypo aufgegeben werden. Und die Commerzbank muss ihre Bilanzsumme, ausgenommen die Nicht-Kernaktivitäten, bis Ende 2012 auf 600 Milliarden Euro reduzieren und darf diesen Wert bis Ende 2014 nicht überschreiten. Zudem wird das Akquisitionsverbot bis Ende März 2014 verlängert.

Die Bayern-LB-Tochter Deutsche Kreditbank AG (DKB) verkauft ihre Immobilieneinheit DKB Immobilien AG an die Hamburger TAG Immobilien Gruppe. Diese erhielt Ende März den Zuschlag für 100 Prozent der Anteile an der DKB-Tochtergesellschaft in einem strukturierten Bieterverfahren, das seit November 2011 lief. Der Verkauf erfolgt rückwirkend zum 1. Januar 2012. Als Kaufpreis für das Portfolio der meist in den neuen Bundesländern liegenden rund 25000 Wohnungen werden 160 Millionen Euro genannt.

Die Sparkasse Münsterland Ost als Mehrheitsgesellschafterin und die Banken-Service GmbH, ein Unternehmen der Landesbank Berlin, haben Ende März in Münster das Sparkassen-Dienstleistungszentrum SDZ Westfalen-Lippe gegründet. Zum Kerngeschäft des Unternehmens sollen im Wesentlichen Sachbearbeitungsaufgaben aus den Bereichen Spargeschäft, Kredite, Zahlungsverkehr und Personal zählen. In der Startphase arbeiten rund 300 Mitarbeiter in der neuen Gesellschaft. Die Sparkasse will sich mit dem Projekt von den eigenen Back-Office-Prozessen lösen und im Rahmen der gemeinsamen Gesellschaft die Expertise ihres Partners in Fragen der Marktfolge nutzen. Die neue Tochter ist auch für andere Sparkassen offen.

Die Deutsche-Bank-Töchter Postbank und die Norisbank haben eine neue Kooperationsvereinbarung getroffen. Die Filial-Kunden der Norisbank erhalten demnach das Angebot, mit ihren Bankprodukten zur Postbank zu wechseln. Die Norisbank selbst will sich auf das Direktbankgeschäft konzentrieren und soll als Konzernunternehmen der Frankfurter Großbank mit Sitz in Berlin und unter der bisherigen Marke bestehen bleiben.

Die VR Kreditwerk AG, eine 100-Prozent-Tsksopeacashrtergesellschaft der Bau Schwäbisch Hall, hat ihren Namen geändert und firmiert seit Anfang April 2012 als Schwäbisch Hall Kreditservice. Mit dem neuen Namen soll die Zusammengehörigkeit in der Gruppe dokumentiert werden. Die Gesellschaft bearbeitet im Auftrag der Bausparkasse das Neu- und Bestandsgeschäft und entwickelt die dafür notwendigen Prozesse. Sie hat ein Portfolio von acht Millionen Verträgen und positioniert sich mit ihren 2200 Mitarbeitern gemeinsam mit ihren Tochterunternehmen, der Hypotheken Management GmbH in Mannheim und der VR Kreditservice GmbH in Hamburg, in der industriellen Bearbeitung von Krediten und Bausparprodukten. Zudem ist das Unternehmen für das Förderkredit-Processing der DZ Bank ANK und für die Processing-Beratung der Genossenschaftsbanken zuständig.

Die im internationalen Transport Finance-Geschäft tätige DZ-Bank-Tochter DVB Bank SE, Frankfurt am Main, nimmt Partner für die Weiterentwicklung ihrer Tochter TES Holdings Ltd., Bridgend, Großbritannien, auf. Mit der Mitsubishi Corporation (MC), Tokio, und der Development Bank of Japan Inc., (DBJ) Tokio, wurde vertraglich vereinbart, dass MC einen Geschäftsanteil von 35,0 Prozent und DBJ einen Anteil von 25,0 Prozent an TES Holdings Ltd von der DVB erwerben. In der Umsetzung will die DVB zunächst die ausstehenden Anteile von 7,9 Prozent erwerben und dann zusammen 60,0 Prozent an MC und DBJ abgeben. Nach Abschluss der Transaktion soll die DVB mit dann 40,0 Prozent größter Anteilseigner bleiben. Der Vertrag steht unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Klärung.

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