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Privatkundengeschäft - Santander und Targobank erweitern Angebotspalette

Bisher war die Santander Consumer Bank AG, Mönchengladbach, wie es der Name nahe legt, eine reine Privatkundenbank und ist in diesem Geschäftsfeld eine große Hausnummer geworden. Durch die Übernahme des Konsumentenkreditgeschäfts der Royal Bank of Scotland im Jahr 2008, der GE Money Bank 2009 und schließlich des Privatkundengeschäfts der SEB 2011, wuchs der Kundenstamm auf jetzt sieben Millionen Kunden an.

Nun hat die Bank ein neues Geschäftsfeld für sich entdeckt. Unter der Rubrik "Business Banking" wendet sie sich an Selbstständige, Freiberufler oder Geschäftskunden. Die Produktpalette umfasst Zahlungsverkehr, Einlagen (Business-Tagesgeld) und Finanzierungen, darunter Investitionsdarlehen in Kooperation mit der KfW, aber auch Projektkredite, Baufinanzierungen oder Kontokorrentkredite. Der Einstieg ins deutsche Firmenkundengeschäft ist damit gemacht - in einer Zielgruppe, die sich von der Zuordnung her traditionell sehr nahe am Privatkundengeschäft bewegt und insofern das bisherige Geschäft sinnvoll ergänzt. So können auch diejenigen Kunden rundum bedient werden, die durch ihre berufliche Tätigkeit aus der Zielgruppe der Privatkunden "herauswachsen" und dann zunächst mit ihren geschäftlichen Angelegenheiten, später aber vielleicht auch als Privatleute, zur Konkurrenz abzuwandern drohen.

Ihr bisheriges Geschäft durch eine Erweiterung des Angebots ausgeweitet hat auch die Targobank. Seit Ende Januar ist die Tochter des Crédit Mutuel in die Kfz-Finanzierung eingestiegen. Angesichts der Tatsache, dass rund 50 Prozent der in Deutschland vergebenen Konsumentenkredite Autofinanzierungen sind, sehen die Düsseldorfer hier gute Wachstumschancen. Im kommenden Jahr soll deshalb eine eigene Autobank aufgebaut werden. Schon heute gibt die Bank ihren Marktanteil bei neu abgeschlossenen Krediten mit 10,3 Prozent an.

Die Aktivitäten beider Häuser zeigen: Es sind nicht immer nur die großen Akquisitionen, mit denen Auslandsbanken in den deutschen Markt kommen. Nischen, auch große, lassen sich auch auf organischem Weg erweitern. Und ein Wettbewerb an dieser Stelle ist für die Platzbanken vermutlich sogar ernster zu nehmen als ein schlichter Eigentümerwechsel. Red.

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