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Geldanlage - Oldtimer statt Aktien

Auf lange Sicht schlagen Oldtimer Aktien um Längen, so die Südwestbank AG, Stuttgart. Während der Dax seit 2005 um 78,9 Prozent stieg, legte der Oldtimerindex OTX der Bank im gleichen Zeitraum um 107,1 Prozent zu. In dem 2010 aufgelegten Index wird die Wertentwicklung von 20 Modellen von Automobilherstellern aus Baden-Württemberg, Bayern und Südhessen auf Basis von Preisangaben des Fachmagazins Motor Klassik seit 2005 verfolgt, um die Vergleichbarkeit mit anderen Anlageformen zu ermöglichen. Am stärksten gewonnen hat im vergangenen Jahr das Nachkriegsauto "Isetta".

"Vor dem Hintergrund des Anlagenotstandes erweisen sich Oldtimer als werthaltige Anlagealternative", so Manfred Mühlheim, Bereichsleiter Asset Management der Südwestbank. Kein Modell des Index hat von 2005 bis 2013 an Wert verloren. Dabei begünstigt das anhaltende Interesse an Sachwerten sowie die wachsende Nachfrage aus Osteuropa und China die Wertentwicklung. Die demografische Entwicklung bleibt jedoch ein Unsicherheitsfaktor: Der Großteil der Oldtimerbesitzer ist älter als 60 Jahre. Sollte die nächste Generation die Autoklassiker mehrheitlich verkaufen, könnte der Wert auch wieder sinken.

Eine reine Geldanlage sind Oldtimer vor allem deshalb nicht, weil bei der Renditekalkulation die Kosten für Unterhalt und Pflege zu berücksichtigen sind. Auch einen gewissen Zeitaufwand sollte der Investor einplanen - was das hohe Durchschnittsalter erklären dürfte. Als Fazit bleibt; Historische Automobile eignen sich grundsätzlich nur als Beimischung, in die nicht mehr als fünf bis zehn Prozent des Vermögens investiert werden sollten. Im Hinblick auf die Preise bleibt der Oldtimer damit eine Anlageklasse für vermögende Privatanleger. Red.

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