Die Inflationsrate ist in Deutschland im November 2012 auf einen Wert von 1,9 Prozent gefallen. Dieser leichte Rückgang reicht jedoch nicht aus, um mit konservativen Vermögensklassen eine positive Rendite nach Kosten, Steuern und Infla tion erzielen zu können. Die Renditeerwartungen in den meisten Anleihesegmenten sind aufgrund der stark gestiegenen Kurse so niedrig, dass es für den Anleger relativ günstig erscheint, seine Liquidität in Einlagen zu parken. Es verpasst ja nur wenig Mehrrendite. Der erwartete Verlust an Kaufkraft scheint angenehmer, als Schwankungen bei Vermögenswerten zu akzeptieren. Aktuell stehen Sachwerte im Fokus, deren Preise vermeintlich keinen Schwankungen unterliegen (beispielsweise Immobilien). Der Anlagenotstand ist weiterhin intakt und wird Fehlentscheidungen produzieren. Die Herausforderung in der Beratung besteht darin, eine Differenzierung zwischen kurzfristiger Rücklage und Kapitalanlage herauszuarbeiten. Eine Ruhestandsplanung mit geringen bis negativen Realrenditen wird in den meisten Fällen nicht funktionieren.