Blickpunkte

Markenführung - Das rote S ist zu teuer

Die deutsche Sparkssenorganisation ist auf den Schutz ihrer Marke bekanntlich sehr bedacht. Mehr als einmal gab es mit Wettbewerbern Auseinandersetzungen allein um das Sparkassen-Rot. Bekanntester Fall aus jüngerer Zeit war die Norisbank, die um des lieben Friedens willen vom ursprünglichen Rot auf Orange wechselte.

In der Auseinandersetzungen mit den österreichischen Sparkassen geht es nun aber vor allem ums Geld. Denn der DSGV hat dem Österreichischen Sparkassenverband in einem Lizenzvertrag die Markenrechte am Sparkassen-S zur Nutzung in Österreich und verschiedenen Ländern Süd-Ost-Europas zur Verfügung gestellt. In Österreich ist die Nutzung des roten S kostenfrei. Für die Lizenznutzung außerhalb Österreichs zahlt die Erste Bank ein Lizenzentgelt. Auf die Ukraine und Moldawien bezog sich diese Vereinigung aber nicht. Dass die Erste Bank ohne Rücksprache mit dem DSGV auch dort mit dem Markenzeichen arbeitete, war nun der Stein des Anstoßes. Gerne wären die deutschen Sparkssen dazu bereit gewesen, den Vertrag auch auf diese Länder auszuweiten - gegen entsprechendes Entgelt, versteht sich. Auch unter Schwestern hat man nichts zu verschenken. Doch das wurde den Österreichern offenbar zu teuer. Man konnte sich nicht einigen. Um den Stein des Anstoßes zu beseitigen, wurde deshalb das rote S in den beiden Ländern zunächst einmal abgeschraubt. Jetzt wollen die Erste Group und die österreichischen Sparkassen vielleicht gänzlich ihr Logo wechseln. Ein Umstieg auf die Honigbiene, die in früheren Jahren bei fast allen Sparkassen - auch in Osteuropa - Verwendung gefunden habe, ist in der Diskussion. Obgleich der Lizenzvertrag erst 2019 gekündigt werden kann, soll der Rollout eines neuen Logos voraussichtlich im zweiten Quartal 2012 Jahres beginnen. Der DSGV hatte den Österreichern zwar angeboten, das Markenzeichen auch bei Kündigung des Lizenzvertrages fürs Ausland in Österreich weiterhin zu verwenden. Davon will die Erste Group allerdings keinen Gebrauch machen. Im Ramen der einheitlichen Markenstrategie würde das neue Logo dann gruppenweit eingesetzt werden.

Zumindest in Südosteueropa wird das Sparkassen-S in Südosteuropa gleichwohl nicht verschwinden, lässt der DSGV wissen. Nach Auslaufen des bestehenden Lizenzvertrages mit den Österreichern werde das Markenzeichen dann eben für eine Nutzung durch Verbundpartner der deutschen Sparkassen frei. Red.

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