Blickpunkte

Markenführung Preiswertes Orange

Zugegeben: Bei der Norisbank unter der Ägide der Deutschen Bank scheint es anfangs nicht die Wunschfarbe gewesen zu sein. Doch mit dem ursprünglichen Rotton weckte man den Widerspruch des S-Verbunds, also prangt die Discount-Tochter der Deutschen Bank längst in kräftigem Orange. Auch die neue Vertriebslinie der Dresdner Bank - "dresdner bank direct24" - kommt in Orange-Gelb daher und verbannt das Dresdner-Grün an den obersten Rand. Bei den Direktbanken (ING-Diba und Cortal Consors) ist die Farbe ohnehin bereits etabliert. Orange ist im deutschen Bankenmarkt jedenfalls offenkundig zur Discount-Farbe geworden.

Ob ein solcher Farbtrend im Sinne der Markendifferenzierung nun sinnvoll ist oder nicht, sei einmal dahingestellt. Namentlich die Angebote von Norisbank und Dresdner-direct-24 sind - zumal Angesichts der Ähnlichkeiten im Design - dadurch nicht unbedingt markant unterscheidbar. Vielleicht aber spiegelt eben dies auch eine Entwicklung im deutschen Bankenmarkt wieder: Da sich die Branche an der vom Kunden wahrgenommenen Differenzierung bis heute die Zähne ausbeißt, scheint man die geringe Unterscheidbarkeit zumindest im Billigsegment mittlerweile hinzunehmen - Hauptsache das Image "preiswert und einfach" wird transportiert. Zumindest im Fall der Dresdner Bank spielt dabei möglicherweise auch noch ein anderer Faktor eine Rolle: Wo die Zukunft der Marke offen ist, hat die Markenführung sicher nicht die oberste Priorität. Red.

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