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Lobbyarbeit: Marktforschung - Mehr Offliner als gedacht

Finanzdienstleister sind ohne Zweifel gut beraten, ihre Vertriebskonzepte auf die immer mehr zunehmende Bedeutung digitaler Medien einzustellen. Und doch sollte man die "Offliner" nicht vergessen. Denn deren Zahl ist in Deutschland offenbar doppelt so hoch wie bisher angenommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Ende Februar in Berlin vorgestellte, bevölkerungsrepräsentative Milieu-Studie des Deutschen Instituts zu Vertrauen und Sicherheit im Inter net mit Sitz in Hamburg.

Rund 27 Millionen Menschen in Deutschland leben demnach komplett oder fast komplett ohne Internet. Damit zählen fast 40 Prozent der Bevölkerung zu den "Digital Outsiders", die entweder keinen technischen Zugang zum Internet haben oder das Internet aus anderen Gründen so gut wie gar nicht nutzen.

Weitere 20 Prozent (14 Millionen Menschen) sind sogenannte "Digital Immigrants", die das Internet zwar regelmäßig, aber nur sehr selektiv nutzen und vielen Entwicklungen sehr skeptisch gegenüberstehen.

Ganz deutlich zeigt sich dies am Beispiel des Onlinebanking. Es wird zwar von 48 Prozent der Befragten genutzt - teils aber nicht wirklich überzeugt. Denn 55 Prozent der Befragten geben an, dass sie dabei Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit haben. Höher als der Anteil der Nutzer ist die Quote der Skeptiker sonst nur noch bei den sozialen Netzwerken.

Jeder Fünfte vermeidet ganz bewusst den E-Mail-Verkehr mit Banken und Versicherungen. Das ist - hinter Ärzten und Beratungsstellen - der zweithöchste Wert im Branchenvergleich.

Obwohl nur wenige Verbraucher (jeweils zwei Prozent) davon bereits betroffen waren, fürchten 38 Prozent der Studienteilnehmer, dass ihre Zugangsdaten zum Onlinebanking ausgespäht werden könnten, 37 Prozent fürchten, beim Onlinebanking Oper eines Betrugs zu werden. Angesichts der Tatsache, dass immer noch in 37 Prozent der Fälle ein einfaches PIN/TAN-Verfahren zum Einsatz kommt, scheinen diese Bedenken durchaus gerechtfertigt. Red.

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