Blickpunkte

Sicherheit - Photo-TAN bei der Commerzbank

Sicherheit darf für den Kunden nichts kosten - sonst sinkt die Akzeptanz neuer Verfahren. Lösungen, die auf zusätzlicher Hardware wie einem Chipkartenleser oder einem TAN-Generator basieren, können damit für Kreditinstitute teuer werden, wenn sie ihren Kunden die Geräte kostenfrei zur Verfügung stellen, um Diskussionen zu vermeiden. Die Commerzbank setzt deshalb im On line-Banking seit Anfang Februar auf ein neues Verfahren: die Photo-TAN. Hierbei muss der Kunde zunächst eine spezielle App herunterladen. Zur Freigabe einer Transaktion scannt er dann mit seinem Smartphone eine farbige Grafik, aus deren verschlüsselten Bilddaten die App eine siebenstellige Transaktionsnummer erzeugt, die nur für diesen speziellen Auftrag gültig ist. Die zugrunde liegenden Auftragsdaten sind im Online-Banking sowie auf dem Smartphone sichtbar, sodass der Kunde sie vor dem Eingeben der TAN kontrollieren kann. Die gemeinsam mit Cronto, einem Spin-Off der University of Cambridge, entwikkelte Lösung, die auch bereits bei Raiffeisen Suisse eingeführt wurde, hat zweifellos Charme - bezieht sie doch den wachsenden Trend zur Mobilität ein und stellt gleichzeitig die aus Sicherheitsgründen erforderliche Kanaltrennung sicher. Einziger Wermutstropfen: Kostenlos nutzbar ist das neue Verfahren einstweilen nur für diejenigen Kunden, die über ein Smartphone verfügen. Alle Übrigen müssten auch für die Photo-TAN einen Leser zum Preis von 14,90 Euro erwerben. Ganz auf das neue Verfahren umstellen wird die Bank deshalb einstweilen nicht. Das Problem ist aber aller Wahrscheinlichkeit nach von untergeordneter Bedeutung und zeitlich eher begrenzt. Denn da die Verbreitung von Smartphones allen Marktstudien zufolge rasant zunimmt, dürfte die Zielgruppe für die Photo-TAN rasch wachsen. Red.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X