Blickpunkte

Preispolitik - Vertrauensbildung für Bestandskunden?

Jeder Versicherungsnehmer kennt die Binsenweisheit: Wer bei der Assekuranz, der er seine Risiken anvertraut, nicht nach Rabatten fragt, der bekommt auch keine. Dass langjährig treue Kunden Jahr für Jahr mehr für ihre Policen zahlen, wird ihnen immer dann bewusst, wenn wieder einmal Post des Versicherers ins Haus flattert. Natürlich nur falls sie sich dann die Mühe machen, den zunächst angebotenen Preis des Versicherungsschutzes mit dem neuen Beitrag zu vergleichen. Das dahinterstehende Kalkül der Unternehmen bei solchen schleichenden Preiserhöhungen ist klar und durchaus legitim: Neue Kunden werden über einen günstigen Preis gewonnen, der danach schrittweise angehoben und somit auf ein profitableres Niveau gebracht wird. Eine Menge Verbraucher nimmt kleinere Steigerungen einfach hin, ohne nachzurechnen.

An mancher Stelle verfolgen die Unternehmen aber eine seltsame Preispolitik: Innerhalb eines Zeitraumes von fünf Jahren erhöhte beispielsweise Axa (vormals DBV Winterthur) die Beiträge für eine Tierhalterhaftpflichtpolice der Chronistin. Jene rechnete nach, telefonierte flugs mit der Agentur und erhielt auf freundliche Nachfrage einen Rabatt von 20 Prozent, sodass die Absicherung nun günstiger ist als vor fünf Jahren. Der bittere Nachgeschmack der Episode ist aber das Gefühl, in den vergangenen Jahren zuviel bezahlt zu haben. Vertrauensbildung, die überall eifrig beschworene, sieht anders aus.hm

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