Verbraucherschutz

Anlageberatung - Neues Interesse an Aktien

Die Finanzkrise hat im Anlageverhalten der Verbraucher ihre Spuren hinterlassen. Das Interesse der Bankkunden an Anlageprodukten befindet sich in einer Talsohle. Zurückgegangen ist die Nachfrage einer Studie von Simon Kucher & Partner zufolge vor allem bei Aktien. Hier geben 84 Prozent der befragten Banker einen Einbruch an. Bei Dachfonds, Zertifikaten und Fonds (jeweils etwa 75 Prozent) sieht es nur unwesentlich besser aus. Im Aufwind sind dagegen Tagesgeld (80 Prozent), Sparbuch (52 Prozent) und Renten (27 Prozent).

Dies wird sich nach Einschätzung der Befragten aber bald wieder ändern. So rechnen 42 Prozent wieder mit einem wachsenden Interesse der Kundschaft an Aktien, 40 Prozent erwarten dies für Fonds (sowie weiterhin bei Tagesgeld und Renten), immerhin ein Drittel auch für Dachfonds. Lediglich für Zertifikate sind die Prognosen eher bescheiden. 20 Prozent der befragten Banker rechnen zwar auch hier mit einer neuen Nachfrage, mehr als doppelt so viele (43 Prozent) sehen diese dagegen nicht.

Die von Simon Kucher & Partner in einer Bankenbefragung ermittelten Prognosen werden auch von der jüngsten Studie des Deutschen Aktieninstituts zu den Aktionärszahlen gestützt, die auf einer Infratest-Befragung von gut 26 000 Anlegern beruht. Noch befindet sich demnach die Anzahl derjenigen Privatanleger, die direkt oder indirekt in Aktien investiert haben, zwar auf dem zweitniedrigsten Stand der letzten zehn Jahre. Gegenüber dem Jahresende 2008 ist ihre Zahl jedoch um 20 000 gestiegen, was vom DAI als Vertrauensbeweis für die Aktie als langjähriges Vermögensbildungsinstrument gewertet wird

Der von den Bankern prognostizierte Aufschwung für die Direktanlage in Aktien ist freilich noch nicht eingetreten. Die Zahl der direkten Aktionäre in Deutschland ist - wie bereits seit 2005 - weiter zurückgegangen, und zwar gegenüber Ende 2008 um 190 000 auf 3,4 Millionen. Dagegen stieg die Zahl der indirekten Aktionäre um 232 000 auf nunmehr 6,8 Millionen. Zugenommen hat das Interesse an Aktien - sei es nun in der Direktanlage oder in Form von Fonds - dem DAI zufolge vor allem unter jüngeren Anlegern in den Altersgruppen bis 39 Jahre. Bei Verbrauchern ab 40 Jahren dagegen ist der Trend gegenläufig. Red.

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