Blickpunkte

Kreditkarten Gestraftes Mastercard

Es waren keine guten Nachrichten für den Kreditkartenanbieter Mastercard in den vergangenen Wochen. Denn kaum waren die gröbsten Wunden über den Verlust der Interchange geleckt, kam aus den USA neues Ungemach. Im Kartellstreit mit dem Konkurrenten American Express einigte man sich auf eine Vergleichszahlung von 1,8 Milliarden US-Dollar. Damit hat Amex nun nach Visa auch den zweiten Konkurrenten von einer gütlichen, weil außergerichtlichen Einigung "überzeugt". Im Gegenzug zieht Amex seine Klage zurück.

Zum Hintergrund: Durch angebliche Absprachen mit ihren Mitgliedern, den Banken, keine American-Express-Karten zu vertreiben, hätten die beiden großen Anbieter American Express jahrelang auf dem US-Markt blockiert. Nach Steuern werde das Ergebnis dadurch um rund 1 Milliarde US-Dollar belastet, hieß es dazu bei Mastercard. Dem Aktienkurs - der sich seit Börsengang im Frühjahr zwischenzeitlich auf mehr als 300 US-Dollar versechsfacht hatte - haben diese "Bad News" aber nur kurzfristig ein wenig geschadet. Er fiel im Frühsommer dieses Jahres auf gut 250 US-Dollar, hat sich inzwischen aber wieder bei über 270 US-Dollar stabilisiert.

Damit nicht genug: Auch ein Artikel in der letzten Ausgabe dieser Zeitschrift sorgte für Verwirrung. Dort stand doch geschrieben, dass Mastercard das so geschätzte Luft-hansa-Portfolio an Visa verloren habe. Moment, dachten da Eingeweihte. So schnell? Das haben die doch gerade erst dem Konkurrenten abgeluchst. Richtig, und dabei ist es natürlich (anders als irrtümlich gemeldet) auch geblieben. Mastercard darf sich weiterhin über die Lufthansa-Karten freuen. po

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