Aus der Finanzwerbung

Werbe-Holdings im Porträt: WPP Group

Mit einem Umsatz von 5,9 Milliarden britischen Pfund (etwa 10,8 Milliarden US-Dollar) ist die WPP Group, London, das zweitgrößte Holdingunternehmen von Werbedienstleistern weltweit.

Das Unternehmen ist mit 2 000 Büros in 106 Ländern tätig und beschäftigt rund 100 000 Mitarbeiter. In Deutschland ist man in Aschaffenburg, Hamburg, Berlin, Köln, Düsseldorf, Frankfurt, Freiberg, Hamburg, Karlsruhe, Mainz, München, Nürnberg, Rodgau-Jügesheim, Valley Unterdarching und Stuttgart vertreten.

Drahtkorbhersteller als Basis

Seinen Ursprung hat WPP in einem Hersteller von Drahtkörben, dessen Börsenmantel der Unternehmensgründer Sir Martin Sorell 1985 kaufte, um daraus ein weltweit tätiges Marketingunternehmen zu machen. 1986 wurde die "Wire and Plastic Products Plc." in WPP Group umbenannt. Heute gehören zu WPP über 100 eigenständige Unternehmen aus den Bereichen

Werbung (darunter Grey Worldwide, JWT, Ogilvy & Mather und Y&R),

Media Investment Management (unter anderem Mediacom, Mediaedge:cia und Mindshare),

Information und Beratung (zum Beispiel Research International oder Millward Brown),

PR (zum Beispiel Burson-Marsteller, Cohn & Wolfe, GCI, Hill & Knowlton, Ogilvy Public Relations Worldwide),

Branding & Identity (unter anderem Addison, Enterprise IG, Fitch, Lambie-Nairn, Landor),

Direktmarketing, Promotion und Relationship Marketing (141 Worldwide, A. Eicoff, Grey Direct, Ogilvy One, RTC Relationship Marketing, rmg:connect, VML, Wunderman und andere),

Gesundheitswesen (Common Health, Grey Healthcare Group, Ogilvy Healthworld, Sudler & Hennessey),

und eine Reihe von Spezialagenturen, die sich zum Beispiel mit multikulturellem Marketing, Sport- und Jugendmarketing, dem Bereich Business-to-Business-Marketing oder Produktionsdienstleistungen beschäftigen.

Die Unternehmen sind untereinander vernetzt. Über 400 Kunden werden in drei verschiedenen Disziplinen von WPP bedient, 280 Adressen (die zusammen für über 57 Prozent des Umsatzes stehen) in vier Disziplinen. Mit fast 230 Kunden arbeiten die Unternehmen der Gruppe in sechs oder mehr Ländern zusammen.

Insgesamt arbeitet man eigenen Angaben zufolge für 340 der 500 größten Unternehmen weltweit, darunter auch für die Hälfte der im Nasdaq 100 zusammengefassten Gesellschaften.

39 Prozent der Umsätze wurden 2006 in Nordamerika erwirtschaftet, 14 Prozent in Großbritannien, 26 Prozent in Kontinentaleuropa und 21 Prozent in den übrigen Regionen der Welt. Tendenziell kommt man dem Ziel, den Umsatzanteil Nordamerikas auf ein Drittel zu senken, langsam näher. Das Geschäft in Europa, auch in Deutschland, ist 2006 indessen nur langsam gewachsen.

Nach Geschäftsbereichen stammen 52 der Erlöse aus dem Bereich Marketing Services - dank starkem Wachstum in den Disziplinen PR und Branding. In fünf bis zehn Jahren sollen es 66 Prozent sein. Ausdrücklich versteht sich WPP aber schon heute nicht länger als reine Werbeagentur. Im Geschäft hat sich 2006 die Fußball-Weltmeisterschaft deutlich niedergeschlagen. 2007 will man bereits im Vorfeld der Olympischen Spiele in Peking und vom beginnenden US-Präsidentschaftswahlkampf profitieren. War schon 2006 (wie bereits das Vorjahr) laut Geschäftsbericht das "beste Jahr in der Geschichte des Unternehmens, so erhofft man sich von 2007 und 2008 einen neuerlichen Schub.

Größter Kunde: Ford

5,5 Prozent der Erlöse (595 Millionen US-Dollar) wurden 2006 mit dem größten Kunden des Unternehmens, dem Autokonzern Ford, erzielt. Die zehn größten Kunden waren 2005 neben Ford die Altria Group, American Express, BAT, Glaxo Smith Kline, IBM, Microsoft, Procter & Gamble, Pfizer und Unilever. Zusammen trugen sie 23 Prozent zum Umsatz bei.

2006 steigerten 19 Prozent der 30 größten Kunden ihre Kommunikationsausgaben, bei elf Unternehmen wurden sie zurückgefahren.

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