Blickpunkte

Revolving Credit Ersatz für Kooperation am Point of Sale?

Für den Vertrieb von Kosumentenkrediten über Kooperationen am Point of Sale ist und bleibt die dezentrale Organisationsstruktur der beiden Finanzverbünde ein Hemmschuh. Große - und mithin vor allem überregional tätige - Handelsunternehmen brauchen einen einzigen Ansprechpartner und einheitliche Entscheidungsstrukturen in der Partnerorganisation.

Die Genossenschaftsbanken möchten als Ersatz für ebensolche Kooperationen am PoS den Kredit per Karte nutzen. Zu diesem Zweck gibt die Team-Bank AG, Nürnberg, eine Revolving-Credit-Karte heraus, die zunächst in ihren 60 Shops, ab Ende des Jahres 2009 aber auch von den Partnerbanken vertrieben werden kann.

Die dahinterstehende Logik, dass für das Produkt nur der latente Bedarf des Konsumenten, nicht aber der Bedarfszeitpunkt ermittelt werden müsse, ist bestechend. Dennoch hat sie bisher in Deutschland nicht funktioniert. Die Deutsche Bank beispielsweise hat vor rund zwei Jahren begonnen, die World-Flex-Karte herauszugeben, die mit einer Jahresgebühr von zehn Euro vergleichsweise günstig ist. Bisher wurden aber nur etwa 50000 solcher Karten vertrieben, bei einer Gesamtzahl von rund 14 Millionen privaten Kunden.

Dass das Produkt Revolving-Credit-Karte noch nicht zu einem Verkaufsschlager avanciert ist, liegt vor allem daran, dass der Verbraucher hierzulande meist über einen Überziehungskredit auf dem Girokonto verfügt.

Hinzu kommt der Vorbehalt der Kunden vor vermeintlich unkontrolliert wachsendem Kredit. Gerade diese Ängste will die Team-Bank entkräften. Das Limit der Karte verringert sich um den Betrag, der in einen Ratenkredit umgewandelt wurde, sodass der Kreditrahmen in der Summe immer bei maximal 15000 Euro bleibt.

Das aber ist bei anderen Produkten genauso, zum Beispiel bei der World-Flex-Karte der Deutschen Bank. Je nach Bonität beträgt deren Rahmen höchstens 10000 Euro, er verringert sich um bereits verbrauchten Kredit. hm

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