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Investment - Erfolgsprämie ohne Erfolg

Wie lassen sich die Renditeziele des Anlegers mit den Einkommenswünschen der Fondsmanager in Einklang bringen? Auf diese Fragen geben einige Anbieter eine verheißungsvolle Antwort: Performance Fees. Mit den erfolgsabhängigen Gebühren bekommen Fondsmanager einen Anreiz, das ihnen anvertraute Vermögen aktiv und bestmöglich zu verwalten, wird den Investoren versprochen. Leider sieht die Realität ganz anders aus, wie jetzt das Analysehaus Scope beim Vergleich von 7748 Investmentfonds ermittelt hat.

Demnach haben Sondervermögen ohne erfolgsabhängige Vergütungsbestandteile in den vergangenen drei Jahren im Durchschnitt eine jährliche Rendite von 10,5 Prozent erzielt, während Fonds mit Performance Fees nur 8,9 Prozent ablieferten. Egal ob Renten-, Aktien-, Misch-, Geldmarkt-, Immobilien- und sonstige Fonds - stets schneiden Fonds mit erfolgsabhängiger Vergütung durchschnittlich schlechter ab. Mit mehr als zwei Prozent Renditeabstand pro Jahr sind die Unterschiede bei Misch- und Immobilienaktienfonds am größten.

Nach einer Erklärung für die Abweichungen muss nicht lange gesucht werden. Keinesfalls wirtschaften Fondsmanager mit Performance Fee schlechter, aber eben auch nicht besser. Für die Motivierung der Manager erweisen sich erfolgsabhängige Gebührenbestandteile somit als untauglich. Weil die Performance Fees in der Regel zu den normalen Verwaltungsgebühren hinzugerechnet, Fixkosten aber nicht reduziert werden, zahlt der Anleger letztlich doppelt. Statt der versprochenen Überrendite bleiben nur höhere Kosten. L. H.

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