Auch wenn es sicher noch kulturelle Unterschiede zu anderen Nationen gibt: Die Deutschen sind Krediten gegenüber mittlerweile deutlich aufgeschlossener als die Nachkriegsgeneration. So haben nur 39 Prozent der Bundesbürger über 60 bereits Erfahrung mit einem Ratenkredit. Unter den 30- bis 59-Jährigen dagegen sind es bereits 58 Prozent. Besonders deutlich wird der Unterschied beim Autokauf: Hier bleibt die Generation 60 plus deutlich unter dem Bundesdurchschnitt, während die bis 29-Jährigen zu 71 Prozent kreditfreudig sind, so eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Postbank.
Dennoch ist es für die Filialbanken nicht unbedingt einfacher geworden. Denn die jüngeren und kreditaffineren Zielgruppen wenden sich mit ihrem Kreditwunsch auch deutlich seltener an ihre Hausbank. Der Bundesdurchschnitt von 84 Prozent, die die Hausbank als erste Anlaufstelle nennen, macht dies auf den ersten Blick nicht gar so deutlich. Der Blick in die einzelnen Segmente hinein zeigt aber ein anderes Bild. So denken die Ostdeutschen beim Thema Ratenkredit nur zu 70 Prozent an ihre Hausbank - immerhin 17 Prozentpunkte weniger als im Westen. Und bei der Autofinanzierung hat die Hausbank nur für jeden Zweiten einen wichtigen Stellenwert. Zu zaghafter Hoffnung, dass die jüngsten Bemühungen der Verbünde, hier Marktanteile zurückzugewinnen, sich mittelfristig auszahlen, berechtigt allein die Generation der unter 29-jährigen Kunden: Sie sind gegenüber den Autobanken deutlich zurückhaltender als der Durchschnitt. sb