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Konsumentenkredit Readybank: Die Teambank lässt grüßen

Beim Konsumentenkredit haben die Sparkassen nach wie vor Nachholbedarf. Während ihr Marktanteil im Privatkundengeschäft insgesamt rund 50 Prozent beträgt, liegt er bei Konsumentenkrediten lediglich bei 15 bis 20 Prozent. Allein mit dem Autokredit der Deutschen Leasing ist das Nachholpotenzial sicher nicht zu heben. Schließlich macht die Autofinanzierung in dem Geschäftsfeld zwar einen wichtigen Teil aus, aber eben doch nicht alles.

Der Aufholjagd hat sich deshalb nun auch die Readybank AG, Düsseldorf, eine Tochter der WestLB, verschrieben. Ihr "Ready & Go"-Kredit soll das werden, was bei den Genossen der "Easy Credit" ist - nach dem gleichen Modell, wie es die Genossenschaftsorganisation mit der Teambank verfolgt. Der Vertrieb soll allein über die Sparkassen erfolgen, die Readybank wird zum Abwicklungsspezialisten im Hintergrund. Wesentlicher Unterschied zum Konzept der Genossen: Es gibt keine Kredit-Shops und die Readybank realisiert für Sparkassen auch den Vertrieb am PoS im Einzelhandel.

Insgesamt 50 Sparkassen in Nordrhein-Westfalen und damit mehr als die Hälfte der Institute in der Region haben bereits die Kooperation vereinbart oder fest zugesagt. Über 20 davon sind bereits in verschiedenen Ausbaustadien im Vertrieb aktiv: im ersten Schritt online oder auch schon im Filialgeschäft. Erste Pilotprojekte mit fünf Sparkassen haben sich bereits als erfolgreich erwiesen. Zwischen Mai und Juli stieg hier das Geschäft mit Konsumentenkrediten um durchschnittlich 38 Prozent an. Bis 2013 soll sich der Marktanteil der Readybank bei den Konsumentenkrediten verzehnfachen. Umgerechnet auf den Marktanteil der Sparkssenorganisation insgesamt wird der Anstieg aber deutlich geringer ansfallen - schon allein deshalb, weil vermutlich etliche Institute das Konzept erst einmal beobachten, ehe sie sich ebenfalls für eine Vertriebsvereinbarung entscheiden.

Ab 2009 ist nach Readybank-Angaben der Vertrieb in mehr als tausend Filialen in Nordrhein-Westfalen gesichert. Bundesweit sollen in den kommenden Jahren weitere Kooperationen folgen. Vorsichtige Interessensbekundungen aus dem süd- und ostdeutschen Raum gebe es bereits. Eine weitere Parallele zur Genossenschaftsorganisation gibt es, was das (mit 22 Standorten vergleichsweise bescheidene) Filialnetz der Readybank betrifft. Wie die Teambank will sich auch die WestLB-Tochter davon trennen. Positive Signale aus dem Markt gebe es bereits. Es wurden aber noch keinerlei Gespräche geführt. sb

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