Blickpunkte

Öffentlichkeitsarbeit: Wolfgang Hornung †

Dass es im deutschen Sparkassensektor so etwas wie eine gelebte Kultur der Öffentlichkeitsarbeit gibt, ist maßgeblich der Kontinuität der handelnden Personen zu verdanken. Seit vielen Jahren kennzeichnet diese den DSGV wie auch die meisten S-Regionalverbände. Und besonders eindrucksvoll verkörpert wurde sie durch den Ende Juni verstorbenen Wolfgang Hornung. Bereits seit 1976, also über mehr als eine Generation, fungierte dieser unter zwei Präsidenten als Pressesprecher des Westfälisch-Lippischen Sparkassen- und Giroverbandes (WSLGV).

Mehr als durch seine lange Amtszeit wird die Arbeit von Wolfgang Hornung durch weitere Attribute bemerkenswert. Kompetenz, großer Einsatz, Bodenständigkeit und viel Sympathie hat Verbandspräsident Rolf Gerlach in seiner Trauerbekundung besonders hervorgehoben. All das hat Wolfgang Hornung ausgestrahlt - über seine unmittelbare Umgebung und über das eigene Verbandsgebiet hinaus.

Auch die Kreditwesen-Redaktionen durften das in vielen Begegnungen höchst authentisch erleben. Für Journalisten aus anderen Sparkassenregionen war das westfälisch-lippische Verbandsgebiet immer als gefestigter Block und meist mit klaren Positionen wahrzunehmen. Besonders augenfällig war das bei den turnusmäßigen Sparkassentagen des DSGV. Dort wie am Rande der WLSGV-Pressekonferenzen zeigten sich die Kollegen aus der besonders dichten Presselandschaft zwischen Rhein und Ruhr stets auffällig gut informiert - und zwar selbst oder gerade über mehr oder weniger spezielle nordrhein-westfälische Sparkassenangelegenheiten, die im bundesdeutschen Kontext weniger Beachtung fanden. Gepflegt hat Wolfgang Hornung diese Art der Informationspolitik über die Verästelungen der regionalen Sparkassenpolitik nicht zuletzt mit festen Bestandteilen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Des sommerlichen Ententurniers beispielsweise wurden auch die Kreditwesen-Redaktionen als offensichtlich legendäre Veranstaltung gewahr, ohne in der langen Tradition von 30 Jahren jemals daran teilgenommen zu haben.

Die Jahrespressekonferenz des WLSGV war auch von Frankfurt aus immer eine Reise wert, um vergangene und kommende Entwicklungen im deutschen Sparkassensektor frühzeitig zu erkennen und besser einordnen zu können. Gewiss hatte und hat das nicht zuletzt mit den schillernden Verbandspräsidenten Helmut Keßler und Rolf Gerlach zu tun. Natürlich boten auch die Entwicklungen rund um die WestLB und deren Verhältnis zu den Sparkassen immer einen besonderen Reiz. Vielleicht sind die Westfalen generell ein besonderer Menschenschlag, den die Bodenhaftung und das klare Wort stärker prägen als die Landsmannschaften anderswo in Deutschland. Aber es war auch in hohem Maße das gewinnende Wesen des Wolfgang Hornung, der die Bilanzberichterstattung des WLSGV zu einem Pflichttermin werden ließ. Die Redaktion trauert um einen lieben Menschen. Mo.

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