Blickpunkte

Onlinebanking - Mobile First

Noch vor wenigen Jahren hatten die Internet-Seiten deutscher Banken und Sparkassen nur einen einzigen Zweck, nämlich die Präsentation von Informationen. Seitdem haben viele Kreditinstitute ihre Onlinepräsenzen um Produkt- und Serviceprozesse erweitert, und dem geschützten Onlinebanking-Bereich werden immer ausgereiftere Funktionen spendiert. Parallel dazu bieten die Kreditinstitute zum Teil aufwendige Apps für mobile Endgeräte an, die den täglichen Umgang mit Finanzangelegenheiten auch unterwegs erleichtern sollen.

Neue Wege geht nun offenbar die ABN Amro Bank N.V. Das niederländische Institut hat seine Internet-Präsenz durch die Utrechter Agentur Wecanbeheroes grundlegend überarbeiten lassen und dabei Teile ihres hoch gelobten Mobile-Banking-Auftritts integriert. Mit dem sogenannten Quick Banking ("Snel Bankieren") sollen die Onlinebanking-Nutzer nun ein ähnliches Kundenerlebnis haben wie Nutzer des mobilen Bankings.

Das neue Feature erlaubt einen schnellen Zugang, um den Kontostand abzurufen und Überweisungen bis zu einem Maximalbetrag von 750 Euro pro Tag auszuführen. Die Zahlungsempfänger können dabei aus einem Adressbuch oder aus einer Liste der Überweisungen der vergangenen 18 Monate ausgewählt werden. Nach Login - hier reichen die Zugangsdaten für die mobile App, der sonst übliche Cardreader ist nicht notwendig - stehen dem Nutzer die Funktionen des Quick Banking auf Wunsch auch beim Surfen im offenen Bereich der Bank zur Verfügung. Elemente von Personal Financial Management und sozialer Integration ergänzen die aktuelle Version.

Dass man bei ABN Amro versucht, die Nutzer des klassischen Onlinebankings schon einmal an das Mobile Banking zu gewöhnen, und sich somit bereits in Richtung einer "Mobile First Strategie" entwickelt, zeigt nur einmal mehr, dass bei allen zukünftigen Entwicklungen der mobile Vertriebsweg verstärkt im Mittelpunkt stehen muss. Künftige Planungen sollten für diesen Kanal beginnen und dann für die traditionellen Vertriebswege adaptiert werden. Übrigens: Die Direktbanktochter der ABN Amro setzt in den Niederlanden verstärkt auf Facebook. Kunden von Moneyou können ihr Banking ab sofort über dieses soziale Netzwerk abwickeln. Hierzu führt eine App die Kunden in den Onlinebanking-Bereich der Bank weiter. KD

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