Blickpunkte

Direktbanken - Comdirect strotzt vor Zuversicht

"Ich bin der Vorstandsvorsitzende von Deutschlands bester Bank", so Thorsten Reitmeyer auf der Bilanzpressekonferenz der Comdirect unter Bezug auf die vom Wirtschaftsmagazin "Euro" 2012 schon zum zweiten Mal an sein Haus verliehene Auszeichnung. Was damit aus der Kundenperspektive zum Ausdruck gebracht wird, gilt nach Einschätzung Reitmeyers aber auch in anderer Hinsicht. Die Comdirect sei eine Bank, "die kontinuierlich liefert". Jedes Jahr nehme sie sich ein größeres Stück vom Markt. Und sie zeichne sich zur Freude der Aktionäre durch hohe Dividendenkontinuität aus. "Und das wird auch so bleiben", ist sich Reitmeyer sicher.

Im Wachstumsmarkt Direct Banking sieht er die Comdirect hervorragend positioniert. "Vollbank zu sein, zahlt sich aus", so seine These. Denn nach wie vor ist das Girokonto Treiber des Wachstums. 901409 Girokonten führte die Bank zum Jahresende 2012, 16,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Als wichtiges Argument bei der Kundengewinnung hat sich dabei die kostenlose Bargeldversorgung im Ausland per Visa-Karte erwiesen, so Vorstandsmitglied Christian Diekmann. Im Inland sei die Bargeldversorgung an Geldautomaten der Cash Group dagegen ein Engpassfaktor im ländlichen Raum. Die Mehrzahl der Kunden stammt deshalb immer noch aus den Ballungsräumen. Abseits der Städte helfe jedoch zunehmend die Möglichkeit des Bargeldbezugs bei Rewe oder auch an Tankstellen.

Ziel der Comdirect ist es nach wie vor, Hausbank ihrer Kunden zu sein. Bei zwei Drittel der Kunden sei das zwischenzeitlich auch erreicht. Und die Kunden sind mittlerweile treu. Durch die Einführung der Fair-Zins-Politik, die auf Lockangebote für Neukunden verzichtet, ist die Kündigerquote Reitmeyer zufolge deutlich gesunken. Etwa 60 Prozent nutzen zwei oder mehr Produkte. Und durch die im vergangenen Jahr gefahrenen Kampagnen konnte die Quote der Mehrproduktkunden gesteigert werden. In diesem Jahr sollen die Marketingausgaben deshalb erhöht werden, die Comdirect wolle "lauter werden" (siehe Etats und Kampagnen).

Aber auch in andere Bereiche soll weiter kräftig investiert werden. Die Commerzbank beziffert das Investitionsvolumen der Direktbanktochter auf 120 Millionen Euro in den nächsten Jahren. Genauer will sich die Comdirect aber nicht in die Karten schauen lassen. Ein Schwerpunkt allerdings soll neben dem Marketing auf neuen "Edukationsformaten" liegen, mit denen man das "Mysterium Finanzen" leichter durchschaubar machen und Hilfe zur Selbsthilfe leisten will. Red.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X