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Direktbanken - DAB Bank: Konten werden wichtiger

In den Quartalszahlen der DAB Bank AG, München, macht sich der Unterschied zum Geschäftsmodell der Comdirect, die einen Tag zuvor berichtete, deutlich bemerkbar. Denn während die Comdirect ihre operativen Erträge im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres um 6,1 Prozent steigern konnte, sanken sie bei der DAB Bank im gleichen Zeitraum um 1,8 Prozent. Beim Provisionsüberschuss sind beide Häuser schon eher vergleichbar. Er sank bei der Comdirect gegenüber den ersten drei Monaten 2011 um 11,8 Prozent, bei der DAB Bank um 14 Prozent. In der Summe der Erträge fehlt aber den Münchnern der Zinsüberschuss, der der Commerzbank-Tochter über den Rückgang der Trades aufgrund weniger volatiler Märkte hinweg half.

Das soll sich aber nun ändern. Die DAB Bank will sich zwar auch weiterhin auf die spitze Zielgruppe der wertpapieraffinen Kunden konzentrieren. Mit Blick auf wenig attraktive Marktphasen werden diesen aber auch Anlageprodukte wie Sparkonten, Termin- oder Festgelder angeboten, und im Sinn des "One-Stop-Shopping" hat die Bank inzwischen auch ein Girokonto im Portfolio.

Die neue Kooperation mit dem ADAC, zu der freilich keine Zahlen veröffentlicht werden, trägt vermutlich zusätzlich dazu bei, die Bedeutung nicht nur der Depots, sondern auch der Konten für die Bank ansteigen zu lassen.

Erstmals weisen die Münchner deshalb zum Ende des ersten Quartals auch Kontozahlen aus, ohne diese allerdings weiter aufzugliedern. Immerhin 166 565 Konten führte die Bank Ende März 2012. Das entspricht einem Plus von 17,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal beziehungsweise 6,2 Prozent gegenüber dem Jahresende 2011. Die Anzahl der Depots ist im gleichen Zeitraum nur um 0,9 Prozent (Vorjahresquartal) gestiegen, im Vergleich zum Jahresende 2011 sogar um ein Prozent gesunken. Gut jeder Vierte (26,8 Prozent) der Depotkunden hat mittlerweile auch ein Konto bei der DAB Bank. Vor einem Jahr waren es noch 23,1 Prozent. Red.

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