Versicherer verdienen nur mit rund jedem dritten ihrer Vermittler Geld und trotzdem erhalten alle Versicherungsagenten eine ähnlich intensive Betreuung durch die Vertriebsabteilungen der Assekuranzen. Die Versicherungen könnten bis zu 40 Prozent ihrer Kosten für die Betreuung des Außendienstes einsparen, wenn sie sich auf diejenigen Vermittler konzentrieren, die in der Kundenakquise erfolgreich sind, so eine Einschätzung der Steria Mummert Consulting AG, Hamburg.
Nach Aussage der Unternehmensberatung planen viele Assekuranzen eine stärkere Differenzierung zwischen den Vermittlern. Berater, die sich häufiger um ihre Kunden kümmern, sollen beispielsweise mehrmals im Monat vom Außendienstmitarbeiter kontaktiert werden, weniger aktive Mitarbeiter hingegen gar nicht mehr. Diese würden dann verstärkt per E-Mail oder über Online-Portale betreut.
Schon im letzten Jahr hatte Steria Mummert vorausgesagt, dass für nebenberufliche Versicherer schlechte Zeiten anbrechen. Den Hauptgrund hatten sie damals vor allem in der Vermittlerrichtlinie der EU gesehen, die vorsah, dass Berater für Vermögensschäden haftbar gemacht werden können. Fast alle Gesellschaften würden hier das Risiko scheuen und lieber auf Vollprofis setzen.