Finanzplatzindikator II

Finanzplatzbarometer: Verdichtung einer Vielzahl statistischer Daten

Das Finanzplatzbarometer soll wichtige fundamentale Faktoren, die das Geschehen am führenden kontinentaleuropäischen Finanzplatz bestimmen, wissenschaftlich fundiert, kompakt und anschaulich dokumentieren.

Finanzplatzrelevante Informationen in fünf Dimensionen

Der Fokus des Barometers liegt entsprechend auf dem Finanzplatz Frankfurt am Main, nicht auf anderen deutschen und europäischen Finanzzentren oder internationalen Vergleichen. Das Barometer beruht in erster Linie auf quantitativen, also "harten" statistischen Daten.

Das Indikatorensystem verdichtet eine Vielzahl der statistischen Daten aus ganz unterschiedlichen Bereichen des Finanzplatzgeschehens zu einem "composite index". Dabei werden die verfügbaren finanzplatzrelevanten Informationen jeweils einer von fünf Dimensionen zugeordnet, die die wissenschaftliche Forschung als besonders bedeutsam für die langfristig erfolgreiche Entwicklung eines Finanzplatzes erkannt hat: den allgemeinen wirtschaftlichen und politisch-institutionellen Standortbedingungen, dem Produktionsfaktor Bildung und Beschäftigung, dem Grad der Internationalisierung der regionalen Finanzmärkte, der Performance des Finanzsektors und der Stabilität des Bankensystems am Finanzplatz.

Empirisch messbare "Repräsentanten"

Alle fünf genannten Dimensionen des Finanzplatzgeschehens gehen mit demselben Gewicht von 20 Prozent in den Gesamtindikator ein, da keine objektivierbaren Gründe vorliegen, die eine oder andere Dimension über- oder unterzugewichten.

Da diese fünf Dimensionen eines erfolgreichen Finanzplatzes allerdings nicht unmittelbar messbar sind, werden zur Abschätzung der Dynamik des Finanzzentrums insgesamt 25 spezielle, direkt beobachtbare statistische Indikatoren herangezogen, die gleichsam als empirisch messbare "Repräsentanten" der relevanten Entwicklungen angesehen werden können. Sie werden von der Frankfurt School teils selbst berechnet und erhoben, teils von statistischen Ämtern, Finanzinstituten, Deutscher Bundesbank, Verbänden und anderen Datenlieferanten zur Verfügung gestellt.

Die Werte der Teilindikatoren, die die fünf Dimensionen des Finanzplatzgeschehens abbilden, ergeben sich dabei als arithmetisches Mittel der Zeitreihendaten, die für die betreffende Dimension jeweils herangezogen werden.

Entwicklung des Finanzplatzes im Zeitablauf

Alle Dimensionen und Einzelindikatoren haben einen Startwert von 100 im ersten Quartal 2004. Die nachfolgenden Indikatorwerte beziehen sich stets auf den Wert dieses Quartals. Liegen die Werte des Finanzplatzbarometers und die Indikatoren der Dimensionen des Finanzplatzgeschehens über 100, signalisiert dies eine Verbesserung der Position des Finanzplatzes gegenüber dem Ausgangsquartal. Ein Wert von unter 100 bedeutet entsprechend eine Verschlechterung gegenüber dem Startquartal. Insgesamt können das Finanzplatzbarometer und alle Teilindikatoren somit beliebige Werte annehmen, ihr Wertebereich ist nicht nach oben oder unten begrenzt.

Die Berechnung aller Indikatorwerte wurde rückwirkend ab dem Jahresbeginn 2004 vorgenommen, sodass sich die Entwicklung des Finanzplatzes Frankfurt mit Hilfe des Finanzplatzbarometers anschaulich über einen längeren Zeitraum hinweg beobachten und beurteilen lässt.

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