Aus der Finanzwerbung

Aus der Marken- und Werbeforschung \ Finanzwerbung erreicht "Silver Ager" nicht

Die Deutschen werden immer älter, daher steigt die wirtschaftliche
Bedeutung der über 50-Jährigen. Diese Weisheit haben auch die
Finanzdienstleister schon mehrfach verkündet.
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Allerdings steckt die Online-Kommunikation dieser Branche gegenüber
der wichtigen Zielgruppe der "Silver Ager" noch in den Kinderschuhen:
Keines der von der Hochschule Heilbronn für Technik, Wirtschaft und
Informatik und der Hamburger Unternehmensberatung Lischke Consulting
GmbH untersuchten Finanzdienstleistungsunternehmen erfülle die
grundlegendsten Anforderungen eines barrierefreien Internetauftritts,
habe zum Beispiel eine ausreichende Schriftgröße oder einen
leserfreundlichen Zeilenabstand. Lediglich eine Bank biete den
Benutzern ein vergrößertes Schriftbild auf Mausklick an.
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Eine erfolgreiche Zielgruppenansprache werde zudem nur selten über
entsprechende Bildmotive oder eine übersichtliche Seitengliederung
erreicht. Außerdem müsse das Angebot der Banken an
zielgruppenspezifischen Produkten noch weiter entwickelt werden. Eine
Versicherung schließe sogar alle diejenigen, die vor 1952 geboren
wurden, von der Benutzung ihres Tarifrechners aus.
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Auch eine Studie des Instituts für Handelsforschung hat ergeben, dass
die Senioren als Zielgruppe im gesamten Online-Handel nicht adäquat
angesprochen werden. Dabei seien - seniorengerechte - kontrastreiche
Farben und eine große Schrift beim Internetauftritt verhältnismäßig
leicht umzusetzen, heißt es.
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Vielleicht sollten sich die Banken und Versicherungen ein Beispiel an
den Internetapotheken nehmen. Diese haben es bereits relativ gut
geschafft, auf die relevante Zielgruppe einzugehen und durch die
Gestaltung ihrer Seiten Transparenz und Vertrauen zu vermitteln.
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Dass sich das Eingehen auf die Bedürfnisse der älteren
Internet-Benutzer auf jeden Fall lohnen kann, zeigen aktuelle Daten
einer Studie, die die Paypal Ltd., Richmond upon Thame, bei EuPD
Research, Bonn, in Auftrag gegeben hat. Das Ergebnis: die Silver
Surfer nutzen das Internet, um ihre Selbständigkeit zu bewahren.
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Mehr als drei Viertel der weiblichen (76,5 Prozent) und nahezu genauso
viele männliche Nutzer (71 Prozent) gaben an, in den vergangenen sechs
Monaten mindestens einmal online Waren bestellt zu haben. 40 Prozent
der Befragten erklärten, dass sie das Internet nutzen, um
Preisvergleiche und Produktrecherche zu betreiben.
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Alle Surfer legen beim Einkaufen größten Wert auf Sicherheit und ein
transparentes Bezahlsystem im Netz. Daher verlässt sich fast jeder
Zweite auf bekannte Markennamen und große, etablierte Shops. Bei der
Bezahlung nutzt diese Altersgruppe eher Kredit- und Kundenkarten sowie
den Versand per Nachnahme.

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