Blickpunkte

Verbundstrategie Keine Einlagen in Easy-Credit-Shops

Es wäre schon ungewöhnlich, wenn der BVR-Präsident über eine strategische Entscheidung eines Verbundinstituts berichten würde, ohne dass es zuvor oder wenigstens zeitgleich eine Verlautbarung aus dem betreffenden Haus gäbe.

Auch sähe es ein wenig nach Zickzack-Kurs aus, wenn die Teambank AG, Nürnberg, die Produktpalette der Easy-Credit-Shops um Einlagenprodukte erweitern würde, nachdem man sich doch erst vor kurzem durch den Verkauf des Filialgeschäfts von allem Kreditfremdem getrennt hat. Denkbar wäre es immerhin - schließlich hat auch Fortis angekündigt, die Produktpalette der "Credit4me"-Shops künftig deutlich über Kredite hinaus zu erweitern (siehe Seite 6).

Und dennoch: Die Teambank will auch weiterhin der Ratenkreditspezialist im genossenschaftlichen Verbund bleiben und sieht keine Notwendigkeit, am derzeitigen Konzept etwas zu ändern. Anders lautende Medienberichte beruhen auf einem Missverständnis.

Um Genossenschaftsbanken in Großstädten zu stärken, will Christopher Pleister nicht die Teambank ins Einlagengeschäft drängen. Nicht nur, dass sich unter der Headline "Kredit" Einlagen vermutlich eher zäh verkaufen würden. (Wer vermutet schon im Kredit-Shop Anlageprodukte? Und welche Absatzchancen hätte man damit bei Liquidität suchenden Kunden?) Aus Sicht der Volksbank vor Ort wäre das vermutlich auch eher kontraproduktiv und könnte der Zusammenarbeit mit der Teambank nur schaden.

Worum es tatsächlich geht: Es soll darüber nachgedacht werden, nach dem Vorbild des Easy Credit auch im Einlagengeschäft ein einfaches, standardisiertes Produkt als Markenartikel zu positionieren, für das dann zentrale Produktwerbung betrieben werden könnte. Dann wäre auch die Genossenschaftsorganisation bei den "Leuchtturmprodukten" der Sparkassen angekommen. sb

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