Blickpunkte

Selbstbedienung Sparkassen verringern gefühlte Regionalität

Die Fusion der IT-Dienstleister der Sparkassen zur Finanz-Informatik ist nun auch für die Kunden unmittelbar spürbar. Seit Mai können sie ihre Kontoauszüge bundesweit an sämtlichen 20 521 Kontoauszugdruckern sowie weiteren 6 000 SB-Terminals der Sparkassen ausdrucken. Vom Gefühl her wird die Sparkasse damit den bundesweit operierenden Instituten noch ähnlicher. Selbstbedienung ist damit zum flächendeckenden Service geworden, mit einer Dichte, wie sie kein anderer Wettbewerber bieten kann.

Auch wenn dies von Kunden sicher geschätzt wird: Überschätzt werden sollte die Bedeutung des erweiterten Service im Wettbewerb sicher nicht. Der Kontoauszugsdruck auch unterwegs ist sicher geringer als die Bedeutung der gebührenfreien Bargeldversorgung. Schließlich kann ein beträchtlicher Teil der Kundschaft auch im Urlaub einmal zwei Wochen auf den Einblick ins Konto verzichten. Und im Zeitalter des Onlinebankings verliert der neue Service vielleicht ohnehin an Bedeutung.

In dem Maße, wie die Sparkassen immer mehr bundesweite Services anbieten, wird im Gegenzug auch die Erwartungshaltung steigen. Schließlich nehmen schon heute viele Kunden die regionale Abgrenzung der Institute nur untergeordnet wahr und setzen voraus, sich mit ihren Anliegen an jede Sparkassenfiliale, die sie gerade passieren, wenden zu können. Künftig könnten sie also zum Beispiel auch erwarten, dass etwa nach wiederholter falscher PIN-Eingabe auch der Fehlbedienungszähler ihrer Sparkassen-Card bei einer anderen als der eigenen Sparkasse zurückgesetzt werden kann. Mit einer vereinheitlichten IT sollten sich auch solche Dinge vergleichsweise leicht umsetzen lassen. An einer Regelung zur Kostenverrechnung sollte es dann wohl nicht scheitern. Red.

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